Ich freue mich immer sehr, wenn mich Leser auf weitere regionale Brot-Rezepte aufmerksam machen. So geschehen bei den Zimties im Februar, als Insa mir den Tipp mit den Bremer Kanelbrötchen gab. Und die Brötchen hüpften ganz nach oben auf meine Nachbackliste.
Den Begriff “Kanel” kennen die meisten von den schwedischen Kanelbullar. Und nicht nur im Schwedischen, auch im Dänischen heißt der Zimt Kanel. Auch im Mittelhochdeutschen gibt es den Begriff Kanêl für Zimtstange. Und das spannende bei den Kanelbrötchen ist, dass der Zimt nicht als Füllung in den Teig geben sondern mit Zucker und Semmelbrösel gemischt wird . Die Brötchen werden dann in dieser Mischung gewälzt, wodurch die Brötchen eine leicht karamellig-zimtige Knusperhülle bekommen.
Das Krümmelchen war auch sehr angetan und hat das Foto-Shooting für den Blog genutzt, um direkt mehre Brötchen anzulutschen 😀 Und auch der Rest der Familie hat die Brötchen beim Frühstück sehr genossen. Von daher gibt es eine dicke Nachbackempfehlung von uns allen.
Bremer Kanelbrötchen
ergibt 11 Brötchen
Biga
- 200g Mehl Type 550
- 100g Wasser
- 1g Hefe
Kochstück
- 150g Milch
- 30g Mehl Type 550
Teig
- Biga
- Kochstück
- 300g Mehl Type 550
- 10g Salz
- 3g enzymaktives Malz (optional)
- 8g Hefe
- 15g Eigelb (von einem Ei Größe M)
- 90g Milch
- 75g Butter
- 50g Zucker
Für die Zimtkruste
- Milch
- 50g Semmelbrösel
- 25g Zucker
- 1 Tl Zimt (2g)
Für die Biga alle Zutaten miteinander verkneten und im Kühlschrank 16-24 Stunden gehen lassen.
Für das Kochstück Mehl mit Milch klümpchenfrei verrühren, dann auf den Herd aufkochen lassen. In eine Schüssel umfüllen und mit Frischhaltefolie abdecken, so dass die Oberfläche nicht austrocknet. Auf Raumtemperatur abkühlen lassen
Mehl, Milch, Ei, Hefe Salz und Biga und Kochstück für 5 min auf langsamer Stufe in der Küchenmaschine kneten, dann weiter 7 min auf mittlere Geschwindigkeit kneten. Den Zucker in kleinen Portionen hinzufügen und weiterkneten, bis aller Zucker aufgenommen. Zuletzt die Butter hinzufügen und weiterkneten, bis sie komplett in den Teig eingearbeitet ist. Bei langsamer Geschwindigkeit bis zur vollständigen Glutenentwicklung kneten.
Den Teig 2 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen.
Den Teig in ca 90g schwere Stücke teilen und zu länglichen Brötchen formen. Etwas Milch in einen tiefen Teller geben. In einem zweiten Teller werden Semmelbrösel, Zucker und Zimt gemischt. Nun die Brötchen erst in der Milch, dann in der Semmelbröselmischung wälzen. Mit dem Schluss nach unten auf ein Backblech setzen.
90-100 min bis zur Vollgare gehen lassen. In der Zwischenzeit den Ofen auf 230°C vorheizen.
Die Kanelbrötchen in den Ofen schieben und für ca. 15 min bei 230°C mit Dampf backen.
Alternative: Anstelle der Biga kann auch ein süßer Starter verwendet werden. Er kann frisch aufgefrischt sein oder bis zu 3 Tage im Kühlschrank gelagert worden sein.
Liebe Stefanie
Kann ich die Teiglinge auf dem Backblech in den Kühlschrank stellen und morgens frisch backen
Alles Liebe zum Muttertag
Ruth
@Ruth: Wenn du das enzymaktive Malz weglässt, sollte das klappen. auch dir alles liebe zum Muttertag!
Liebe Stefanie, vielen Dank, dass du so schnell die Anregung für die Kanelbrötchen aufgegriffen hast. Ich habe das Rezept gestern ausprobiert und heute zum Frühstück gab es die leckeren Brötchen. Das Ergebnis ist besser als bei manch eingesessenen Bremer Bäcker! Es ist ein wirklich sehr gutes Rezept, was leicht von der Hand ging. Ich hatte etwas zu viel Zimtbrösel, aber die Reste lassen sich noch gut verwerten. Schönen Sonntag und liebe Grüße aus Bremen, Insa
Liebe Stefanie, für meinen lieben Mann aus Bremen habe ich Dein Rezept der Canelbrötchen nachgebacken. Und, wow!, die sind gut geworden. Danke!!!
Habe den Bigateig aber bei rd. 16 Grad auf der Kellertreppe rd 18 Std gehen lassen. Er hatte eine schöne aber noch feste Konsistenz bekommen. Geht er bei Kühlschranktemperatur wirklich auf oder bleibt er dann ein fester “Klumpen“. Den Zucker nach dem Kneten musste ich von Hand einarbeiten, weil meine kleine Küchenmaschine das nicht gepackt hat. Aber was tut Frau nicht alles aus Liebe. Für die Butter war der Teig dann schon etwas weicher und das ging mit der Maschine. Super lecker und gut aufgegangen, was will man mehr. Habe übrigens mit rd. 3,5 g Trockenhefe ingesamt gearbeitet. Lg – Daniela
@Daniela: Das euch die Kanelbrötchen so gut schmecken, freut mich sehr!
Die Biga geht auch im Kühlschrank auf. Und so feste Teige sind für kleinere Küchenmaschinen wirklich grenzwertig, da ist Handarbeit tatsächlich besser 🙂
Sehr, sehr gut!!! Vielen Dank für das Rezept! Es stand schon lange auf meiner Nachback-Liste und jetzt habe ich mich heute endlich mit den Kindern als April-Wetter-Aktion daran gemacht.
Als Wahlbremerin habe eigentlich nix zu meckern. Könnte nur für meinen Geschmack ein bisschen mehr Zimt in der Panade sein, das ist so sehr dezent. Aber da sind die Geschmäcker ja auch verschieden. Ich habe 12 Brötchen geformt, dafür war die Menge der Panade genau richtig. Die Biga hat bei mir aus Zeitmanagementgründen nur 12 h im Keller gereift, hat aber definitiv nicht geschadet.
Dem zweiten Krümelchen und seiner Mama alles Gute (und dem Papa natürlich auch), möge es auch noch ein bisschen nachreifen. 🙂
Herzliche Grüße,
Frauke
Noch eine Ergänzung: die Brötchen waren auch am nächsten Tag noch total saftig und überhaupt nicht trocken. Definitiv besser als die gekauften. 🙂