29. Juli 2023

Chocolate Chip Cookies mit Sauerteig (vegan)

Als ich über diese Schoko-Cookies stolperte, musste ich sie dringend ausprobieren, denn ich mag vegane Rezepte, die ohne Spezialzutaten auskommen. Das Ergebnis gefiel und so fing ich an, mit dem Rezept zu spielen, bis ich mich am Ende so weit vom Ausgangsrezept entfernt hatte, dass aus meiner Variante ein eigenes Rezept geworden war.

Diese Chocolate Chip Cookies mag ich so gerne, weil sie zum einen schnell zusammengerührt sind, wenn der Bedarf nach Keksen besteht. Zum anderen kann man sie benutzen, um Sauerteig-Reste sinnvoll zu verwenden, was ich ja auch immer gut finde. Und durch den Sauerteig bekommt das Aroma gleichzeitig eine besondere Tiefe. Ebenfalls ganz fein für das Aroma finde ich fermentiertes Roggenmalz, was neben den malzigen Noten auch noch eine schöne Farbe bringt. Wer aber “nur” normales Malz hat, nimmt einfach das – oder lässt es ganz weg, denn die Zutat ist für das Gelingen der Cookies nicht zwingend notwendig.

Auf jeden Fall ist es ein Rezept, dass einfach zufrieden macht – und manchmal braucht man ja genau solche Rezepte im Leben! Weiterlesen

22. Juli 2023

Graubrot 50/50

Während die Röggelchen im Unterknet-Verfahren noch mit einer moderaten Roggenmenge von 20% daher kommen, habe ich es bei den nächsten Backversuchen mit höheren Roggenanteilen versuchen. Ein Testobjekt war das altbekannte und bei uns sehr beliebte Hamburger Feinbrot. Mit dem Unterknet-Verfahren wurde die Krume deutlich fluffiger und auch das Volumen war deutlich höher. Beim Abendessen saß ich zufrieden kauend am Küchentisch und kündigte direkt die nächste Eskalationsstufe in meinem Backtest an: Grundsätzlich das gleiche Rezept, aber mit erhöhten Roggenanteil. Und es funktionierte genauso hervorragend wie mit den vorangegangen Rezepten. Tatsächlich habe ich noch nie ein 50/50-Mischbrot mit so einer tollen Krume gebacken. Vom Volumen und Mundgefühl erinnert mich das Brot eher an ein Mischbrot mit deutlich geringeren Roggenanteil, doch der Geschmack ist natürlich klar wahrnehmbar “Roggen”. Ein ganz feines Brot, das direkt auf die “Lieblingsbrot”-Liste gehüpft ist.

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15. Juli 2023

Röggelchen

Manchmal stolpert man zufällig über Ideen, die das eigene Gehirn zum Arbeiten bringen. So stieß ich bei der Suche nach fermentierten Roggenmalz bei diesem Rezept auf den Hinweis, dass durch die verspätete Zugabe von Roggenmehl bei dem Gebäck ein größeres Volumen erreicht würde, da sich das Glutennetzwerk ohne Strörung entwickeln könnte. Und in meinem Kopf gingen ein bis zwei Baustrahler an. Denn was da so nebenbei erwähnt wird, ergibt sehr viel Sinn. Genau wie Fett oder Zucker hemmen auch Pentosane die Glutenentwicklung. Und genau wie bei Fett und Zucker kann man das umgehen, indem man das Pentosan (und damit das Roggenmehl) erst zum Teig gibt, wenn das Klebergerüst ausgebildet ist.

Ich habe es natürlich sofort ausprobiert, und als erstes Röggelchen gebacken. Und um es kurz zu machen: Es funktioniert. Die Röggelchen waren deutlich luftiger als normalerweise und mein Spieltrieb war geweckt. Und so habe ich etliche Rezepte mit den verschiedensten Roggenanteilen getestet. Und es funktioniert fantastisch. Gerade bei Rezepten mit einem höheren Roggenanteil macht es einen deutlichen Unterschied, das Brot bekommt eine zartere Krume und ein deutlich höheres Volumen. Ihr könnt euch in nächster Zeit also auf einige neue Rezepte mit Roggenanteil freuen!

