12. Oktober 2024

Mehrkorn-Brötchen

An manchen Tagen fordert das Leben spontane Übernacht-Brötchen, die ganz ohne Vorstufen auskommen. Trotzdem wollte ich nicht auf Körner verzichten und so habe ich den Wasserbedarf der Saaten ins Rezept eingerechnet. Man darf nur nicht beim Kneten erschrecken, wenn der Teig etwas zu weich für Brötchen scheint. Das regelt sich erst während der  Gare im Kühlschrank, wenn die Körner quellen und so dem Teig das überschüssige Wasser entziehen.

Am nächsten Morgen kann man dann aus dem nun festen Teig entweder Schnittbrötchen (wie hier) formen oder man drückt sie mit einem Brötchenstempel (oder Apfelteiler) ein. Ich habe mich dieses Mal für letzteres entschieden und die Brötchen vor dem Eindrücken in Körner und Haferflocken getaucht. So entsteht ein ausgesprochen leckeres Brötchen für ein gemütliches Sonntagfrühstück. Weiterlesen

5. Oktober 2024

Gefüllte Brötchen

Ich mag es, wenn der Gefrierschrank neben “normalen” Brötchen auch einen Vorrat an fertigen Mittagessen zum Mitnehmen enthält. Salzekuchen, Pide oder Handbrot sind hier darum oft zu finden, genau wie kleine Quiche. Aber auch gefüllte Brötchen sind eine sehr feine Sache, denn immerhin bestehen sie aus meinem Lieblingsbrötchenteig und sind mit allerlei leckeren Sachen gespickt. Die Form habe ich mir allerdings aus der türkischen Küche ausgeborgt, es ist eine Variante, wie man Pide formen kann.

Am leckersten schmecken die Brötchen natürlich frisch aus dem Ofen, wenn die Kruste ganz knusprig und der Käse schön geschmolzen ist. Aber auch abkühlt sind sie am nächsten Tag eine schöne Abwechslung in der Brotbox! Weiterlesen

28. September 2024

Sandwich-Baguettes mit Chili-Knoblauch-Kruste

Neben der Tigerkruste gibt es auch weitere Pasten-Varianten, die für einen zusätzlichen Crunch und Geschmack sorgen können. Die Basis ist hier eine Paste aus Sauerteig, etwas Gries, Wasser und Öl. Abgeschmeckt werden kann dann mit allem, was gefällt. In diesem Rezept ist es eine Mischung aus Chili und Knoblauch, die für einen kleinen Aromaboost sorgen. Aber auch Kräuter oder ein aromatisches Currypulver können verwendet werden und so ganz schnell für eine Vielfalt an verschiedenen schmeckenden Broten sorgen, z. B. beim Grillen.

Mein Beispiel heute ist ein fluffiges Sandwich-Baguette. Es ist die perfekte Grundlage für üppig belegte Sandwiches, deren scharfe Kruste einen spannenden Kontrast zu den buttrigen Aromen der Krume bildet. Weiterlesen

21. September 2024

Tijgerbrood (Tigerbrot)

Eigentlich wollte ich hier im Blog schon längst vom Sommer-Modus zurück in den “normalen” Wochenrythmus gewechselt sein. Doch bei uns wurde der meterologische Herbstanfang mit Pseudokrupp beim großen Krümmelchen und der ersten heftigen Coronawelle im Kindergarten “gefeiert”. Wir sind zum Glück nicht krank geworden, da aber so viele Erzieherinnen krank waren, hat die Gruppenschließung hier betreuungstechnisch einige meiner Pläne über den Haufen geworfen. Ich bleibe optimistisch: “Es kann nur besser werden!” Und Ideen und Pläne für einen wuseligen Herbst habe ich einige und auch aus euren Antworten zu meiner kleinen Umfrage habe ich viele Anregungen mitgenommen – danke nochmal für den tollen Input!

