4. Dezember 2010

Sauerteig ansetzen

Seit ich das letzte Mal mit Sauerteig gebacken habe, sind Monate vergangen. Die Zeit war knapp und so stand da Gläschen mit Sauerteig ganz hinten im Kühlschrank. Da es bei mir jetzt wieder ruhiger geworden ist, bekam ich auch wieder Lust, mit Sauerteig zu backen. Der Inhalt meines Gläschens sah allerdings schon etwas seltsam aus und der Geruch ließ mich Böses ahnen: Tod durch Vernachlässigung.

Gut, dass ich keine besonders enge Bindung zu meinem Sauerteig habe, einer Ansammlung aus Hefen und Bakterien einen Namen zu geben käme mir nie in den Sinn. Und eigendlich ist das Ansetzen eines neuen Sauerteigs doch auch der spannenste Teil bei der Sauerteig-Bäckerei. Wenn aus einer Mischung aus Mehl und Wasser die ersten Bläschen aufsteigen, der Geruch sich ändert und man schliesslich sehen kann, wie der Teig durch die Aktivität der Hefen beginnt aufzugehen, dann geht mir das Herz auf. Ich mag es, wenn es in meiner Küche blubbert und gärt, das freut mein Biologen-Herz. Und wie man einen Sauerteig ansetzt, wollte ich schon seit langem mal verbloggt haben. Also frisch ans Werk, raus das Mehl, wir machen Sauerteig!

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3. Dezember 2010

Kandierte Orangenschalen

kandierte OrangenschaleWährend ich im letzten Jahr lange über ein Rezept für Zorras Kulinarischen Adventskalender nachdenken musste, war dieses Jahr die Entscheidung einfach. Zu der Zeit, als Zorra die Themen für den Kalender braucht, war ich gerade dabei, Orangenschale zu kandieren und nach einigen Versuchsreihen habe ich die für mich beste Methode dafür entwickelt. Das ist nämlich gar nicht so schwierig wie gedacht und die kandierten Orangenschalen sind einfach nur lecker. Pur sind sie ja schon gut, doch wenn an sie auch noch in Schokolade taucht, dann hat man Orangenparlinchen der allerfeinsten Sorte.

Mein Rezept ist stark an das Rezept von Schrot und Korn vom Dezember 2009 angelehnt, allerdings habe ich die Orangenschalen länger im Sirup ziehen lassen, und ausserdem den Zuckersirup bis auf 108°C erhitzt, wodurch der Zucker auf den kandierten Schalen auskristallisiert und die Schalen komplett trocken werden.

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17. November 2010

Weizen-Dinkel-Mischbrot

Dinkel-Weizen-MischbrotEigendlich sollte es am vergangen Wochenende dieses Brot geben. Doch der Sauerteig wollte nicht so, wie ich gerne wollte (davon später mehr), daher musste ich schnell umdisponieren. Ein Teil meines Brötchenteiges, der über Nacht gehen durfte, wurde kurzerhand zum Vorteig erklärt und mit selbstgemahlen Dinkelvollkorn- und Weizenvollkornmehl zu einem leckeren Vollkornbrot verbacken.

Nachdem ich den Teig angesetzt hatte, musste ich für einige Stunden ins Labor, daher habe ich den Teig im Kühlschrank gehen lassen. Als ich nach fünf Stunden wieder zu Hause war, hatte sich das Teigvolumen verdoppelt und ich konnte das Brot formen. Ich habe beide Brote mit dem Teigschluss nach unten im Gärkörbchen gehen lassen, so dass sich der Teigschluss nach dem Stürzen auf den Brotschieber auf der Oberseite des Brotes befindet und das Brot dadurch rustikal aufreißt.

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16. November 2010

Quittenchutney

QuittenchutneyDie Quittenernte war dieses Jahr genauso ergibig wie die Apfelernte. Daher wurden viele Quitten  an Nachbarn, Freunde und Kollegen verschenkt, denn im Vorratsschrank steht immer noch Quittengelee vom Vorjahr. Da habe ich nämlich die Mengen an Gelee, die zwei Personen während eines Jahres essen, gründlich überschätzt. Und da mein Schatz nicht immer nur Quittengelee zum Frühstück möchte, hat er ein Quittengelee-Verbot für die diesjährige Ernte verhängt.

Bereits vor zwei Jahren habe ich mit meiner Mutter Quittenchutney gekocht. Das war richtig lecker, besonders zusammen mit Käse. Das säuerlich-süße des Chutneys harmosiert gut mit dem Aroma der Quitten und durch die Chilischote bekommt das Chutney eine angenehme Schärfe. Daher habe ich beschlossen, das Chutney nochmal zu kochen.

Man braucht allerdings ein scharfes Messer, da sich die holzigen Apfelquitten sonst nicht gut schneiden lassen.

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13. November 2010

Apfeltaschen

ApfeltascheEs wurde Zeit, die letzten Äpfel der diesjährigen Apfelernte zu verbrauchen. Inzwischen sind die Äpfel schon etwas schrumpelig und mürbe.

Bei Petra gab es neulich Apfeltaschen, eine Idee, die mir gefiehl. Besonders gerne mag ich Apfeltaschen, deren Teig ein wenig mürbe und etwas blättrig ist. Daher habe ich den blättrigen Quark-Mürbeteig, den ich bei dieser Pilzquiche verwendet habe, abgewandelt, so dass er gut zu einer fruchtigen Füllung passt.

Die Füllung ist ganz simple: Etwas Vanille, wenig Zucker und Apfel, gebunden mit einem Teelöffel Stärke.

Die Taschen sind sehr lecker, und auch noch nach zwei Tagen mürbe und lecker. Genau der richtige Nachtisch zu Mitnehmen.

