21. November 2020

Solinger Streusel-Semmel

Solinger Streusel-Semmel (2)Der Semmel bezeichnet in Solingen ein süßes Brot, das anderswo im Bergischen Land Platz oder Stuten geannt wird. Was mir am Streusel-Semmel so gut gefallen hat, war neben der Tatsache, dass Streusel im Spiel sind auch die schöne Alliteration im Namen: Solinger Streusel-Semmel. Das zergeht doch auf der Zunge!

Den Semmel gibt es meiner Recherche nach in Solingen in verschiedenen Varianten: mit Rosinen, mit Mandeln, mit Streuseln. Und ich fand Rezepte mit Mandeln UND Streusel. Da war sofort für mich klar, welche Variante auf meinen Backplan hüpfen würde. Und meine Hoffnungen wurden nicht enttäuscht: Der Semmel schmeckt einfach köstlich, die gerösteten Mandelstifte geben der Krume ein aromatischen Biss und mit Streuseln kann man bei mir ja eh nichts falsch machen!

 Solinger Streusel-Semmel

ergibt 2 Brote

Solinger Streusel-Semmel (1)

Poolish

  • 150g Mehl Type 550
  • 150g Milch
  • 1g Hefe

 

Teig

  • Poolish
  • 350g Mehl Type 550
  • 120g Milch
  • 50g Ei
  • 5g Salz
  • 8g Hefe
  • 75g Zucker
  • 100g Butter
  • 100g Mandel-Stifte, geröstet

Streusel

  • 200g Mehl Type 550
  • 125g Butter
  • 100g Zucker
  • ein bisschen Wasser nach Bedarf

Die Zutaten für den Poolish mischen und ca. 16 Stunden gehen lassen.

Alle Zutaten für den Teig nun erst 5 min bei langsamer Geschwindigkeit, dann weitere 8 min mit schneller Geschwindigkeit kneten.

Den Zucker in kleinen Portionen hinzufügen und weiterkneten, bis aller Zucker aufgenommen. Zuletzt die Butter hinzufügen und weiterkneten, bis sie komplett in den Teig eingearbeitet ist (ca. 4 min).  Zuletzt die Mandel-Stifte einkneten.

Den Teig bei Raumtemperatur 2 Stunden gehen lassen.

Währenddessen die Zutaten für die Streuel zu einem bröseligen Teig verkneten. Wenn der Teig sich nicht zu dickeren Bröseln verkneten lässt, ein wenig Wasser hinzufügen.

Nun den Teig gut entgasen und in 2 gleich schwere Stücke teilen. Jedes Stück zu einem langen Band ausrollen, anfeuchten und zu einer Rolle aufrollen. 10 min ruhen lassen. Nun erneut zu einem Band ausrollen, von der kurzen Seite her aufrollen und den so entstehenden Strang zu einer Länge von 16 cm rollen. In gebutterte Brotbackformen (500g Backform, 16 cm Länge) geben. Die Oberfläche anfeuchten, jeweils die Hälfte des Streusels auf dem Brot verteilen und etwas andrücken.

100 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen. Den Ofen auf 220°C vorheizen.

Die Brote in den Ofen schieben, schwaden und die Temperatur auf 175°C reduzieren. Bei 175°C für etwa 45 min backen.

4 Gedanken zu Solinger Streusel-Semmel

  1. Ulla Torringen 21. November 2020

    Stefanie, das hört sich sehr gut an. Am liebsten würde ich sofort beginnen. 👍

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  2. Anja 28. November 2020

    Liebe Stefanie
    Ich wurde direkt freudig nervös, als ich den Titel dieses neuen Rezeptes sah. Aber es kam dann nicht das, was ich erhofft hatte. Meine Mutter stammte aus Solingen und unsere Verwandten brachten uns in den siebziger Jahren ab und zu Roggenplatz (oder sagte sie Stuten, ich weiss nicht mehr genau) mit. Das war ein mässig süsses, weiches, saftiges, leicht graues Gebäck mit Korinthen und Mandeln oder Nüssen evtl. auch Zitronat drin. Unsere ganze Familie war versessen darauf. Es war diese spezielle Verbindung aus dem herben Roggen mit der leichten Süsse. Wir haben es mit Margarine (aus finanziellen Gründen) und Rübenkraut drauf gegessen. Irgendwann gab es das auch in Solingen offenbar nicht mehr zu kaufen. Ich habe mich schon blind gegoogelt nach einem Rezept, aber nichts gefunden. Sagt dir das was? Bist ja auch aus der Region 😉 Grüsse von der Heimweh-Leverkusenerin.

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    1. Stefanie 28. November 2020

      @Anja: Das klingt auch sehr fein! Roggenplatz und -stuten hat hier in der Region durchaus Tradition (s. Kleenroggen). Und ich setze deine Variante direkt auf die toDo-Liste, denn ich denke, den Platz bekommen wir nachgebaut!
      In der Zwischenzeit wäre vielleicht der Krintstuut auch etwas für dich 🙂

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  3. Bettina 29. November 2020

    Danke für das super Rezept! Bis auf Brötchen (die kann ich grundsätzlich irgendwie nicht… :-)) backe ich fast nur noch von deiner Seite.

    Einen kleinen Bäckertipp von einem befreundeten professionellen Vollwertbäcker hätte ich noch: Mandeln ziehen massiv Feuchtigkeit aus dem fertigen Brot. Ich würde sie zeitgleich mit dem Poolish ansetzen: Erst anrösten, dann mit den 120g Milch aus den Teigzutaten übergießen und ebenfalls 16h in den Kühlschrank stellen. Dann diese Mischung einfach wie den Poolish direkt zum Teig geben.

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