In Geschichten, die in New Orleans spielen, stolpert man immer wieder über Beignets. Beignets sind kleine Hefeteigkrapfen, die kräftig mit Puderzucker bestäubt serviert werden. Nun war ich noch nie in den USA, habe aber schon so häufig von Beignets gelesen, dass ich große Lust hatte, sie selbst zu probieren. Nach ein wenig Recherche im Netz war klar, dass es zwei Hauptlager gibt: Die einen backen sie mit Milchpulver und festen Pflanzenfett (Shortening) im Teig, die anderen setzen auf “richtige” Milch und Butter. Variante zwei war mir sympathischer, und so habe ich mein Rezept entsprechend aufgebaut.
Für das Aroma ist in meinem Teig auch etwas alter Starter enthalten. Der Teig geht über Nacht im Kühlschrank und lässt sich so am nächsten Morgen gut und zügig zu verarbeiten. Da die Beigenets einfache Teigquadrate sind, lassen sie sich auch schneller herstellen als z.B. Berliner Ballen. Trotzdem bilden sich auch hier schöne, weiße Kragen, wenn die Gare stimmt. Die kleinen Hohlräume, die sich beim Backen bilden, scheinen dabei für Beignets durchaus normal zu sein.
Der Geschmack ist dabei pur und aromatisch vielschichtig, ohne dass eine Füllung vom Geschmack ablenkt. Und so können sie für mich ganz klar mit jedem Berliner mithalten.
Beignets
ergibt etwa 25-30 Stück
Teig
- 100g süßer Starter aus dem Kühlschrank
- 350g Mehl Type 550
- 240g Milch
- 30g Eigelb (2 Eier Größe S)
- 6g Salz
- 8g Hefe
- 1/2 Vanilleschote, davon das Mark
- 50g Zucker
- 60g Butter
Zum Bestäuben
- Puderzucker
Für den Teig den Süßen Starter mit Mehl, Milch, Eigelb, Salz, Hefe und Vanille 3 min bei langsamer und weitere 6 min bei schneller Geschwindigkeit kneten. Nun den Zucker in zwei Portionen zum Teig geben. Nach jeder Zugabe 1 Minute kneten. Nun die gesamte Butter hinzugeben und den Teig bis zur vollständigen Glutenentwicklung kneten (ca 3 min).
Über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.
Für die Beignets den Teig auf eine Dicke von ca. 0,8 cm ausrollen. Quadrate mit einem Kantenmaß von 5×5 cm abstechen und auf ein leicht bemehltes Bäckerleinen setzen.
90-120 Minuten gehen lassen, bis Vollgare erreicht ist. Die Teiglinge sollten dabei etwas verhauten, damit sie sich beim Frittieren nicht mit Fett vollsaugen.
In einem Topf Frittierfett auf 150°-160° C erhitzen. Die Beignets mit der Oberseite nach unten ins Fett gleiten lassen und sofort einen Deckel auflegen. Von beiden Seiten 2-3 min backen. Wenn sich ein Kragen bildet, die Beignets Ende der Backzeit etwas tiefer ins Fett drücken, so dass der Kragen mitbäckt und nicht zusammenfällt.
Auf Küchenpapier etwas entfetten und dann großzügig mit Puderzucker bestäuben.
Tipp: Wer statt Beignets lieber Berliner backen möchte, teilt den Teig beim Formen in 50g Portionen und schleift ihn zu Kugeln. Die Kugeln etwas flachdrücken und auf ein leicht bemehltes Bäckerleinen setzen. Die Gare ist wie bei den Beigenets, beim Backen werden die Berliner von jeder Seite zweimal für 2 Min gebacken.
Keine Gedanken zu Beignets