30. März 2013

Osterhäschen 2013

OsterhäschenAls ich am Karfreitag die Rollläden hochzog, entfuhr mir ein spontanes “Das ist nicht euer Ernst!” Eine schöne weiße Schneedecke hatte sich in der Nacht über unsere Straße gelegt. Weihnachten hätte ich mich über so einen Anblick gefreut. So dachte ich eher darüber nach, zurück ins Bett zu gehen und auf den Frühling zu warten. Aber jammer hilft ja auch nichts, und so habe ich lieber Hefeteige geknetet, um einen Nusszopf, Poschweck und Osterhasen zu backen.

Ein paar Osterhasen backe ich jedes Jahre. Zum Beispiel als Brötchenersatz zum Frühstück oder als Oster-Mitbringsel für meine kleine Nichte, damit nicht zuviel Schokolade im Osternest landet. Im diesen Jahr habe ich als Vorteig einen Pâte fermentée gewählt, und den Teig mit etwas Orangenabrieb gewürzt. Der Teig ist weich, klebt aber nicht und lässt sich gut verarbeiten.

Geschmeckt haben die Osterhasen sehr gut – meine Nichte hat direkt in “Hasi” hineingebissen – ein besseres Urteil gibt es doch gar nicht :-).

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29. März 2013

Mehrkorn-Stangen

MehrkornstangeWenn man in ein neues Zuhause zieht, bringen Freunde und Verwandt Brot und Salz als Symbol für Glück und Reichtum. Die liebe Zorra ist nach sieben Jahren mit ihrem Blog umgezogen, und hat sich zum Bread baking Day Brot gewünscht. Salz, so meinte sie, hätte sie in ausreichender Menge.

Seltsamerweise fällt es mir schwerer, mich für ein Rezept zu entscheiden, wenn ich quasi keine Vorgaben beachten muss. Jedes Rezept könnte das richtige sein… Letzten Endes habe ich mich dann für Mehrkornstangen entschieden. Stangenbrot ist für eine Party immer gut, und mit der aromatische Mischung aus Mohn, Sesam, Leinsamen und Sonnenblumenkernen schmecken die Mehrkornstangen auch ohne Belag köstlich. Obwohl ein bisschen Butter und Meersalz als Brotbelag auch nicht zu verachten sind.

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23. März 2013

Mohn-Gugelhupf

MohngugelhupfMeine Freundin und Lieblingskollegin mag keinen Mohn. Sagt sie zumindest. Nachdem sie mir aus der Mittagspause aber erst ein Stückchen Mohnkuchen zum Probieren mitgebrachte hatte (er schmeckte so lecker, meinte sie), und mir dann von einem köstlichen Mohnschnecken-Rezept erzählte, dass sie nur leider gerade nicht wiederfinden konnte, habe ich beschlossen, für ihren Geburtstagskuchen ein Risiko einzugehen.

In der Januar/Februar-Ausgabe der Landlust stand ein Rezept für einen Mohn-Gugelhupf, von dem ich mir ziemlich sicher war, dass sie es mögen würde. Der Teig besteht aus ziemlich viel Ei und Butter, gemahlenen Mohn, Nüssen und fast keinem Mehl. Gewürzt wird er mit Zitronenabrieb, Vanille und einem Hauch von Zimt. Der Zitronensaft, der zusätzlich in den Teig kommt, gibt dem Kuchen eine wunderbare frische Note. Der Kuchen ist locker und ungemein saftig, genau die Art von Rührkuchen, die ich mag. Er ist so gut, dass ich ihn jetzt schon zwei Mal gebacken habe. Nur leider hat der Kuchen die Tendenz, in der Form kleben zu bleiben, selbst in der antifhaftbeschichteten Form. Von daher sollte man die Form nicht nur gut fetten, sondern auch ausbröseln, damit sich der Kuchen gut löst.

Und was meinte meine Freundin? Dass sie Mohn vielleicht doch mag :-).

