21. Juli 2013

Pain de Campagne

Pain de ChampagneWenn es draussen richtig heiß ist, mag ich leichte Brote besonders gerne. Brote wie Baguette oder Pain de Campagne bringen dann einem Hauch von  französischem Lebensgefühl.

Pain de Campagne wird auch oft als  französisches Landbrot beschrieben. Seine Form ist variabel, genau wie die Rezepte, jeder scheint seine ganz persönliche Variante zu haben. Den Rezepten ist gemein, dass sie mit Weizensauerteig (oder französisch “Levain”) und etwas Roggenmehl oder Weizenvollkornmehl gebacken werden. Auch mein Pain de Campagne enthält ein wenig Roggenmehl und ist mit einem triebstarken Weizensauerteig gebacken. Durch eine lange Teigruhe im Kühlschrank wird das Brot besonders aromatisch.

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20. Juli 2013

Pfirsich-Himbeer-Eis

Pfirsich Himbeer EisIst so ein stabiles Azorenhoch nicht etwas Feines? Im Moment ist der Sommer genau so, wie er sein sollte. Angenehm warm, ohne dabei zu heiß oder zu schwül zu sein, mit blauen Himmel und kleinen Schäfchenwolken. Das perfekte Wetter für ein Eis.

Beim Kaffeeröster gab es die Tage Silikonformen für Stieleis, eine Versuchung, der ich nicht wiederstehen konnte. Und zu meiner Überraschung funktionieren die Formen besser, als ich jemals erwartet habe. Solange die Eismasse beim Einfüllen nicht zu flüssig ist, bekommt man damit sehr schönes Eis am Stiel. Die leckerste Variante war bisher mein Pfirsich-Himbeer-Eis, das aufgrund des verwendeten Inversirups richtig eine cremige Konsisitenz behält, obwohl es beim Einfrieren nicht gerührt wird. Da ich etwas mehr Eismasse hatte, als in die Förmchen passten, habe ich die Reste in zwei Espresso-Tässchen eingefroren. Nach vier Stunden waren sie komplett durchgefroren und ließen sich wunderbar daraus löffeln. Herrlich!

Dieses Eis hat bei mir bislang den Status “bestes Eis 2013”!

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20. Juli 2013

Invertsirup aus dem Slowcooker

InvertzuckersirupSommerzeit ist Eiszeit!

Endlich ist es so warm geworden, dass Eis-Machen und Eis-Essen wieder Spass macht. Und seit es beim Kaffeeröster Eis-am-Stiel-Formen gab, spiele ich mit verschiedenen Eis-Rezepten. Für eine cremig Konsistenz gebe ich gerne dabei Invertsirup zu der Eismasse.

Invertsirup besteht aus Glukose und Fruktose zu gleichen Teilen, und ist leicht herzustellen. Denn unser Haushaltzucker (Saccharose) ist ein Zweifach-Zucker (Disaccharid), der aus einer Einheit Traubenzucker (Glukose) und einer Einheit Fruchtzucker (Fruktose) zusammengesetzt ist. Um die Verbindung zwischen diesen beiden Einheiten zu lösen braucht man Wasser, Wärme und etwas Säure. Die Säure dient als Katalysator – dass heißt, sie beschleundigt diese Reaktion, während die Wärme die benötigt Energie zur Verfügung stellt. Bei der Spaltung der Saccharose wird das Wasser  in die beiden einzelnen Zuckereinheiten eingebaut. In meinem stark vereinfachten Schema kann man diese Reaktion sehen.

Diese Reaktion lässt sich zu Hause leicht mit Zucker, Wasser und Zitronensäure durchführen. Dafür muss man die Zuckerlösung nur zwei Stunden bei etwa 70°C halten. Das kann man auf dem Herd machen, oder noch einfacher, im Slowcooker. Ganz am Ende wird die Säure mit etwas Natron neutralisiert.  Ein bisschen Chemie für Anfänger 🙂

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18. Juli 2013

Einkorn-Wirbel

EinkornwirbelBeim wöchentlichen Einkauf im Bioladen lachte mich ein Paket Einkorn an. Beim Einkorn handelt es sich, wie auch bei Emmer und Kamut, um eine alte Getreideart. Sie haben alle gemein, dass sie über einen höhren Gehalt an Mineralstoffen und Proteinen verfügen. Wie auch beim Weizen bilden die Gluten-Proteine Gliadin und Glutenin die Hauptfraktion der Proteine. Allerdings ist im Einkorn der Anteil an Gliadin deutlich höher als es etwa im Weizen der Fall ist. Dies macht Einkorn, ähnlich wie Dinkel, zu einem Getreide, dessen Teig sehr leicht überknetet.  Daher habe ich nur einen Teil Einkornmehl verwendet.  Zusammen mit Sauerteig und einem Brühstück aus altem Brot ergibt es ein wunderbar aromatisches Brot, mit nussigen Noten des Einkorns.

