24. Juni 2023

Vanille-Buchteln

Vor langer Zeit gab es mal in der Bäckerei vor Ort Buchteln, die mit Vanillecreme und Kirschen gefüllt waren. Inzwischen wohnen wir woanders und auch die Bäckerei gibt es nicht mehr. Aber die Idee ist in meinem Hinterkopf geblieben. Denn ich liebe Rohrnudeln mit Vanillesoße und Gebäck mit Pudding sowieso und darum fand ich die Idee, beides in einer Buchtel zu vereinen, super! Beim Füllen hatte ich nur das Problem, dass ich mit der Variante “Buchteln eindrücken und mit Pudding füllen” zum einen Gebäckvolumen verlor und zum anderen nicht sehr viel Pudding in die Buchteln bekam. Darum habe ich mir Dietmars Idee geborgt, Buchteln mit einem Spritzbeutel zu füllen. Auch die Idee mit den Streuseln habe ich mir bei ihm abgeguckt – die Streuselliebe ist hier ungebrochen.

Beim Teig habe ich Anstellgut als Aromageber verwendet und da dieses Kühlschrankkalt in den Teig kommt, muss die Milch ziemlich warm sein, damit der Teig am Ende eine Teigtemperatur von 24-28°C bekommt. Damit die Hefe keinen Hitzetod stirbt, verrühre ich die heiße Milch darum erstmal mit etwas Mehl und anderen Zutaten, bevor die Sauerteigreste und die Hefe dazukommen. Und da der Teig so fest ist, kommt auch der Zucker von Anfang an mit dazu. Normalerweise vermeide ich das, da die Glutenentwicklung durch Zucker und Fett gestört wird. Aber hier ist der Teig so fest, dass die Maschine sonst sehr zu kämpfen hätte. Durch den Zucker wird ein Teil des Wassers aus dem Teig gezogen und der Teig wird so weicher.

Die Buchteln sind super lecker geworden. Durch den Pudding entsteht beim Backen eine Kuhle in der Buchtel, die eigentlich danach ruft, zusätzlich mit Früchten gefüllt zu werden. In unserem wuseligen Alltag war ich aber schon sehr zufrieden mit der Vanillepuddingvariante.

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17. Juni 2023

Bauernstuten (Feierabendrezept)

Bauernstuten (1)

Dieses Rezept hat seinen Ursprung im Westfälischen Bauernstuten. Den Bauernstuten mag ich sehr gerne und so habe ich das Rezept umgebaut, damit es auch in das Feierabendkonzept passt. Durch die lange, kalte Gare wird das Brot auch ohne Vorteig schön aromatisch, gleichzeitig ist die Krume etwas unregelmäßiger in der Porung als das feinporige Ursprungsrezept. Auch das liegt an der langen Gare.

Ansonsten sind die Vorteile dieses Brotes die üblichen der Feierabendbrote: Unkomplizierte Teigherstellung und wenig Arbeitszeit pro Tag. Nur genügend Zeit muss man mitbringen. Wer ein aromatisches Rezept sucht, das (verhältnismäßig) schnell auf dem Tisch steht, ist mit diesem Rezept (mit Sauerteig) oder diesem Anfängerrezept besser bedient. 

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10. Juni 2023

Roggenbeck

Sagt man nicht: Wenn das Leben dir einen super-aktiven Sauerteig gibt, mach ein reines Sauerteigbrot draus?

Ok, bei dem Spruch ging es eigentlich um Zitronen und so, aber ICH hatte einen so tollen Saueteig, dass ich spontan meine Backpläne völlig auf den Kopf stellte. Denn eigentlich hatte der Sauerteig nur als Mini-Aromabooster in ein Weizenbrot gesollt. Aber als ich am Morgen in die Teigschüssel lugte, sah ich schon, wie herrlich er aufgegangen war. Und so habe ich ihn als Grundlage für eine Zwei-Stufenführung genutzt.