Pentosane und Gluten – das sagt die Wissenschaft Weiterlesen

8. Juli 2023

Vollkorn-Rosinenbrötchen

Ihr kennt mich: Ich bin kein Fan davon drölfzigtausend Spezialmehle zu kaufen. Ich probiere aber natürlich so gerne wie jeder andere das eine oder andere aus. Und manchmal trifft man eine neue Mehl-Liebe. Das helle Roggenmehl Type 610 war so ein Fall vor ein paar Jahren. Und seit einigen Wochen gehört auch microfeines (manchen Mühlen nennen es auch extrafeines) Vollkornmehl dazu. Da das Mehl deutlich feiner vermahlenen ist als gewöhnliches Vollkornmehl, hat es eine deutlich höhere Wasseraufnahme. Das Glutengerüst lässt sich sehr gut auskneten, denn die feinst gemahlenen Kleiebestandteile stören es nicht so stark. Man merkt es auch beim Handgefühl: Mit geschlossenen Augen fühlt sich der Teig eher wie ein Teig aus Typenmehl an.

Da ich die Vollkorn-Variante von Zopf und Co gerne mag, habe ich relativ bald ein Rezept für Vollkorn-Rosinenweckchen ausprobiert. Und was soll ich sagen: Ich bin verliebt! Nie habe ich so luftig-leichte Vollkornweckchen gebacken!

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1. Juli 2023

Champignon-Linsen-Patties

Manche Dinge entstehen spontan aus einem kulinarischen Notfall heraus. In diesem Fall planten wir als Ausgleich für eine anstrengende Woche das Wochenende mit leckeren Burgern einzuläuten. Doch als ich das letzte verbleibende ABC-Burgerpatty aus dem Gefrierschrank zog war klar: dieses pulverisierte Patty-Puzzle wird auf keinen Burger mehr wandern. Fragt mich nicht, was nachts bei uns im Kühlschrank passiert, es scheint ziemlich wild zu sein.

Doch was macht man, wenn man “mal eben schnell” Ersatz aus dem Ärmel zaubern muss und weder alle benötigten Zutaten noch die Zeit zum Einweichen von Hülsenfrüchten hat? Eine kurze Kücheninspektion zauberte Champignons, ofengeröstete Möhren und rote Beete und Linsen hervor. Die Linsen wurden kurzerhand mit der Getreidemühle gemahlen und die Pilze mit der Trommelreibe grob gerieben. Das geht schnell und spart Quellzeit ein. Und schon war ein neues Patty geboren. Da die Linsen wieder roh in die Masse kommen, binden sie zusammen mit dem Buchweizenmehl sehr gut, so dass auf weitere Bindemittel verzichtet werden kann.  Gleichzeitig bekommen die Bratlinge so auch den richtigen Biss. Ich finde nämlich nichts schlimmer als weiche Bratlinge, die im Burger keinerlei Konsistenzunterschied zum weichen Burgerbrötchen machen.

Und ich muss sagen, ich bin entzückt! Die Bratlinge haben tatsächlich das Potential, meinen Lieblingspatties Konkurrenz zu machen. Dabei sind sie auch noch super schnell gemacht.

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24. Juni 2023

Vanille-Buchteln

Vor langer Zeit gab es mal in der Bäckerei vor Ort Buchteln, die mit Vanillecreme und Kirschen gefüllt waren. Inzwischen wohnen wir woanders und auch die Bäckerei gibt es nicht mehr. Aber die Idee ist in meinem Hinterkopf geblieben. Denn ich liebe Rohrnudeln mit Vanillesoße und Gebäck mit Pudding sowieso und darum fand ich die Idee, beides in einer Buchtel zu vereinen, super! Beim Füllen hatte ich nur das Problem, dass ich mit der Variante “Buchteln eindrücken und mit Pudding füllen” zum einen Gebäckvolumen verlor und zum anderen nicht sehr viel Pudding in die Buchteln bekam. Darum habe ich mir Dietmars Idee geborgt, Buchteln mit einem Spritzbeutel zu füllen. Auch die Idee mit den Streuseln habe ich mir bei ihm abgeguckt – die Streuselliebe ist hier ungebrochen.

