Ich denke, nach der Kartoffelbrot-Serie im letzten Jahr, könnte dieses Jahr das Jahr der Roggenstuten werden. Denn ich bin direkt über den nächsten Roggenstuten gestolpert. Manchmal ist es, als würde man an einem Faden ziehen und mit einem mal findet man ganz viele regionale Brote auf einmal. Der Ammerländer Roggenstuten erinnert mich ein wenig an das Onjeschwedde, da auch der Ammerländer Roggenstuten nur eine kurze Zeit nach der Roggenernte im August mit dem erntefrischen Mehl gebacken wird und mit Anis gewürzt wird.
Der große Unterschied zum Onjeschwedde ist aber, dass bei diesem Brot Roggenschrot verwendet wird. Das gibt dem Stuten einen ungewöhnlichen Biss, schmeckt aber sehr lecker.
Und da es inzwischen eine gute Tradition ist, den Blog-Geburtstag mit einem regionalen Brotrezept zu begehen, gibt es den Roggenstuten zum 13. Geburtstag von “Hefe und mehr”. Fast wie aus einem anderen Leben erscheint mir der erste Blogpost. So viel ist seitdem passiert, offline wie online – spannend waren die vergangenen Jahre auf jeden Fall! Mal sehen, welche Abenteuer uns im Jahr der “wilden 13” so erwarten!
Ammerländer Roggenstuten
ergibt 3 Brote
Schrot-Vorteig
- 150g feines Roggenschrot
- 150g Wasser
- 1g Hefe
Teig
- Schrot-Vorteig
- 850g Mehl Type 550
- 470g Wasser
- 15g Anis
- 20g Salz
- 15g Hefe
- 100g Butter
- 100g Zucker
Die Zutaten für den Vorteig verrühen und entweder bei Raumtemperatur für 12 Stunden oder im Kühlschrank für 24-36 Stunden gehen lassen.
Alle Zutaten bis auf Zucker und Butter für 5 min auf langsamer Stufe in der Küchenmaschine kneten, dann weiter 7 min auf mittlere Geschwindigkeit kneten. Den Zucker in kleinen Portionen hinzufügen und weiterkneten, bis aller Zucker aufgenommen. Zuletzt die Butter hinzufügen und weiterkneten, bis sie komplett in den Teig eingearbeitet ist. Bei langsamer Geschwindigkeit bis zur vollständigen Glutenentwicklung kneten.
Den Teig für 4 Stunden gehen lassen, dabei nach 30, 60 und 90 min falten.
Den Teig in Portionen von etwa 600g abwiegen, und rund formen. Etwa 5 min ruhen lassen, dann zu länglichen Broten formen (20cm lang) und auf ein Backblech setzen, so dass etwa 1-2 cm Abstand zwischen den Broten ist.
60 min gehen lassen.
In der Zwischenzeit den Ofen auf 180°C vorheizen.
Die Brote mit Wasser abstreichen und zweimal einschneiden. Bei 180°C 60 min mit Dampf backen. Nach dem Backen nochmals mit Wasser abstreichen.
Tipp: Auch wenn es dann kein orginal Ammerländer Roggenstuten ist: Den Anis kann man natürlich auch weglassen oder durch Kardamom ersetzen.
Liebe Steffi! Alles Gute Dir und Deinem virtuellen Teenie – auf viele weitere, wunderbare Jahre! Der Schrot-Stuten klingt tatsächlich hochinteressant. Vielleicht sollte ich das momentane Homeoffice dahingehend nutzen.
Herzlich: Charlotte
Hallo Stefanie,
Herzlichen Glückwunsch zum 13. Bloggeburtstag💐
Liebe Grüße
Angelika Sp.
Alles Gute zum Bloggeburtstag, ich lese dich immer noch treu auch wenn ich nicht mehr viel kommentiere
Liebe Stefanie
Herzlichen Glückwunsch zum 13.Geburtstag!
Ich bin begeistert über deine Rezepte und jedesmal neu erstaunt wie lecker das schmeckt!Weiterhin viel Freude bei der Bäckerei 😉
Liebe Grüße,Elisabeth
Ein bisschen verspätet aber von ganzem Herzen: Alles liebe zum 13 Blog Geburtstag. Wer hätte das vor vielen Jahren gedacht!
Auch an deine bessere Hälfte ein großes Dankeschön. Ihr seid ein tolles Team.
Wir stehen auch weiterhin als Testesser zur Verfügung. 😋
Alles Liebe von uns Beiden
Auch von mir noch alles Gute zum Bloggeburtstag!
Den Stuten habe ich heute gebacken und er ist genauso gut geworden wie ich ihn mir vorgestellt habe. Den wird es bestimmt noch öfter bei uns geben.
Liebe Grüße, Anna
Kann man mir sagen, wieviel Kohlehydratangabe pro 100g aus diesem Rezept sind. Habe das Brot gebacken, ist sehr fein, doch meine Tochter ist Diabetikerin
@Christel: Das musst du dir ausrechnen, ich finde den Nährwertrechner ganz gut. Da ein Teil des Wassers beim Backen verdunstet, ist es am einfachsten, nur die festen Bestandteile einzugeben und das Ergebnis der Kohlenhydrate auf das Gesamtgewicht der gebackenen Brote (dazu die Brote einmal wiegen) beziehen. Dann bekommst du z.B. 400g Kohlenhydrate auf 1500g Brot (sind jetzt Fantasiewerte), dann rechnest du die 400 geteilt durch 1500 und nimmst es mal 100, dann hast du die Kohlenhydrate pro 100g .
