12. Oktober 2010

Apfelstrudel

Apfelstrudel

Nicht das einer glaubt, mit den Kürbis-Zimt-Schnecken, wäre die Apfelzeit beendet. Jedes Mal, wenn ich durch den Garten meiner Eltern schlendere, komme ich mit einem Arm voller Äpfel zurück. Wenn ich es mir recht überlege, sind diese sogar die schönsten, denn es sind die sonnenverwöhnten Äpfel der obersten, weder mit Leiter noch Apfelpflücker erreichbaren Äste.

Also wird weiter fleissig mit Äpfeln gekocht und gebacken. Als Nachtisch gab es dieses Wochenende daher auch Apfelstrudel mit selbstausgezogenen Strudelteig. Die Füllung ist ganz schlicht gehalten, nach dem Rezept aus “Wiener Küche” von Olga und Adolf Hess, erschienen 1949. Ich mag dieses alte Kochbuch gerne, es enthält wunderbare Rezepte. Wenn wir bei meinen Eltern sind, blättere ich gerne darin, um mir Anregungen und Ideen zu holen. Man bekommt es zwar auch noch heute, in der 43.Auflage, doch der fehlt irgendwie der Charme der Jahrzehnte.

Jetzt bin ich abgeschweift … Der Apfelstrudel war jeden Falls sehr lecker, wir haben ihn mit halbsteif geschlagener Vanillesahne genossen.

Apfelstrudel

Teig:

  • 150g Mehl
  • 70g Wasser
  • 5g Essig
  • 25g Öl
  • 1 Prise Salz

Füllung:

  • 750g Apfel
  • 60g Semmelbrösel
  • 30g Butter
  • 30g Zucker

Zum Bestreichen:

  • 20g Butter, geschmolzen

Die Zutaten für den Teig miteinander verkneten und mindestens 30 min ruhn lassen.

Für die Füllung die Äpfel schälen und in ganz feine Scheiben schneiden. Die Butter in einer Pfanne schmelzen, dann die Brösel darin anrösten. Den Zucker hinzufügen und unter Rühren karamelsieren. In eine Schüssel geben und etwas abkühlen lassen.

Den Teig ausrollen, mit etwas Öl bestreichen und 10 min ruhen lassen. Dann ein großes Tuch bemehlen und den Teig darauflegen. Mit den Händen unter den Teig greifen und vorsichtig nach außen ziehen. Dies solange wiederholen, bis der Teig so dünn ist, dass man eine Zeitung dadurch lesen kann. Die dickeren Ränder abschneiden. Mit geschmolzener Butter bestreichen und die Hälfte des Teigs mit den karamellisierten Semmelbröseln bestreuen und mit Äpfeln belegen. Mit Hilfe des Tuchs aufrollen und auf ein Backblech heben.

Bei 175°C für 45 min backen.

9 Gedanken zu Apfelstrudel

  1. Umm Mymoonah 15. Oktober 2010

    Delicious looking strudel, I guess you are from Germany b y looking at your blog title and your recipe name. If so glad to meet you. Thank you for visiting my blog and leaving your lovely comments.

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  2. Lisa 16. Oktober 2010

    Another beautiful recipe. I have so often been tempted to try making strudel but I always let the thought of that thiiiiin dough intimidate me. Maybe one day. Thanks for so much inspiration.
    Lisa

    Antworten
  3. Sarah 18. Oktober 2010

    Hallo liebe Steffi,
    habe am Wochenende den leckeren Apfelstrudel gemacht, dazu selbstgemachte Vanillesauce!! Es war wirklich ein Gedicht.
    Danke für das neue tolle Rezept.
    Ganz liebe Grüße,
    Sarah.

    Antworten
  4. Stefanie 18. Oktober 2010

    @Umm Mymoonah: Thank you very much. Your right I am from Germany.
    @Lisa: Thank you. Don’t be afraid of getting the dough thinnly. The strudel is fine with thicker dough, too.
    @Sarah: Das freut mich 😀 Vanillesauce mag ich auch gerne zu Strudel.

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  5. Anfängerin 8. Februar 2011

    Habe heute den ersten Strudel meines Lebens gebacken und zu meinem Erstaunen hat es geklappt. Nachdem ich viele, viele, viele Blogs zum Thema “richtiges Kneten von Teig, damit sich das Glutengerüst richtig entwickelt” gelesen hatte, war ich sehr erstaunt (man wird schon fast paranoid und denkt, nun müssten alle Teige erst mal autolysieren), dass ich den Teig so gut wie gar nicht kneten musste und er sich dennoch ohne ein Loch super ausziehen ließ.

    Am Rand bleibt recht viel dicker Teig übrig – was könnte man daraus noch Leckeres backen?

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    1. Stefanie 9. Februar 2011

      @Anfängerin: Bei Apfelstrudelteig ist meiner Meinung nach das Ruhen lassen viel wichtiger als das Kneten, denn nur mit entspannten Glutengerüst kann man den Teig gut ausziehen kann. Daher knete ich den Teig auch immer nur kurz mit der Hand.
      Die Reste kann man nochmal zusammenkneten, ruhen lasssen und erneut ausziehen (ich lasse dann die dicken Ränder einfach dran) und mit etwas Spinat und Pinienkernen füllen. Das gibt dann ein leckeres Abendessen.

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  6. Pingback: Hefe und mehr » Blog Archive » Apfel-Zimt-Schnecken

  7. Apollonia 17. September 2018

    Giebst aan Schuss Essig dazu, kannst ‘n ziehn bis Schattendorf… rief die burgenländische Tante meines Eheliebsten, als sie mich Preussin in die Geheimnisse des Strudelmachens einweihte (was ein Glück!).
    Was passiert denn durch das Zutun des Essigs, frage ich mich nun seit Jahren.
    Warum rollt man in der Türkei den Strudelteig mit dem dünnen Holz aus? Ich finde, dass das viel besser geht als das Ausziehen von Hand, oder passiert “gerüst-technisch” Unterschiedliches ?

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    1. Stefanie 17. September 2018

      @Apollonia: Das mit dem Essig ist leicht zu erklären: Er wirkt auf die Gluten-Proteine ein und stärkt so den Teig. Warum sich verschiedene Techniken des Ausziehen bzw Ausrollens entwickelt haben, ist da dann schon eher eine Frage für die Kultur-Anthropologen. Wahrscheinlich ist es eine Gewohnheitssache – ich ziehe den Teig lieber aus anstelle zu rollen 🙂

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