Auf der Arbeit haben wir den sonnig-warmen Freitag genutzt, und das (wahrscheinlich) letzte Mal in diesem Jahr in der Mittagspause den Grill im Garten unserer Gärtnerei angefeuert. Es galt, das restliche eingefroerene Grillgut zu vernichten. Als Beilage gab es in der Glut gegarte Kartoffeln. Und wir haben so gut wie alles vertilgt. Nur ein Stück Fleisch und etwas Kartoffeln sind am Ende übriggeblieben.
Da ich es nicht mag, wenn gutes Essen weggeworfen wird, habe ich die übriggebliebenen fünf Kartoffeln mit nach Hause genommen und – wen wunders – in ein Brot eingearbeitet. Zusammen mit gerösteten Walnüssen, Weizenvollkornmehl und ein wenig Roggen (gerade so viel, dass es meine Haut und mein Magen mir verzeihen) ist ein köstliches, rustikales Brot entstanden, das gut in den Frühherbst passt. Da ich das Brot mit dem Teigschluss nach unten in das Gärkörbchen gelegt habe, ist das Brot beim Backen schön unregelmäßig gerissen, wie man es sich bei einem rustikalen Brot vorstellt.
Kartoffelbrot mit Walnüssen
Pâte fermentée
- 150 g Mehl Type 550
- 30g Roggen, frisch gemahlen
- 70g Weizen, frisch gemahlen
- 175 g Wasser
- 2 g Hefe
- 5 g Salz
Teig
- gesamte Pâte fermentée
- 230 g Weizen, frisch gemahlen
- 70g Roggen, frisch gemahlen
- 450g Mehl Type 550
- 5 g Hefe
- 250 g Kartoffeln, im Ofen gegart
- 450 g Wasser
- 20 g Salz
- 200g Walnüsse
Alle Zutaten für den Pâte fermentée vermengen und bis zu mittlerer Glutenentwicklung kneten. 2 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen, dann für mindestens 12 Stunden in den Kühlschrank stellen, länger (bis zu drei Tagen) ist aber auch kein Problem.
Die Kartoffeln im Ofen oder grill rösten, bis sie gar sind. Nach dem Abkühlen die Schale ablösen und sie grob mit einer Gabel zerdrücken. Es dürfen ruhig noch größere Stücke übrigbleiben
Für den Hauptteig alle Zutaten bis auf die Kartoffel erst 3 min auf kleiner Stufe kneten, dann bei hoher Geschwindigkeit zu einem festen Teig mit mittlerer Glutenentwicklung kneten (ca. 6 min). Nun die Kartoffeln und Walnüsse hinzugeben und weitere 2 min kneten.
2 Stunde ruhen lassen.
Den Teig zu 2 Broten formen und mit dem Teigschluss nach oben in die gut ausgemehlten Brotkörbchen legemn. 1 Stunde gehen lassen.
Währenddessen den Backstein auf 250°C aufheizen.
Nach dem Gehen die Brote auf den Brotschieber stürzen und in den Ofen einschießen. Kräftig schwaden und für 55 min backen. Bei geöffneter Ofentüre im Backofen auskühlen lassen.
I send this bread to Yeastspotting, Susans weekly showcase of yeast baked goods.
English (UK)
Das ist wieder ein Rezept, das mich anspornt, mich mehr mit dem Brotbacken auseinanderzusetzen. Es sieht wirklich perfekt aus.
LG, Alex
@Danke schön! Brotbacken kann sehr süchtig machen, wenn man einmal damit angefangen hat 😉
Hallo Stefanie,
glaubst du, dass man auch übrig gebliebene Pellkartoffeln dafür nehmen kann?
Lieben Gruß Ulrike
@Ulrike: Ja, das kann man manchen. Ich nutze Pellkartoffeln gerne für Brot!
Danke, dann kommt das auf die to-do-Liste. Töchterchen mag zur zeit kein Sauerteigbrot mehr, und ich denke, das Kartoffelbrot wird sich ein wenig halten.
Noch eins…staun…du bäckst wirklich 55 Minuten bei 250 Grad!???
@ Ulrike: Diese Brote habe ich tatsächlich ziemlich lange gebacken, länger als normalerweise. Dadurch hat das Brot eine schöne, kräftige Kruste bekommen. Aber verschiedene Öfen reagieren verschieden, von daher würde ich an deiner Stelle das Brot erstmal 45 min backen und dann entscheiden, ob du es noch dunkler magst.
Hallo Stefanie,
hurra, ich hab´s gebacken und zwar 55 Minuten bei konstant 230 Grad. Es ist grenzwertig dunkel geworden, aber noch nicht verbrannt. Das nächste Mal werde ich doch lieber fallend backen.
Ansonsten ist es ganz wunderbar aufgegangen, weiche, saftige Krume und relativ dünne (gestern) knusprige Kruste. Auch heute ist es noch fast wie frisch gebacken. Muss wohl an den Kartoffeln liegen. Statt der Walnüsse habe ich übrigens Pekannüsse genommen, von denen hatte ich noch so viele.
Es schmeckt klasse, Mann und Tochter sind auch hoch begeistert. Es schmeckt auch wirklich super. Feines Rezept! Vielen Dank!!!
@Ulrike: Das freut mich! Die Pekannüsse klingen auch sehr fein.