 

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14. Juli 2013

Aroma-Brot

AromabrotIch liebe Brote mit mehr als einem Vorteig. Mein liebstes Weizenmischbrot oder auch die Frischlingskruste sind die besten Beispiele dafür, wie man einen Hefevorteig harmonisch mit Sauerteig kombinieren kann. Das ich aber ein Brot mit drei Vorteigen gebacken habe, ist ewig her. Und dabei kann so ein Brot zu einer wahren Geschmacksexplosion werden. Warum habe ich also so lange gewartet, bis ich wieder ein drei Vorteige-Brot gebacken habe?

Und dabei braucht es nicht einmal drei Minuten länger, um einen weiteren Vorteig anzusetzen. Und diese drei Minuten sind so gut investiert, dass merkt man beim ersten Bissen. Das Brot ist vollgestopft mit komplexen Aromaverbindungen, denn 45% des Mehls wird für Vorteige verwendet. Ein Poolish und ein Pâte Fermentée bringen so die verschiedene Aroma-Nuancen von Hefevorteigen mit sich und verbinden sich mit dem  leicht joghurtsäuerlichen Aroma des Sauerteiges. Etwas Weizenvollkornmehl und dunkles Roggenmehl sorgen für nussige Anklänge, während das inaktives Malzextrakt sicherstellt, dass beim Backen noch genügend Zucker für eine knusprig-braune Kruste vorhanden ist.

Ich bin begeistert von diesem Brot. Es ist hocharomatisch, mit einem vielschichtigen, komplexen Geschmack. Die Kruste zersplittert knusprig beim Schneiden und umhüllt eine zarte, lockere Krume. Es trägt seinen Namen zu Recht, denn es ist ein Aroma-Brot.

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7. Juli 2013

Buttermilch-Kanten

Buttermilch-Kanten (1)Wird es draussen über 25°C warm, so findet sich immer eine Flasche Buttermilch in meinem Kühlschrank. Ich mag dieses säuerlich erfrischende Getränk sehr gerne, entweder pur oder mit etwas Zitronensorbet gemischt. Und wenn ich Buttermilch im Haus habe, backe ich auch sehr gerne Brot oder Brötchen damit.

Diese Buttermilchkanten sind Frühstücksbrötchen nach meiner liebsten Machart. Wie bei den Joghurt-Sesambrötchen wird der Teig am Vorabend angerührt und darf über Nacht bei Raumtemperatur gehen. Am nächsten Morgen wird der Teig zu einem Viereck geformt und eckige Brötchen abgeschnitten. Der diagonaler Einschnitt gibt den Brötchen ein attraktives Aussehen. So gibt es schnell frische Brötchen zum Frühstück – genau das richtige für einen Sommer-Sonnen-Sonntag.

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4. Juli 2013

Marzipan-Zopf

MarzipanzopfFür diesen Zopf gibt es zwei Gründe. Zum einen hat eine meiner Kolleginnen ihre Speisekammer aufgeräumt und dabei ihren weihnachtlichen Marzipan-Vorrat wiederentdeckt. Da sie nicht wusste, was sie mit einem Kilogramm Marzipan, dass in Kürze das Verfallsdatum erreichen würde, anstellen sollte, hat sie es mir mitgebracht. Und dann hatte ich (und das ist der zweite Grund) versprochen, einen Kuchen zu backen, wenn das Experiment, an dem ich seit über einem halben Jahr arbeite, endlich wie geplant gelingen sollte.

Letzte Woche habe ich die dritte Wiederholung des Experiment erfolgreich abgeschlossen, und so wurde dieses Wochenende Kuchen gebacken. Und was lag näher, als einen Marzipanzopf zu backen?

