17. Dezember 2022

Weiches Berliner Brot

Eigentlich hatte ich ein Rezept für eingeweckten Stollen für heute geplant. Doch da es für Stollen jetzt eigentlich eh zu spät ist, bekommt ihr stattdessen ein Rezept, das man sofort nach dem Backen aufessen kann. So hier gegeschehen, weshalb ich schon die zweite Ladung backen musste. Es ist ein wunderbar saftiges Berliner Brot.

Bei Berliner Brot kannte ich bislang nur die Kieferbrechende Variante, die man mit etwas Euphemismus auch als “knusprig” bezeichnen kann. Der Liebste aber schwärmt seit Jahren vom weichen Berliner Brot seiner Großmutter. Also habe ich  mich an die Recherche gewagt und Rzepte gewälzt. Es gibt dabei unzählige Varianten und die Spielarten gehen von “Viel Zucker und Butter” über “Grümmelkandis und Ei” zu “Zucker und Ei” “”zu “Rübenkraut, Zucker und Ei” bis zu “Apfelkraut, Zucker und Ei”. Da meiner Erfahrung nach Apfelkraut durch den höheren Wassergehalt Gebäck tendenziell feuchter hält, fiel meine Wahl als Aufgangsrezept auf dieses von  Stephie. Ein paar Änderungen habe ich aber vorgenommen: Den weißen Zucker habe ich hälftig durch Vollrohrzucker ersetzt. Das gibt einen schönen karamelligen Geschmack. Die Zuckermenge ist um 20% reduziert, da mir die erste Charge ein wenig zu süß war. Bei den  Gewürzen habe ich wie immer meine eigene Mischung zusammen gestellt. Man kann abaer genausogut eine fertige Mischung nehmen, das kann jeder für sich entscheiden.

Insgesamt ist es ein pflegeleichtes Rezept, dass schnell gemacht ist und hervorragend schmeckt. Und das Stollenrezept gibt es im nächsten Jahr zeitlich passend, damit die Zeit dann auch zum durchziehen reicht! Und bis dahin wird Berliner Brot geknabbert, ja? Weiterlesen

10. Dezember 2022

Vanillekipferl ohne Ei

Vanillekipferl (1)Ich sage es mal lieber gleich zu Anfang: ICH mag Vanillekipferl MIT Eigelb. Trotzdem habe ich die Vanillekipferl nach Katharina Prato ausprobiert. Immerhin schwören Petra und Katha und Ulrike auf dieses Rezept. Und da es historisch ist – besagtes Kochbuch von Frau Prato stammt in der ersten Auflage aus dem Jahr 1858 – war es einfach zu verlockend.

Und ich muss sagen, sie können durchaus mit dem altbewährten Rezept mit Eigelb mithalten. Meiner Meinung nach müssen sie aber mindestens eine Woche durchziehen, um genauso mürbe zu sein. Vorher sind sie mir zu keksig-knusprig. Und beim nächsten Mal kommt das Vanillemark zusätzlich auch in den Teig, nur mit Vanillezucker fehlt mir persönlich etwas . Aber gebacken werden sie bestimmt nochmal, denn hier fällt kein Eiweiß als “Abfall” an, und das finde ich wiederum praktisch.

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3. Dezember 2022

Stollen-Schnecken

Immer wieder werde ich gefragt: “Woher hast du deine Ideen?” Und ich antworte meist: “Die Inspiration kommt von den verschiedensten Stellen.” Diese Stollen-Schnecken sind ein gutes Beispiel dafür, wie Rzeptideen entstehen. In diesem Fall war es die Frage einer Leserin, die ein mir direkt ein Rezept mitschickte, bei dem sie die Hefemenge etwas zu hoch fand. Ich gab den Ratschlag, die Hefemenge zu halbieren und stellte fest, das der Teig aber für mein Dafürhalten viel zu trocken war. Und da mein Kopf immer arbeitet, schrieb ich einige Vorschläge auf. Und bemerkte dann selbst, dass ich schon den halben Weg in Richtung neues Rezept” gegangen war.

Da mich die Idee von Stollen-Schnecken eh lockte, setzte ich mich hin und begann, ein eigenes Rezept zu entwickeln. Als Vorteig kommt ein süßer Starter zum Einsatz, ein Kochstück sorgt wie beim Lieblingsstollen für einen saftigen Teig. Auch die Gewürze sind dem Stollenrezept entnommen. Gefüllt werden die Schnecken mit einer Marzipan-Frangipane, vielen Rosinen, Orangeat und Zitronat. Mandelkrokant gibt dem ganzen einen schönen Knusper-Effekt.