Unser heutiges Rezept ist im Sommer im Brot-Magazin erschienen und ihr kennt das Prinzip auch vom letzten Rezept: Das Tijgerbrood ist ein Weißbrot, dass mit einer Paste aus Reismehl und Semmelbrösel bestrichen wird. Dadurch bekommt die Kruste einen zusätzlichen Crunch und sieht ausserdem sehr hübsch aus. Es ist mir zum ersten Mal bei einem Niederlande-Urlaub begegnet – wenig attraktiv im Supermarkt in einem Plastikbeutel. Aber irgendwie war ich von der Kruste fasziniert und so ist es auf meine lange “muss ich backen”-Liste gehüpft. Und seither ist das Tijgerbrood in meinem Kopf mit Sonne, Sommer und Meer verbunden – dabei schmeckt es auch im Herbst sehr lecker.´ Weiterlesen

7. September 2024

Tijgerbolletjes (Tigerbrötchen)

Rezepte testen und entwickeln macht mir immer dann besonders viel Spass, wenn dabei “nebenbei” noch andere Rezepte anfallen, an die ich vorher nicht gedacht hatte. Denn auch wenn es im Blog nicht unbedingt ersichtlich ist, teste ich gerade bei “großen Konzepten” wie der Zweistufen-Knetung einiges aus, bevor ein Rezept in den Blog wandert. Und als ich für das Brot-Magazin am “Pasten, Streichen und Glasuren” – Artikel arbeitete, habe ich die Tijgerpaste ausführlich getestet, um eine zuverlässig und hübsch aufreißende Paste zu bekommen. Dabei habe ich unter anderem verschiedene Mischungsverhältnisse aus Reismehl und Semmelbrösel getestet und gelernt, dass Semmelbrösel quasi der Garant für das Gelingen ist. Der zweite Punkt ist die doch eher feste Konsistenz der Paste, die das Aufstreichen deutlich erleichtert.

Um so viele verschiedene Pasten zu testen, habe ich auf eine leicht modifizierte Variante meines Lieblings-Brötchenrezepts zurückgegriffen. Und weil die Tigerbrötchen so  lecker wurden, habe ich sie gleich ein zweites Mal mit der “Sieger-Tiger-Paste” gebacken. Denn durch die Tigerpaste bekommen die luftig-leichten Brötchen eine besonderen Crunch, der ihnen ausgesprochen gut steht.

Weiterlesen

24. August 2024

Melon Pan

Schon seit ich die köstlichen Conchas gebacken habe, gehen mir ihre asiatischen Verwandten nicht aus dem Kopf. Schließlich ist es doch faszinierend, wie ähnlich sich zwei Brötchen sein können, die doch von zwei unterschiedlichen Kontinenten stammen. Genau wie die mexikanischen Conchas bestehen Melon Pans aus einem fluffigen süßen Hefeteig, der mit einer Mürbteig-Kruste umhüllt ist. Das rautenförmige Muster, das vor dem Backen in die Kruste gedrückt wird, erinnert dabei mit ein wenig guten Willen an eine Zuckermelone und ist darum namengebend.

Bei dieser Variante wird der Teig nur mit dem japanischen Sauerteig Sakadane getrieben. Er ist sehr triebstark und ergibt ein mild-aromatisches Gebäck mit schwachen Joghurtnoten. Durch die Enzyme, die durch den Koji-Reis in der Sakande enthalten sind, entwickelt die Krume einen ganz eigene Konsistenz – saftig und gleichzeitig zart. Sie bildet dadurch einen feinen Kontrast zur knusprigen Mürbeteig-Kruste.

