4. August 2012

Lievito madre

LM dtÜber einen Kommentar zu einem meiner Brote bin ich auf die Beschreibung des “Lievito madre” im Brotbackforum gestoßen, einem fest geführten Weizensauerteig. Die Beschreibung klang verlockend, denn Sauerteig ansetzen macht mir Spass.

Also habe ich Mehl, Wasser, Honig und Öl miteinander verknetet und den Liebsten informiert, dass ein biologisches Experiment in der Küche steht und beobachtet, was passiert.

Schon nach 12 Stunden konnte man sehen, dass der Teig etwas aufgegangen war, nach bereits nach  24 Stunden hatte sich das Volumen mehr als verdoppelt. Nach dem 2. Füttern ist der Teig in mein Litermaß um gezogen, damit ich ihn besser beobachten konnte. Und tatsächlich konnte ich schon nach wenigen Stunden sehen, wie Luftblasen im Teig entstanden, man konnte dem Teig förmlich beim Gehen zu sehen. Nach 12 Stunden hatte sich das Teigvolumen verdoppelt, nach 24 Stunden war er um das 1,5 fach aufgegangen. Da danach keine weitere Aktivität zu beobachten war, habe ich ihn am nächten Morgen (36 Stunden nach dem 2. Füttern) erneut gefüttert und in den Kühlschrank zum Reifen gestellt.

Nach fünf Tagen zeigte der Teig kaum Aktivität, roch schwach nach Joghurt und hatte einen fruchtig-hefigen, leicht säuerlichen Geschmack. Wie ein Weizensauerteig, nur noch viel milder und hefelastiger. Die ersten Brötchen, die ich damit gebacken habe, zeigten im Ofen einen Wahnsinns-Trieb und hatten ein sehr leckeres, mildes Aroma. Weiterlesen

29. Juli 2012

Petit Pain de Beaucaire

Pain de Beaucaire Französische Brot habe ich schon einige gebacken: Brioche, Brioche Tropézienne, Baguette in allen Variationen, Pain d’Epi, Pain de Mie, Croissants  und au chocolate, Pain Bordelaise únd Pain aux Levain aux grains mélangés e noisettes. Habe ich noch etwas vergessen? Ach ja, da war ja auch noch Pain de Beaucaire. Ein tolles Brot, dessen Formgebung es mir schon vor drei Jahren angetan hatte. Es wurde also wirklich Zeit, dieses Rezept nochmal hervorzuholen, den Staub abzuschütteln und es nochmal zu backen. Dieses Mal habe ich mich entschieden, dem Brot einen Alt-Brot-Vorteig hinzufügen und es in Brötchengröße zu backen. Die Idee mit der Brötchengröße habe ich bei Lutz stibitzt, dessen Pain de Beaucaire ungeplant etwas kleiner ausgefallen war.

Damals wie heute ging das Formen der Brötchen schnell von der Hand, und der herliche Ofentrieb der Brötchen war wunderbar zu beobachten. Beim Abkühlen knisterten die Brötchen verheißungsvoll, versprach bereits eine lockere Krume unter der knusprigen Kruste. Und tatsächlich offenbarten sie nach dem Aufschneiden die gewünschte lockere Krume. Durch die beiden Vorteige haben sie zudem ein herrlich vielschichtiges Aroma.

Wie gut, dass Cinzia von Cindystarblog für den Bread Baking Dayfranzösisches Brot” als Thema  ausgesucht hat!

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28. Juli 2012

Müsli-Stangen

Müsli-StangeFür ein gemütliches Frühstück mit meiner Schwester wollte ich gerne leckere Brötchen backen. Da ich aber erst spät von der Arbeit kam und dann zur Abkühlung erstmal ins Freibad wollte (wenn der Sommer nur 7 Tage dauert, muss man ihn nutzen!), war ich abends zu müde für langes Teigkneten. Also musste ein einfaches Rezept her, etwas ähnliches wie die wunderbaren Joghurt-Sesam-Brötchen.

Mein Kühlschrank ist am Ende der Woche immer sehr leer, doch Joghurt gab es noch in ausreichender Menge, und so war ein Teig schnell angesetzt. Dieses Mal mit etwas Roggen- und Weizenvollkornmehl und etwas selbstgemischtes Müsli. In dem Müsli waren Haferflocken, Gerstenflocken, geröstete Mandelstücke, Sonnenblumenkerne, Rosinen, getrocknete Äpfel, Leinsaat und Sesam. Der Teig durfte dann über Nacht aufgehen.

