Tag-Archiv: Butter

17. September 2022

Apfelwaffeln

ApfelwaffelnVon meinem Großvater erzählen meine Mutter und Tanten, dass er auch schon mal angebissene Äpfel im Eintopf versenkt hat. Seit das Krümmelchen Äpfel für sich entdeckt hat, sie aber nie ganz isst (selbst die kleinen Mini-Äpfel nicht), kann ich diesen Ansatz irgendwie verstehen.

Die Äpfel kann man – genau wie Fallobst – aber viel besser in diesen Apfelwaffeln versenken. Die Waffeln schmecken sowohl in der Auffrisch-Variante mit etwas Sauerteig als auch ohne zusätzlichen Sauerteig sehr lecker und fruchtig-frisch. Den Ahornsirup braucht man für die Süße nicht unbedingt – mir reicht eigentlich die Apfelsüße – allerdings gibt der Ahornsirup einen feine Note. Und wenn man den Ahornsirup weglässt, sind die Waffeln auch prima als Fingerfood für Babys im Beikostalter und als Nachmittagssnack bei Schwangerschaftsdiabetes geeignet. Und backen kann man die Waffeln sowohl im belgischen Waffeleisen als auch im Herzchen-Eisen. Das sind doch alles gute Argumente für diese leckeren Waffeln, oder?

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10. September 2022

Quark-Knoten mit Emmer

Quarkknoten mit Emmer (2)

Der Liebste beäugte den kleinen, gekauften Hefeknoten und stellte fest: “Die sind ja schon ziemlich trocken.” Und ich seufzte erleichtert auf, denn so war es nicht schon wieder ich, die über das gekaufte Brot meckerte. Durch Wochenbett und Umzieherei war im Sommer das eine oder andere gekaufte Gebäck auf unseren Teller gelandet. Und bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen war ich unglücklich damit: Teuer, geschmacklos, labrig, trocken.

Die hübsche Knotenform, die mich zu diesem Kauf verlockt hatte, gefiel mir aber, und so habe ich eine eigene Interpretation gebacken. Sie kommen mit süßem Starter und Emmervollkornmehl für das Aroma und einer Portion Quark für eine entsprechende Saftigkeit und gute Frischhaltung daher. Und die langfaserige Krume ist für mich ein wahres Frühstücks-Träumchen.

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6. August 2022

“Us de Lameng”-Brötchen (Auffrisch-Brötchen)

Auffrisch-Brötchen (2)Im Rheinischen sagt man: Dat maache me us de Lameng”, wenn man etwas aus dem Handgelenk schüttelt. Der Begriff stammt aus dem Französischen und hat sich während der französischen Besatzungszeit (1794-1813) im Kölschen eingebürgert.

Und genau so “us da Lameng” sind diese Brötchen entstanden. Sie waren eine Resteverwertung, als ich den Sauerteig auffrischte, bevor ich mich in der 31. Schwangerschaftswoche im Krankenhaus zur Geburtsplanung vorstellte – nicht wissend, ob ich nochmal heim dürfen würde oder nicht. Und so hatte ich den Tag zuvor mit den wichtigen Dingen wie “Sauerteig auffrischen und sichern” verbracht.

Die Reste wollte ich nicht wegwerfen und so landete alles in einem Brötchenteig, der nebenbei gehen durfte. Und wie das manchmal so ist, sind die Sachen, die so nebenbei laufen, besonders lecker. Wie diese Brötchen, die so wunderbar locker aufgingen und am Ende riesig waren, mit flaumiger Krume und knuspriger Kruste. Und da sie so lecker waren, musste das Rezept schnell noch aufgeschrieben werden.

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16. Juli 2022

Bagel mit 20 % Emmer und “Everything-Bagel-Topping”

Bagel mit 20% Emmer (2)Für einen Privatbackkurs (dem letzten vor der Babypause) waren Bagels ein großer Wunsch. Schon bei der Vorbereitung des Vorteiges erwachte mein eigener Bagel-Hunger. Schließlich essen wir sehr gerne, aber trotzdem irgendwie viel zu selten Bagel. Auf der Rückfahrt vom Kurs beschloss ich, am nächsten Tag auch Bagel zu backen. Da es eine spontane Backaktion war, wanderte für das Aroma ein süßer Starter-Rest in den Teig. Etwas Emmer-Vollkornmehl gibt dem Teig dabei eine schöne nussige Note. Wer kein Emmer im Haus hat, kann aber auch ein anderes Vollkornmehl verwenden.

