Starten wir das Jahr 2024 mit einem kleinen “Aufräum-Rezept”. Denn in dieses Brot sind allerlei Reste gewandert: übrig gebliebene Kartoffeln, süßer Starter- und Sauerteig-Reste, ein Restchen Kamutmehl und Buttermilch, die schon ein paar Tage über den Mindesthaltbarkeitsdatum war. Und wie so oft war es mal wieder ein solches Resteverwertungsrezept, dass sich direkt in mein Herz schlich. Gut, ich gebe es zu: Die Kombi aus Kartoffel und Buttermilch ist halt auch einfach für mich unschlagbar. Durch den Kamut kommt noch ein wenig Nussigkeit ins Spiel und die kleine Menge Roggenmehl wirkt durch die Schleimstoffe wie ein Frischhaltemittel.
Und da Kastenbrote hier auch weiterhin meinen Alltag entspannen, habe ich aber zumindest ein wenig beim Einschneiden gespielt.Diese Brote wurden nämlich direkt nach dem Formen mit Mehl bestäubt und eingeschnitten. Dadurch bekommen sie ein sehr schickes Aussehen, da sich die Schnitte bereits beim Gehen etwas öffnen.
Dreikorn-Kartoffelbrot (Auffrisch-Rezept)
ergibt 2 Brote
Teig
- 380g Kartoffel, durchgedrückt
- 150g süßer Starter (aus dem Kühlschrank)
- 350g Mehl Type 550
- 350g Kamutvollkornmehl
- 360g Buttermilch
- 10g Hagebuttenmehl (optional)
- 10g Bohnenmehl (optional)
- 20g Salz
- 15g Hefe
Später Einkneten
- 100g Sauerteig-Anstellgut (vorzugsweise Roggen, Weizen klappt aber auch)
- 100g Roggenmehl Type 1150
- 40g Butter
- 40g Honig
Alle Zutaten für den Teig zuerst 3 min bei langsamer Geschwindigkeit gemischt und dann weitere 6 min bei schneller Geschwindigkeit kneten. Nun werden die Zutaten zum Unterkneten hinzugefügt und mit langsamer Geschwindigkeit geknetet, bis ein homogener Teig entstanden ist.
Den Teig im Kühlschrank über Nacht (ca. 4°C, 16 Stunden) gehen lassen.
Nun den Teig in vier gleiche Teile teilen, zu runden Brote formen und je zwei in Kastenformen (für 750g Brot) setzen. Sofort mit Mehl bestäuben und mehrfach diagonal einschneiden.
Bei Raumtemperatur für 2 Stunden gehen lassen.
Währenddessen den Ofen auf 300°C aufheizen. Die Brote einschieben, schwaden und die Temperatur sofort auf 180°C herunterdrehen. Für 55 min backen, dabei den Dampf nach 10 min abziehen lassen.
Tipp: Wenn der Ofen “nur” 250°C schafft, bäckt man die Brote für 10 min bei 250°C und reduziert dann die Temperatur auf 180°C.
Super Rezept, wird nächste Woche nachgebacken. Danke
Hallo Stefanie, danke für das Rezept. Habe eine Frage dazu, kann ich Kamut gegen Khorasan 1:1 ersetzen, habe zur Zeit kein Kamut im Haus. LG Angelika aus GLA
Liebe Angelika, das ist das selbe Mehl, nur verschiedene Namen.
Hört sich super an, da ich auch im Schrank aufräumen muss meine Frage, kann ich die Kartoffeln durch Kartoffelflocken ersetzen. Und was müsste ich dann an der Wassermenge verändern.
Herzlichst Mirca
@Mirca: Das geht gut 🙂 Du kannst 100g gekochte Kartoffeln durch 80g Wasser und 20g Kartoffelflocken ersetzen, d.h. 76g Kartoffelflocken plus 304g Wasser anstelle der Kartoffeln.
