13. September 2015

Brotbacken für Anfänger XX: Kartoffel-Vollkornbrot mit Walnüssen

Kartoffel-Walnussbrot (2)Kaum schlägt das Wetter auf “Herbst” um, habe ich auch schon wieder Lust auf Vollkorn. Und eine zuverlässige Kombination ist dabei Vollkorn, Kartoffel und Walnuss. Für den Brotbackkurs hatte ich noch ein saftiges Vollkornbrot versprochen, und da ich das Gefühl habe, dass ein weiteres Brot ohne Vorteige eine gute Idee ist, gibt es nochmal ein Brot mit direkter Teigführung (also ohne Vorteig).

Dem Brot tut es aber gut, wenn der Teig über Nacht im Kühlschrank gehen darf. Das hat, neben den bekannten Vorteilen für das Aroma, auch den Vorteil, dass Schalen- und Kleiebestandteilen im Mehl  besser aufquellen können. Ebenfalls hilfreich für eine gute Quellung ist das Vorquellen des Mehls mit Kartoffeln und Wasser, bevor der Teig geknetet wird, und eine warme Teigtemperatur von ca. 30°C. Diese erreichen wir, indem wir warmes Wasser und noch warme Kartoffeln verwenden.

Beachtet man diese Punkte, wird man mit einem ausgesprochen saftigen Brot mit einer feinporigen Krume únd langer Frischhaltung belohnt.  Sowohl mit einem herzhaften Käse als auch mit Butter und Honig ist es ein Genuss.

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4. September 2015

Göppinger Brot

Göppinger (1)

Seine Geburt hatte das Rezept für das Göppinger Brot in einem Telefongespräch mit meiner Mutter. Sie hatte gerade einen Roggensauerteig angesetzt und fragte mich, ob ich einen Rezeptvorschlag hätte (ich weiß genau, von wem ich die Einstellung “erst der Vorteig, dann das Rezept” habe). Ich dachte an das herrliche Weizenmischbrot 80/20, dass ich am Vortag gebacken hatte und kurze Zeit später hatte ich das Rezept den Vorteig-Gegebenheiten angepasst, und es entstand ein “Geschwisterkind-Rezept”. Am nächsten Tag bekam ich eine Mail, dass das Brot allen sehr gut geschmeckt hatte, und so vermerkte ich es im Hinterkopf als “auch noch backen”.

Als ich jetzt ein Brot als Einzugsgeschenk brauchte, kam es mir wieder in den Sinn und so habe ich es endlich gebacken. Und ich bin von ihm genauso angetan wie von seinem “schnellen” Geschwisterkind. Aromatisch, saftig und locker ist es ein tolles Alltagsbrot, das genauso gut mit Honig und Marmelade als auch mit herzhaften Belag schmeckt.

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27. August 2015

Zwetschgenstreusel

Zwetschgenstreusel (2)Der Liebste ist puristisch, wenn es um Zwetschgenkuchen geht: Hefeteig, Zwetschgen und vielleicht ein bisschen Zucker. Ich hingegen mag Streusel sehr, auch auf den Zwetschgen. Bis ich ihn aber von der Idee eines Zwetschgenstreusel überzeugt hatte, dauerte es. Ich musste versprechen, dass die Streusel keinesfalls hart und das Teig – Zwetschgenverhältnis ausgewogen sein würde. Das tat ich leichten Herzens, denn die Streusel für meinen liebsten Streusekuchen (mit oder ohne Pudding) haben die perfekte mürbe Struktur. Zusammen mit einem dünnen Hefemürbeteigboden (der nicht durchsaftet) und einer kräftigen Portion Zwetschgen ergeben sie einen köstlichen Zwetschgenstreusel, der auch dem Zwetschgen-Purist sehr gut schmeckt hat!

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23. August 2015

Buttertoast

Buttertoast (1)Beides mache ich ja eher selten: Toastbrot und unter der Woche backen. Normalerweise ist am Wochenende Backtag, und es braucht besondere Umstände, damit ich in einer Arbeitswoche zur Mehltüte greife. Ein notfall-mäßiger Zahnarztbesuch inklusive eines kleinen kieferchirugischen Eingriffes sorgte aber für Kau-Probleme und nach drei Tagen mit Suppen und Brei stand mir der Sinn nach einem weichen, leicht zu kauenden Brot.

