Kategorien-Archiv: Brötchen

7. Dezember 2024

Vegane Lussekatter

Die wahrscheinlich häufigste Frage im Blog ist: “Kann ich XYZ irgendwie ersetzen?” Das hat ganz unterschiedliche Gründe, von persönlichen Vorlieben über Allergien bis zur aktuellen Vorrats-Lage ist da alles dabei. Und seien wir ehrlich: Wir alle ersetzen doch das eine oder andere in Rezepten. Und manchmal entstehen so auch tolle neue Varianten.

Gerade bei Weihnachtsgebäck taucht die Frage nach laktose- oder eifreien oder veganen Gebäck immer wieder auf. Und so wird es diese und nächste Woche zwei vegane Rezepte geben. Den Anfang machen Lussekatter. Die kleinen Safranbrötchen werden in Schweden am 13. Dezember, dem Tag der heiligen Lucia, gebacken. Die Form des Gebäckes hat allerdings vorchristliche Wurzeln und findet sich auch bei anderem Hefeteig-Gebäck, dass zu dieser Jahreszeit gebacken wird (z.B. das Thomasradel im Tirol oder die Neujährchen im Rheinland).

Klassische Lussekatter werden mit Ei und Butter und manchmal auch mit Quark gebacken. In der veganen Variante ersetzen Mandelmus und Leinmehl das Lecithin aus dem Ei, gleichzeitig werden die Brötchen dank der Wasserbinde-Fähigkeit des Leinmehl angenehm saftig. Und mit der Glanzstreiche aus gerösteter Stärke und Kurkuma bekommen sie auch das vertraute Aussehen. Weiterlesen

30. November 2024

Laugen-Weckmänner

Der Liebste ist was Brot und Co. angeht ausgesprochen pflegeleicht und äußert nur selten Wünsche oder Ideen. Umso hellhörige wurde ich, als er beim Frühstück einen der kleinen Stutenkerlchen betrachtete und meinte: “so etwas müsste doch auch als Laugen-Variante funktionieren!”

Bei Laugengebäck bin ich ja bekanntlich eh sofort an Bord und so dauerte es nicht lange, bis ein Teig fertig war. Ich habe dabei auf ein altbekanntes Rezept zurückgegriffen, denn der Teig für Laugengebäck ist ja grundsätzlich eher fest und gut für solche Formen geeignet. Fühlt euch darum nicht an dieses Rezept gebunden, sondern sucht euch einen für euch passenden aus. Im Blog gibt es unter anderen  auch eine Dinkel-Variante und eine mit Kartoffeln.

Die kleinen Weckmänner werden auf jeden Fall herzallerliebst und da ja auch am Nikolaus-Tag traditionell noch Weckmänner verschenkt werden, werfe ich schon wieder meine geplanten Rezepte über den Haufen und packe euch das Rezept quasi ofenwarm in den Blog.

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9. November 2024

Stutenkerlchen

16 Jahre ist es her, dass der Liebste für mich WordPress auf seinem Server installierte. Viel Zeit ist seitdem vergangen und viel hat sich verändert – online wie offline. Und manchmal ertappe ich mich beim Denken von Sätzen, die mit “damals, als die Blog-Welt noch klein und übersichtlich war…” beginnen. Auch das Schreiben und Backen hat sich verändert: Im Alltag mit kleinen Kindern passiert doch einiges, was gute Pläne über den Haufen wirft. Auch der Beitrag für den Bloggeburtstag hatte ich anders geplant. Ich wollte während die Krümmelchen im Kindergarten sind den Übernacht-Teig ganz entspannt backen, die kleinen Stutenkerlchen fotografieren und gemütlich mit einer Tasse Tee den Blogbeitrag schreiben. Fügt in das mentale Bild ruhig auch noch eine hübsche Kerze und eine kuschelige Decke für die Gemütlichkeit ein.

Die Realität enthielt statt dessen ein Krümmelchen mit fiesen Ohrenschmerzen, einen Notfall-Termin beim Kinderarzt mit entsprechend langen Wartezeiten und ein Kuschel-Nachmittag mit Kind auf der Couch. Statt Tee und Kerze gab es Nasen- und Ohrentropfen und der Teig wartete 24 Stunden als geplant. Und so bin ich heute extra früh zum Backen aufgestanden und schreibe den Artikel jetzt im allgemeinen Familienchaos mit fliegenden Puzzleteilen und Kindern, die Martins-Lieder singen. Wie heißt es so schön in “Beautiful Boy”: Leben ist das, was passiert während du fleißig Pläne machst.