Das Brot, dass ich dann damit gebacken habe, ist mir jetzt schon einige Male über den Weg gelaufen ist. Es ist ein reines Roggenbrot und heißt in den Bäckereien entweder Roggenbeck oder Roggenbäck. Es scheint eher im Süddeutschen beheimatet zu sein. Und ich vermute, dass es vielleicht ein Kandidat für die regionalen Rezepte wäre. Kennt ihr Roggenbeck und wenn ja: aus welcher Region?

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7. Juni 2023

Backkurs-Termine für den Sommer/Herbst 2023

Die Babypause ist vorbei und die Termine für die Sommer und Herbst-Backkurse sind online.

Wir starten mit meinem Lieblingskurs “Brötchen und Kleingebäck im Juli. Im August gibt es dann einen Anfänger-Kurs. Dabei ist ausserdem auch wieder ein Kurs für Vollkornliebhaber und Liebhaber alter Getreidesorten namens “Vergessene Getreideschätze” im Oktober. Alle Kurs finden wie immer im Raum 44 statt.

Die Bilder  weiter unten  im Post geben einen kleinen Einblick in die Backkurse. Und hier sind die neuen Termine für den Herbst: Weiterlesen

3. Juni 2023

Mehrkorn-Burger Buns

Mehrkorn Burger Buns (2)

Nach dem “Jahr der Kartoffel” könnte dieses Jahr das “Jahr des Hafers” werden. Als ich unseren Vorrat an Burgerbrötchen auffüllte, habe ich – inspieriert vom Dinkel-Emmer-Haferbrot – kurzentschlossen ein Haferflocken-Kochstücken angesetzt. Bei der Sichtung der Mehlvorräte wanderten dann allerlei Reste in den Teig: helles Dinkel-, Emmer- und Roggenmehl. Durche vier verschiedenen Getreidesorten und die große Menge Vorteig bekommen die Brötchen einen herrlich nussig-vielschichtigen Geschmack. Das Kochstück gibt dabei eine milde Süße und sorgt dafür, dass die Krume sehr saftig und fluffig ist. Gleichzeitig ist die Brötchenkruste eher weich, was ich durch großzügiges Einsprühen mit Wasser nach dem Backen nochmal verstärkt habe. Ich persönlich mag ja Burgerbrötchen mit ein wenig Biss in der Kruste, aber der Liebste wünschte sich weiche Burger Buns.

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27. Mai 2023

Feiner Sonntagszopf 2.0

Ich habe ja fast – aber nur fast – ein schlechtes Gewissen, euch dieses Rezept vorzustellen. Es ist nämlich “nur” eine Rezeptspielerei mit dem Rezept vom Lieblingszopf. Da ich aber vom Endergebnis so angetan war, habe ich beschlossen, die Rezeptvariante im Blog festzuhalten. Immerhin ist der Blog ja auch als Rezeptspeicher für mich gedacht.

Doch was habe ich im Vergleich zur ersten Variante geändert? Die wichtigste Änderung ist das aktive Malz. Damit ist die  Version 2.0 zwar nicht mehr Übernacht-tauglich, aber das Malz wirkt sich positiv auf die Krume und das Volumen aus. Ansonsten habe ich ein wenig Flohsamenschale im Teig, was zum einen den Teig stabilisiert und zum anderen die Handhabung beim Flechten noch weiter verbessert. Ein wenig gedreht habe ich auch am Fett- und Zuckeranteil. Und das alles ergibt zusammengenommen einen noch fluffigeren Zopf und macht mich glücklich.

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20. Mai 2023

Kamut-Einkorn-Semmeln

Kamut-Einkorn-Semmeln (2)

Ebbe im Brotkasten und Tiefkühler ist im Hause “Hefe und mehr” ein eher seltenes Phänomen. Aber manchmal schaffen wir es tatsächlich, nicht nur die Wochenration Brot sondern auch alle noch vorhandenen Vorräte aufzuessen. Das hat zwar den Vorteil, dass der Tiefkühler dann endlich mal wieder von allen älteren Brot-Vorräten befreit wird, stellt uns aber für das Abendbrot  trotzdem vor Probleme. Und dann schlägt die Stunde der Reste. In diesem Fall waren es verschiedene Tüten Urkorn-Vollkornmehl und ein Joghurt-Ansatz, der zwar sehr lecker schmeckte, aber leider ganz leicht Fäden zog. (Das ist übrigens nicht gefährlich, sondern kommt einfach daher, dass manche Milchsäurebakterien-Stämme vermehrt Polysaccharide bilden, die dann zu dieser Konsistenz führen – das Mundgefühl ist aber trotzdem doof.)

