Eigendlich wollte ich das Rezept gar nicht verblogggen, aber da mein Schatz das Brot so gelobt hat, schreibe ich das Rezept wohl besser auf, damit ich es auch nochmal backen kann. Immerhin habe ich es geschaft, die Sonnenblumenkerne für das Brot am Radar des Liebsten vorbeizuschmuggeln. Erst beim Öffnen der Verpackung stand er dann plötzlich neben mir. Aber da hatte ich den Teil, den ich für das Brot brauchte, schon abgezweigt. 😛
Durch die Mischung von Sauerteig und Pâte fermtée ist das Brot sehr aromatisch geworden und das verwendete Brühstück aus Haferflocken und Leinsamen macht es schön saftig.
Der Grund, warum mein Backofen die letzte Woche nicht funktionierte ist übrigens rechts im Bild. So angesenkt, wie die Kabelschuhe sind, bin ich froh, dass der Backofen sich nur abgeschaltet hat und nicht in Flammen aufgegangen ist! Die Reperatur hat zum Glück nur 80 Euro gekostet. Hoffen wir nur, das die Sicherung dieses Mal länger als zwei Jahre hält!
Und bevor das gesamte Brot aufgegessen ist schicke ich das Brot-Rezept zu Susans wöchentliches Yeastspotting.
Mehrkornbrot mit zweierlei Vorteigen
Sauerteig
- 250g Mehl Type 550
- 175g Wasser
- 30g Sauerteig
Pâte fermentée
- 120g Mehl Type 550
- 85g Wasser
- 1g frische Hefe
- 2g Salz
Teig
- 500g Mehl Type 550
- 500g Weizen, frisch gemahlen
- 700g Wasser
- 2g frische Hefe
- 28g Salz
- 75g Haferflocken
- 75g Leinsamen
- 50g Dinkel
- 150g Sonnenblumenkerne
- 50g Sesam
Für den Pâte fermentèe alle Zutaten verkneten und 1 Std. bei Raumtemperatur gehen lassen. Dann im Kühlschrank für mindestens 12 Std. kühlstellen.
Die Zutaten für den Sauerteig vermengen und bei ca. 25°C für 12 Std. fermentieren lassen.
Am nächsten Tag die Haferflocken und Leinsamen mit kochenden Wasser übergießen und für 1 Std. einweichen.
Den Dinkel in reichlich Wasser bissfest garen (ca. 40 min).
Sonneblumenkerne und Sesam in der Pfanne goldbraun rösten.
Mehl, Sauerteig, Pate fermentée, Hefe und Wasser für ca 2 min verkneten, bis sich ein homogener Teig gebildet hat. Den Teig 20 min ruhen lassen (Autolysis).
Überschüssiges Wasser von der Haferflocken-Leinsamenmischung abgießen.
Salz zum Teig hinzufügen und für 3 min auf kleiner Stufe und 5 min auf höchster Stufe kneten, bis zu einer mittleren Glutenentwicklung. Dann die Saaten auf der kleinsten Stufe unterarbeiten. Dabei nur solange wie nötig kneten, damit der Gluten nicht zerstört werden.
In einer geölten Schüssel drei Stunden gehen lassen. In dieser Zeit wird der Teig dreimal gefaltet.
Für das Falten den Teig auf die gemehlte Arbeitsplatte stürzen, zu einem Rechteck ziehen, dann erst von links, dann von rechts zur Mitte einschlagen, dann von oben und unten ebenfalls zur Mitte hin falten. Den Teig zurück in die Schüssel legen und weiter gehen lassen. Dieser Vorgang verbessert die Glutenentwicklung.
Nach dem Gehen auf die Arbeitsfläche stürzen und halbieren.
Den Teig zu 2 Broten formen und in die gut ausgemehlten Brotkörbchen legen. 1,5 Stunde gehen lassen. Dann auf einen Brotschieber stürzen und zwei Mal ein schneiden.
Bei 220°C für 45 min mit Dampf backen.
English (UK)
Da Herr C. Brote mit Saaten und Körnern nicht so schätzt, habe ich schon länger keines mehr gebacken.
Wenn ich Dein Brot aber so betrachte komme ich zu dem Schluss, das ich aber unbedingt wieder eines essen möchte.
Soll ich das Wasser für das Garen des Dinkels und für das Haferflocken-Leinsamen-Brühstück vom Wasser des Hauptteiges wegnehmen (d.h. von den 700g) oder ist dieses Wasser bei den Zutaten nicht angeführt, weil das überflüssige nachher ja abgegossen wird, bevor Dinkel & Brühstück in den Hauptteig kommen? Wie viel Wasser sollte ich für Dinkel und Brühstück verwenden? Liebe Grüße!
@M: Hui, da hast du ein ganz altes Schätzchen ausgegraben. Acht Jahre später würde ich an der einen oder anderen Stelle tatsächlich etwas anders formulieren und das Vorgehen mal auch ein bisschen feinschleifen. Den Dinkel kannst du einfach kochen und abtropfen lassen. Beim Quellstück würde ich alle Saaten quellen lassen, und direkt auch mit einer passenden Wassermenge und dafür im Teig ein wenig weniger Wasser nehmen 🙂 Die Mengen habe ich dir unten aufgeschrieben.
Und das Rezept gibt zwei Brote von je 1,4 kg – evtl. machst du besser nur die Hälfte 0:-)
Sauerteig
250g Mehl Type 550
175g Wasser
30g Sauerteig
Kochstück
50g Dinkel
Quellstück
75g Haferflocken
75g Leinsamen
150g Sonnenblumenkerne
50g Sesam
275g Wasser
Pâte fermentée
120g Mehl Type 550
85g Wasser
1g frische Hefe
2g Salz
Teig
500g Mehl Type 550
500g Weizen, frisch gemahlen
650g Wasser
2g frische Hefe
28g Salz
Wow, vielen lieben Dank, dass Sie mir so schnell geantwortet haben – und das noch dazu mit einer überarbeiteten Version des Rezeptes!!! Brot ist bereits in Arbeit (in der halben Menge, da heute Nachmittag bereits die Sesamsonnen duftend aus dem Rohr gekommen sind und die Gesamtmenge für eine dreiköpfige Familie dann doch zu viel wäre 😉)
Vielen lieben Dank für die vielen tollen Rezepte!!!
@M: Gern geschehen! Berichte doch mal, wie das Brot geworden ist 🙂
danke!! es ist wunderbar geworden, alles perfekt: aussehen, geschmack, kruste, krume, frischhaltung – vielen dank für das tolle Rezept!! auch alte “Schätzchen” sind schätze 🙂
@M: Das freut mich!