15. Januar 2016

Bergisches Bierbrot

Bergisches Bierbrot (2)Manchesmal entwickeln sich Tage anders, als der Brotbackplan es vorsieht. Als meine Mama am vergangenen Wochenende fragte, ob ich Lust auf ein gemeinsames Mittagessen hätte, verfrachtete ich daher meinen fertig gekneteten Teig schnell im Kühlschrank und sagte: “Natürlich”. Bis wir am späten Nachmittag wieder daheim waren, war der Teig im Kühlschrank gut aufgegangen. Ich überschlug kurz, wie lange Stückgare und Backzeit wohl dauern würden. Da mir die Zeit, zu der ich das fertige Brot wohl aus dem Ofen geholt hätte, zu spät war, entschied ich mich stattdessen dafür, auch die Stückgare im Kalten zu machen. Dass habe ich schon das eine oder andere Mal gemacht und mit einem milden, triebstarken Weizensauerteig gibt es sehr aromatische Ergebnisse ohne das das Brot dabei zu sauer wird.

Auch diesem Brot hat die lange, kalte Gare nicht geschadet. Es hat eine ganz feine, zurückhaltende Säure entwickelt, die gut zu den malzigen Noten des verwendeten Bieres passt. Es hat eine dicke, knusprige Kruste und die Krume ist die eines guten Alltagbrotes: weich und feinporig. Ein Brot, wie wir es lieben!

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9. Januar 2016

Pandoro–Eine Bildergeschichte

Pandoro

Die Zeit zwischen den Tagen nutze ich gerne, um aufwendige Kuchen-Brote zu backen. Mein liebstes ist dabei der Pandoro, der mit seinen Vorstufen zwar aufwendig ist, aber mich durch sein Aroma und die Triebkraft, die er entwickelt, ein jedes Mal aufs neue erfreut.

Ich habe dieses Jahr wieder meine reine Sauerteig-Variante gebacken, die durch den süßen Starter und die langen Gehzeiten und ein unvergleichliches Aroma entwickelt. Die Krume ist dabei so zart, dass sie fast auf der Zunge zerschmilzt. Ich denke mir dann jedes Mal: So muss es sein, wenn man Wolken isst.

Da es zu dem Zeitpunkt gerade eine Nachfrage gab, ob der reife süße Starter wirklich aufgehe und mit Luftblasen durchsetzt sei, fotographierte ich meinen Starter, den ich für den Pandoro gerade auffrischte. Und weil ich gerade gut dabei war, habe ich auch noch die Gärung vom 1. und 2. Teig sowie die Teiglinge während der Stückgare fotographiert. Im Nachhinein bin ich sehr angetan von den Bildern, weil so wirklich zu sehen ist, wie stark der Pandoro in seiner Form aufgeht. Und darum poste ich hier nochmal das Rezept für meinen Pandoro zusammen mit den neuen Bildern. Da es für meine Vehältnisse viele Bilder sind, habe ich auf ein erneutes Krumenfoto verzichtet, die Krume sieht aber genauso aus wie vor zwei Jahren.

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8. Januar 2016

Brotzeit am 17. Januar

Brotzeit

Vielleicht habt ihr es bei Lutz schon gelesen: Es gibt am übernächsten Sonntag, am 17. Januar, in Berlin einen großen Brotzeitmarkt in der Markthalle Neun, mit vielen namenhaften Bäckern und anderen Austellern.  Zusammen mit Lutz, Werner und Schelli werde ich dort in den Werkstätten mit den Besuchern Dinkelseelen backen. Und eine paar andere Brotideen haben wir auch noch im Kopf.  Ich freue mich schon sehr darauf und hoffe, den einen oder anderen von euch dort zu sehen!

1. Januar 2016

Dinkel-Neujahrsbretzel

Neujahrsbrezel (3)Entspannt und mit netter Gesellschaft sind wir ins neue Jahr gekommen. Ich hoffe, ihr auch 🙂

Für das späte Frühstück am Neujahrs morgen gibt es bei uns traditionell eine Neujahrsbretzel. Im diesen Jahr habe ich etwas gemacht, das ich schon länger vor hatte: Ich habe das liebste Sonntagszopf-Rezept auf Dinkel umgeschrieben. Ein Water Roux sorgt dabei für genügend Feuchtigkeit im Teig und der süße Starter gibt auch hier ein mildes Aroma . Damit sich die Geschmacksnuancen gut entwickelt und der Starter zudem auf “Zucker” trainiert wird, habe ich den Teig in zwei Etappen aufgebaut, wie bei einem Pandoro. Das ist ein wenig komplizierter, bringt aber ein Plus an Geschmack und Triebkraft. Weiterlesen

30. Dezember 2015

Schokoladen-Taler

Schokoladentaler (2)Bevor wir morgen auf das vergangene Jahr zurückblicken, gibt es noch ein Weihnachts-Rezept, das ich gerne festhalten möchte. Die kleinen Schokoladen-Taler sind eine köstliche Ergänzung eines jeden Bunten Tellers, und machen sich auch sehr gut als kleines Weihnachtsgeschenk. Und dabei sind sie sogar recht flott gemacht.