Dieser Zopf besteht aus einem wenig gesüßten, flauschig weichen Butterzopf-Teig und einer cremig-süßen Marzipanfüllung und schmeckt mir sogar noch besser als der letzte Marzipanzopf oder die Marzipanschnecken.

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29. Juni 2013

Focaccia

FoccaciaBread Baking Day feiert seinen sechsten Geburtstag! 2007 startete Zorra dieses Brotback-Event und seitdem  gab es bisher 60 Ausgaben. Ich habe 2009 das erstemal daran teilgenonnem und seitdem versuche ich, regelmässig mein Brot dazu beizusteuern. Zwei Mal durfte ich auch schon Gastgeberin sein. Wie die Zeit verflogen ist!

Jeder Bread Baking Day hat sein Thema und für dieses Jubiläun hat sich Zorra für “Brot mit Streiche” entschieden.  Mit was wir das Brot einstreichen, hat sie dabei uns selbst überlassen.  Ich musste ein wenig grübeln, bis mir eine gute Idee einfallen ist: ein aromatisches Focaccia, welches vor dem Backen mit Olivenöl bestrichen wird. Das Olivenöl dringt beim Backen in die Kruste ein und gibt dem Brot eine ganz besondere Note. Mit Fleur de Sel und Kräutern nach Belieben ist es ein tolles Sommerbrot (auch bei Dauerregen)!

Liebe Zorra, alles Gute zum Event-Geburtstag!

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23. Juni 2013

Brot mit Wildhefe aus Honig

WIldhefebrotMit Wildhefe habe ich gebacken, noch bevor sie im Netz Wellen schlugen. Allerdings hieß die Wildhefe da noch Rosinensauerteig. Viele Gedanken habe ich nach dem ersten Backen aber nicht mehr daran verschwendet. Das Prinzip funktionierte, Versuch geglückt, auf zu neuen Ufern…

Bis ich eine Beschreibung einer sogenannten “Apfel”-Wildhefe lass, bei der an Stelle von Apfelschalen gekaufter Apfelsaft verwendet wurde. Gekaufter Apfelsaft hat nun aber die Eigenschaft, haltbar zu sein. Und diese Eigenschaft wird normalerweise durch Pasteurisierung erzielt. Beim Pasteurisierung wird der Saft kurzfristig erhitzt und somit alle Mikroorganismen – inklusive der Hefen- abgetötet. Woher kamen also die sogenannten “Wildhefen”?

Bei sehr vielen Wildhefe-Rezepten wird dem Ansatz Honig zugesetzt, so auch meinem Rosinensauerteig und dem oben erwähnten Apfelsaft-Ansatz. Und in Honig gibt es viele Nektarhefen (wie hier schonmal erläutert). Nektarhefen lassen unreif geernteten Honig (wasserhaltigen Honig) schnell gären, was etwa bei der Met-Herstellung genutzt wird. Und bei der Met-Herstellung wird gerne schonmal Apfelsaft verwendet, um den Hefen aus dem Honig mehr Nahrung zu bieten. Aber grundsätzlich funktioniert die Gärung nur mit Honig und Wasser. Die kleinen Rädchen in meinem Kopf begannen zu rattern…

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22. Juni 2013

Rhabarbersirup/-Limonade

RharbarbersirupNoch ein Rezept, bevor die Rabarber-Saison am 24.6. entgültig zu Ende geht…

In den letzten Tag, als der Sommer den Temperaturregler schnell von 12°C auf 37°C hochgedreht hat, habe ich mir angewöhnt, jeden Abend eine große Flasche Holunderblüten-Limonade nach Art des Virgin Hugo anzusetzen und kalt zu stellen. Bis ich am nächsten Tag nach Hause kam, war die Limonade gut durchgezogen. Wie angenehm ist doch ein kühles Glas Limonade nach einer Stunde Bahnfahrt in der nicht klimatisierten Regionalbahn!

Da ich auch die ghhabarberlimonade aus dem Bioladen sehr gerne trinke und ein wenig Abwechslung nicht schadet, habe ich beim Rhabarber noch einmal zugeschlagen und Sirup gekocht. Mit einem Hauch von Vanille aromatisiert und mit Mineralwasser gemischt ergibt es eine frische Limonade, die genau das richtige Gleichgewicht zwischen süß und sauer findet.

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