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13. März 2013

Goldknödel

GoldknödelManchmal ist es seltsam, wie Lieblingskuchen es schaffen, jahrelang nicht verbloggt zu werden. Dabei wird er immer wieder gebacken, auch wenn er manchmal von neuen Rezepten kurzfristig verdrängt wird. Als ich meine Eltern fragte, auf welchen Sonntagskuchen sie Appetit hätten, meinte mein Vater: “Auf einen einfachen!” Und meine Mutter meinte: “Goldknödel hatten wir lange nicht mehr!”

Der Goldknödel ist ein Gugelhupf, und das beste Beispiel, dass einfach nicht gleichbedeutend mit langweilig ist. Er besteht aus einem schlichten Hefeteig, aus dem kleine Buchteln geformt werden. Diese werden in geschmolzener Butter gewendet und dann in einer Nuss-Zucker-Mischung gewälzt. Schließlich werden sie in die Gugelhupfform gelegt. Nach dem Backen können die Buchteln dann aus dem Kranz herausgebrochen werden. Es ist immer eine Freude, das verblüffte Gesicht von Kaffeegästen zu sehen, wenn man vor ihren Augen einen Knödel aus dem Gugelhupf pflügt.

Das Rezept ist ein Familienrezept, das, wie auch das Greta-Garbor-Schnitten-Rezept, seinen Ursprung in Siebenbürgen hat. Ich habe es zu meiner Überraschung aber auch in einer etwas abgeänderten Form in “Das Kaffeehaus” entdecken können, beschrieben als ungarisches Gebäck. Auch etliche anderen Rezepte in diesem Backbuch kenne ich aus den handgeschriebenen Küchenkladden meiner Familie. Da sieht man wieder den Einfluss, den die ungarische Küche auf die siebenbürgischen Rezepte hatte.

Unser Familienrezept habe ich nur kaum verändert. Der Teig enthält allerdings weniger Hefe als das Orginal. Der Kuchen ist locker-leicht und fluffig, mit einer dezenten Süße und dem Aroma von Karamell und Nüssen. Ein Lieblingskuchen!

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5. März 2013

Ciabatta

Ciabatta (3)Nachdem das Baguette mit der langen, kalten Führung so lecker war, dachte ich mir, dass man mit gleichen Methode bestimmt auch hervorragende Ciabattas backen könnte. Es gab schon seit langem keine Ciabattas mehr im Hause “Hefe und mehr” gegeben und so wurde direkt der Teig angerührt.

Da man bis auf gelegendliches Falten des Teiges wenig Zeit in den Teig investiert, ist es ein wirklich entspanntes Brotbacken. Nur ein bisschen Vorrausplanung ist erforderlich, da man mindestens 24 Stunden (besser sogar noch länger) warten muss, bis man das Ciabatta backen kann. Am eigendlichen Brotbacktag muss man nur noch Formen und Backen.

Der Teig ist dabei sehr weich, erhält aber durch das Falten eine gute Struktur und lässt sich aber mit einem Teigschaber auf der gut bemehlten Arbeitsfläche leicht in Form bringen. Er entwickelt bereits im Kühlschrank riesige Blasen. Nach dem Backen bestechen die Ciabattas durch ein wunderbar knusprige Kruste und eine offenporigen Krume. Der Geschmack ist durch die lange Gare sehr vielschichtig, mit fruchtigen Noten vom Olivenöl.

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1. März 2013

Baguette

BaguetteBei Lutz gab es vergangene Woche Baguettes. Er wurde dabei von einem Bericht von MC inspieriert. Sie hatte vor längerer Zeit über ihren Besuch  in verschiedene Pariser Bäckereien berichtet, deren Baguettes als die besten Frankreichs ausgezeichnet wurden. Aus den Angaben hat Lutz ein schönes Rezept gebastelt, das sich durch eine lange Teigruhe im Kühlschrank auszeichnet.

Und so stand “Nachbacken” ganz oben auf meinem Plan für das vergangen Wochenende. Und dabei habe ich mich sogar fast an das Rezept gehalten. Nur die Malzmenge habe ich erhöht und ein wenig von meinem Trebermehl verwendet, das gut zu dem malzigen Aroma passt.

