Den zweiten Geburtstag des großen Krümmelchens feierten wir unter schwierigen Voraussetzungen. Das kleine Krümmelchen war nach seiner zu frühen Ankunft einen Monat zuvor gerade erst aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen – was schon alleine reichen würde, um altbewährte Routinen durcheinander zu wirbeln. Gleichzeitig brachen beim großen Krümmelchen auch noch die Eckzähne durch. Und um es noch ein wenig spannender zu halten, hatte das große Krümmelchen sich trotz aller Vorsicht auch noch Corona eingefangen. Und wir anderen getreu dem Motto “mitgehangen – mitgefangen” somit auch. Am Geburtstag ging es dem Krümmelchen und dem Liebsten aber schon wieder etwas besser, während ich noch nicht richtig krank war. Und so gab es einen richtigen Geburtstag mit Geburtstagskuchen.
Der “Letter Cake”, also ein Kuchen in Buchstaben oder Zahlenform, sah man im letzten Jahr allenthalben. Es sind entweder Biskuit- oder Mürbeteigböden, die mit einer Creme gefüllt und mit Obst oder Dekokram geschmückt werden. Was mir gut gefällt ist die Tatsache, dass man den Kuchen so gut vorbereiten kann: Mürbeteig hält sich fertig gebacken tagelang, die Creme ist schnell zusammengerührt und der Kuchen selbst schmeckt mir am Besten, wenn er einen Tag durchgezogen ist und die Böden ein wenig weicher geworden sind. Die benötigten Spritzbeutel-Fähigkeiten sind auch nur minimal. Von daher ist es ein Kuchen, der viel her macht, aber eigentlich einfach gemacht ist.
Beim Mürbeteigrezept habe ich als Grundlage auf ein sehr zuverlässiges Rezept von Matthias Ludwigs aus dem Buch “Törtchen & Tarteletts” zurückgegriffen. Nur die Minimenge Eigelb ersetze ich schon seit langer Zeit durch etwas zusätzliche Milch. Die Creme hingegen habe ich aus dem Handgelenk geschüttelt, da gibt es keine Vorlage. Insgesamt hat mir die Kombination von Orange, Blaubeere und Physalis geschmacklich sehr gut gefallen.
Und das Krümmelchen? Dem hätte auch die Schale mit den restlichen Physalis und Blaubeeren von der Deko als Geburtstagsleckerchen gereicht 😉
Letter Cake
Mürbeteig
- 200g Butter
- 200g Zucker
- 2g Salz
- 500g Mehl Type 405
- 110g Milch
Creme
- 200g Mascarpone
- 250g Quark
- 1/2 Orange, davon die Schale
- 30g Orangensaft
- 50g Puderzucker
Dejo
- 100g Blaubeeren
- 3-4 Physalis
Für den Mürbeteig Butter, Zucker und Salz cremig rühren. Mehl und Milch dazugeben und zügig zu einem homogenen Teig arbeiten. Für mindestens eine Stunde – besser aber über Nacht- im Kühlschrank ruhen lassen. Nun den Teig ca. 4 mm dick ausrollen und 2 Zahlen ausschneiden. Bei 150°C (Umluft) etwa 15 min backen. Auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen. Die Zahl kann bis zur Verwendung in einer großen Blechdose o.ä. für mehrere Tage aufbewahrt werden.
Für die Creme alle Zutaten verrühren und in einen Spritzbeutel mit 12er Lochtülle füllen. Die Creme als Tupfen auf beide Zahlen spritzen. Die untere Zahl mit den meisten Blaubeeren belegen. Die zweite Zahl auflegen und mit einigen Blaubeeren und Physalis dekorieren. Über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen.
Achtung: Das Rezept ergibt mehr Teig als benötigt, da beim Ausschneiden der Zahl viel Teigabschnitt entsteht. Dieser kann entweder als Kekse gebacken werden oder als Mürbeteigboden für süße Tartelettes
Bei den Zutaten ist kein Ei, im Text schon. Ist 1 Eigelb gemeint
@Doris: In der Ursprungsversion des Mürbeteigs kommt eine Minimenge Ei (ein Ei auf 1 kg Mehl) in den Teig, das habe ich vor langen schon gestrichen. Im Rezepttext war es noch drin, ich habe den Text jetzt angepasst, danke!