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2. November 2024

Slanci

Gebäck mit Salzglasur findet man häufig in der südosteuropäischen Backtradition. Ungarische Salzkipfli werden genauso damit bestrichen wie die winzigen Salzbrezelchen, die in der siebenbürgischen Backtradition für Feiertage wie Weihnachten, Hochzeiten und Taufen zubereitet werden. In Kroatien sind es Slanci, flaumigen Salzstangen mit knuspriger Salzkruste.

In meiner Variante sorgt etwas Süßer Starter / Lievito madre für Aroma, Joghurt bringt  Säure und Milch und Öl sorgen für ein flaumige Krume. Und wer keinen süßen Starter daheim hat, findet eine Biga-Variante am Rezeptende. Es ist ein unkompliziertes Rezept, mit dem man schnell  ein wenig Sommerurlaubsgefühl in den grauen November holen kann! Weiterlesen

27. Oktober 2024

Spinnen-Weckchen

Der Blog war und ist bis heute mehr Rezept-Tagebuch als vorgeplant (und vorproduziertes) Magazin. Und so kommt es auch vor, dass ich Pläne spontan über den Haufen werfe, weil ich über eine lustige Idee gestolpert bin. Dieses Mal habe ich mir die Quelle auch abgespeichert, da mir direkt klar war, dass ich das umsetzen würde. Mir war auch klar, dass ich das Rezept gerne vor Halloween im Blog posten würde, denn die Krümmelchen freuen sich unabhängig vom Datum immer über lustige Brötchen und so muß niemand bis nächstes Jahr mit dem Nachbacken warten. Da die Spinnen-Weckchen gestern aber so spät fertig wurden, dass das Licht zum fotographieren nicht mehr reichte, gibt es diese Woche den Blogbeitrag erst am Sonntag.

Die Basis für die Weckchen ist ein sehr feiner Kürbisteig. Eigentlich hatte ich ich ihn für Kürbisschnecken vorgesehen (da folgt noch das Rezept) aber er macht auch als Brötchen eine ausgesprochen gute Figur. Wattig-weich und aromatisch sind die Brötchen nämlich auch ohne Deko eine feine Sache. Und wem die Spinnen auf dem Frühstückstisch doch ein wenig zu gruselig sind, kann auch einfach nur Zuckeraugen aufkleben. So bekommt man blitzschnell super-süße Monsterbrötchen!

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12. Oktober 2024

Mehrkorn-Brötchen

An manchen Tagen fordert das Leben spontane Übernacht-Brötchen, die ganz ohne Vorstufen auskommen. Trotzdem wollte ich nicht auf Körner verzichten und so habe ich den Wasserbedarf der Saaten ins Rezept eingerechnet. Man darf nur nicht beim Kneten erschrecken, wenn der Teig etwas zu weich für Brötchen scheint. Das regelt sich erst während der  Gare im Kühlschrank, wenn die Körner quellen und so dem Teig das überschüssige Wasser entziehen.

Am nächsten Morgen kann man dann aus dem nun festen Teig entweder Schnittbrötchen (wie hier) formen oder man drückt sie mit einem Brötchenstempel (oder Apfelteiler) ein. Ich habe mich dieses Mal für letzteres entschieden und die Brötchen vor dem Eindrücken in Körner und Haferflocken getaucht. So entsteht ein ausgesprochen leckeres Brötchen für ein gemütliches Sonntagfrühstück. Weiterlesen

5. Oktober 2024

Gefüllte Brötchen

Ich mag es, wenn der Gefrierschrank neben “normalen” Brötchen auch einen Vorrat an fertigen Mittagessen zum Mitnehmen enthält. Salzekuchen, Pide oder Handbrot sind hier darum oft zu finden, genau wie kleine Quiche. Aber auch gefüllte Brötchen sind eine sehr feine Sache, denn immerhin bestehen sie aus meinem Lieblingsbrötchenteig und sind mit allerlei leckeren Sachen gespickt. Die Form habe ich mir allerdings aus der türkischen Küche ausgeborgt, es ist eine Variante, wie man Pide formen kann.

