Safransterne habe ich vor vielen, vielen Jahren (genauer gesagt 10 Jahren) schon einmal gebacken. Und als ich am 13. Dezember spontan beschloss, Lussekatter zu backen,habe ich einen Teil des Teiges abgezweigt und daraus stattdessen Sterne geformt. Wer einen Kaisersemmeldrücker hat, kann das sehr schnell machen. Ohne einen solchen Drücker kann der Teig aber auch einfach mit einer kleinen (oder halbierten) Teigkarte eingedrückt werden.
Beim Teig habe ich einige Änderungen vorgenommen: Süßer Starter als perfekten Vorteig für spontane Backaktionen, Ei statt Eigelb (somit gibt es keine Reste) und zusätzlich zu Safran und Kardamom kommt noch etwas Orangenabrieb in den Teig. Ich finde den Dreiklang aus Orange, Safran und den zitrusartigen Noten von Kardamom sehr harmonisch. Nach dem Backen werden die Sterne mit etwas Butter abgestrichen und in Zucker gewälzt, wodurch sie eine Kruste aus glitzernden Zuckerkristallen bekommen. Damit die Süße im Gebäck nicht überhand nimmt, habe ich daher die Zuckermenge im Teig entsprechend reduziert.
Und so ist aus dem Gedanken“Ich backe mal wieder Lussekatter” ein neues Rezept entstanden. Ich sage es ja, ich kann mich nicht an Rezepte halten, nicht mal an meine eigenen. Aber ich bereue es keine Sekunde, die Sternchen sind einfach zu lecker!
Süße Weihnachtssterne
ergibt 12 Sterne
- 100g süßer Starter
- 100g Mehl Type 550
- 50g Wasser
Safranpaste
- 0,5g Safran
- 2g Kardamom
- 5g Zucker
- 50g Sahne (kochend)
Teig
- Biga
- Safranpaste
- 1/2 Orange, davon die Schale
- 340g Mehl Type 550
- 100g Quark
- 105g Sahne
- 50g Ei
- 8g Hefe
- 5g Salz
- 55g Zucker
- 50g Butter
Dekoration
- verquirltes Ei zum Bestreichen
- 30g Butter, geschmolzen
- Zucker zum Wälzen
Die Zutaten für die Biga miteinander verknetet und die Biga für mindestens 16 Stunden im Kühlschrank reifen lassen.
Für die Safranpaste Safran Kardamom und Zucker im Mörser fein zerreiben und mit kochender Sahne vermischen. Auf Raumtemperatur abkühlen lassen.
Für den Teig alle Zutaten bis auf Zucker und Butter für 5 min auf langsamer Stufe in der Küchenmaschine kneten, dann weiter 7 min auf mittlere Geschwindigkeit kneten. Den Zucker in kleinen Portionen hinzufügen und weiterkneten, bis aller Zucker aufgenommen. Zuletzt die Butter hinzufügen und weiterkneten, bis sie komplett in den Teig eingearbeitet ist. Bei langsamer Geschwindigkeit bis zur vollständigen Glutenentwicklung kneten.
Den Teig für 2 Stunden gehen lassen (oder über Nacht im Kühlschrank).
Je 85g Portionen abwiegen und rundschleifen. 10-15 min entspannen lassen. Nun flachdrücken,so dass ein Fladen mit ca. 8 cm Durchmesser entsteht. Mit einem Kaisersemmeldrücker komplett durch den Teig drücken und die Teigspitzen aus der Mitte nach aussen ziehen, damit ein Stern entsteht. Alternativ kann man die Schnitte auch mit einer halbierten Teigkarte oder Messer machen (Hier gibt es ein Foto-Tutorial von mir oder hier ein Video, bei dem Richard Bertinet die Technik zeigt).
90 min bis zur Vollgare gehen lassen (oder über Nacht im Kühlschrank).
In der Zwischenzeit den Ofen auf 220°C vorheizen.
Die Sterne mit Ei bestreichen, 12-15 min bei 220°C mit Dampf backen.
Noch warm mit geschmolzener Butter bestreichen und in Zucker wälzen.
