Wenn ich jeden Morgen mit der Bahn Richtung Köln fahre, dann kann ich aus dem Fenster die Schönheit des Aggertals bewundern. Denn der aufmerksame Beobachter kann im Frühling balzende Haubentaucher beobachten, Rehe mit ihrem Kitz, Grau- und Kandagänse und manchmal auch Feldhasen entdecken. Aber auch die zarten Nebelschwaden über dem Fluss und den zahlreichen Staustufen sind gerade jetzt im Frühling, wenn alles wächst und grünt, eine Freude. Und manchmal wünsche ich mir dann, an besonders schönen Stellen den Zug anhalten zu können, damit ich die Natur länger bewundern kann.
Und so ist dieses Brot eine kleine Liebeserklärung an mein Aggertal, gebacken mit meinem überschäumend aktiven Sauerteig, Mehl aus der lokalen Mühle und Wasser aus einem Nebenfluss der Agger. Es fängt so zwischen seiner knuspriger Kruste und lockerer Krume ein Stückchen Heimat ein.
Aggertaler
ergibt 2 Brote
Sauerteig
- 250g Mehl Type 550
- 250g Wasser
- 25g Sauerteig
Teig
- Sauerteig
- 150g Weizen, frisch gemahlen
- 150g Dinkel, frisch gemahlen
- 450g Mehl Type 550
- 450g Wasser
- 20g Salz
- (optional 5g Hefe bei triebschwachen Sauerteig)
Für den Sauerteig, Wasser und Mehl miteinander verrühren. Bei 25°C (Mikrowelle mit eingeschalter Beleuchtung) etwa 12-16 Stunden gehen lassen.
Für den Teig Mehl mit Wasser und Sauerteig mischen und 20 min ruhen lassen (Autolyse), dann Salz hinzufügen und den Teig 5 min von Hand kneten. Nun den Teig 30 min gehen lassen. Nun den Teig von den Seiten der Schüssel in die Mitte falten. Wieder 30 min gehen lassen, erneut von den Seiten der Schüssel in die Mitte falten. Nochmal 30 min gehen lassen, erneut von den Seiten der Schüssel in die Mitte falten, dann den Teig für weitere 30 min gehen lassen.
Den Teig halbieren und zu zwei ovalen Broten formen. In zwei bemehlte Gärkörbchen setzen und bis zur 3/4 Gare etwa 60 – 90 min gehen lassen (je nach Aktivität des Sauerteigs)
In der Zwischenzeit den Brotbackstein auf 250°C aufheizen.
Vor dem Einschießen in den Ofen das Brot rautenförmig einschneiden und das Brot mit Dampf 40 min bei 250°C backen.
Dies ist mein Beitrag zu Susans wöchentlichen Yeastspotting!
English (UK)
Mit Naturbeschreibung und diesem Brotbild hast du mich am frühen Morgen um den Finger gewickelt!
Liebe Stefanie,
ich bin schon länger begeistere Nach-Bäckerin deiner Seiten/ deines Buches. Dein Hinweis auf die lokale Mühle im Oberbergischen (?) interessiert mich sehr, da ich aus der Region bin. Zurzeit lasse ich mir mein Mehl von der Adlermühle schicken, eine regionale Quelle wäre mir jedoch lieber. Kannst du deine Quelle nennen?
Vielen Dank
Kreuzkuemmel
@Kreuzkümmel:Ich habe das Mehl bei der Horbacher Mühle bei Neukirchen-Seelscheid gekauft. Die Mühle liegt schon im Rhein-Sieg-Kreis, aber “lokal” endet ja nicht an der Kreisgrenze. Von uns aus sind das gut 20km, dass gefällt mir nämlich auch viel besser als Mehl vom anderen Ende Deutschlands zu bestellen. Und das Mehl gefällt mir im Handling auch gut.
Hallo Stefanie,
vielen Dank für den Tipp, ich fahr gleich am Freitag hin!