Kategorien-Archiv: Sommerbrot

3. Februar 2024

Englische Muffins (Toasties)

Englische Muffins (hierzulande nach dem unsäglichen Fertigprodukt auch Toasties genannt) gibt es bei uns in eher unregelmäßigen Abständen. Warum, weiß ich gar nicht, denn ich mag die kleinen Pfannen-Fladenbrote gerne. Und ein passendes Rezept findet sich schon seit 2009 (!) hier im Blog. Was mich aber immer etwas nervt ist die Ausstecherei und die Tatsache, dass man am Ende mit Teigresten dasteht, die irgendwie zusammengeknetet werden müssen.Und da manche Ideen fast anderthalb Jahrzehnte brauchen, um im Kopf aufzupoppen, ist mir nach 15 Jahren endlich die Lösung für dieses kleine Problem eingefallen: Rundschleifen und plattdrücken!

Nachdem die Idee erstmal im Kopf war, musste sie auch gleich in die Tat umgesetzt werden. Das Rezept habe ich dann auch noch direkt ein wenig angepasst und vor allem die Flüssigkeitsmenge angepasst, wodurch die Muffins ein wenig Fluffigkeit gewinnen. Also Aromageber dient Anstellgut aus dem Kühlschrank, eine kalte Gare über Nacht sorgt dafür, dass am nächsten Morgen nur noch die Muffins geformt und gebacken werden müssen. Wer nicht die ganze Zeit die Muffins in der Pfanne bewachen möchte, kann sie übrigens nach dem ersten Anbraten auch gut im Backofen zu Ende garen. Das ist gerade wenn man eine größere Menge backen möchte eine bequeme Alternative. Die Angaben dafür finden sich im Rezept-Tipp am Ende des Rezepts! Weiterlesen

9. September 2023

Stirato

StiratoStirato ist italienisch und bedeutet „langezogen“ und tatsächlich sieht dieses Brot wie ein in die Länge gezogenes Ciabatta aus. Es wird nicht wirklich geformt sondern nur in Streifen geschnitten und ist so besonders für Leute geeignet, die die Akkuratesse beim Formen und Einschneiden von Baguettes fürchten.

Damit das Brot mild-aromatisches Aroma bekommt, sollte der Weizensauerteig mild und triebstark sein. Als Alternative zum Sauerteig bietet sich hier die Verwendung von 225g aufgefrischten süßem Starter an. Dann muss dem Teig allerdings zusätzlich 75g Wasser hinzugefügt werden.

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2. September 2023

Ciabatta mit Roggenpoolish

Zu einer Grilleinladung bei Freunden wurde auf meine Frage, was ich mitbringen solle, Brot gewünscht. Und da ich bisher in diesem Sommer nichts gebacken hatte, was von mir als “Sommer-Brot” wahrgenommen wird, war schnell klar: es gibt Ciabatta. Vor vielen, vielen Jahren hatte ich einmal ein Wurzelbrot mit Roggenanteil von einem Bäcker aus Köln probiert und es seitdem immer nachbauen wollen. Und da ich ja gerade mit dem Unterknet-Verfahren mit Roggenmehl experimentiere, war es Zeit für genau so ein Brot.

Für den entsprechenden Trieb sorgen die Hefe im Poolish und eine kleine Menge süßer Starter. Durch die lange Fermentation erst bei Raumtemperatur und dann im Kühlschrank bekommt man ein Brot mit einer herrlich offenporigen Krume und einem fantastischen Aroma mit feinen Roggennoten.

Und das uns am Ende das Wetter dazu gebracht hat, ein lustiges Drinnen-Picknick mit bestellter Pizza, Salat, Dips und Ciabatta zu machen, passt doch auch zu diesem Sommer. Weiterlesen

27. Mai 2023

Feiner Sonntagszopf 2.0

Ich habe ja fast – aber nur fast – ein schlechtes Gewissen, euch dieses Rezept vorzustellen. Es ist nämlich “nur” eine Rezeptspielerei mit dem Rezept vom Lieblingszopf. Da ich aber vom Endergebnis so angetan war, habe ich beschlossen, die Rezeptvariante im Blog festzuhalten. Immerhin ist der Blog ja auch als Rezeptspeicher für mich gedacht.

Doch was habe ich im Vergleich zur ersten Variante geändert? Die wichtigste Änderung ist das aktive Malz. Damit ist die  Version 2.0 zwar nicht mehr Übernacht-tauglich, aber das Malz wirkt sich positiv auf die Krume und das Volumen aus. Ansonsten habe ich ein wenig Flohsamenschale im Teig, was zum einen den Teig stabilisiert und zum anderen die Handhabung beim Flechten noch weiter verbessert. Ein wenig gedreht habe ich auch am Fett- und Zuckeranteil. Und das alles ergibt zusammengenommen einen noch fluffigeren Zopf und macht mich glücklich.

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8. Oktober 2022

Naan (Auffrisch-Rezept)

Naan (2)Pfannenfladenbrote sind eine feine Sache. Und so steht Naan schon lange auf meiner Curry-Beilagen-Hitliste an oberster Stelle. Varianten mit Sauerteig habe ich auch schon getestet, war aber nie ganz zufrieden, da mir das Naan damit immer etwas zu säuerlich wurde. Bis ich auf den Gedanken kam, den Joghurt im Rezept durch Milch zu ersetzen. Damit wird die Säure deutlich verringert und das Naan schmeckt aromatisch und ausgewogen. Und in Indien sind wohl beide Varianten, die mit Joghurt und die mit Milch gebräuchlich, wie ich mit einigen Lesen inzwischen rausgefunden habe.

