Karneval vertrage ich nur in homeopathischen Dosen. Da ich allerdings in einer der Hochburgen des rheinischen Karnevals arbeite und in einem kleinen, aber nicht weniger jecken Ort lebe, ist er für mich unumgänglich. Wie gut, das die Zeit des Straßenkarnevals auch mit allerlei leckeren Gebäck verbunden ist.
Schon im letzten Jahr hat Bäcker Süpke geschrieben, dass es zwei Möglichkeiten gibt, um gute Berliner zu genießen. Möglichkeit 1 ist, sie beim Bäcker seines Vertrauens zu kaufen. Da der Bäcker meines Vertrauens dieses Jahr allerdings Erdbeer-Hibiskus-Marmelade in seine Berliner füllt, kommt diese Variante für mich nicht in Frage. (Obwohl, lauter rote Punkte im Gesicht könnten ja vielleicht auch als Verkleidung durchgehen. 😉 ) Darum habe ich ich mich für Möglichkeit Nummero 2 entschieden: Selber backen.
Das Rezept von Bäcker Süpke habe ich allerdings durch 2,5 geteilt, da 24 Berliner vielleicht doch ein bisschen übertrieben gewesen wären.
Meine Füllung besteht aus leckerer, selbstgekochter Aprikosenmarmelade, die mit etwas Rum glatt gerührt wurde. Zum Füllen habe ich Zorras Idee etwas abgewandelt: Eine 10ml Spritze wurde mit einem 10 cm langen Strohhalmabschnitt zu einer perfekten Berliner-Füllhilfe.
Einzig an der Sache mit dem schönen weißen Kragen muss ich noch arbeiten, dass hat bis auf 2 Berliner noch nicht geklappt. Aber das tut dem Geschmack ja keinen Abbruch.
Berliner
ergibt 9 Berliner
Vorteig
- 200g Weizenmehl 405
- 140 ml Milch
- 30g Hefe
Teig:
- gesamter Vorteig
- 200g Weizenmehl 405
- 60g Butter
- 40g Zucker
- 6g Salz
- 45g Ei (1 Ei)
- 35g Eigelb (2 Eigelb)
Zum Frittieren:
- 1 l hocherhitzbares Pflanzenöl (oder mehr)
Zum Wälzen:
- Zucker
Füllung:
- 100g Aprikosenmarmelade
- Rum (nach belieben)
Die Zutaten für den Vorteig gut miteinander verkneten und 45 min gehen lassen.
Die Zutaten für den Teig in die Küchenmaschine geben und 10 min lang intensiv kneten. Der Teig soll dabei allerdings nicht zu warm werden (Teigtemperatur 24°C)
Den Teig in eine Schüssel geben und zu gedeckt 15 min stehen lassen. Nun den Teig aufziehen, d.h. den Teig von aussen in die Mitte falten, bis wieder eine straffe Kugel entsteht. Diesen Vorgang nach weiteren 15 min wiederholen. Den Teig für weitere 10 min ruhen lassen. Nun wird der Teig in Portionen von ca. 80g geteilt und diese rund geschliffen.
Auf ein leicht bemehltes Tuch geben und mit einem weiteren Tuch abdecken. 45 min gehen lassen. Die Teiglinge sollen dabei verhauten, so dass sie später nicht zuviel Fett aufnehmen.
In einem Topf Frittierfett auf 160°C erhitzen. Die Berliner mit der Oberseite nach unten ins Fett gleiten lassen und von beiden Seiten 2-3 min backen, jede Seite wird 2x gebacken. Wenn sich ein Kragen bildet, die Berliner nach dem 2. Wenden runterdrücken, so dass der Kragen mitbäckt und nicht zusammenfällt.
Nach dem Backen noch heiß in Zucker wälzen. Die abgekühlten Berliner mit Marmelade füllen.
English (UK)
Sie sehen toll aus, deine Berliner. Wollen wir uns nächsten Karnevall treffen und sie gemeinsam genießen? 🙂
Kuss Mama
Ich bin 10 Tage in Deutschland gewesen und habe jeden tag leckere Berliner genossen, einfach traumhaft…ich werde dein rezept auf jeden fall probieren..kompliment. Liebe gruesse Lena!
Pingback: YeastSpotting February 19, 2010 | Wild Yeast
Habe das Rezept ausprobiert und gerade den ersten Berliner getestet (Ja, ich weiß, es ist Aschermittwoch, aber heute hatte ich die Zeit). Sie sind einfach genial.Fluffig, lecker, auch ohne Füllung und mit relativ wenig Zucker. Wir sind völlig begeistert.
Dankbare Grüße
Dorothee + bessere Hälfte
@Dorothee: Wie schön, das die Berliner gut gelungen sind. Ich finde eh, dass man sie das ganze Jahr über essen kan (aber ich mag den Karneval ja auch nicht so sehr).
Pingback: Hefe und mehr » Blog Archive » Siedegebäck: Geknotetes und Berliner
Ich bin auf der Suche nach einem verbesserten “Faasekiechelche”-Rezept hier gelandet – und bin begeistert! So schön fluffige Berliner hab ich noch nie hinbekommen, obwohl ich nun beileibe kein Backanfänger mehr bin. Ich hab sogar (weil ich immer mein Gewissen mit etwas “gesünderem” Mehl beruhigen muss) 630er Dinkelmmehl genommen. Dankeschön,auch im Namen meiner 2 Fressbären;-)) Birgit
Einfach Super
Habe schon viele „Berliner“ Rezepte ausprobiert, aber dieses Rezept ist genial!
Die ganze Familie ist begeistert!
DANKESCHÖN
Gabriele
liebe Stefanie, meinst Du man könnte dieses Rezept auch im Backofen backen? mir ist die frittiererei eher zuviel und ich hab im Netz viele Rezepte für im Backofen backen gefunden, leider alle mit Bergen von Hefe….
da klingt Dein Rezept so viel besser….😊
@Bärbel: Natürlich. Ich würde sie kurz und heiß backen, bei 210°C und 12-15 min. Dadurch bleiben sie schön saftig. Und nach dem Backen würde ich die Berliner erst mit etwas geschmolzener Butter bestreichen und dann in Zucker wälzen (ähnlich wie bei diesem Rezept).
Hallo Stefanie,
immer wieder komme ich auf dieses Rezept zurück. Immer im Spätsommer, wenn die Honigernte eingefahren ist. 🙂 Die Berliner sind spitze, gerne auch mal als Mini-Berliner mit 40g Teigling.
Vielen lieben dank für die gute Aufarbeitung deiner Seite und deiner wirklich erstklassigen Rezepte 🙂
VG Andreas