Am leckersten schmecken die Brötchen natürlich frisch aus dem Ofen, wenn die Kruste ganz knusprig und der Käse schön geschmolzen ist. Aber auch abkühlt sind sie am nächsten Tag eine schöne Abwechslung in der Brotbox! Weiterlesen

28. September 2024

Sandwich-Baguettes mit Chili-Knoblauch-Kruste

Neben der Tigerkruste gibt es auch weitere Pasten-Varianten, die für einen zusätzlichen Crunch und Geschmack sorgen können. Die Basis ist hier eine Paste aus Sauerteig, etwas Gries, Wasser und Öl. Abgeschmeckt werden kann dann mit allem, was gefällt. In diesem Rezept ist es eine Mischung aus Chili und Knoblauch, die für einen kleinen Aromaboost sorgen. Aber auch Kräuter oder ein aromatisches Currypulver können verwendet werden und so ganz schnell für eine Vielfalt an verschiedenen schmeckenden Broten sorgen, z. B. beim Grillen.

Mein Beispiel heute ist ein fluffiges Sandwich-Baguette. Es ist die perfekte Grundlage für üppig belegte Sandwiches, deren scharfe Kruste einen spannenden Kontrast zu den buttrigen Aromen der Krume bildet. Weiterlesen

7. September 2024

Tijgerbolletjes (Tigerbrötchen)

Rezepte testen und entwickeln macht mir immer dann besonders viel Spass, wenn dabei “nebenbei” noch andere Rezepte anfallen, an die ich vorher nicht gedacht hatte. Denn auch wenn es im Blog nicht unbedingt ersichtlich ist, teste ich gerade bei “großen Konzepten” wie der Zweistufen-Knetung einiges aus, bevor ein Rezept in den Blog wandert. Und als ich für das Brot-Magazin am “Pasten, Streichen und Glasuren” – Artikel arbeitete, habe ich die Tijgerpaste ausführlich getestet, um eine zuverlässig und hübsch aufreißende Paste zu bekommen. Dabei habe ich unter anderem verschiedene Mischungsverhältnisse aus Reismehl und Semmelbrösel getestet und gelernt, dass Semmelbrösel quasi der Garant für das Gelingen ist. Der zweite Punkt ist die doch eher feste Konsistenz der Paste, die das Aufstreichen deutlich erleichtert.

Um so viele verschiedene Pasten zu testen, habe ich auf eine leicht modifizierte Variante meines Lieblings-Brötchenrezepts zurückgegriffen. Und weil die Tigerbrötchen so  lecker wurden, habe ich sie gleich ein zweites Mal mit der “Sieger-Tiger-Paste” gebacken. Denn durch die Tigerpaste bekommen die luftig-leichten Brötchen eine besonderen Crunch, der ihnen ausgesprochen gut steht.

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24. August 2024

Melon Pan

Schon seit ich die köstlichen Conchas gebacken habe, gehen mir ihre asiatischen Verwandten nicht aus dem Kopf. Schließlich ist es doch faszinierend, wie ähnlich sich zwei Brötchen sein können, die doch von zwei unterschiedlichen Kontinenten stammen. Genau wie die mexikanischen Conchas bestehen Melon Pans aus einem fluffigen süßen Hefeteig, der mit einer Mürbteig-Kruste umhüllt ist. Das rautenförmige Muster, das vor dem Backen in die Kruste gedrückt wird, erinnert dabei mit ein wenig guten Willen an eine Zuckermelone und ist darum namengebend.

Bei dieser Variante wird der Teig nur mit dem japanischen Sauerteig Sakadane getrieben. Er ist sehr triebstark und ergibt ein mild-aromatisches Gebäck mit schwachen Joghurtnoten. Durch die Enzyme, die durch den Koji-Reis in der Sakande enthalten sind, entwickelt die Krume einen ganz eigene Konsistenz – saftig und gleichzeitig zart. Sie bildet dadurch einen feinen Kontrast zur knusprigen Mürbeteig-Kruste.

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