Hi Stefanie,
das Rezept sieht mega aus! Ich habe auch noch Safran, weil ich zu Lucia doch nicht zum Backen gekommen bin, jetzt weiß ich, wofür ich den verwende 🙂
Jetzt sind hier allerdings nicht alle im Hause Fan von Quark im Teig, kann ich den einfach auf Milch austauschen? Und dann insgesamt einfach etwas weniger Flüssigkeit?
Vielen Dank für die vielen schönen Rezepte in diesem Jahr und schöne Feiertage dir und deinen Lieben,
Isa
@Isa: Ich würde ein Mehlkochstück machen aus 100g Wasser (oder Milch) und 20g Mehl, dann sollte die Flüssigkeitsmenge wieder gut passen. Du kannst beim Kneten ja erstmal etwas Sahne zurückhalten – nach dem Motto: Sicher ist sicher 🙂
Danke für die Anregung. Habe ich gleich gemacht, natürlich nicht ganz nach Rezept. Geht heute nachmittag in den Holzbackofen. Liebe Grüsse Petra aus Oberstdorf.
@Petra: Natürlich nicht ganz nach Rezept, wo liegt denn sonst der Spass 😀
Hallo Stefanie,
vor Weihnachten komme ich jetzt nicht mehr dazu, aber die Aromen sind ganz nach meinem Geschmack!
Wer keinen Kaisersemmeldrücker hat, nimmt einfach eine alte Bankkarte, Krankenkassenkarte. Geht gant prima.
Föhliche Weihnachten Ulrike
@Ulrike: Das schmeckt ganz bestimmt auch nach Weihnachten, man kann ja auch Zöpfchen o.ä. daraus machen. Und das mit der alten Bankkarte funktioniert auch, das hat Bertinet in seinem ersten Buch so empfohlen. Ich habe da nur leichte Hygienebedenken, darum ist mir eine halbierte Plastikteigkarte lieber 🙂
Hallo Stefanie,
habe dein Rezept gestern gelesen, hatte alles im Vorrat … Biga angesetzt und zum Kaffee habe ich heute deine Sterne aus dem Ofen geholt und sie sind perfekt gelungen.
Kardamom und Safran ergeben einen interessanten Geschmack, ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich diesen mag.
Aber probieren geht über studieren!
Die Sterne waren vom Teig herrlich fluffig und es wird sie bestimmt wieder geben, dann vllt etwas weniger vom Gewürz für mich, aber Geschmäcker sind verschieden.
Herzlichen Dank für dieses köstlichen Weihnachtssterne
LG Petra und ein schönes Weihnachtsfest
@Petra: Gerade Kardamom ist wirklich nicht jedermanns Sache – der Liebste findet, es schmeckt nach Waschpulver. Ich mag es gerne, aber backe darum nicht so oft damit. Und der Teig ist super, ich habe auch schon gedacht, dass das ungewürzt auch gut für süße Weckchen gehen würde. Ich wünsche dir auch ein schönes Weihnachtsfest!
das ist ja toll! ich denk, die gibt es bei uns zu weihnachten 🙂
ich hätt nur zwei fragen:
-kann ich sowohl stock- als auch stückgare im kühlschrank machen oder sollte ich besser entweder-oder machen?
-bei den zutaten steht ein süßer starter, im rezept dann biga. würden 165g mehl + 80g wasser + 1g germ für den biga stimmen?
liebe grüße, ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und DANKE für all die tollen rezepte das ganze jahr über!!
@M: Die Biga passt so perfekt 🙂 Wenn du Stock und Stückgare im Kühlschrank machen möchtest, würde ich die Hefemenge auf 5g begrenzen und für beides jeweils ca. 12 Stunden einplanen. Bei größeren Hefemengen und längeren Gehzeiten könnte der Teig sonst zu stark abbauen. Wenn du eine kalte Stock- und Stückgare machen möchtest, kannst du auch auf die Biga verzichten und den Teig direkt führen (Mehl und Wasser einfach mit in den Teig geben), denn die Gehzeiten reichen für ein gutes Aroma 🙂
Auch dir ein wunderbares und entspanntes Weihnachtsfest!
super, vielen lieben dank!!