Der Süße Starter macht es möglich, dass man nach der Arbeit innerhalb von zwei, drei Stunden einen fertigen Vorteig zur Hand hat. Etwas zusätzliche Hefe ist allerdings auch von Nöten, wenn man vor dem Zubettgehen das Brot fertig gebacken haben möchte. Eine kräftige Portion Butter sorgt währenddessen für eine flauschig weiche, feinporige Krume, genau wie eine kleine Menge an enzymaktiven Backmalz, was gut ist für alle mit Kieferproblemen. Durch Butter und Zucker lässt sich das Brot zudem auch gut toasten. Es entwickelt aber auch ungetoastet ein lecker buttriges Aroma.

Und da mich das nicht-Kauen-Können ja nicht am Fotographieren hindert, habe ich am nächsten Tag schnell noch ein paar Bilder gemacht und so kommt ihr auch in den Genuss des Rezeptes!

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19. August 2015

Brombeer-Marmelade (ohne Gelierzucker)

Brombeermarmelade (2)Nach den vergangenen heißen Tagen sind auch im Bergischen Land die ersten Brombeeren reif. Am Samstagmorgen haben wir darum fleißig gepfückt und sind dabei einem kleinen Pflückrausch verfallen. Nach etwas mehr als einer Stunde hatten wir drei Kilo im Körbchen. Und da ich im moment die “Marmeladenbibel” von Christine Ferber aus der Bücherei ausgeliehen habe, habe ich ihren Ratschlag befolgt und eine Handvoll rote, unreife Brombeeren gepflügt. In den unreifen Früchten steckt mehr Pektin als in reifen und zugleich sorgen sie für die benötigte Säure. Ansonsten bin ich beim Marmeladenkochen aber wieder meiner eigenen Methode gefolgt, da ich – im Gegensatz zu Madam Ferber – es nicht mag, wenn die Brombeeren über Nacht mit Zucker durchziehen, da sie dann so klein ud hart werden.

Wenn man die Beeren aber direkt und ohne Zucker zum Köcheln bringt, wird die Marmelade richtig gut. Die unreifen Früchte sind nach der langen Kochzeit auch weich geworden und die Marmelade hat schön geliert.

Nachtrag: Der Liebste möchte übrigens angemerkt haben, dass es sich hierbei ganz korrekt um eine Konfitüre handelt. (Ich sag aber trotzdem Marmelade 😛 und lecker schmeckt sie, egal wie wir sie nennen!)

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16. August 2015

Weizenmischbrot 80/20

Weizenmischbrot 80 20 (1)Mir juckt es ja in den Fingern, euch dieses Brot als “schnelles” Brot anzupreisen. Immerhin braucht man gerade mal 8,5 Stunden vom Ansetzen der beiden Sauerteige bis zum fertigen Brot. Sprich: Wer sich morgens um acht spontan dazu entschließt Brot backen zu wollen, kann abends um sechs das (sogar bereits abgekühlte) Brot auf den Tisch stellen.  Möglich machen das der süße Starter und der Berliner Kurzsauer, die beide maximal 4 Stunden zum Reifen brauchen. Und wer die Möglichkeit hat, beide Sauerteige bei verschiedenen Temperaturen gehen zu lassen, der kann beim Berliner Kurzsauer sogar noch eine weitere Stunde einsparen.

Der Berliner Kurzsauer ist eine einstufige Kurzführung für Roggensauerteig und wurde bereits 1942 von Pelshenke und Schulz entwickelt. Durch die verhältnismäßig hohe Temperatur wird die Stoffwechseltätigkeit der nur Milchsäure produzierenden Lactobakterien (also die sogenannten Homofermenter) angeregt und man erhält einen aromatischen, nicht zu sauren Sauerteig. Der Nachteil an dieser Sauerteigführung ist die fehlende Triebkraft. Daher habe ich den Kurzsauer mit einem triebstarken süßen Starter und einer kleinen Menge Hefe kombiniert.

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9. August 2015

Brotbacken für Anfänger XIX: Baguette mit Pâte Fermentée

Baguette (4)Ein weiterer Wunsch für den Brotbackkurs waren Baguettes. Ein Baguetteteig ist erstmal ein einfacher Teig: Mehl, Wasser, Hefe und Salz.