Zusammen mit Anstellgut-Resten wanderten also Joghurt, Kamut und Einkorn in den Teig und nach gerade 3 Stunden zog ich wirklich köstliche Brötchen aus dem Ofen. Saftig und locker und mit einem schönen nussigen Aroma wanderten sie noch warm auf den Tisch.

Und wer die Brötchen nicht ganz so schnell braucht, lässt den Teig über Nacht im Kühlschrank gehen, dass gibt ein noch feineres Aroma!

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13. Mai 2023

Auffrisch-Sesambrot

Manche Brote profitieren von einer ausreichende Vernachlässigung. Bei diesem herrlichen Sesambrot war die Zeitplanung eigentlich eine ganz andere. Doch das große Krümmelchen kam mit einem fürchterlichen Husten und etwas Fieber aus dem Kindergarten und verbrachte den Großteil des Nachmittags auf meinem Schoß. Der Teig wurde darum immer mal wieder zusammengefaltet und kam erst am Abend in die Kastenformen. Und wurde dann glatt nochmal vergessen. Zum Glück sind Teige mit Salz-Hefe-Verfahren gärstabiler und die Brote gingen so mit perfekter Vollgare in den Ofen.

Und was soll ich sagen: Es sind herrliche Brote mit federleichter Krume und knuspriger Kruste. Der Sesam gibt dem Brot eine schöne Nussigkeit. Ein Brot für die Kategorie “Lieblingsbrot”!

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6. Mai 2023

Konfetti-Brötchen

Schon seit drei Jahren stellt das große Krümmelchen unser Leben auf dem Kopf. Beim Backen der Brötchen hatte ich darum auch Reinhard Mey im Ohr: “Keine ruhige Minute…”.

Und da ein Geburtstag ohne Geburtstagsgebäck nur ein halber Geburtstag ist, habe ich für das Geburtstagfrühstück leckere Quark-Hefebrötchen gebacken. Der Teig ist ähnlich dem Teig der Martinsgänse, allerdings mit einer kleinen Beimischung von hellem Roggenmehl. Dadurch wird die Frischhaltung verbessert und auch die Krume wird flaumiger. Für das Geburtstagsfeeling kamen nach dem Backen noch eine ordentliche Portion Zitronen-Zuckerguss und Zuckerstreusel oben drauf. Die Zuckerstreusel hat das Krümmelchen beim Einkaufen selbst ausgesucht, die Mini-Smarties habe ich dann noch ergänzt.

Beim Frühstück blieb sich das Krümmelchen allerdings treu und hat zwar ein paar Streusel vom Brötchen gepickt, sich dann aber zufrieden über die große Schale mit verschiedenen Beeren hergemacht. Ich weiß ja inzwischen, welche Geburtstagsleckereien gewünscht sind.

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29. April 2023

Französischer Zitronenkuchen

Ich sage es ja immer wieder: Wenn ich ein und das selbe Rezept in kurzer Zeit mehrfach backe, ist das ein gutes Zeichen.

Diesen Zitronenkuchen gab es jetzt an mehreren Wochenenden hintereinander, weil er so gut ist. So gut, dass selbst der nicht Zitronen-affine Liebste nicht aufhören konnte zu essen und er von meiner zitronenaffinen Mama den TItel “perfekter Zitronenkuchen” verliehen bekam. Und da er fast (aber dann doch nicht ganz) dem Rezept  von La Paticesse entspricht, habe ich meine Variante mit den Mini-Änderungen jetzt auch hier im Blog. Nachbacken wird  hier wärmstenst empfohlen! Weiterlesen