Beim Teig habe ich Anstellgut als Aromageber verwendet und da dieses Kühlschrankkalt in den Teig kommt, muss die Milch ziemlich warm sein, damit der Teig am Ende eine Teigtemperatur von 24-28°C bekommt. Damit die Hefe keinen Hitzetod stirbt, verrühre ich die heiße Milch darum erstmal mit etwas Mehl und anderen Zutaten, bevor die Sauerteigreste und die Hefe dazukommen. Und da der Teig so fest ist, kommt auch der Zucker von Anfang an mit dazu. Normalerweise vermeide ich das, da die Glutenentwicklung durch Zucker und Fett gestört wird. Aber hier ist der Teig so fest, dass die Maschine sonst sehr zu kämpfen hätte. Durch den Zucker wird ein Teil des Wassers aus dem Teig gezogen und der Teig wird so weicher.

Die Buchteln sind super lecker geworden. Durch den Pudding entsteht beim Backen eine Kuhle in der Buchtel, die eigentlich danach ruft, zusätzlich mit Früchten gefüllt zu werden. In unserem wuseligen Alltag war ich aber schon sehr zufrieden mit der Vanillepuddingvariante.

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17. Juni 2023

Bauernstuten (Feierabendrezept)

Bauernstuten (1)

Dieses Rezept hat seinen Ursprung im Westfälischen Bauernstuten. Den Bauernstuten mag ich sehr gerne und so habe ich das Rezept umgebaut, damit es auch in das Feierabendkonzept passt. Durch die lange, kalte Gare wird das Brot auch ohne Vorteig schön aromatisch, gleichzeitig ist die Krume etwas unregelmäßiger in der Porung als das feinporige Ursprungsrezept. Auch das liegt an der langen Gare.

Ansonsten sind die Vorteile dieses Brotes die üblichen der Feierabendbrote: Unkomplizierte Teigherstellung und wenig Arbeitszeit pro Tag. Nur genügend Zeit muss man mitbringen. Wer ein aromatisches Rezept sucht, das (verhältnismäßig) schnell auf dem Tisch steht, ist mit diesem Rezept (mit Sauerteig) oder diesem Anfängerrezept besser bedient. 

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10. Juni 2023

Roggenbeck

Sagt man nicht: Wenn das Leben dir einen super-aktiven Sauerteig gibt, mach ein reines Sauerteigbrot draus?

Ok, bei dem Spruch ging es eigentlich um Zitronen und so, aber ICH hatte einen so tollen Saueteig, dass ich spontan meine Backpläne völlig auf den Kopf stellte. Denn eigentlich hatte der Sauerteig nur als Mini-Aromabooster in ein Weizenbrot gesollt. Aber als ich am Morgen in die Teigschüssel lugte, sah ich schon, wie herrlich er aufgegangen war. Und so habe ich ihn als Grundlage für eine Zwei-Stufenführung genutzt.

Das Brot, dass ich dann damit gebacken habe, ist mir jetzt schon einige Male über den Weg gelaufen ist. Es ist ein reines Roggenbrot und heißt in den Bäckereien entweder Roggenbeck oder Roggenbäck. Es scheint eher im Süddeutschen beheimatet zu sein. Und ich vermute, dass es vielleicht ein Kandidat für die regionalen Rezepte wäre. Kennt ihr Roggenbeck und wenn ja: aus welcher Region?

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7. Juni 2023

Backkurs-Termine für den Sommer/Herbst 2023

Die Babypause ist vorbei und die Termine für die Sommer und Herbst-Backkurse sind online.

Wir starten mit meinem Lieblingskurs “Brötchen und Kleingebäck im Juli. Im August gibt es dann einen Anfänger-Kurs. Dabei ist ausserdem auch wieder ein Kurs für Vollkornliebhaber und Liebhaber alter Getreidesorten namens “Vergessene Getreideschätze” im Oktober. Alle Kurs finden wie immer im Raum 44 statt.

Die Bilder  weiter unten  im Post geben einen kleinen Einblick in die Backkurse. Und hier sind die neuen Termine für den Herbst: Weiterlesen