Freitagsabends habe ich die Zutaten für den Teig zusammengerührt und den Teig im Abstand von 20 min von den Seiten der Schüssel in die Mitte gefaltet. Danach kam der Teig in den Kühlschrank. Am Samstag habe ich den Teig einmal morgens und einmal abends erneut gefaltet – zu diesem Zeitpunkt bereits mit kratzigen Hals. Am Sonntag, nach etwa 40 Stunden, war der Teig bereit zum Backen, während mich die Grippe heftig erwischt hatte. Trotz hohen Fiebers habe ich mich aber in die Küche geschleppt und die Baguettes geformt und gebacken. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, die Baguettes sind sehr schön geworden und haben dem Liebsten sehr gut geschmeckt. Nachbacken lohnt sich!

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25. Februar 2013

Birnen-Schokoladen-Tarte

Birnen-Schoko-TarteAls ich am vorletzten Sonntag die Birnen in der Obstschale betrachtete, bekam ich plötzlich Heißhunger auf Birnenkuchen. Eigendlich wollte ich ja schon lange den Birnentarte mit Mascarpone von Chaosqueen backen. Doch ich musste nicht einmal in den Kühlschrank schauen, um zu wissen, dass keine Mascarpone da war. Mascarpone gehört nicht zu den Dingen, die sich regelmässig im Vorrat befinden. Bei der Schokolade in meiner Backzutaten-Kiste sah es da schon besser aus. Also habe ich im Internet gesucht und bin bei Confessions of a tart schnell fündig geworden. Die Chocolate Pear Tart sah in der Tat sehr verführerisch aus.

Da ich zu bequem war, um Cup-Angaben in Gramm umzurechnen, habe ich einen bewährten Mürbeteig als Boden gewählt, und beim Garen der Birnen auf mein Gefühl gehört. Einzig bei der Schokoladenfüllung habe ich mir das Rezept genauer angesehen.

Beim Backen roch dann die Küche bereits herrlich nach Schokolade, und die lauwarme Tarte zum Sonntagskaffee war einfach nur köstlich!

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17. Februar 2013

Flockenbrötchen

FlockenbrötchenAn kalten Wintertagen reicht manchmal schon der Blick aus dem Fenster, um mich morgens zum frösteln zu bringen. Ohne etwas Warmes im Bauch mag ich dann noch nichtmal daran denken, durch die kalte Dunkelheit zum Bahnhof zu laufen. Wie gut, dass ein Haferbrei – auch Porridge genannt – schnell gekocht ist. Um ein wenig Abwechslung in meinen Speiseplan zu bringen, bereite ich ihn manchmal anstelle der Haferflocken mit Multikorn-Flocken zu. Die Mischung aus Weizen-, Hafer-, Gerste-, Roggen- und Dinkelflocken schmeckt mir sehr gut.

Und was unter der Woche pur gut schmeckt, kann doch einem Brötchen nur gut tun, dachte ich mir irgendwann. Und so enthalten diese Übernachtbrötchen einen festen Porridge. Dieser gibt den Brötchen eine gewisse Saftigkeit durch das in ihm gebundene Wasser, und der Teig bleibt gleichzeitg  einfach zu handhaben.

Beim Backen habe ich wieder auf den Trick zurückgegriffen, den ich schon bei den “normalen” Brötchen verwendet habe: auf das Blech mit den Brötchen kommt eine kleine ofenfeste Schale mit Wasser und dann decke ich das Backblech mit den Brötchen mit einem zweiten Backblech ab. Dadurch kann der Dampf nicht entweichen, was zu einem sehr guten Ofentrieb führt. Wer einen richtigen Dampfbackofen hat, kann natürlich auf solche Spielereien verzichten.

Geschmacklich bin ich mit den Flockenbrötchen sehr zufrieden. Ein vielschichtiger Geschmack durch die Über-Nacht-Führung wird durchdie nussigen Aromen der Getreideflocken unterstrichen. Die Zugabe von etwas Butter, Zucker und enzyminaktiven Malzextrakt runden den Geschmack schön ab.

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