Bekanntlich liebe ich Kartoffelbrote über alles. Und so war für mich ganz klar, dass meine Feierabend-Brot-Reihe dringend noch ein freigeschobenes Kartoffelbrot brauchte. Dass es schlussendlich eine Dinkelbrot-Variante wurde, war dabei eher ungeplant, denn die letzte Tüte 550er-Mehl im Vorrat entpuppte sich als helles Dinkelmehl. Da die Kartoffel gleichzeitig auch als Saftigmacher dient, war es aber nicht notwendig, sonst etwas beim Rezept zu verändern.
Da die benötigte Flüssigkeitsmenge bei Kartoffelbroten auch immer etwas von den Kartoffeln abhängt (alte Kartoffeln enthalten beispielsweise weniger Wasser als junge Kartoffeln), passe ich die Flüssigkeitsmenge eh immer am Ende des Knetprozesses an. Wichtig ist, die Flüssigkeit nicht schon zu Beginn dazuzugeben, denn Kartoffel-Hefeteige sind zu Anfang immer ein wenig trocken, da die Kartoffel erst nach und nach das gebundene Wasser beim Kneten freigibt. Darum ist hier ein wenig Geduld mit dem zu Anfang sehr trockenen Teig gefragt. Am Ende sollte der Teig aber eine weiche aber nicht klebrig Konsistenz haben.
Ansonsten ist die Zutatenliste wunderbar übersichtlich, da es durch die lange, kalte Gare auf Vorteige verzichten kann. Und trotzdem (oder gerade deswegen) wird das Brot herrlich: Aromatisch mit leicht nussigen Noten und einer saftigen, lockeren Krume. Es passt sowohl zu süßem Aufstrich als auch zu einer herzhaften Brotzeit. Einfach ein tolles Alltagsbrot!
Kartoffel-Dinkelbrot (Feierabend-Brot)
ergibt 2 Brote
Teig
- 200g Dinkel-Vollkornmehl oder Emmer-Vollkornmehl
- 700g Dinkelmehl Type 630
- 500g gekochte, zerstampfte Kartoffel
- 400g Buttermilch (plus 50g bei Bedarf)
- 5g Hefe
- 20g Salz
Am Abend alle Zutaten für den Teig erst 3 min bei langsamer Geschwindigkeit, dann 6 min bei schneller Geschwindigkeit kneten. Der Teig sollte bis zur mittleren Glutenentwicklung geknetet werden. Er sollte weich, aber nicht klebrig sein.
Den Teig für 16-24 Stunden im Kühlschrank gehen lassen. Will man die Standzeit von 24 Stunden voll ausnutzen, ist es gut, wenn der Teig nach etwa 12 Stunden einmal gefaltet wird.
Am nächsten Tag den Teig halbieren und 10 min entspannen lassen, dann zu runden Broten formen. Mit der Saumseite nach unten in Gärkörbchen legen.
2 Stunden gehen lassen. Währenddessen den Brotbackstein auf 250°C aufheizen.
Die Brote einschneiden, in den Ofen einschießen und schwaden. Nach 10 min den Dampf ablassen, die Temperatur auf 180°C reduzieren und weitere 45 min backen.
Liebe Stefanie, Dinkel, Buttermilch, Kartoffeln, alles, was wir im Brot sehr lieben! Mein Mehl war durstig und die Kartoffeln offensichtlich schon ziemlich trocken, ich habe die 50 ml Buttermilch, die eventuell hinzugefügt werden sollten, gleich hinzugefügt und hatte nach 3 Minuten verrühren und 6 Minuten kneten einen festen Klops in der Ankasrum. Also habe ich noch einmal 50 ml Buttermilch hinzugefügt und das ganze noch einmal 8 Minuten geknetet. Dann war der Teig aber super, wie du beschrieben hast, weich, aber nicht klebrig. Was soll ich sagen, das Brot ist der absolute Hit! Deine Feierabend Reihe ist schon sensationell, und dann noch mit solchen Zutaten! Vielen lieben Dank.
Guten Morgen, liebe Stefanie! Ich habe das Brot auch sogleich nachgebacken. Ein schönes einfaches Rezept, ideal, wenn man tagsüber arbeiten muss. Ich hatte am Sonntag leider keine Buttermilch im Haus und habe diese durch Jogurth und Weizenanstellgut ersetzt. Ein extra Schuss Wasser war dann noch nötig. Ich habe es dann im gusseisernen Topf gebacken. Es ist hervorragend gelungen und schmeckt köstlich. Aber ich habe eine kurze Frage zu deiner Beschreibung: du legst den Teigling mit Saum / Schluss nach unten in den Gärkorb. So habe ich das auch getan und den Teigling dann aus dem Gärkorb in den Topf gestülpt. Das Brot ist dann schön rustikal aufgerissen. Du beschreibst oben noch das Einschneiden des Teiglings. Warum? Das war mir nicht klar. Vielen Dank für das Rezept! Michael
Hallo, könnte ich in diesem Brot die gestampft Kartoffeln durch gestampft Kürbis ersetzen? Geht das überhaupt? Ich habe deinen Kürbisstuten gebacken und der ist sensationell. Nur habe ich hier zuhause jemanden der keine süßen Brote mag und darum kam mir diese Idee… Ganz liebe Grüße und viiieeelen Dank für deine Rezepte und die beiden Bücher!
Christina
@Christina: Kürbis bringt mehr Feuchtigkeit mit, von daher würde ich zu beginn den Teig nur mit der Hälft an Buttermilch ansetzen und dann beim Kneten langsam Buttermilch nach Bedarf zugießen.
Ein ganz saftiges leckeres Brot, super einfaches Rezept. Gibt es auf jeden Fall öfter ☺️ Eine Frage : Wenn ich es ein bisschen kerniger mag, z. B. Sonnenblumenkerne oder Nüsse hinzufügen möchte, wie muss ich da verfahren (Feuchtigkeit /vorquellen etc.)?
Danke!
@Lydia: Die Nüsse oder Kerne kannst du einfach verquellen. Entweder setzt du sie am Vorabend mit kalten Wasser an oder du überbrühst sie mit kochendem Wasser und lässt es zwei Stunden quellen und abkühlen.
Hier gibt es noch mehr Infos 🙂
Hello hello ,vom Pazifik ( Südkalifornien)! Wir sind Juli 22 recht kurzfristig umgezogen und dafür läuft das Brot backen schon ganz gut.Die Bedingungen sind hier schon anders (z.b nur trockenhefe/ Mehle sind halt anders bwz ganze Körner gibt’s nur im Internet). Meine Frage : Buttermilchersatz? Was würdet ihr empfehlen 1) sourcreme mit Milch und Zitrone/ Essig 2) Naturjoghurt ? Vielen Dank schon Mal im voraus und euch ein schönes Wochenende
@Stephanie: Ich würde eine 1:1 Mischung aus Joghurt und Wasser (oder Milch) nehmen 🙂
Liebe Stefanie, ich habe mal wieder dieses schmackhafte Kartoffelbrot gebacken, eines meiner liebsten! Falls du noch Anregungen benötigst für den nächstjährigen Blog – ein paar neue Feietsnendrezepte, das wär’s! Wahrscheinlich aus der Perspektive anspruchsvoller Rezeptrntwicklung nicht so spannend, aber so praktisch in volle Tage zu integrieren! Ich bin ein echter Fan! Cool wäre auch, wenn überhaupt machbar, Hinweise wie man Rezepte für die übernachtgare umbauen kann, Liebe Grüße und tausend Dank für ständige Inspiration