16. Februar 2013

Food-o-grafie # 1

Food-o-graphie (5)Zorra hat zu einer Neuauflage ihres Food-o-grafie-Events aufgerufen. Eine schöne Sache, denn ich finde es spannend, anderen Food-Bloggern beim Fotographieren über die Schulter zu schauen – und mir den einen oder anderen Trick abzuschauen.

Ich bin mit Fotoapperaten aufgewachsen. Mein Vater ist ein begeisteter Hobbyfotograf, und so konnte ich schon im Grundschulalter eine eigene Kamera mein eigen nennen. Die erste Kamera, die ich mit meiner Schwester teilte, war eine kleine Olympus-Kompaktkamera. Natürlich noch mit Film – die erste, gebraucht gekaufte, Digitalkamera habe ich mir dann im Studium zu gelegt, mit immerhin 2 MP. Was vor 10 Jahren viel erschien, lässt heute jeden Handybesitzer müde lächeln. Lange war ich nicht mit meiner Kamera zufrieden, ich wollte etwas mit mehr Zoom und einer besseren Auflösung. Eine Spiegelreflex lockte mich schon damals, war finanziell aber in weiter Ferne, und so kaufte ich 2005 ein Kodak Z740. Mit ihr machte ich auch die ersten Fotos für den Blog. Als die Preise für digitale Spiegelreflex-Kameras anfingen zu sinken und ich von meinem Doktorranden-Gehalt genug gespart hatte, gönnte ich mir 2009 zu meinem Geburtstag meine jetzige Nikon D60. Ich habe sie nicht nur für die Food-Fotografie angeschafft, doch natürlich nutze ich sie dafür.

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12. Februar 2013

Treber-Mehl

Trebermehl Wenn man, so wie ich, nicht gern Lebensmittel verschwendet, muss man manchmal nachdenken, wie man Überbleibsel verwenden kann. Der Treber, der beim Bierbrauen anfällt, ist so ein Überbleibsel. Ein Teil des Trebers ist direkt in ein Brot gewandert, den Rest habe ich über Nacht im Backofen getrocknet. Die Idee dafür habe ich von dieser Seite.

Die Nacht über breitete sich ein herlicher Malz-Duft in der Wohnung aus und am nächsten Morgen war der Treber vollständig getrocknet. Mit der Getreidemühle ließ er sich gut zu einem Mehl vermahlen. Das Mehl schmeckt leicht süßlich nach Malz mit leckeren Röstaromen, wie ein milder Malzkaffee. Ich kann es mir sehr gut als Zusatz zu Brot oder Brötchen vorstellen, auch als Zusatz zu Vollkornkeksen oder im Teig für eine Tarte. Und mit einem Gehalt von 50% Ballasstoffe und 23% Protein ist es auch ein gesunder Zusatz.

Was ich auch interessant finde: Aus 1,5 kg Malz bekommt man etwa 500g Trebermehl. Ein Kilogramm Stärke ist also bei Maischen in Zucker umgewandelt worden. Kein Wunder, das die verkleckerte Bierwürze so auf der Arbeitsfläche klebte.

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11. Februar 2013

Treber-Brot

TreberbrotSeit ich dem Liebsten ein Brauset zum Geburtstag geschenkt habe, betätigen wir uns als Hobbybrauer. Im ersten Versuch haben wir das im Set enthaltene Bierkit benutzt, doch das ist ja fast wie Maggi-Fix fürs Bierbrauen. Wir wollten aber das ganze Abenteuer.

Und so haben wir für den nächsten Versuch Malzschrot und Hopfenpellets verwendet. Nach dem Maischen – also den Abbau der Stärke aus dem Malz zu Malzzucker – erhält man als Nebenprodukt den sogenannten “Treber”. Treber ist reich an Ballaststoffen und Proteinen, enthält aber kaum noch Stärke. Es kann, so stand in unserer Anleitung, für die Fütterung von Kühen verwendet werden oder aber zum Brot backen.

Und was macht die Brotbäckerin des Hauses in solchen Fällen? Genau, sie bäckt Brot mit Treber.

Es ist ein sehr kompaktes, saftiges Brot geworden, dem man gar nicht ansieht, dass es auch weißes Mehl enthält. Durch den Sauerteig und die verwendeten Gewürze wird es sehr aromatisch, unterstrichen vom nussigen Geschmack von Treber und Saaten. Das perfekte Brot für eine deftige Brotzeit.

