Manche Rezepte sind so aufwendig, dass sie früher nur zu hohen Festen, wie etwa runde Geburtstage, Hochzeiten oder Taufen, gebacken wurden. Der siebenbürgische Baumstriezel gehört zu diesen Gebäcken. Er wurde früher unter ständigen Drehen auf großen Holzrollen über glühender Holzkohle gebacken. Er besteht aus einem weichen Hefeteig mit einer dicken Karamell-Schicht und wann immer es Baumstriezel auf einem Fest gibt, muss ich ihn essen, dass ist schon seit meiner Kindheit so. Er ist so schlicht und doch so unendlich lecker!
Schon seit längerem grübelte ich, wie man einen Baumstriezel in heimischer Küche ohne offenes Feuer zubereiten könnte. Ein Nudelholz schien mir die richtige Wahl und tatsächlich bin nicht nur ich auf diese Idee gekommen, wie eine schnelle Google-Suche ergab. Und da ein 5-jähriger Bloggeburtstag nach einem besonderen Kuchen verlangt, habe ich kurzerhand beschlossen, Baumstriezel zu backen.
Es ist eine fast meditative Aufgabe, denn man muss die ganze Backdauer vor dem Ofen sitzen um einmal pro Minute das Nudelholz wieder ein Stückchen weiter zu drehen. Am Ende muss man sehr aufmerksam sein, denn der Zucker verbrennt sehr schnell.
Aber der Geschmack ist diese Arbeit wert!