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9. November 2010

Croissants

CroissantKaum zu glauben, aber der Blog wird heute 2 Jahre alt! Seit meinem ersten Post habe ich 174 Post geschreiben und 970 nette Kommentare bekommen. Vielen Dank an alle Leser!

Zur Feier des Tages gibt es Croissants, genau das richtige für ein Geburtstagsfrühstück!

Das Rezept ist ähnlich zu dem anderen Rezept für Croissant mit Pâte fermentée, dass ich vor etwas mehr als einem Jahr gepostet habe, doch dieses enthält mehr Butter und durch den Wechsel von je 2 einfachen und 2 doppelten Touren bekommt der Teig insgesamt 144 Schichten! Dadurch sind die Butterhörnchen wunderbar locker und blättrig.

Damit sich die Arbeit auch lohnt, habe ich die meisten Croissants nach dem Aufgehen eingefroren. In den kalten Backofen geschoben lassen sich die gefrorenen Teiglinge ohne vorheriges Auftauen aufbacken.

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8. November 2010

Joghurt-Sesam-Brötchen

Joghurt-Sesam-BrötchenIch bin frühmorgentlichen Backaktionen keinenfalls abgeneigt, doch auch wenn ich unter der Woche ein Frühaufsteher bin, am Wochenende schlafe auch ich gerne mal ein wenig länger, bis 8 Uhr etwa. Um bis halb zehn frische Brötchen auf den Tisch zu zaubern, muss man dann aber ein wenig Tricksen. Man kann etwa die fertigen Teiglinge über Nacht im Kühlschrank gehen lassen und muss sie am nächsten nur noch backen. Klingt in der Theorie sehr gut, in der Praxis ist mein kleiner Kühlschrank nach dem Wochenend-Einkauf meist so voll, dass ich nicht weiß, wie ich ein Blech voller Brötchen da auch noch unterbringen soll.

Da kam mir Martins Rezept für Joghurt-Sesam-Brötchen gerade recht. Für diese Brötchen wird am Abend schnell ein Teig angerührt und über Nacht bei Raumtemperatur gehen gelassen. Joghurt (den ich in Brot bekanntlich liebe), wenig Hefe, lange Fermentation –  wenn dass keine Agumente sind, das Rezept sofort zu probieren!

Sie sind sehr lecker geworden, locker und durch den Joghurt leicht säuerlich. Dieses einfach und schnell Rezept für warme Sonntagsbrötchen ist wirklich sehr zu empfehlen.

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7. November 2010

Christstollen – lecker und saftig

saftiger ChriststollenIm Moment scheint Weihnachten für mich noch ganz fern. Zwar gibt es bereits seit Monaten Spekulatius und Lebkuchen in den Supermärkten, doch das ignoriere ich eisern. Noch ist Herbst!

Doch wen ich zum ersten Advent in drei (!) Wochen lecker durchgezogenen Christstollen servieren möchte, wird es nun höchste Zeit zu backen.

Ich habe dieses Jahr wieder mein Rezept für saftigen Christstollen gebacken, ganz ohne Änderungen, Mama 😉 Durch den Water roux bleibt er nämlich über Wochen schön feucht und das Aroma ist unübertroffen. Ein wenig Zimt, Vanille, Kardamon und Muskatblüte, verbunden mit Rosinen, Orangeat und Zitronat.

Wichtig für ein gutes Aroma ist, dass man dabei hochwertige Zutaten wählt. Deshalb kaufe ich Orangeat und Zitronat am Stück – wenn man einmal den Unterschied zwischen zwischen den abgepackten, gehackten Orangeat und dem frisch geschnittenen geschmeckt hat, dann gibt es kein zurück mehr.  Der frische, aromatische Geschmack ist Lichtjahre von der klebrig süßen Masse entfernt, die man im Supermarkt kaufen kann.

Das Rezept zum Stollen findet ihr hier.

2. November 2010

Baguette mit 3/4 Sponge und kalter Autolyse

BaguetteSo langsam wird es wirklich wieder Zeit für Brotrezpte für den Blog. Es ist ja nicht so, als würde ich kein Brot backen, aber ich habe meine Zeit mit experimentieren mit verschiedenen Methoden verbracht.

Zwei Methoden finde ich im Moment besonders spannend: Kalte Autolyse, wie sie von Phillipe Gosselin verwendet wird und den 3/4 Sponge, dem ich bei einem Rezept von Dan Lepard (für das Rezept ganz nach unten scrollen) begegnet bin. Das Rezept für das Brot mit 3/4 Sponge kommt dabei mit einer Minimenge Hefe aus, die komplett dem Vorteig zugesetzt wird. Das hat mich natürlich fasziniert.

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26. Oktober 2010

Apfelkuchen Elfriede

Apfelkuchen ElfriedeBei Petra gab es vergangenes Wochenende den Apfelkuchen Elfriede. Er lachte mich geradzu vom Bildschirm an, und so war schnell klar, dass ich ihn direkt nachbacken muss.

Die Änderungen, die ich am Rezept vorgenommen habe, sind nicht so groß. Für die Nusscreme habe ich Mandeln anstatt der vorgeschlagen Walnüsse und Haselnüsse gewählt, da ich fand, dass das mit der Mandelkruste besser zusammenpasst. Und das die Brösel auf die Nusscreme und nicht in sie gehörten, habe ich erst bemerkt, als der Kuchen schon im Ofen war. Macht aber nichts, hat trotzdem gut geschmeckt.

Insgesamt ein ausgesprochenen leckerer Apfelkuchen mit viel Apfel in der Füllung –genauso mag ich Apfelkuchen. Nur die Mandel-Honigkruste könnte für meinen Geschmack etwas knuspriger sein, da werde ich das nächste Mal probieren, einen Teil des Honigs durch Zucker zu ersetzen.

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