Da es bei uns Curry-Gericht oft eher spontan gibt, kommt bei dieser Variante trotzdem Hefe in den Teig und Sauerteig- bzw. süße Starter-Anstellgut dient als Aromageber. Ähnlich wie bei einem guten Pizzateig profitiert das Naan aber schon von ausreichend langen Gehzeiten. Wer also ein wenig mehr Zeit zum Vorausplanen hat,  lässt die Teigkugeln über Nacht im Kühlschrank gehen. Dann werden die Blasen beim Backen besonders schön groß. Dazu noch ein schönes Chana Masala und der Tag kann nur noch gut werden!

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19. Juni 2021

Fladenbrot mit Joghurt

Fladenbrot

Ich mag Fladenbrote. Und bei meinen verschiedenen Varianten sind die Teige immer sehr weich – und ich meine wirklich SEHR weich. Dieses Mal hat der Teig eine Hydration von sage und schreibe 95%. Mit ein wenig enzymaktiven Bohnenmehl und Hagebuttenpulver als natürliche Backmittel lässt sich der Teig ganz hervorragend auskneten und so kann er die viele Flüssigkeit gut aufnehmen. Zudem kommt ein Teil der Flüssigkeit gebunden in Form von Joghurt in den Teig. Und so wird der Teig durchaus beherrschbar. Wer aber wenig Erfahrung mit so weichen Teigen hat, sollte die Wassermenge reduzieren (s. Rezept).

Die Backtemperatur ist sehr hoch, die Backzeit entsprechend kurz. Und so bleibt die Kruste weich, wie es sich für ein Fladenbrot gehört, und die Krume wird wunderbar grobporig. Der Kampf mit dem weichen Teig lohnt sich darum auf jeden Fall!

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12. Juni 2021

Zitronen-Ciabattinis

Zitronen-Ciabatinies (1)Schon als ich die Zitronigen Olivenöl-Weckchen backte, war mir klar, dass da noch eine herzhafte Variante folgende würde. In diesem Fall ist es ein Rezept für sehr aromatische Ciabattabrötchen, die sich toll zu einem Grillabend machen würden.

Es ist ein sommerfrisches Rezept, dass durch die lange Gehzeit ein ausgewogenes Aroma entwickelt. Dabei bekommt den Brötchen eine Lagerung über Nacht gut, da das Zitronenaroma dann besonders gut zur Geltung kommt.

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24. April 2021

Zitronige Olivenöl-Weckchen

Zitronige Olivenöl Weckchen (2)Salzzitrone ist etwas herrliches – und genau wie Sabine schreibt, ist sie geschmacklich nicht mit der Kombination Salz plus Zitrone zu ersetzen. Während der Lagerzeit verliert sie einen Teil der Bitterkeit und das Ergebnis ist unglaublich frisch und aromatisch. Ich liebe sie und setze sie regelmäßig frisch an, denn sie kommen an verschiedene sommerliche Salate und auch für Falafel und Hummus sind sie bei uns Pflicht. Dass sie gleichzeitig auch noch lange lagerfähig sind und so immer einsatzbereit sind, wenn gerade mal keine frische Zitrone zur Hand ist, ist ein weiteres Plus.

Die Idee, sie für ein Brötchen einzusetzen kam mir plötzlich und unerwartet, als ich den Kühlschrank umräumte und das Glas auf die Arbeitsfläche neben die Olivenölflasche stellte. Es gab ein “Pling” in meinem Gehirn und mein Kopf spuckte ein Rezeptgrundriss aus.

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25. Juli 2020

Fladenbrot mit Vollkornanteil

Fladenbrot mit 40% Vollkorn (2)Dieses Fladenbrot ist die etwas vollkornigere und etwas schnellere Variante des Fladenbrotes, das ich bereits im Jahr 2018 gebacken habe. Da die direkte Teigführung den Teig verführerisch einfach aussehen lässt, hier eine kleine Warnung: Der Teig ist SEHR WEICH. Er muss entsprechend gut ausgeknetet werden, um die Wassermenge halten zu  können. Trotzdem ist die Teigkonsistenz im Handling anspruchsvoll und etwas für Fortgeschrittene.

Wer das Rezept backen möchte, aber keine Erfahrung mit weichen Teigen hat,  kann verschiedene Dinge machen. Am einfachstens ist es, die zweite Wasserzugabe zu streichen. Dann ist der Teig “nur” noch weich, aber nicht mehr sehr weich. Flohsamenschale (s. Rezepttipp) kann auch helfen, die Teigkonsistenz in anfängerfreundliche Regionen zu bringen.

Das Ergebnis ist die Mühe wert: Grobporig, saftig und durch den zugesetzten Sauerteig trotz realtiv kurzer Teigführung geschmackvoll.

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18. Juli 2020

Kartoffel-Kipfel

Kartoffel-Kipfel (2)Manchmal spielt das Auge einem Streiche. Für mich waren diese Hörnchen auf den ersten Blick mit Salz und Kümmel bestreut. Erst beim Lesen des Textes fiel mir mein Fehler auf. Da hatte sich aber schon der Gedanke an herzhafte Kartoffel-Kipfel in meinen Kopf festgesetzt.

Für das Rezept habe ich mir dann weitere Inspirationen im eigenen Blog geholt: Ich wollte flauschige Hörnchen wie die Kifle mit einer Protion Kartoffel wie bei den Kartoffel-Burgerbrötchen. Herausgekommen ist ein Rezept, das – mal wieder – gut in die “Feierabend”-Kategorie passt, denn der Teig kann gut für einen Tag im Kühlschrank gehen, bevor die Hörnchen geformt werden. Wer keinen Kümmel mag, kann sie genauso gut auch mit Mohn oder Sesam bestreuen oder pur lassen!

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