Am nächsten Morgen wurden die Stangen gerollt, gebacken und später auch verzehrt. Sie waren sehr lecker, mit einer zarten Kruste und saftiger Krume. Durch Mandelstückchen, Äpfel und Rosinen ist es das perfekte Brötchen für süße Brotaufstriche, doch auch mit Käse schmecken sie lecker.

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24. Juli 2012

Schokoladenbrot

Schokoladenbrot Dieses Schokoladenbrot verdient Lobeshymnen. Bereits das Backen war ein Hochgenuss, denn die ganze Küche wurde vom verführerischen Schokoladenduft erfüllt. Und dann der erste, wunderbare Bissen des frischen Brotes … Es ist all das, was man sich von einem Schokoladenbrot wünschen kann: Schokoladig, fluffig weich, schokoladig, nicht zu süß, schokoladig …

Und wenn man es noch  im Toaster leicht anwärmt und dann eine dünne Schicht Nutella auf seine Scheibe streicht, ist es ein wahr gewordenen Schokoladentraum.

Da lohnt sich auch die Arbeit, die es macht, denn es ist – das muss ich leider hinzufügen – kein Anfängerbrot. Der Teig ist von sehr weicher Konsistenz und erfodert etwas Übung – doch wer sich auf das Abenteuer einlässst, wird mit einem köstlichen Brot belohnt.

Wichtig ist bei diesem Brot – wie auch beim superfluffigen Toastbrot oder dem Kürbis-Sandwichbrot – das der Teig bis zur vollen Glutenentwicklung geknetet wird. Dadurch wird das Glutengerüst sehr stark  und ermöglicht dem Brot, hoch aufzugehen. Gleichzeitig sorgt das lange Kneten auch für eine gleichmässige, fasrige Krumenstruktur, die durch das zweifache aus- und aufrollen noch verbessert wird.

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15. Juli 2012

Zimtwaffeln

Zimtwaffeln(2)Vor fast drei Jahren habe ich zum ersten Mal Lütticher Waffeln gebacken. Das Rezept wurde seitdem nicht nur von mir häufiger gebacken, auch  Chaosqueen und Steph vom Kleinen Kuriositätenladen haben es nachgebacken und für lecker befunden. Und dann hat Paule Schuedi-Zimtwaffeln gebacken, angeregt von der Idee eines amerikanischen (?) Blogs, Zimtschnecken im Waffeleisen zu backen. Diese Zimtwaffeln, dass sind quasi Lütticher Waffeln deluxe, die mussten natürlich umgehend nachgebacken werden.

Bei der ersten, bis auf die Hefemenge Rezept-getreuen Version störte mich allerdings, dass beim Backen sehr viel Butter aus der Füllung der Waffel auslief und das der Teig recht fest war. Also habe ich einen zweiten Versuch gestartet, mit einem Water roux, etwas mehr Butter im Teig und dafür weniger Butter in der Füllung und mit einer um 2/3 Dritteln reduzierten Hefemenge.

Und jetzt finde ich sie perfekt – Karamel und Zimt in wunderbarer Harmonie, was will man mehr?

Wer für das Nachbacken keinen Perlzucker (Sucre grain perlé) bekommen kann, der kann die Waffeln auch mit grob gehackten Würfelzucker backen. Das habe ich auch schon probiert und es klappt ganz gut. Alternativ ist ein Belgienurlaub zu empfehlen, neben eines Jahresvorrats an Perlzucker kann man sich dann direkt auch mit belgischer Schokolade und leckerem belgischen Bier eindecken 😉 .

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14. Juli 2012

Leinsaat-Ecke

Leinsaat-EckeLetztes Wochenende überkam mich die Lust, mal eine andere Form als die üblichen runden oder ovalen Brote zu backen. So ein schönes dreieckiges Brot, dachte ich mir, sollte doch nicht schwer zu bewerkstelligen sein.

Den Teig für das Brot hatte ich mir schon am Abend zuvor überlegt – ein 1/3 Weizenvollkornmehl, 2/3 weißes Mehl, Leinsamen und einen Poolish für ein gutes Aroma. Ein nicht allzu weicher Teig, genau richtig für eine neue Form.

Um das Dreieck zu formen, habe ich den Teig erst zu Kugeln geformt und diese dann an drei Seiten abgeflacht und die so entstanden “Flügel” nach innen gefaltet. Dadurch bekam das Brot eine perfekte Dreiecks-Form.