Als Topping habe ich das “Everything-Topping” verwendet, das aus Sesam, Mohn, Salz und Zwiebel (und für die, die mögen, auch Knoblauch) besteht. Ich mache es mit Röstzwiebeln, weil sie leichter zu bekommen sind, als getrocknete Zwiebeln. Allerdings bräunen die Röstzwiebeln auch stärker, was nicht jedermanns Sache ist. Ich habe im Rezept darum beide Varianten vermerkt.

Serviert habe ich die Bagel am nächsten Abend mit einem leckeren Feigen-Frischkäse-Aufstrich. Das Rezept dafür liefere ich auch noch nach 🙂

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9. Juli 2022

Vanillewürfelchen

Vanillewürfel (2)Manches darf man bei kleinen Kindern im Haus nur dann laut aussprechen, wenn man es auch so meint. Bei uns ist es das Wort “Teig”, dass unweigerlich dazu führt, dass das große Krümmelchen alles stehen und liegen lässt – egal, ob es gerade spielt, isst oder eigentlich noch schläft. Kaum sage ich das magische Wort, rennt es in die Küche und stellt eine Teigschüssel auf die Waage. Und so ist “Teig” eine Wunderwaffe für Tage mit Regenwetter, Zahn- oder allgemeinen Weltschmerz. Bei der Art des Teiges sind wir dabei flexibel, solange man ein paar Eier aufschlagen und etwas Butter zerteilen darf.

Die Vanillewürfelchen sind bei so einer Backaktion entstanden und seitdem schon einige Male gebacken worden. Sie werden aus einem schlichten Mürbeteig gebacken, der mit dem Standmixer gemacht wird und ganz ohne Ruhezeiten auskommt. Nach dem Mixen wird der Teig ausgewellt und in kleine Würfel geteilt.  Dadurch sind sie sehr schnell gemacht. Wer ohne Kinder bäckt, hat nach einer halben Stunde sowohl frisch gebackene Kekse als auch wieder eine aufgeräumte Küche. Mit Kleinkind braucht man etwa doppelt solange und kann von einer aufgeräumten Küche höchstens träumen 😉 Aber auch im Chaos schmecken die kleinen Kekschen im Zuckerwürfelformat sehr lecker und den Kaffee dazu haben sich die Eltern redlich verdient.

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4. Juni 2022

Zimtknoten (Feierabendbrot)

Zimtknoten (4)

Manchmal braucht man nicht mehr als ein gutes Basisrezept, um viele verschiedene Gebäcksorten zu backen. Für die Feierabend-Reihe habe ich an einem schönen Teig für süße Brötchen und verschiedenes Kleingebäck gebastelt. Der Teig enthält neben Weizenmehl auch etwas Roggenmehl, wodurch die Krume noch ein wenig zarter wird. Ansonsten habe ich auf die beliebte Kombination aus Sahne und Butter für den Fettanteil gesetzt – immerhin hat das seit dem Lieblingszopf hier Tradition.  Ansonsten sind die Parameter wie bei allen meinen Feierabendbroten: wenig Hefe und lange und flexible Gehzeiten. Dadurch wird das Gebäck aromatisch und bleibt lange frisch.

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21. Mai 2022

Letter Cake

Letter Cake (1)Den zweiten Geburtstag des großen Krümmelchens feierten wir unter schwierigen Voraussetzungen. Das kleine Krümmelchen war nach seiner zu frühen Ankunft einen Monat zuvor gerade erst aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen – was schon alleine reichen würde, um altbewährte Routinen durcheinander zu wirbeln. Gleichzeitig brachen beim großen Krümmelchen auch noch die Eckzähne durch. Und um es noch ein wenig spannender zu halten, hatte das große Krümmelchen sich trotz aller Vorsicht auch noch Corona eingefangen. Und wir anderen getreu dem Motto “mitgehangen – mitgefangen” somit auch. Am Geburtstag ging es dem Krümmelchen und dem Liebsten aber schon wieder etwas besser, während ich noch nicht richtig krank war. Und so gab es einen richtigen Geburtstag mit Geburtstagskuchen.

Letter Cake (2)Der “Letter Cake”, also ein Kuchen in Buchstaben oder Zahlenform, sah man im letzten Jahr allenthalben. Es sind entweder Biskuit- oder Mürbeteigböden, die mit einer Creme gefüllt und mit Obst oder Dekokram geschmückt werden. Was mir gut gefällt ist die Tatsache, dass man den Kuchen so gut vorbereiten kann: Mürbeteig hält sich fertig gebacken tagelang, die Creme ist schnell zusammengerührt und der Kuchen selbst schmeckt mir am Besten, wenn er einen Tag durchgezogen ist und die Böden ein wenig weicher geworden sind. Die benötigten Spritzbeutel-Fähigkeiten sind auch nur minimal. Von daher ist es ein Kuchen, der viel her macht, aber eigentlich einfach gemacht ist.