Wichtig ist, das man die Schokolade vernünftig temperiert. Ich mache das nach der Impf-Methode, und schmelze erst nur einen Teil der Schokolade und gebe dann die restlichen Schokolade hinzu. Das nachfolgende Erwärmen erfordert Fingerspizengefühl und würde mit einem digitalen Küchenthermometer bestimmt noch besser funktionieren. Habe ich aber (noch) nicht, darum wird immer wieder ein kalter Löffel in die Schokolade getaucht, bis der Punkt erreicht ist, an dem er innerhalb von drei Minuten mit einer mattglänzenden Schokoladenschicht überzogen ist.

Beim Belag der Schokoladen-Taler ist der Fantasie keine Grenzen gesetzt, ich persönlich bevorzuge allerdings die Variante mit (selbst-)kandierter Orangenschale, denn die Kombination von zarter Schokolade und herb-fruchtiger Orange ist für mich unübertroffen!

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28. Dezember 2015

Dunkler Nougat – Turrón de Chocolate

Turrón (2)

Upps, da war doch kurz ein Blogbeitrag online, der eigendlich erst am letzten Tag des Jahres online gehen sollte. Entschuldigt bitte. Und dabei fehlen doch noch zwei, drei Leckereien von unserem bunten Teller, denn neben den üblichen Leckereien gab es in diesem Jahr auch noch selbstgemachte Schokoladentaler, ein neues Lebkuchenrezpet ud Turrón de Chocolate. In der Herstellungsweise gleicht sie der weißen Turrón, nur das, nachdem die Masse etwas abgekühlt ist, noch geschmolzene Schokolade hinzugefügt wird.

Turrón de Chocolate-Herstellung ist eine Übung in Multitasking und gut ineinander geschachtelter Arbeitsabläufe, denn man muss zum gleichen Zeitpunkt die geschmolzene Schokolade, das aufgeschlagene Eiweiß und den auf den Punkt erhitzen Zuckersirup bereit halten. Da hilft eine Küchenmaschine, die das Eiweiß schlagen übernimmt (oder alternativ ein zweiter Küchenfreiwilliger). Wichtig ist auch ein Zuckerthermometer, da man sonst schnell zu kalten Sirup (nicht hartwerdener Nougat) oder zu heißen Sirup (Karamell!) verwendet.  Zu beachten ist auch, dass die Rührschüssel groß genug ist, da das Eiweiß bei der Zuckerzugabe sein Volumen zwischenzeitlich mindestens vervierfacht. Danach fällt es beim Rühren auch wieder zusammen, aber bei kleinen Schüsseln kann es hier ein böse Kleberei geben.

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26. Dezember 2015

Sternschnuppen-Brot

SternschnuppenbrotMeine Mutter und ich sind aus dem gleichen Holz geschnitzt. Und darum wissen wir, dass, wenn einer von uns sein “Lieblingsbrot” backt, das gleiche Brot gemeint ist. Neben dem tollen Geschmack und zarten Krume mögen wir auch, das man mit dem Teig so toll spielen kann. Kurz vor Weihnachten schicke mir darum meine Mutter Bilder von Broten, welche sie für ihre Kolleginnen gebacken hatte. Anstelle einer Rose hatte sie das Brot mit Sternen dekoriert. Ich war begeistert von der Idee, vor allem, da ich noch ein Brot für Bekannte backen wollte, die mir wunderschöne Papiersterne für den Weihnachtsbaum geschenkt hatten. Da ist ein Sternschnuppen-Brot doch genau das richtige “Dankeschön”, dachte ich mir. Und so habe ich am ersten Weihnachtstag diese Idee direkt in die Tat umgesetzt. Etwas Mohn sorgt dabei für den passenden “Nachthimmel” während lange Einschnitte einen hübschen Schweif bilden. Ein schönes Brot für die Weihnachtszeit!

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24. Dezember 2015

Frohe Weihnachten!

PlätzchentellerLiebe Leser,

wie Ihr am Foto von unserem diesjährigen Plätzchenteller sehen könnt, habe ich es nicht mehr geschafft, alle Rezepte vor Weihnachten zu verbloggen. Sie werden aber nach den Feiertagen nachgetragen 🙂

Jetzt möchte ich Euch einfach von Herzen wunderbare, entspannte Festtage wünschen, mit leckerem Essen, schönen Gesprächen und leuchtenden Augen.

Alles Liebe,

Stefanie

 

24. Dezember 2015

Pompe à l’huile

Pompe à l'huile (4)Das Pompe à l’huile ist ein traditionelles französisches Gebäck, welches Teil der  weihnachtlichen “Les treize desserts” (die dreizehn Nachspeisen) ist. Es ist ein sehr reichhaltiges, süßes Brot, das mit Orangenblütenwasser und Orangenschale aromatisiert wird. Seine Krume erinnert an eine reichhaltige Brioche, es wird aber mit Olivenöl und nicht mit Butter hergestellt. Das Olivenöl sich sehr gut in süßem Gebäck macht, weiß ich ja bereits seit der Schiacciata di Pasqua, die ich dieses Ostern gebacken habe.

Im Netz habe ich nur Rezepte mit ziemlich viel Hefe und direkter Teigführung gefunden, was aber nun nicht unbedingt meinen Vorstellungen von einem leckerem Brot entspricht. Aber da ich gerade eh meinen süßen Starter auffrische, um einen Pandorozu backen, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, auch das Pompe à l’huile mit diesem milden, nicht sauren Sauerteig zu backen.

Und der süße Starter fügt dem leicht nussigen Aroma des Olivenöl und den fruchtigen Noten der Orange noch eine komplexe Komponente hinzu, die alles zu einem harmonischen Ganzen verbindet.

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