Und was mache ich mit dem restlichen Treber? Der trocknet gerade im Backofen, denn als nächstes möchte ich versuchen, den Treber mehlfein zu mahlen…

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3. Februar 2013

Herzogin-Kartoffeln

HerzoginkartoffelnHier habe ich mich noch über meinen Spritzbeutel beklagt. Doch das Christkind hatte Erbarmen und so lag unter dem Weihnachtsbaum ein schöner, stabiler Spritzbeutel mit Edelstahl-Tüllen.

Auf der Suche nach einem Rezept für die Einweihung des Spritzbeutels fiehlen mir schließlich Herzogin-Kartoffeln ein. Bislang gab es sie eher selten bei uns, der Kampf mit dem Spritzbeutel hielt mich immer ab.

Aber jetzt, mit meinem tollen Weihnachtsgeschenk…? Also wurden Kartoffeln gekocht und gepellt und durch die Kartoffelpresse gedrückt, zu einem Teig gerührt und dann in den Spritzbeutel gefüllt.

Trommelwirbel, Auftritt des neuen Spritzbeutels…

Was soll ich sagen? Ein Traum, innerhalb kürzester Zeit hatte ich alle Herzogin-Kartoffeln gespritzt und das mit fast unmerklichen Kraftaufwand! Vernünftiges Werkzeug ist doch einfach durch nichts zu ersetzen. Danke, liebes Christkind!

Und die Herzogin-Kartoffeln sind auch gut gelungen, knusprig und goldgelb, da habe ich dann auch darauf verzichtet, sie noch mit Eigelb zu bestreichen.

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27. Januar 2013

Weizenmischbrot- Brot couture für BBD #56

Brot couture (4)Der Januar ist schon fast verstrichen, und die Deadline für den Bread Baking Day kommt unaufhaltsam näher. Eine “bread fashion show” hat sich Jenni von The gingered whisk gewünscht. Ein Thema, das mehr als ein wenig herausfordernd für mich war. Lange Zeit wollte mir rein gar nichts dazu einfallen, beschränkt sich meine Dekoration von Broten normalerweise auf mehr oder weniger nüchtern angebrachte Einschnitte. Beinah hatte ich mich schon dazu durchgerungen, eine weitere Runde auszusetzen, doch das trübe Wochenendwetter mit wechselnden Regen-, Schnee-, Schneeregen- und Eisregen-Schauern brachte viel Muße für kreative Dinge. Also habe ich im Netz ein paar Inspirationen gesammelt und mich ans Brot backen gemacht.

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26. Januar 2013

Marzipan-Schnecken

Marzipanschnecken In der Weihnachtszeit ist mein Vorrat an Backzutaten weit gefächert und so habe ich wie jedes Jahr im Januar noch einiges an Resten im Vorratsschrank. Von der Stollenbäckerei etwa fand sich noch eine größere Menge Marzipan, die ich gerne verbrauchen wollte. Und was schmeckt an einem frostigen Wochenende besser, als eine leckere Marzipan-Schnecke zu einer Tasse heißen Kaffees?

Und da ich eh eine große Menge Pâte Fermentée angesetzt hatte, war der Hefeteig für die Schnecken am Morgen schnell angesetzt. Der Teig ließ sich wunderbar händeln und beim Schneiden behielten die Schnecken ihre Form sehr gut.

Für die Füllung habe ich erst das Marzipan von Hand mit der Butter verknetet (Was für eine Schmiererei!) und danach erst den zusätzlichen Zucker und das Ei mit dem Handrührer untergerührt. Falls jemand einen alternativen Vorschlag hat, wie man Marzipan homogen mit Ei und Butter vermengen kann, immer her damit!

Die fertig gebackenen Schnecken sind wunderbar locker und flauschig, mit einem herrlichen Marzipanaroma und einer fein ausbalancierten Süße. Für den kommenden Eisregen sind wir jetzt bestens gerüstet!

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20. Januar 2013

Kümmelbrot und -Brötchen

KümmelbrötchenBeim Mittagessen auf der Arbeit meinte ein lieber Kollege, dass er mal wieder Vinschgerl nach meinem Rezept gebacken habe. Nur sei seine neue Tüte Kümmel viel intensiver als die alte und so wären es eher Kümmel-Fladen geworden. Und ich hörte zu und dachte an köstliche Kümmelbrote.

Der Gedanke ließ mich nicht mehr los, und so wurde zu Hause mit einem Restchen fröhlich blubbernden Sauerteig, etwas Roggen und Weizen-Vollkornmehl und einer kräftigen Portion Kümmel ein Brotteig angesetzt. Auch die Molke, die vom Käse machen  (das ist eine andere Geschichte) übrig geblieben war, fand ihren Weg in den Teig.

