Eine der ersten Fragen zu den “faulen” Butterhörnchen deckte sich mit meinen Überlegungen: Ob man den Teig auch für Franzbrötchen verwenden könnte? Vom Grundprinzip sollte es klappen, antwortete ich. Und da ich immer gerne theoretische Ratschläge auch praktisch überprüfe, wurde beim nächsten Butterhörnchen backen ein Teil für Franzbrötchen abgezweigt.
Es klappte alles wie gewünscht, nur die Form war nicht ganz so perfekt wie es meine innere Perfektionistin gerne gehabt hätte. Und da auch beim “normalen” Franzbrötchenrezept einige von Euch beim Nachbacken mit der Form gekämpft haben, habe ich einen weiteren Versuch gestartet und die Franzbrötchen als Trapeze geschnitten, wie ich es vor Urzeiten auch mit den Korvapuustit gemacht habe. Dort findet ihr auch ein Foto, wie der aufgerollte Teig geschnitten werden muss, das habe ich dieses Mal leider nicht fotografiert. Aber dafür klappt das Formen jetzt sehr zuverlässig und schön.
Und so bin ich jetzt sehr zufrieden, denn die Franzbrötchen werden hübsch und lecker – was will man mehr.
Franzbrötchen (Feierabend-Rezept)
ergibt 15 Franzbrötchen
Teig
- 500g Mehl Type 550
- 280g Wasser
- 30g Zucker
- 30g Butter
- 10g Hefe
- 10g Salz
Zum Bestreichen der Teigplatten
- 250g weiche Butter (20-22°C)
Zum Bestreuen der Franzbrötchen
- 100g Zucker
- 5g Zimt
Alle Zutaten für den Teig 10 min bei langsamer Geschwindigkeit kneten. Die Konsistenz ist elastische und nicht klebrig.
6-12 Stunden im Kühlschrank gehen lassen
Den Teig in 4 Teigstücke teilen und jedes Teigstück zu einem Rechteck von 40x40cm ausrollen.
Nun werden die Teigplatten gestapelt. Dazu die erste Teigplatte mit 65g Butter bestreichen, die zweite darüberlegen und erneut mit 65g Butter bestrichen. Nun die dritte Teigplatte darübergelegt, mit 65g Butter bestrichen und mit der letzten Teigplatte abgedeckt. Achtung: Beim Bestreichen darauf achten, dass die Butter gleichmäßig bis zu den Rändern gestrichen wird!
Den Teigplatten-Stapel längs halbieren und eine Hälfte mit 35g Butter bestreichen. Die andere Hälfte daraufsetzen, erneut halbieren (es entsteht ein Quadrat von 20*20cm), eine Hälfte mit 20g Butter bestreichen und die andere Hälfte daraufsetzen.
Für 8-16 Stunden im Kühlschrank gehen lassen: Den Teig dabei gut abdecken, damit der Teig nicht austrocknet, z.b. in einer verschlossen Box.
Nun den Teig erst mit dem Rollholz etwas plattklopfe und dann auf 40x20cm ausrollen. Die Zucker-Zimtmischung aufstreuen und die Teigplatte weiter ausrollen, sodass der Zucker angedrückt wird. Das angestrebte Endmaß ist 60×25 cm.
Den Teig von der langen Seite Seite her aufrollen und in Trapeze mit einer langen Seite von 6 cm und einer kurzen Seite von 2 cm schneiden.. Jedes Stück so hinlegen, dass die lange Seite nach unten und die kurze nach oben zeigt. Mittig mit dem Stiel eines Holzrührlöffels bis fast sehr tief eindrücken. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen.
Bei 25°C für 2 Stunden gehen lassen.
Bei 220°C mit Dampf für 20 min backen.
Zum bestreichen braucht man dann nur 185 gram Butter, oder habe ich falsch gerechnet?
@Bernd: Wir haben beide Fehler eingebaut 🙂 Ich hatte vergessen, im Rezepttext nach verschiedenen Experimenten mit der Buttermenge und den Teigschichten die Buttermenge in allen drei Schritten wieder zurück auf 65g zu ändern.
Und du hast den zweiten Absatz überlesen, bei dem der Teigstapel geteilt und wieder bestrichen wird.
Nimmt man meine Korrekturen und den zweiten Absatz, sind es 65+65+65+35+20 = 250 🙂
Danke für das Aufmerksam machen!
Warum wird der Teig nicht normal touriert,sondern erst in Stücke geteilt? Es macht ja mehr Arbeit..
@Olesja: Es ist ein Ableger der “faulen” Butterhörnchen- Es ist bei der Suche nach einer einfachen, zeitlich flexibleren und wenig fehleranfälligen Herstellungsweise von Croissants entstanden. Hier habe ich ein wenig mehr dazu geschrieben.
Liebe Stefanie,
bei Kitchen Impossible war Tim Mälzer im Hamburger Café Luise, die backen “die besten Hamburger Franzbrötchen” mit etwas Weizen-Sauerteig, ob Lievito madre oder süßer Starter weiß ich nicht. Die Dinger schmecken aber auch wirklich p h a n t a s t i s c h!
Wenn es nur um den Geschmack und nicht die Triebkraft geht, wieviel LM würdest du für dein “faules” Rezept vorschlagen?
Wenn ich den “faulen” Teig zu einem Rechteck von 40*40 cm ausrolle, ist das ein Quadrat und wenn ich ein Quadrat halbiere, erhalte ich zwei Rechtecke von 20*40 cm, richtig?
Danke für das “faule” Rezept.
Servus Stefanie …
Meine Ideen und Neugier plagen mich … – ich überlege gerade … könnte man eigentlich anstatt der Butter auch ein gekühltes, als fest gewordenes geleeartiges Olivenöl anstatt Butter verwenden ? Würde das funktionieren ?
Danke … für deine Offenheit meinen Ideen zu folgen 🙂
Liebe Stefanie,
Ich schliesse mich Mr Ginger in gewisser Weise an: wäre so ein Rezept generell mit süssem Starter als alleiniges Triebmittel denkbar?
Danke und schönes Wochenende
Diana