Eigentlich hatte ich ein Rezept für eingeweckten Stollen für heute geplant. Doch da es für Stollen jetzt eigentlich eh zu spät ist, bekommt ihr stattdessen ein Rezept, das man sofort nach dem Backen aufessen kann. So hier gegeschehen, weshalb ich schon die zweite Ladung backen musste. Es ist ein wunderbar saftiges Berliner Brot.
Bei Berliner Brot kannte ich bislang nur die Kieferbrechende Variante, die man mit etwas Euphemismus auch als “knusprig” bezeichnen kann. Der Liebste aber schwärmt seit Jahren vom weichen Berliner Brot seiner Großmutter. Also habe ich mich an die Recherche gewagt und Rzepte gewälzt. Es gibt dabei unzählige Varianten und die Spielarten gehen von “Viel Zucker und Butter” über “Grümmelkandis und Ei” zu “Zucker und Ei” “”zu “Rübenkraut, Zucker und Ei” bis zu “Apfelkraut, Zucker und Ei”. Da meiner Erfahrung nach Apfelkraut durch den höheren Wassergehalt Gebäck tendenziell feuchter hält, fiel meine Wahl als Aufgangsrezept auf dieses von Stephie. Ein paar Änderungen habe ich aber vorgenommen: Den weißen Zucker habe ich hälftig durch Vollrohrzucker ersetzt. Das gibt einen schönen karamelligen Geschmack. Die Zuckermenge ist um 20% reduziert, da mir die erste Charge ein wenig zu süß war. Bei den Gewürzen habe ich wie immer meine eigene Mischung zusammen gestellt. Man kann abaer genausogut eine fertige Mischung nehmen, das kann jeder für sich entscheiden.
Insgesamt ist es ein pflegeleichtes Rezept, dass schnell gemacht ist und hervorragend schmeckt. Und das Stollenrezept gibt es im nächsten Jahr zeitlich passend, damit die Zeit dann auch zum durchziehen reicht! Und bis dahin wird Berliner Brot geknabbert, ja?
Weiches Berliner Brot
- 2 Eier Größe M
- 30g Wasser
- 100 g Zucker
- 100g Vollrohrzucker
- 225g Apfelkraut
- 5g Zimt
- 3 Nelken (fein gemörsert)
- 1/2 Sternanis (fein gemörsert)
- 1g Kardamom (fein gemörsert)
- 3g Orangenabrieb
- 1g Muskatblüte (fein gemörsert)
- 250 g Mehl Type 405
- 5g Backpulver
- 30g Kakao
- 100 g Zartbitter-Schokoladentropfen (oder gehackte Zartbitterschokolade)
- 200 g ganze Haselnüsse
Den Backofen auf 175°C vorheizen.
Die Eier mit Wasser, beiden Zuckerarten und Apfelkraut schaumig schlagen, bis sich der Zucker gelöst hat (ca. 5 min). Nun Gewürze, Mehl, Kakao und Backpulver unterrühren. Zuletzt Nüsse und Schokoladentropfen unterheben.
Ein kleines Backblech (35×25 cm) großzügig fetten und den Teig gleichmässig darauf verteilen.
Bei 175°C für 30 min backen.
Nach dem Backen auf ein Holzbrett stürzen und mit Butterbrotpapier oder Backpapier abdecken und abgedeckt abkühlen lassen. Nach dem Erkalten in kleine Rechtecke (ca. 2×4 cm) schneiden und in einer Blechdose aufbewahre.
Tipp: Wer es vollwertig mag, kann das Mehl auch gut mit Vollkornmehl ersetzen, ohne das es vorschmeckt. Der Teig braucht dann allerdings 15-20g zusätzliches Wasser.
Ich habe “Apfelkraut” noch nie gehört. Kann ich diese Zutat durch eine andere ersetzen?
Apfelmus zum Beispiel?
@Juliane: Apfelkraut ist ja so ein regionales Ding im Rheinland und im Bergischen (und in der Provinz Limburg, heißt dann Lütticher Delikatesse). Apfelmus ist nicht das richtige, dann würde ich eher auf Rübenkraut (=Rübensirup) umschwenken (s. meine Antwort auf Susannes Frage).
Vielleicht sagt dir ja Apfeldicksaft – Birnendicksaft – Kraut etwas mehr, gibt es auch als.
Apfel – und Birnen – Kraut ist super lecker und oder auch gemischt.
Gibt es in gut sortierten Supermärkten, steht meisten da, wo man auch Rübenkraut bekommt. Bioladen und z.B. DM und Rosmann.
Berliner Brot ist schon etwas feinen.
Viele Grüße,
Jesse-Gabriel
P.S.: Klappt auch mit Dattelsirup
@Jesse-Gabriel: Apfeldicksaft hat eine viel flüssigere Konsistenz und ist meiner Meinung nach auch geschmacklich nicht vergleichbar, weil es deutlich milder. Dann würde ich eher zu Rübenkraut greifen.
Hi liebe Stefanie, das Rezept klingt verheißungsvoll (danke dafür) und da ich in Berlin lebe, spricht viel dafür es auszuprobieren. Meinst du ich könnte Apfel- durch Rübenkraut ersetzen? Welche Anpassungen wären dann noch notwendig? Rübenkraut ist ja etwas flüssiger und süßer. Was würdest Du raten? Herzlichen Dank im Voraus und einen schönen 4. Advent – Susanne
@Susanne: Mit Rübenkraut wird es auf jeden Fall ein schmackhaftes Berliner Brot geben, ob es allerdings genauso weich bleibt, weiß ich aus Mangel an Erfahrung nicht. Evtl. gibt es bei euch von Grafschafter den “Wintertraum” im Supermarkt? Das wäre auch eine Alternative.
Nachtrag: Was mir einfiel: Alternativ wäre auch Pflaumenmus denkbar, oder eine Mischung aus Pflaumenmus und Rübenkraut, dann hast du die entsprechende Konsistenz.
Liebe Stefanie,
ich habe zwar kein Berliner Brot gebacken, aber möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für deinen nach wie vor so richtig guten Blog bedanken! Ich wünsche dir und deinen Lieben ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute für das kommende Jahr! 🕯️🍀
@Isa: Vielen Dank, das wünsche ich dir auch!