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26. November 2022

Bagel mit süßem Starter

Bagel_01

Dieses Rezept versteckt sich schon seit einiger Zeit auf der Festplatte. Irgendwie ist nämlich das Foto von der Krume verloren gegangen. Da ich das Rezept und das Bild von den Bageln sehr mag, habe ich mich jetzt entschieden, dass ich es euch trotzdem in den Blog setze. Die Bagel sind von der Krume her so, wie Bagel sein sollen: feinporig mit einem gewissen Biss. “Chewy” sagt der Amerikaner wohl dazu.

Und da die Bagel über Nacht im Kühlschrank gehen, sind am nächsten Morgen auch ganz schnell im Backofen und auf dem Frühstückstisch. Und was will man für ein gemütliches Wochenendfrühstück noch mehr?

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19. November 2022

“Langsamer Hafer” aus dem Slowcooker (glutenfrei)

Haferbrot aus dem Slowcooker (3)

Wenn ich das Korn-an-Korn und das Haferbrot betrachte, kommt mir sofort auch wieder meine Idee für ein glutenfreies Schwarzbrot in den Sinn. Doch Rezeptentwicklung braucht manchmal ein wenig Zeit und Zwischenschritte. Aber diese Zwischenschritte sind, wenn man Glück hat, so spannend und lecker, dass daraus ein eigenes Rezept entsteht.

So auch in diesem Fall: als ich das Rezept für das Haferbrot bastelte, fiel mir etwas ein, dass ich schon seit ewigen Zeiten einmal für Schwarzbrot ausprobieren wollte: mein kleiner 2-Liter-Slowcooker. In den passt nämlich ganz genau ein mittleres Sturzglas. Und so habe ich parallel zum Backen im Ofen die Slowcooker-Variante getestet. Das langsame Garen im Dampf entspricht dabei dem langsamen Garen, dass man aus der Pumpernickel-Herstellung kennt. Und wenn ein Brot bei niedriger Temperatur langsam gegart wird, läuft die Maillardreaktion, bei der sich Aminosäuren und Zucker zu einem dunklen Farbstoff verbinden, nicht nur in der Brotkruste, sondern im ganzen Brot ab. Dadurch bekommt das Brot auch ohne die Zugabe von Rübensirup oder Malz eine schöne, dunkle Farbe. Weiterlesen

12. November 2022

Stollenbäckerei 2022 – Rezeptüberblick

stollen2

Auch wenn das Wetter dieses Jahr so gar keine vorweihnachtlichen Gefühle in mir aufkommen lässt, reicht ein Blick in die Blog-Statistik um mir zu zeigen, dass es auf Weihnachten zugeht. Wie im jeden Jahr steigen jetzt von Tag zu Tag die Zugriffszahlen auf die diversen Stollenrezepte.  Und wie in jeden Jahr gibt es darum auch in diesem die aktualisierte Version des Service-Posts mit allen wichtigen Links zu meinen Stollen-Rezepten. Denn obwohl ich das Ursprungsrezept immer noch heiß und innig liebe, gibt es inzwischen auch einige herrliche Geschwister-Rezepte meines Stollen. Weiterlesen

9. November 2022

Concha

Concha (3)

Wenn sich beim Fotografieren immer wieder eine Kinderhand in den Fotoset schiebt, um ein wenig Mürbeteig vom Brötchen zu stibizen, ist das immer ein gutes Zeichen. Und ich kann das große Krümmelchen verstehen: Wer wie ich Streuselsemmel, Streuselbrötchen und Streuselblatz liebt, dem werden auch die mexikanischen Concha schmecken.  Der Name Concha bedeutet Muschel und das hübsche Muschel-Aussehen kommt zustande, weil die Brötchen vor dem Gehen eingeschnitten werden. In Mexico gibt es auch passende Brötchen-Drücker, aber es geht auch mit einem scharfen Messer sehr gut. Ich komme am Besten mit einer Rasierklinge zurecht, die ich direkt in der Hand halte. Die Brötchen bestehen aus einem weichen, süßem Hefeteig und einer knusprigen Schicht Mürbeteig. Der Mürbeteig kann dabei in verschiedenen Geschmacksrichtungen daherkommen, bei uns steht die Variante mit viel Kakao besonders hoch im Kurs.