Liebe Stefanie, ich habe den Vorteig im Kühlschrank vergessen- der steht dort nun seit einer Woche. Kann ich den noch verwenden für das Rezept? Danke 🙏 und herzliche Grüße aus Berlin
@Susanne: Da es ein weicher Vorteig ist, kann es gut sein, dass die Enzymaktivität jetzt zu hoch ist, da die Hefe ja lange Zeit hatte, ihre Verdauungsenzyme an den Teig abzugeben. Die Enzyme würden dann auch die Kleberstruktur des Teiges angreifen und du verlierst Volumen. Von daher würde ich sicherheitshalber einen neuen Vorteig ansetzen
Liebe Stefanie -so habe ich es gemacht -der Roggenstuten ist köstlich. Mein Liebster, der aus dem Ammerlabd stammt,ist begeistert. Schmeckt genauso wie in meiner Kindheit bei Bäcker Greel, der besten Bäckerei im Landkreis, sagt er – kann es ein besseres Kompliment geben? Liebe Grüße Susanne
@Susanne: Das freut mich sehr!
Moin Stefanie, mein Hobby Kochen und Backen hat mich auf Deine Internetseite geführt. Als echte Ammerländerin hab ich große Augen bekommen, als ich das Rezept f. d. “Ammerländer Roggenstuten” fand; erinnerte ich mich doch sofort an den “besten Bäcker” in unserem Dorf , der zu Zeiten meiner Kindheit die Bewohner und darüber hinaus mit seinem Schwarz- und Graubrot , Stuten, Rosinenstuten, Brötchen und natürlich nach der Roggenernte mit Roggenstuten versorgte, auf den schon sehnsüchtig gewartet wurde gleich nach dem Dorfschützenfest. So hatte man damals seine Highlights, auf die man sich freute und jeder seinen “Besten Bäcker”. Leider sind diese Bäckereien inzwischen alle vom Überangebot überrollt und geschluckt worden und damit auch die Erlebnisse der unterschiedlichen Geschmacksnuancen, die das Bäckerhandwerk so einzigartig machen. Dein “Ammerländer Roggenstuten-Rezept” hab’ ich nachgebacken, allerdings mit Roggenvollkornmehl, weil die Mühle im Nachbarort kein feines Roggenschrot parat hatte. Aber die Alternative geht auch. Vielen Dank für Deine kreativen Ideen. LG Marlene
@Marlene: Das freut mich sehr! Wenn du noch mehr regionale / traditionelle / besondere Brote in der Erinnerung hast, freue ich mich über Beschreibungen und versuche gerne, sie nachzubauen. Es gibt so viele Brotschätzchen, die nicht vergessen werden sollten und die aber so schwierig zu finden sind.
Moin Stefanie,
bin gerade über Dein Stutenrezept “gestolpert”. Das erinnert mich an unseren alten Bäcker im Sauerland, der hat immer einen solchen Roggenstuten allerdings mit Rosinen im Angebot. An welcher Stelle könnte man Rosinen in das Rezept einbauen und welche Menge würde man nehmen? Ändert sich dann etwas am Backvorgang?
Weiterhin viel Erfolg für Deinen Blog, er ist so schön zum lesen und stöbern nach Rezepten…
Liebe Grüße aus Ostfriesland, Dirk
@Dirk: Grundsätzlich kann man immer Rosinen einbauen. Ich habe auch Roggenstuten-Rezepte mit Rosinen im Rahmen der “Regionalen Brote”-Rezeptreihe gebacken, da Roggenstuten einmal recht weit verbreitet waren. Schau mal, ob eines dieser Rezepte in die richtige Richtung für dich geht: Krintstuut oder Kleenroggen oder Onjeschwedde
Danke für Deine Rückmeldung. Ich werde mal den Ammerländer mit Rosinen probieren. Ich werde wohl 250-300g nehmen und über Nacht quellen lassen. Muss ich die Flüssigkeit irgendwo mit bedenken?
@Dirk: Wenn du die Flüssigkeit gut abtropfen lässt, musst du sie nicht berücksichtigen.
Moin Stefanie, als Wahl-Ostfriesin auf der Suche nach Ammerländer Roggenstuten bin ich auf Deinen Blog und dieses Rezept gestoßen, und beides sprach mich spontan an. Gestern habe ich mich getraut. Ich habe mich getraut, das Salz gleich dazu zu tun, den Teig schneller als langsam zu kneten, Zucker und Butter erst ganz zum Schluss… obwohl das ALLES gänzlich dem widerspricht, was man anderswo liest. Dann habe ich mich getraut, weiter zu kneten… und dann verlies mich der Mut. Denn auf der Suche, wann denn die Glutenreife erreicht sei, fand ich, man könne auch zu lange kneten. Ich widerstand dem Impuls, noch Mehl dazu zu tun – auch das hatte ich gefunden, warum das keine gute Idee sei. Das nächste Mal traue ich mich länger, denn nachdem ich gefaltet hatte (und mit nassen Händen) konnte ich schöne Brote formen. Und das Ergebnis ist einfach mega. Nach nie habe ich so leckere und schöne Brote gebacken. Ganz herzlichen Dank! Nur bei Gelegenheit würde ich mir wünschen, zu erfahren, wie man einen 1900 g schweren Teig ordentlich faltet… begeisterte Grüsse Christine