Als ich am Karfreitag die Rollläden hochzog, entfuhr mir ein spontanes “Das ist nicht euer Ernst!” Eine schöne weiße Schneedecke hatte sich in der Nacht über unsere Straße gelegt. Weihnachten hätte ich mich über so einen Anblick gefreut. So dachte ich eher darüber nach, zurück ins Bett zu gehen und auf den Frühling zu warten. Aber jammer hilft ja auch nichts, und so habe ich lieber Hefeteige geknetet, um einen Nusszopf, Poschweck und Osterhasen zu backen.
Ein paar Osterhasen backe ich jedes Jahre. Zum Beispiel als Brötchenersatz zum Frühstück oder als Oster-Mitbringsel für meine kleine Nichte, damit nicht zuviel Schokolade im Osternest landet. Im diesen Jahr habe ich als Vorteig einen Pâte fermentée gewählt, und den Teig mit etwas Orangenabrieb gewürzt. Der Teig ist weich, klebt aber nicht und lässt sich gut verarbeiten.
Geschmeckt haben die Osterhasen sehr gut – meine Nichte hat direkt in “Hasi” hineingebissen – ein besseres Urteil gibt es doch gar nicht :-).
Osterhäschen
Pâte fermenteé
- 210 g Mehl Type 550
- 145 g Wasser
- 1g frische Hefe
- 4g Salz
Teig
- Pâte fermenteé
- 500 g Mehl Type 550
- 200 g Milch
- 10 g frische Hefe
- 5 g Salz
- 100 g Ei
- abgerieben Schale einer 1/2 Orange
- 85 g Zucker
- 125 g Butter
Zum Bestreichen
- 1 verquirltes Ei
Die Zutaten für den Pâte fermente miteinander verkneten und 1 Std. bei Raumtemperatur gehen lassen. Danach für mindestens 12 Stunden im Kühlschrank fermentieren.
Die Hefe in der Milch auflösen und mit den Eiern, dem Salz, dem Mehl und dem Pâte fermente für 5 min auf langsamer Stufe in der Küchenmaschine kneten.
Dann weiter 7 min auf mittlere Geschwindigkeit kneten. Da Zucker die Glutenentwicklung sehr stört, wird er erst jetzt in kleinen Portionen zum Teig hinzugegeben. Den Zucker El – weise zum Teig hinzufügen. Zwischen den Zugaben jeweils 1 min kneten. Zuletzt die Butter hinzufügen und weiterkneten, bis sie komplett in den Teig eingearbeitet ist.
Den Teig 1 Stunde gehen lassen.
Nun den Teig in 5 Stücke von ca 270g teilen und zu kurzen Zylindern rollen. 10 min entspannen lassen.
Einen zu beiden Seiten dünner werdenen Strang von 30 cm formen, dabei eine Einschnürungen nach 6 cm und eine weitere Einschnürung nach weiteren 8 cm formen. Nun den Teigstrang auf ein mit Backpaier ausgelegtes Backblech legen und zu einem Hasen formen: An den Einschnürungen den Strang einmal um sich selbst drehen. Nun die obere Einschnürung längs einschneiden, sie bilden die Ohren. Nun schneidet man für die Arme links und rechts den Teig ein (ca. 9 cm lang) und zuletzt wird ein 9 cm langer Schnitt unten mittig für die Beine gemacht (s. Bildanleitung). Für die Füße die Enden von diesem Einschnitt zur Seite schlagen und rundlich nachformen. Such die Ohren spitz nachformen. Je nach belieben ein Osterei auf den Bauch des Hasen legen und die Arme des Hasen darum legen, oder einfach die Arme des (eilosen) Hasen über dem Bauch verschränken. Drei Rosinen als Auge und Nase in den Teig drücken.
Die Hasen 1 Stunde gehen lassen.
Den Backofen auf 200°C vorheizen.
Die Hasen mit verquirlten Ei bestreichen und bei 200°C (Umluft 175°C) mit Dampf für 25 min backen.
Dies ist mein Beitrag zu Susans wöchentlichen Yeastspotting!
English (UK)
Hallo Stefanie,
die sind wirklich gut gelungen!
Viele Grüße
Maria
@Maria: Danke schön 🙂
Ich hätte eine Frage zu dem Osterei, auch wenn jetzt gerade garnicht die Zeit ist, über das Backen von Osterhasen nachzudenken.
Wird das fertig gekocht und gefärbt nochmal mitgebacken?
Wird das dann nicht grausig schwarz innen?
Oder könnte man ein angepikstes rohes Ei auf den Teig geben, das dann im Ofen gekocht wird.
@Claudia: Man kann nie zu früh anfangen zu planen 😉 Das Mitbacken der gekochten Eier funktioniert ganz gut, es kann aber manchmal passieren, dass sich ein leichter dunkler Ring bildet – das finde ich persönlich aber nicht so tragisch. Mit dem rohen Ei sollte es aber wahrscheinlich schon klappen, die Empfehlung für “gekochte” Eier aus dem Ofen liegt bei 160-175°C und 30 min. Mit 200°C und 25 min sollte es also auch passen – ich würde es aber vor Ostern mal ausprobieren, ob es auch wirklich klappt.
Nun ist aber die genau richtige Zeit um Osterhasen zu backen. Habe das Rezept mal auf zwei Test-Osterhasen runter gerechnet, Pâte fermenteé ist schon fertig und kommt gleich in den Kühlschrank. Morgen werden zwei Eier gekocht, eins weich, eins mittelfest, und dann schauen wir mal.
Wenn der Test zu Erkenntnissen geführt hat beginnt die Osterhasen-Serien-Produktion! 😉
Nun habe ich sie also gebacken meine zwei Testhäschen. Das eine durfte ein Ei halten dass ich im Eierkocher weich gekocht hatte. Das andere eins das ich mittel gekocht hatte. Beide Eier waren nach dem Backen hart.
Das Eigelb des weich gekochten hatte eine leichte grüne Schale das des mittel gekochen eine deutlich dickere.
Beim nächsten Mal werde ich rohe Eier verwenden. Die Rosinen für die Augen und Nasen sind schnell abgefallen, obwohl ich so etwas schon geahnt und sie tief hinein gedrückt hatte. Beim nächsten Mal werde ich da die Teighaut kreuzweise einschneiden bevor ich die Rosinen hinein drücke.
Und nun werden die Häschen zum Verschenken gebacken. Die Testhäschen sind ja schon angeknabbert! 😉