Die Brötchen stehen schon seit den Blog-Anfängen auf meiner mentalen toDo-Liste. Damals liefen sie mir bei Yeastspotting häufiger über den Weg. Aber manchmal braucht Gutes seine Zeit und so gibt es die Brötchen zum 14. Bloggeburtstag. Es ist doch Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht, oder?

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5. November 2022

Martinsgänse aus Hefeteig

Martinsgänse (2)

Es sind ja die kirchlichen Feiertage, die besonders viele regionalen Varianten für Gebäck hervorbringen. Und so findet sich hier im Blog für Sankt Martin bereits der im Rheinland klassische Weckmann (hier und hier) und die Martinsbrezel. Höchste Zeit also, dass auch ein paar Martinsgänse den Weg hierher finden. Bei meiner Recherche, wo es traditionell dieses Gebildebrot gibt, gab es ein etwas unklareres Bild. Darum versuche ich es jetzt mit der “Schwarm-Intelligenz” und frage euch: Kennt ihr Martinsgänse, wenn ja, aus welchem Teig und aus welcher Region?

Meine Variante ist ein ein Quark-Hefeteig und enthält alten Starter als Vorteig, was ein feines Aroma gibt. Damit sich der Teig gut ausstechen lässt, wird er relativ fest gehalten, bekommt durch den Quark aber trotzdem eine schöne Saftigkeit. Er ist somit ein guter Teig für Backanfänger und Kinder, da man ihn fast ohne Mehl ausrollen kann. Da er so fest ist, lässt er sich ohne den Zucker schlecht kneten, da dann alles Wasser im Teig gebunden ist. Darum habe ich hier zu einem zweistufigen Vorgehen gegriffen: Erst Autolyse, dann alle Zutaten inklusive Zucker zugeben und den Teig geduldig auskneten. Das klappt dann auch ohne Maschinen-Quälerei. Weiterlesen

29. Oktober 2022

Rosinen-Buttermilch-Stuten (Feierabendbrot)

RosinenstutenAls ich mich  am Ende der zweiten Schwangerschaft sehr schonen sollte, zeigte sich einmal mehr: Feierabendbrote sind perfekt, wenn die Zeit in der Küche begrenzt ist. Mit der richtigen Planung braucht das Brot zwar knapp 40 Stunden, aber dadurch kann man die Arbeitsschritte auf drei Tage verteilen und steht jeden Tag nur ganz kurz in der Küche.

Der Rosinen-Buttermilch-Stuten ist in dieser Zeit entstanden. Es ist ein Geschwister-Rezept von den Buttermilch-Fluffies, und die Rosinen kommen bei diesem Rezept ohne Vorquellen in den Teig. Dafür enthält der Teig mehr Wasser als bei den Buttermilch-Fluffies und die Rosinen können so das Wasser während der langen Stockgare aus dem Teig aufnehmen, ohne das der Stuten dadurch zu trocken wird. Und auch wenn die Teigmenge für die 750g-Formen rechnerisch etwas hoch erscheint, passt es am Ende trotzdem gut, da der Stuten sich so schön hoch aufwölbt. Es ist ein perfektes Frühstücksbrot für das Krümmelchen und mich – der Liebste nimmt allerdings lieber die Rosinenfreie Variante.

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22. Oktober 2022

Zwiebelkuchen-Foccacia

Zwiebelkuchen-Foccacia (1)Ist es ein Zwiebelkuchen oder ein Foccacia? Irgendwie passt dieses leckere Gebäck in beide Kategorien, denn es hat die grobporige Krume eines Foccacia, aber einen Zwiebelkuchenbelag. Für mich ist es darum das Beste aus zwei Welten: Knusprige Kruste, saftiger Belag, fluffig-saftige Krume. Was will man mehr?

Ähnlich wie bei den sehr weichen Fladenbrot- Teigen (hier und hier) bin ich auch bei diesen Rezept versucht, mich im Voraus zu entschuldigen und eine Warnung auszusprechen: Der Teig ist wirklich WEICH! Wie bei den Fladenbroten ist es darum sehr wichtig, den Teig gut auszukneten, damit er die verwendeten Wassermengen auch wirklich halten kann. Das ist aber durchaus möglich, sogar mit “normalen” 550er Mehl aus der Mühle. Bei Supermarktmehl kann es allerdings sein, dass die Gluten-Zusammensetzung nicht so optimal ist und die Wassermenge zu einem extrem weichen und klebrigen Teig führt. Dann hilft es, 5g Flohsamenschale einzuarbeiten oder die Wassermenge von Anfang an zu reduzieren. Weiterlesen