Manchmal muss man im Rezeptarchiv stöbern, um alte, noch unveröffentlichte Schätzchen zu finden. So auch dieses: Im Winter 2018 hatte die kalte Witterung bei meinem Glas Schokoaufstrich Spuren hinterlassen. Scheinbar war es beim Transport zum Supermarkt zu kalt geworden und es haben sich kleine Fettperlchen gebildet. Leider war mir das beim Einkaufen nicht aufgefallen, sondern erst beim ersten Brot, dass ich damit bestrich. Der Hersteller schrieb mir auf meine Nachfrage, die Fettkügelchen wären gesundheitlich unbedenktlich und könnten mitgegessen werden. Nun hatte ich mir DAS durchaus selber denken können, auf meinem Brot mochte ich die Perlchen aber trotzdem nicht haben – eine Frage des Mundgefühls.
Monats-Archiv: Februar 2020
Dörfli (Übernacht-Variante)
Dieses Rezept habe ich einer Kursteilnehmerin bei einem Backkurs versprochen und bin es ihr trotzdem lange “schuldig” geblieben. Es ist der Nachbau eines Brötchens, das sie sehr gerne mag.
Es ist ein Rezept mit einem eher feuchten Teig, der sich aber mit Hilfe von Flohsamenschale aber trotzdem gut händeln lässt. Um der ganz leichte Säurenote des Orginals nahe zu kommen, ist ausserdem ein kleiner Weizensauerteig enthalten. Das bedeutet, dass der Sauerteig am Morgen angesetzt werden muss, da der Teig über Nacht im Kühlschrank geht. Am nächsten Tag ist dafür das Formen, Gehen lassen und Backen dann in maximal 75 min erledigt – ein perfektes Sonntagsbrötchen!
Gewürztes Restle-Brot
Im neuen Jahr müssen wie immer verschiedenste Reste verbraucht werden. Die Mehlkiste gab helles Dinkel- und Roggenmehl sowie etwas Emmer-Vollkornmehl her. Um das Brot saftig zu halten, wanderte etwas Pellkartoffelmehl in die Teigschüssel, Hagebuttenpulver und Bohnenmehl unterstützen die Entwicklung des Glutennetzwerks. Und da sich mein Bauch momentan über entspannenden Kümmel freut, kamen auch noch etwas Brotgewürz und Kümmelkörner dazu.
Das Brot sollte Samstag früh im Holzbackofen des Bergneustädter Museums gebacken werden und so verzichtete ich auf den Vorteig und lies den Teig über Nacht im Kühlschrank gehen. Das entspannt den Samstagmorgen ungemein!
Kartoffel-Laugenknoten
Meine Liebe zu Laugengebäck ist tief und wahrscheinlich in meinen Genen verankert. Ich erinnere mich noch gut daran, wie meine Großeltern nach Verwandtenbesuch im Schwabenländle für die ganze Familie die köstlichsten Brezeln mit nach NRW brachten. Und seit ich Brot und Brötchen backe, steht Laugengebäck regelmäßig auf meiner Backliste. Und manchmal belauge ich auch Dinge, die den einen oder anderen Puristen die Augenbraue hochziehen lassen, wie etwa die Laugen-Burger-Buns.
Auch dieses Rezept ist nichts für Puristen, denn es hat eine gute Portion Kartoffel und Schmand im Teig. Dadurch wird die Krume besonders fein-flauschig. Die zarten Kartoffelaromen harmonieren gut mit dem Geschmack der Lauge. Und so bin ich sehr glücklich mit diesen “untypischen” Laugenbrötchen!
Käsestangen
Warum dauert es manchmal mehr als ein Jahrzehnt, bis es ein Familienklassiker auf den Blog schafft? Bei den Käsestangen habe ich in den letzten Jahren bereits mehrere halbherzige Anläufe gestartet. Allerdings war ich mit den Bildern nie ganz zufrieden. Und Familienlieblinge brauchen schließlich auch anständige Bilder. Am Neujahrsmorgen habe ich dann nochmal ein Fotoshooting gestartet und siehe da, aller guten Dinge sind drei.
Das Rezept ist ansonsten fast unverändert. Die Hefemenge habe ich heruntergeschraubt und die Rezeptmenge soweit reduziert, dass die Menge auf zwei Backbleche passt. Sonst ist alles so geblieben, wie ich es in jungen Jahren aus der handgeschriebenen Rezeptekladde meiner Mama abgeschrieben habe.