“Mal eben schnell” verträgt sich in der Regel nicht gut mit mittelschweren Schlafmangel. Und so landete vor einiger Zeit in meinen Bircher Müsli-Ansatz anstelle von Leinsamen ein guter Schwung Kümmel. Meine Nase verriet mir sofort den Fehler, aber da war der Kümmel schon in der Schüssel. Und auch wenn meine Kümmelliebe ja wirklich groß ist – im Müsli harmoniert er nicht so richtig mit Him- und Blaubeeren. Daher wanderte der Kümmel-Haferflockenmix erstmal in ein Schraubglas und ich startete einen zweiten Versuch, mein Müsli anzusetzen. Ganz vielleicht habe ich beim zweiten Versuch sogar das Etikett des Vorratsglases gelesen. Ihr wisst schon: “Wer lesen kann…”
Haferflocken und Kümmel sind am Ende in Form eines Brühstücks in Ciabatta-artige Brötchen gewandert, die eine Verwandschaft mit meinen Lieblings-Luftikussen nicht verleugnen können. Únd genau wie ihre Verwanden werden auch die Dinkel-Hafer-Kümmelchen wunderbar grobporig und saftig. Und wer keinen Kümmel mag, darf ihn auch weglassen und reduziert ein bisschen die Wassermenge, das habe ich euch im Rezepttipp genauer beschrieben.
Dinkel-Hafer-Kümmelchen
ergibt 9 Brötchen
Hafer-Kümmel-Brühstück
- 70g feine Haferflocken
- 15g geröstete Brotbrösel
- 30g Kümmel
- 300g kochendes Wasser
Teig
- Brühstück
- 20g Olivenöl
- 200g Wasser
- 420g Dinkelmehl Type 630
- 10g Hefe
- 3g aktives Malz
- 15g Honig
- 12g Salz
- 50g Roggen-Anstellgut aus dem Kühlschrank
- 90g süßer Starter aus dem Kühlschrank
Die Zutaten für das Brühstück verrühren und auf Raumtemperatur abkühlen lassen.
Nun die Zutaten für den Teig hinzufügen und bei langsamer Geschwindigkeit für 12min kneten, dann weitere 3 min bei schneller Geschwindigkeit. Das Gluten-Gerüst sollte jetzt gut entwickelt sein (Fenstertest). Optimalerweise wird der Teig nun in eine rechteckige Schüssel überführt, dass erleichtert später gleichmäßig große, rechteckige Brötchen abzustechen.
Den Teig 6 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen. Dabei in den ersten 4 Stunden den Teig alle 45 min in der Schüssel zusammenfalten.
Den Ofen auf 250°C aufheizen.
Die Teigoberfläche mit Mehl bestreuen und den Teig möglichst vorsichtig auf die Arbeitsfläche stürzen. Es sollten so wenig Gärblasen wie möglich zerstört werden!
Die nun nach oben zeigende Seite ebenfalls mit Mehl bestreuen und den Teig mit einem Teigschaber in neun gleichgroße Rechtecke teilen.
Nun die Brötchen vorsichtig auf ein Lochblech / Backblech mit Backpapier setzen und bei 250°C für 10 min mit Dampf backen, dann auf Umluft schalten, die Temperatur auf 230°C reduzieren und weiter 15 min backen, bis die Brötchen kräftig ausgebacken sind.
Tipp: Wer keinen Kümmel mag, kann ihn auch weglassen und stattdessen Dinkel-Haferlinge backen. Die Wassermenge im Brühstück kann man dann auf 280g reduzieren.
Moin Stefanie,
das Brühstück reizt mich schon! Aber, ich habe keinen süßen Starter und mein Roggensauer ging über die Regenbogenbrücke 😢
Kann ich das Brot trotzdem machen ? Du hast immer so hilfreiche Ideen!!!
Liebe Grüße aus dem Norden
@Karin: Ich würde einen Pâte Fermentée machen aus:
85g Mehl Type 550
55g Wasser
0,1g Hefe
1g Salz
Alles mischen und im Kühlschrank 16-48 Stunden gehen lassen.
Das restliche Rezept bleibt gleich 🙂