Danke für die schnelle Antwort, ich probiere es gleich morgen aus
Unkomplizierte Resteverwertung, aromatischer Geschmack, fluffige Krume. Auch optisch ein Kastenbrot-Highlight, ich hab es genauso eingeschnitten. Ist direkt im oberen Bereich der Favoritenliste gelandet, das gibt’s öfter. 😍 Herzlichen Dank!
@Devona: Das freut mich 😀
Hallo Stefanie,
irgendwie traue ich mich an die Bohnen Mahlerei nicht so richtig ran. wenn es um die Proteine geht- könnte ich statt Bohnenmehl auch Lupinenmehl nehmen? das hätte ich da…. und ich vertrage leider keinen Laktose und laktosefreie Buttermilch ist hier irgendwie nirgends zu bekommen. kann ich auch Joghurt und hafer ich mischen oder hat die Buttermilch irgendwas spezielles?
danke für Deine tollen Rezepte, ich habe gerade wieder eine Back -Phase und genieße es sehr, mich hier durch Deine Vielfalt zu backen ❤️
@Bärbel: Lupinenmehl wird hitzebehandelt, um die Oxigenasen, auf die wir es abgesehen haben, zu deaktivieren und das Mehl länger haltbar zu machen. Von daher hat man nicht den gleichen Effekt. Ich würde daher das Bohnenmehl einfach weglassen (darum ist es ja auch als optional markiert), da das Klebergerüst etwas weniger stark ausgebildet wird und die Krume etwas weniger locker wird, aber das Rezept trotzdem gut funktioniert.
Wegen der Buttermilch: da würde ich Joghurt und Wasser 1:1 mischen, und ob du die Laktosefreie Variante oder eine pflanzliche Joghurt-Alternative nimmst, ist dafür unerheblich 🙂 Grundsätzlich enthält die Buttermilch mehr Lecithin als Joghurt, ist aber hierfür nicht wichtig 🙂
Mal wieder ein tolles Rezept, liebe Stefanie!
Ein großartiges Brot mit viel Geschmack, schöner lockerer Krume und richtig schickem Design. Die Übernachtgare kam mir sehr entgegen und hat den Backtag heute extrem entspannt. Dieses Brot kommt definitiv auf die Lieblingsbrot-Liste!
Hallo Stefanie, warum den Roggensauerteig und das Roggenmehl erst später? Butter so spät ist logisch, der Honig könnte auch eher rein, oder? Danke für dieses tolle Rezept, hab ich schon wiederholt nach deinem Rezept gebacken, mit Bohne und Hagebutte. Nur beim verstehen hapert es etwas. Grüße von Bob
@Bob: Die kurze Antwort ist: es verbessert das Glutennetzwerk 🙂 Schau mal hier, da habe ich die wissenschaftlichen Hintergründe ausführlich erklärt. Der Honig könnte auch früher mit rein, das Roggenmehl lässt sich aber leichter einkneten, wenn etwas Flüssigkeit / Honig / Fett mit dabei ist
Hallo Stefanie,
das mit dem Verstehen klappt jetzt super dank deiner Hilfe. Vielen Dank dafür. Wie du in deinem Verweis beschreibst, war auch ich angenehm über das Backerlebnis überrascht. Ich backe schon etwas länger allerlei Brote und werde in Zukunft mit der späteren Zugabe von Roggenmehl und Roggensauer bei meinen Mixteigen experimentieren.
Viele Grüße von Bob
Liebe Stefanie,
zunächst wünsche ich Dir und all Deinen Lieben ein guten neues Jahr mit viel Gesundheit und Zufriedenheit.
Vielen lieben Dank für das tolle Rezept bzw. für die vielen tollen, leckeren Rezepte. Ich würde gerne den süßen Starter ersetzen, weil ich immer noch keinen habe :-). Könnte ich den süßen Starter durch einen Biga ersetzen?
Wenn ja, wie?
Vielen Dank für Deine Mühe
Liebe Grüße
Claudia
@Claudia: Klar 🙂 Nimm 100g Mehl, 50g Wasser und ein Minifitzel Hefe, verkneten und für mindestens 16 Stunden im Kühlschrank parken.