Weiterlesen

10. August 2024

Sakadane: Japanischer “Sauerteig” mit Koji

Bei uns in der Küche gärt und fermentiert eigentlich immer irgendetwas. Darum ist es eigentlich erstaunlich, dass es so lange gedauert hat, bis ich in die Welt von Miso, Sojasauce und Sake abgetaucht bin. Und irgendwann stolperte ich dabei über den Begriff Sakadane und war plötzlich wieder bei meinem Lieblingsthema Brot. Aus etwas Biologen-Neugier und Spaß an Experimenten wurde große Faszination für etwas, das in Japan als der “nationale Pilz” bezeichnet wird. Die große Gemeinsamkeit bei all diesen unterschiedlichen Produkten ist eine sehr wichtige Zutat: Koji. Böse Zungen bezeichnen Koji als “verschimmelten Reis”, doch das ist so ähnlich, wie wenn man einen herrlichen Roquefort als “schimmeligen Käse” bezeichnen würde. Im Kern nicht ganz falsch und doch meilenweit daneben. Genau wie bei der Käseherstellung Edelschimmel verwendet werden, um Aroma und Konsistenz zu beeinflussen, kommen auch bei der Herstellung von Koji Edelschimmel zum Einsatz. Der Begriff Koji meint dabei sowohl den Pilz an sich als auch Getreide bzw. Hülsenfrüchte, die mit dem Pilz bewachsen sind. Damit es hier halbwegs übersichtlich bleibt, werde ich darum immer, wenn vom Pilz die Rede ist, den Begriff Koji-Pilz verwenden. Weiterlesen

27. Juli 2024

Gefaltete Pizza-Fladen

Sommerzeit ist Picknick-Zeit. Und selbst in einem Jahr, bei dem man eher Regen- als Sonnenhüte braucht, findet sich immer eine Gelegenheit – und sei es auf der Picknickdecke im Wohnzimmer. Diese Fladenbrote machen dabei immer eine gute Figur.

Eigentlich sind sie “nur” eine praktische Resteverwertung von übrig gebliebenen Pizzateig. Aber es macht so großen Spass, die Fladenbrote zu backen, dass ich absichtlich mehr Teig ansetze . Durch das Olivenöl lassen sich die Brote nach dem Backen problemlos aufklappen und füllen. Gleichzeitig bekommen sie durch die lange Gare und die guten Zutaten ein unbeschreiblich köstliches Aroma.

Weiterlesen

14. Juli 2024

Umfrage: Troubleshooting für Backprobleme

Die Sommerzeit ist für mich auch immer die Zeit, in der ich die Gedanken ein bisschen schweifen lasse und Ideen für die Herbstmonate sammele. Und so ist bei mir der Gedanke aufgekommen, dass ich gerne eine Seite für den Blog erstellen möchte, auf der ich typische Backprobleme (z.B. zu viel Wasser im Teig) und ihre Lösungen sammeln möchte. Gerade in Hinblick für Backanfänger fände ich es hilfreich, wenn sich das Wissen, dass sich auf verschiedenste Beiträge verteilt, auch gesammelt nachlesen lässt.

Und darum meine Frage an euch: Welche Themen würdet ihr gerne auf so einer Seite finden?

13. Juli 2024

Tarte au citron

Mit meiner Mama  erzählte ich letztens über verschiedene Rezeptvarianten für Tarte au citron. Meine Mama bäckt gerne eine Variante, bei der eine Creme aus Sahne, Zucker, Eiern und Zitrone auf den Mürbteigboden gegossen und im Ofen mitgebacken wird. Ich bevorzuge inzwischen seit etlichen Jahren die Variante, bei der der Mürbeteigboden fertig gebacken mit einer Lemon Curd gefüllt wird. Nach einer Nacht im Kühlschrank ist alles fest und gut durchgezogen. Und da die Böden sich einige Tage in einer Keksdose halten (und eingefroren noch ´viel länger), lässt sich diese Variante wunderbar vorbereiten.

Zu meinem Erstaunen habe ich mein Rezept dazu aber nie im Blog veröffentlicht. Auch nach 16,5 Jahren finden sich so noch immer Lieblingsrezepte, deren Fehlen im Blog – sobald es auffällt – schnellst möglich behoben werden muss. Zum Glück habe ich alles, was ich für einen Blogpost brauchte, schon im Computer. Und beim Betrachten der Bilder habe ich ein wenig in Erinnerungen geschwelgt, denn diese kleinen Tartlettes habe ich vor etlichen Jahren für die Doktorfeier einer lieben ehemalige Kollegin gebacken. Neun Jahre ist das schon her… die Zeit fliegt!

Weiterlesen