Beim Mürbeteigrezept habe ich als Grundlage auf ein sehr zuverlässiges Rezept von Matthias Ludwigs aus dem Buch  “Törtchen & Tarteletts” zurückgegriffen. Nur die Minimenge Eigelb ersetze ich schon seit langer Zeit durch etwas zusätzliche Milch. Die Creme hingegen habe ich aus dem Handgelenk geschüttelt, da gibt es keine Vorlage. Insgesamt hat mir die Kombination von Orange, Blaubeere und Physalis geschmacklich sehr gut gefallen.

Und das Krümmelchen? Dem hätte auch die Schale mit den restlichen Physalis und Blaubeeren von der Deko als Geburtstagsleckerchen gereicht 😉

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30. April 2022

Heller Dinkelsaatenkasten mit Kartoffel

Heller Saatenkasten mit Kartoffel (2)

Für ein gemeinsames Brotbacken mit meiner Mutter wollte ich noch ein helles Kastenbrot mit Saaten beisteuern. Die Inspiration dazu wartete in Form dieses köstlichen Kümmel-Kartoffelbrotes. Da es mit Pellkartoffelmehl gemacht wird, ist der Teig am Backtag recht unkompliziert gemacht – was gut ist, wenn das Frühstück etwas länger dauert, weil das “Brot selber schmieren” beim Krümmelchen noch nicht so klappt, wie es sich das wünscht. Aber wenn die kindliche Wut verraucht und die Tränen getrocknet sind (und ausreichend lange Trost-Gekuschelt wurde), kann der Teig mit dem vorbereiteten Brühstück flugs geknetet werden.

Das fertige Brot wird wie sein “Geschwister-Rezept” herrlich locker und saftig und ist ein großer Favorit bei uns allen!

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9. April 2022

Möhren-Urkornbrot

Möhren-Urkornbrot (2)Eigentlich…. eigentlich wollte ich dieses Möhrchenbrot als Übernacht-Variante ganz nah an das Dinkel-Emmer-Haferbrot anlehnen. Doch dann war die Créme frâiche aus und im Küchenschrank lachten mich Einkornkörner an, die schwupp-die-wupp mit dem Flocker in schöne Einkornflocker verwandelt werden konnten. Statt der Creme frâiche kam etwas Joghurt und Butter zum Einsatz und der Honig lächelt mich vom Küchentisch an. Wir merken mal wieder: Ich kann mich nicht an Rezepte halten, nicht mal an meine eigenen.

Aber trotzdem – oder gerade deswegen – ist das Brot sehr lecker geworden: Saftig und mild-aromatisch passt es hervorragend zu süßem und auch zu herzhaften Belag.

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12. März 2022

Dinkel-Nuss-Vollkornbrot

Dinkel-Nuss.Vollkorn (1)

Durch eine Leserfrage fiel mir auf, dass es im Blog wenig Vollkorndinkelbrote gibt, die nur mit Hefe gebacken werden. Um dem Abhilfe zu schaffen, wanderte der Plan für ein Dinkelvollkornbrot erst in meinen Hinterkopf und ziemlich bald auf die toDo-Liste. Da ich die Kombination aus Dinkel und Walnüssen bekanntlich sehr liebe, wollte ich eigentlich ein Walnuss-Dinkelbrot backen. Der Walnussvorrat war aber kleiner als gedacht und so habe ich allerlei Nussreste zusammengetragen.

Damit das Brot schön saftig wird, werden die gerösteten Nüsse zusammen mit Hafer- oder Dinkelflocken als Brühstück angesetzt. Währenddessen kann das Mehl im Autolyseteig schön quellen. Das verbessert nicht nur die Saftigkeit, sondern sorgt auch dafür, dass das Glutennetzwerk sich bereits etwas ausbildet, wodurch der Teig nicht so lang geknetet werden muss. Während der langen Stockgare wird der Teig zusätzlich gefaltet, und bekommt so eine sehr schöne Struktur. Auch dem fertigen Brot merkt man das regelmässige Falten an, denn die Krume ist wunderbar locker.

Geschmacklich ist es ein mildes Brot, das durch die lange, warme Gare ein vielschichtiges Aroma entwickelt, das gut mit den gerösteten Nüssen harmoniert. Es ist für mich ein Brot, dass entweder nach Honig und Butter oder nach einem schönen Ziegenweichkäse mit Preiselbeeren ruft.

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