Ein weiteres Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Und wie jedes Jahr blicke ich auch dieses wieder lieber auf die Küchenabenteuer als auf das Weltgeschehen zurück. Denn auch wenn es im privaten manche Schwierigkeit gab, so hat das Brotbacken immer für Entspannung und Erdung gesorgt. Wie in jedem Jahr habe ich meine liebsten zwölf Rezepte herausgesucht. Und wie immer ist mir die Wahl nicht leicht gefallen. Meine persönlichen Bloglieblinge 2017 finden sich wie jedes Jahr in der obigen Collage wieder.
Nicht in den Bildern zu sehen, aber auch wieder schön waren die Begegnungen und der Kontakt mit Lesern. So habe ich mich wieder auf den Kölner Schwarzmärkten und dem Brotzeit-Markt in Berlin herumgetrieben und dort nette Menschen kennen gelernt, genau wie auch bei den Backkursen. Das macht mir nach wie vor viel Freude! Und auch über all eure Kommentare und Emails habe ich mich sehr gefreut! Der Austausch mit euch ist für mich wichtig und motivierend!
Bei einer Sache habe ich in diesem Jahr allerdings “Nein” gesagt. Und zwar bei der Anfrage, ob ich meine Rezpete kostenlos für eine Brotback-App zur Verfügung stelle. Da diese App aber durch Werbung und eine Profi-Version auf Geld-verdienen ausgelegt ist, finde ich es – milde ausgedrückt – nicht in Ordnung, wenn mit meinen Rezepten Einnahmen für andere generiert werden sollen. Denn genau wie eine App-Entwicklung Geld und Zeit kostet, kostet auch der Blog und die Rezeptentwicklung sowie die Betreuung aller Leserfragen, ob im Blog oder per Mail, mich nicht nur Zeit sondern auch einiges Geld für einen schnellen Server, benötigte Technik und so weiter. Dabei war und ist “Hefe und mehr” werbe- und kostenfrei für alle Leser – ein Punkt, der mir eine Herzenssache ist. Und so gibt es meine Rezepte weiterhin genau hier an dieser Stelle.
Meine liebsten Rezepte in diesem Jahr zeigen wie immer ein paar persönliche Trends: es gab in diesem Jahr mehr Rezepte mit Dinkel, auch Schwarzbrot war ein Thema, genau wie Backen im Holzbackofen und regionale Rezepte. Wie in jedem Jahr orientiere ich mich beim Vorstellen meiner Lieblinge wieder an der Collage und beginne oben links und arbeite mich in Reihen durch die Collage:
- Der Reigen beginnt mit dem Dinkel, Nuss & Frucht – ein aromatisch-saftiges Vollkornbrot, dass in seiner Machart schon fast ein Schwarzbrot ist, aber ohne Roggen daherkommt und darum für meinen Magen gut verträglich ist. Saftig, kornig und ein wenig süß war es mein Liebling unter den Vollkornbroten in diesem Jahr.
- Die Entdeckung des Jahres war wahrscheinlich die Flohsamenschale – in Maßen eingesetzt ersetzt sie das Kochstück und hilft sehr saftige Brote zu backen. Das erste Rezept von vielen in diesem Jahr mit Flohsamenschale waren die Luftikuss-Brötchen.
- Das Resteverwertung ausgesprochen köstlich sein kann zeigte die rustikalen Kartoffelbrötchen. Mit etwas Schrot für den Biss, Kartoffel und übrig gebliebenen Eigelb im Teig werden sie saftig und fluffig zugleich – darum gab es sie in diesem Jahr bei uns häufiger.
- Das Jahr war bei mir auch ein wenig das Jahr der Schwarzbrote. Das Rheinische Schwarzbrot beruht auf großmütterlichen Erinnerungen und ist weder zu trocken noch zu feucht und inzwischen der erklärte Familienliebling.
- Rechteckig abgestochene Brötchen gab es auch immer wieder im Laufe des Jahres. Die Dinkelkissen bekommen dabei durch Vorteig, Joghurt und lange Gare ein ausgesprochen feines Aroma.
- Im Sommer wurde der Buttermilch-Stuten immer wieder gebacken, mal mit Nüssen und Aprikose, mal mit Rosinen und mal pur. Wenn ich ein Rezept hintereinander mehrfach backe ist das immer ein gutes Zeichen, denn der Stuten ist in jeder Variante ein echter Genuss!
- Auch regionale Brote gab es in diesem Jahr wieder einige. Ein Highlight für mich waren dabei das Salzweck, das nicht nur gut schmeckt sondern auch wunderbar aussieht.
- Eine weitere Entdeckung des Jahres 2017 war die Tatsache, dass gar nicht weit entfernt im Heimatmusem einmal im Monat der Holzbackofen angeheizt wird und jeder mitbacken darf. Ich habe es nicht jedes Mal geschafft, dort hinzukommen, aber wenn, dann hatte ich immer viel Spass mit den Brotbäckern dort. Eines der Brote, die im Holzofen gebacken wurde, war das köstliche Dinkel-Kartoffelbrot.