Hallo Stefanie,
ich hab´s schon wieder gebacken, im Moment ist das Brot unser Lieblingsbrot. Aus einem Teil habe ich Brötchen gemacht, die sind auch sehr lecker. Das Brot ist leider etwas unkontrolliert aufgerissen, vielleicht hast du ja einen Tipp, wie das gleichmäßiger gelingen kann. Gebacken habe ich es dieses Mal 15 Minuten bei 230 und 40 Minuten bei 215 Grad, so war es für mich genau richtig.
Schade, dass man hier kein Foto mitschicken kann…
lieben Gruß Ulrike
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Hallo Stefanie, zusammen mit Ulrike bin ich im Kartoffelbrot und Walnussfieber.
Da darf natürlich dein Brot nicht fehlen.
Kannst du mir einen Tipp geben, du schreibst von frisch gemahlenem Weizen und Roggen, nehme ich anstatt dessen lieber Vollkornmehl oder feinen Schrot?
LG
Lenta
@Lenta: Das kann ich gut verstehen, Herbstzeit ist für mich Kartoffelbrotzeit! Das erste Kartoffelbrot der Saison habe ich auch schon gebacken 🙂
Bezüglich deiner Frage würde ich anstelle des frischgemahlenen Getreide Vollkornmehl nehmen.
Vielen Dank für die rasche Antwort, und ja, Herbst und Kartoffelwalnussbrote gehören definitiv zusammen 😉
Liebe Grüße
Lenta
Hallo Stefanie!
Ein tolles Brot: wattig-weiche Krume, kross, intensives Aroma, deftig und leicht zugleich. Vielen Dank für das wunderbare Rezept.
Schöne Grüße
Peter
@Peter: Super, das freut mich 😀
Hallo Stefanie,
ich würde dieses Brot gerne mit Sauerteig backen! Ist das möglich und wenn, was muß ich im Vorteig ändern?
Nina
@Nina: Ich würde den Pâte Fermentee durch den Sauerteig ersetzen. Daher würde ich einen Sauerteig auf 250g Mehl (Roggen oder Weizen, je nachdem, was du magst) und 250g Wasser und 25g Anstellgut ansetzen. Im Teig muss dann entsprechend 75g Wasser weniger verwendet werden.
Danke für die schnelle Antwort!
Nina
Guten Morgen
Schon mehrfach gebacken und immernoch das beste herzhafte Walnussbrot von allen !
Bei unserem Bäcker wird gerade wieder Apfel-Walnussbrot angeboten. Ein kräftiges Weizenmischbrot mit Walnüssen und reichlich Apfelstücken drin. Als wir unser Brot noch gekauft haben war dieses Brot zur Saison immer ein muß.
Dein Kartoffel Walnussbrot kommt diesem Brot geschmacklich sehr nahe. Jetzt würde ich dem Teig gerne mal Apfelwürfel zugeben und das Brot vielleicht im Kasten backen. Im doppelback Verfahren für die krosse Kruste.
Müsste ich da etwas beachten oder anpassen ? Und wieviel Äpfel dürfte ich zugeben ohne das die Krume leidet oder die Kruste weich wird ?
Vielen, vielen Dank im Voraus
Nicole
@Nicole: Das ist wirklich ein Klassiker hier im Blog 🙂 Das mit den Äpfelchen klingt auch sehr lecker. Wenn du den Apfel würfelst und nicht reibst solltest du mit der Wassermenge auskommen. Du kannst aber beim Kneten erstmal 30g Wasser zurückhalten und den Teig nach dem Untermischen der Äpfel beurteilen und das fehlende Wasser nach Bedarf dann zufügen. Ich würde ca. 250g Apfel nehmen, mit dieser Menge habe ich auch schon Brötchen gebacken.
Das dieses Brot ein Klassiker ist glaub ich dir sofort 😉.
Dann plane ich dieses Brot mal direkt für Anfang nächste Woche ein. Jetzt am Wochenende ist erstmal, endlich, der Berchtesgadener Stuk dran. Und für das Gewürzbrot warte ich noch auf den passenden Anlass, soll nämlich ein Abendbrot Brot werden. Wie ich es mache weiß ich schon, bin nur mal gespannt ob meine Kreation auch was wird.
Schönen Abend noch
Nicole
Hallo
Später als geplant aber jetzt endlich geschafft zu backen. Das Brot ist gut geworden, nur meine Äpfel waren schon etwas älter und haben nicht mehr viel Geschmack in den Teig gebracht. In etwa kommt das Brot meiner Vorstellung aber schon sehr nahe.
Die Kartoffeln habe ich gekocht und gepresst von vornherein mit in den Teig gegeben um die Konsistenz mit der Wassermenge besser regulieren zu können. Mit den 30g weniger Wasser, das kam hin 😊.
Danke für Deine Hilfestellung und noch einen schönen Abend.
Nicole
@Nicole: Das sieht sehr gut aus! Ein bisschen mehr Apfelaroma könnte man noch herauskitzeln, wenn man anstelle von Wasser Apfelsaft verwendet.
Und weißt du was lustig ist? Eine Leserin hatte mich gerade noch nach einem Apfel-Nuss-Brot-Rezept gefragt und ich habe ihr dieses Rezept vorgeschlagen 😀 Das passte gerade perfekt zusammen!
Stefanie,
Zufälle gibts 😀.
Eine Frage, die ganze Menge Wasser im Hauptteig durch Apfelsaft ersetzten oder nur zum Teil ?
Nicole
@Nicole: Die ganze Menge könnte etwas süß werden. Ich würde die Hälfte nehmen.