Und lecker schmecken die Leinsaat-Ecken auch noch, mit einer lockeren Krume und kräftigen Kruste.

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14. Juli 2012

Wie man ein Dreieck-Brot formt

Ein dreieckiges Brot zu formen ist gar nicht kompliziert.

Man beginnt damit, dass man den Teig zu einer Kugel formt (1) und etwa 15-20 min ruhen lässt. Dann drückt man die Seiten der Kugel flach, so dass in der Mitte ein gleichschenkliges Dreieck entsteht, an das drei Teig-“Flügel” anschließen (2). Nun faltet man die “Flügel” nach innen (3-5), so dass ein Dreieck entsteht. Die Spitzen des Dreiecks nochmal nachformen, so dass sie schön spitz werden. Zuletzt dreht man das Dreick-Brot um und lässt es auf dem Saum gehen (6).

Wie man ein Dreick-Brot formt

8. Juli 2012

Vinschgerln

VinschgerlnFür einen sehr lieben Kollegen wollte ich ein kleines Brot als Geschenk backen. Im Südtirol-Urlaub hat er Vinschgerln – auch Vischgauer Fladen genannt – schätzen gelernt. Und so war schnell klar, dass ich genau dieses Brot für ihn backen würde.

Ich habe verschiedene Rezepte studiert, und auch die Beschreibung bei Wikipedia gelesen und bald war klar, wie das Rezept aussehen sollte: 70% Roggenvollkornmehl, kräftig gewürzt mit Kümmel, Fenchel, Koriander und Schabzingerklee.

Die Rezepte, die ich gefunden habe, enthielt für meinen Geschmack aber entweder zu viel Hefe oder zu wenig Flüssigkeit. Was lag da näher, aus den verschiedenen Rezepten die Punkte herauszupicken, die mir gefielen, und ein eigenes Rezept zu basteln.

Herausgekommen ist ein sehr aromatisches Brot, das breite Zustimmung gefunden hat 🙂

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5. Juli 2012

Aprikosen-Mandel-Tarte

Aprikosen-Mandel-Tarte Schon im letzten Jahr hatte ich eigendlich diese Idee einer Aprikosen-Mandel-Tarte umsetzen wollen, doch irgendwie hat es nicht geklappt. Als ich im diesen Jahr die ersten aromatischen, allerdings etwas säuerlichen Aprikosen im Bioladen probierte, wußte ich, dass sie perfekt für diese Tart wären.

Und so habe ich nicht lange gezögert und habe direkt am Wochenende kleine Tartes gebacken. Seit ich die hübschen kleinen Tartformen habe, benutze ich meine große fast gar nicht mehr. Mit einem Durchmesser von 12 cm passt in jede dieser vier Formen ziemlich genau 1/4 eines normalen Rezepts.

Für die Tarte habe ich eine Frangipane, einer Pudding-Mandelcreme, hergestellt. Ich habe mich dabei grob an dem Rezept aus “Advance Bread and Pastry” von Michael Suas orientert, die aus der Mischung einer Vanillecreme und einer Mandelcreme besteht. Meine Creme enthält allerdings deutlich weniger Zucker und dafür etwas mehr Mandeln und Ei.

Die Mischung aus süßer Mandelcreme und säuerlichen Aprikosen ist perfekt. Ein neuer Lieblinskuchen für mich!

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30. Juni 2012

Virgin Hugo

Virgin Hugo Hätte man mich letzte Woche gefragt, was Hugo ist, hätte ich auf das Schlossgespenst aus dem Brettspiel Mitternachtspartygetippt. Immerhin ist das ein Lieblingsspiel aus Kindertagen.

Wie ich aber inzwischen gelernt habe, ist Hugo  auch ein Mixgetränk mit Sekt, Pfefferminzblättern und Holunderblütensirup. Das alleine hätte mich nicht sehr gelockt. Doch umso verlockender fand ich die alkohlfreie Variante, die ich bei Paule entdeckt habe, und die diese bei Nadine von Dreierlei Liebelei gefunden hat.

Und da mein Schwesterherz mich mit einem Glas selbstgemachten Holunderblütensirup verwöhnt hat, habe ich Hugo sofort getestet und muss sagen, es war Liebe auf den ersten Schluck. Eine Mischung aus Sauer und Süß, unterstrichen von duftigen Holunderblüten und frischer Minze schmeichelte meine Zunge. Eine ganz wunderbare Erfrischung für schwül-warme Sommertage!

Da ich leider keine Biolimette bekommen habe, ist in meinem Hugo nur der Limettensaft

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