Ein Teil des Teiges wurde zu Brötchen geformt, der Rest wurde zu einem stattlichen Brot geformt. Bei fallender Hitze langsam gebacken, hat es eine wunderbare Kruste entwickelt.

Der aromatische Kümmel macht dieses Brot zu der perfekten Unterlage für einen herzhaften Käse. Ganz schlicht kann man es aber auch mit einer Schicht Butter und etwas Fleur de Sel genießen.

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13. Januar 2013

Kleie-Knusperchen

Kleie-KnusperchenIm Vorratsschrank fand ich letztens beim Aufräumen eine Tüte Haferkleie. Ich hatte sie zum Backen gekauft, doch irgendwie war sie immer weiter nach hinten gewandert, und es galt für sie “Aus den Augen, aus dem Sinn”.  Nach der Wiederentdeckung war klar, dass sie bald in ein Brot wandern sollte. Und so habe ich mir für unsere Sonntagsbrötchen ein Rezept mit Kleie überlegt.

Da ich die Saftigkeit, die Joghurt in ein Brot bringt, sehr liebe, habe ich ausserdem etwas Joghurt in den Teig gegeben. Und dass ich damit direkt noch einen Rest aus dem Kühlschrank loswerden konnte, war ein kleiner, aber feiner Bonus  :-).

Beim Formen überkam mich dann ein Anflug von Kreativität, und so habe ich die Ecken der Quadrate, die ich aus dem Teig geschnitten hatte, in die Mitte gefaltet. Beim Backen sind sie dadurch wunderbar rustikal aufgerissen, mit viel Kruste für ein Extra an Knusprigkeit.  Auch die Kleie, in der ich die Brötchen gewälzt habe, trägt nochmal zur Knusprigkeit bei.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit den Brötchen: Innen weich und saftig, aussen knusprig und dazu sehr aromatisch, was will man mehr?

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6. Januar 2013

Dreikönigskuchen

DreikönigskuchenEin Anziehungspunkt in Köln ist der Schrein der heiligen drei Könige im Kölner Dom. Wie die heiligen drei Könige nach Köln gekommen ist, ist dabei keine sehr nette Geschichte. Immerhin waren sie ein Stück Kriegsbeute, das nach der Eroberung von Mailand nach Köln geschafft wurde. Schon Mittelalter wurde Köln dadurch zu einem Anziehungspunkt für Pilger, und so gedachte man den heiligen drei Könige in dieser Zeit nicht nur an einen, sondern an direkt vier Tagen.

Einen Dreikönigskuchen wie man ihn in der Schweiz bäckt, kennt man hier allerdings nicht. Bei Claudia habe ich ihn entdeckt und musste erstmal einmal ein wenig mehr dazu lesen. Dabei erfuhr ich, dass der Brauch mit dem Königskuchen in der Schweiz erst in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts wiederbelebt wurde, heute aber in der ganzen Schweiz verbreitet ist.

Ein Dreikönigskuchen wird aus süßem Hefeteig in Form einer Blüte gebacken. In ihm wird ein kleines Porzellanfigürchen, eine Bohne oder auch eine Mandel versteckt. Wer diese findet, der wird König für einen Tag. Das ist, wie ich finde, ein netter Brauch.

Bei meinem Dreikönigskuchen habe ich als Basis einen süßen Zopfteig gewählt. Der Orangensaft im Teig gibt ihm eine frische Note, und gleichzeitig wirkt das Vitamin C positiv auf die Glutenentwicklung. Der Lievito madre gibt dem Teig etwas zusätliches Aroma und mehr Triebkraft.

Der Dreikönigskuchen hat uns sehr gut geschmeckt, süss und fluffig, genau das Richtige für das Sonntags-Frühstück.

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31. Dezember 2012

Jahresrückblick 2012

Jahresrückblick

Was für ein ereignisreiches Jahr! Ich kann es kaum glauben, dass es schon wieder fast hinter uns liegt. Es fühlt sich noch so an, als wäre es erst gestern gewesen, als ich durchs Labor gewirbelt bin, um meine Doktorarbeit zu Ende zu bringen. In der Rückschau scheint nur ein Wimpernschlag zwischen dem Zusammenschreiben, der Abgabe und der Verteidigung meiner Arbeit zu liegen – in der Situation selbst kam es mir manchmal nicht so vor . Selten war ein Jahr für mich so arbeitsreich, um so schöner finde ich , dass ich trotzdem meine Küchenabenteuer in Wort und Bild festhalten konnte.

Und so habe ich wieder 12 meiner liebsten Rezepte aus dem Jahr 2012 herausgesucht.

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