- Auf ein Brot gehört auch etwas darauf. An der Orangenmarmelade habe ich im letzten Winter lange getüffelt und die entgültige Version ist für mich der wahrgewordene Frühstückstraum. Sehr aromatisch aber kaum bitter gewinnt sie ihr Aroma aus ganzen, gekochten Orangen. Ein Rezept mit dicker Nachkochempfehlung!
- Auf das Urige bin ich aufgrund eines Leserwunsches gekommen. Es ist ein sehr aromatisches, saftiges Kastenbrot mit rustikalem Äusseren. Leserwünsche sind eine feine Sache, denn damit komme ich auf ganz neue Ideen!
- Ein Reste-Brot war auch das Backes-Brot: ein bisschen Kartoffel und Quark, sowie ein Rest Emmer sorgen für ein saftiges Brot mit nussigem Aroma. gibt. Und wenn man in ein Gärkörbchen zwei kleine, runde Teiglinge setzt bekommt man wunderhübsche Zwillingsbrote, die sich gut mit Nachbarn und Familie teilen kann.
- Und weil wir sowohl Laugengebäck als auch Burger lieben, dürfen die flauschig-weichen Laugen-Burger-Buns in diesem Rückblick nicht fehlen. Die Mischung aus zarten Süße und die weiche Fluffigkeit im Kontrast zu dem herzhaften Laugenaroma machen die Brötchen so spannend. Genau das richtige für uns Liebhaber der des langsamen Fast Foods!
So sah das Jahr 2017 aus der Blogsicht aus. Ich danke euch Lesern für eure Treue und all die netten Kommentaren und Emails und wünsche Euch allen ein schönes Sylvester und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Und ganz tradtionsgemäß endet das Jahr 2017 im Blog mit meinem Lieblingsgedicht für den Jahreswechsel:
Prosit Neujahr!
Ob gut, ob schlecht, wird später klar.
Doch bringt’s nur Gesundheit und fröhlichen Mut
Und Geld genug, dann ist’s schon gut.Willhem Busch
English (UK)
Das Brot backen ist für mich mit zwei Gefühlen verbunden.
SPANNEND und ENTSPANNEND.
Spannend: Was backe ich? Auf der sichereren Seite bleiben oder was Neues riskieren? Für Gäste backen, ohne Sicherheitsnetz wenn was schief läuft! ……….
Entspannend, da die Gedanken aus der Tagesroutine ausbrechen dürfen und das kneten des Teiges schon fast meditativen Charakter hat😊. Nicht zu vergessen der wunderbare Duft, der durchs Haus streicht und dem Gaumen Köstliches verspricht.
Und bei alledem weiß ich was in dem Brot steckt.
Der ständige Austausch über Rezepte, Backtechniken, Backöfen, hier besonders der Holzbackofen, macht mir viel Freude.
Ein großes Dankeschön für die Arbeit die du, und der beste aller Partner, in den Blog steckt. Und ein zweites dafür, dass ich mit dabei bin. Mama
Da kann ich nur zustimmen, backen macht glücklich 😁
Denke gerne an den tollen Backkurs.
Ich wünsche allen die gerne backen und auch nicht ,einen guten Rutsch ins neue Jahr 2018 .
@Susanne: Ich auch 🙂 Hat euer Weihnachtsmarkt gut geklappt?
Happy New Year und vielen Dank für die schönen Rezepte aus Amerika!
Auch ich danke dir für deinen vielen, tollen Back-Anregungen und ich bin mir sicher, auch 2018 Rezepte zu finden, die ich nachbacken MUSS. Und vielleicht schaffe ich den Sprung dann auch zu einem *Süßen Starter*… Alles Gute, Stefanie, für das Neue Jahr!
@Micha: Dito 🙂 Ich mag unser Inspirations-Pingpong sehr! Und das Angebot steht noch: Ich schicke dir gerne etwas Starter-Trockensicherung nach Frankreich!
Ich war auch im letzten Jahr im Backkurs, der viel Spaß gemacht hat! Vielen Dank dafür und für die vielen Rezepte hier im Blog!
Alles Gute für das neue Jahr!
Liebe Grüße, Cordula
Mein absoluter Favorit aus dem letzten Jahr ist das Dinkel/Nuss/Frucht-Brot.Ich backe es Mal mit Feigen und Nüssen (alle Sorten ) und dann wieder mit Aprikosen /Nuss .Es schmeckt einfach so gut bis zur letzten Scheibe, vielen Dank für dieses Rezept.
Ich wünsche dir noch alles Gute für das neue Jahr und freue mich auf viele schöne Rezepte!
LG Annett