Deutlich komplizierter wird es allerdings, wenn es um das Formen und Einschneiden geht. Da hilft nur eines: Übung! Gerade für das Einschneiden gibt es aber eine gute Trockenübung mit Papier und Stift. Denn wie PIP mal schrieb: “Wenn du sie zeichnen kannst, dann kannst du sie auch schneiden”. Darum habe ich für euch zwei “Übungsblätter” erstellt: Einmal mit Hilfslinien und einmal ohne. Druckt sie euch aus und zeichnet die Schnitte ein. Das sollte am besten ohne Absetzen und ohne die Hand aufzulegen geübt werden, denn so werden auch die Baguettes eingeschnitten. Wiederholt das so lange, bis ihr euch sicher fühlt. Dann klappt es nämlich auch mit den Baguettes. Man kann aber auch Baguettes der Länge nach einschneiden (wie z.B. hier), diese Art der Schnittführung habe ich schon in Frankreich gesehen.

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2. August 2015

Dinkelbrötchen mit Süßem Starter

Dinkelbrötchen (2)Vor ein paar Wochen wurde ich gefragt, ob es möglich wäre, reine Dinkelbrötchen nur mit Sauerteig zu Backen. Da der Hintergrund eine Histamin-Intoleranz ist, dachte ich sofort an den süßen Starter, der mit seinen verhältnismäßig kurzen Gehzeiten gut in das Schema “kurz gereift” passt. Also habe ich einen Teil meines süßen Starters auf Dinkelmehl umgestellt. Man braucht vier Fütterungen, um den rechnerischen Weizenanteil im Starter auf gerade einmal 0,26% zu drücken. Wem das noch nicht reicht, der hängt einfach noch drei bis vier Fütterungen an. Oder setzt den süßen Starter direkt mit Dinkelsauer und Dinkelmehl an.

Um dem Trockenbacken entgegen zu wirken gibt es bei diesen Brötchen wieder ein Brühstück, und für ein weiche Krume sorgt Eigelb in Verbindung mit etwas Fett.  Wer kein Ei verträgt, der kann das Eigelb aber auch mit Wasser ersetzen, und auch das Malz ist optional. Die Brötchen werden dann zwar einen Ticken fester, aber sind immer noch sehr lecker.

Und wer noch auf der Suche nach Broten ohne Weizen ist, der kann sie hier im Blog jetzt unter dem Tag weizenfrei finden 🙂

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29. Juli 2015

Pide mit Mangold-Tomaten-Füllung

PideZorra lädt diesen Monat ein zum Fladenbrot-backen für den Bread Baking Day. Da wir herrlichen Mangold aus dem elterlichen Garten mit nach Hause gebracht hatten, entstand schnell die Idee, Pide damit zu füllen. Teigrezepte für Pide gibt es wie Sand am Meer, allen gemein ist eine hoher bis sehr hoher Ölanteil. Bei mir kommt zudem Milch in den Teig, was nochmal das Aroma abrundet. Und da es die Pide spontan zum Abendbrot geben sollte, gibt es keinen Vorteig, aber zumindest einen großen Löffel Sauerteig zur Abrundung des Aromas.

Der hohe Ölanteil sorgt aber nicht nur für eine zarte Krume, er erschwert auch die Glutenentwicklung beim Kneten. Daher wird der Teig lange bei langsamer Geschwindigkeit geknetet. Verarbeiten lässt er sich dann ganz fantastisch! Und die Pide sind köstlich sowohl warm als auch kalt. Und die Füllung ist wandelbar, und kann z.B. auch mit Spinat gemacht werden.

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25. Juli 2015

Blaubeer-Marmelade (ohne Gelierzucker)

Blaubeermarmelade (1)Es ist noch früh am Tag, es ist angenehm warm und der Wind trägt den pilzigen Geruch von feuchtem Waldboden. Vor uns erstrecken sich die Blaubeer-Sträucher im lichtem Schatten von Birken und Kiefern. Das ist der Inbegriff von Sommer! Ruhig, fast schon gemächlich wandert Beerchen für Beerchen in meine Schüssel. Nach zwei Stunden fleißigen Pflückens sind unsere Hände lila vom Beerensaft und in unserer Dose befindet sich ein Kilo Blaubeeren.

Zurück daheim wurden die Beeren dann gewaschen, die mitgeernteten Blättchen aussortiert und dann Blaubeermarmelade gekocht. Wieder ganz puristisch, nur mit Zucker und Zitronensaft. Der Zitronensaft sorgt zusammen mit dem Zucker dafür, dass die Wasserhülle um das Pektin aufgebrochen wird und die Pektin-Moleküle näher aneinander rücken können und Ketten bilden: Die Marmelade geliert.

Und da ich beim letzten Marmeladen-Rezept den EIndruck hatte, das an Rezepten ohne Gelierzucker durchaus Interesse besteht, gibt es hier jetzt direkt das nächste Marmeladen-Rezept:

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