Manche Traditionen muss man neu schaffen. Seit kleine Kinderfüße im Hause “Hefe und mehr” unterwegs sind, verbringen wir den Heiligen Abend daheim im allerkleinsten Kreise. Beim Essen haben wir dabei die traditionellen Pfade verlassen und basteln uns jedes Jahr unseren “Weihnachtsburger”. Bei mir ist das ABC-Patty ja nicht verhandelbar, der Liebste hingegen probiert gerne neues. Am letzten Weihnachten waren es gekaufte Wild-Patties mit Reh und Wildschwein, die ihm gut geschmeckt haben und die wir nun bestimmt nachbauen werden. Dazu gab es übrigens diesen leckeren Winter-Waldorf-Salat, den ich bei Petra entdeckt hatte und der sich mit allem Drum und Dran (inklusive Walnüssen!) als köstliches Topping auf dem Patty herausstellte.
Da Weihnachten nun mal Weihnachten ist, habe ich mich nicht lumpen lassen und Brioche Burger Buns gebacken. Normalerweise backe ich die Burgerbrötchen etwas “schlanker”, aber zu einem Edel-Burger passen natürlich Brioche Buns einfach am Besten. Im Grundsatz habe ich einfach mein “normales” Briocherezept verwendet. Allerdings habe ich ein wenige ntürliche “Teigverbsserer” in Form von aktivem Malz und Hagebuttenpulver verwendet. Das stärkt zum einen das Glutengerüst und verbessert zum anderen die Krumenstruktur. Aber wie immer, wenn ich Zutaten als optional markiere, geht es auch ohne.
Die Brioche Buns sind wie erwartet super lecker, denn sie sind nicht nur buttrig-aromatisch sondern auch flauschig, federleicht und trotzdem stabil genug für einen Burger. Ganz klare Burgerliebe!
Brioche Burger Buns
ergibt 12 Buns
Süßer Starter
- 150g süßer Starter (am Besten am Vortag auffrischen)
- 150g Mehl Type 550
- 75g Wasser
Teig
- Süßer Starter
- 275g Mehl Type 550
- 200g Ei (3-4 Eier Größe M)
- 5g Salz
- 10g Hefe
- 5g aktives Malz (optional)
- 5g Hagebuttenpulver (optional)
- 50g Zucker
- 200g kalte Butter
Eistreiche
- 1 Ei, verquirlt
- 1 Prise Salz
Für den süßen Starter alle Zutaten zu einem festen Teig verkneten und für 2-3 Stunden bei 30°C gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
Alle Zutatenn bis auf die Butter für 5 min bei langsamer Geschwindigkeit kneten, dann weitere 8 min bei schneller Geschwindigkeit bis zu einer mittleren Glutenentwicklung. Die kalte Butter währenddessen ins kleine Stücke schneiden. Nun Zucker und Butter hinzufügen. Der Teig wird sehr weich und schmierig. Für etwa 15 min bei schneller Geschwindigkeit bis zur vollständigen Glutenentwicklung auskneten. Der Teig hat nun eine weiche, elastische Konsistenz und fühlt sich seidig und glatt an.
Den Teig 4 Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen.
Nun den Teig in 12 Stücke von 90g teilen, zu runden Brötchen formen und etwas flachdrücken.
2 Stunden gehen lassen. Die Brötchen sollten jetzt Vollgare erreicht haben.
Die Brioche Buns mit verquirlten Ei bestreichen und bei 200°C für etwa 20 min backen.
Die sehen ja spitze aus – richtig oberüberfluffig! Da beschleicht mich direkt das Gefühl, ich verpasse etwas, weil ich keinen süßen Starter beheimate…
Hallo Steffi, kennst Du auch Flagueline? Haben wir heute probiert, ist eine Art Burgerbrötchen, belegt mit Salami, Käse und gegrilltem mediterranen Gemüse. Super lecker, leider ist nirgends ein Rezept zu finden. Meine Hoffnung ist hefe-und-mehr …. Liebe Grüße
@Cornelia: Die kannte ich bisher noch nicht. Ich habe mir die Zutatenliste angesehen, da sollte sich was bauen lassen. Fladenbrote sind hier auch immer beliebt. Wie ist denn die Kruste von den Flagueline? Eher weich oder eher knusprig?
Bis dahin kannst du dir ja mal diese schwedische Variante ansehen.
Die Kruste war knusprig und das Ganze wurde warm serviert. Bin gespannt auf ein Rezept! Ich habe schon viel von Deinem Blog ausprobiert und mein momentaner Favorit sind “US de Lamäng” – Brötchen …
Liebe Stefanie,
da es bei uns Burger zum Mittagessen geben wird, wollte ich fragen, ob ich den Teig auch über Nacht in den Kühlschrank geben könnte.
Bin gespannt, ob der gerade begonnene süße Starter etwas wird.
herzliche Grüße
Hanna
@Hanna: Der Teig geht im Kühlschrank nicht gut auf, da die Butter fest wird und so das Aufgehen behindert. Was gut klappt ist, die Brötchen abends zu formen und im Kühlschrank über Nacht aufbewahren (ich mag es nicht “gehen lassen” nennen, da sie nicht sehr stark aufgehen werden). Am nächsten Morgen brauchen sie dann nochmal 60-90 min bei 30°C um zur VOllgare aufzugehen. Allerdings kann man die Brötchen auch sehr gut am Vortag backen, da sie durch den hohen Fettgehalt lange frisch bleiben.
Hallo Stefanie,
kann ich statt dem süßen Starter auch eine Biga nehmen? Und wie viel Mehl, Wasser usw. müsste ich nehmen für die Biga?
Vielen Danke schon mal. 😊
Liebe Grüße Loreen
@Loreen: Du kannst die Biga aus 250g Mehl, 125g Wasser und 0,5g Hefe ansetzen und die Biga dann für mind. 16 Stunden (bis 48 Stunden) im Kühlschrank gehen lassen. 🙂