Ich freue mich immer, wenn ich auf interessante Rezepte aufmerksam gemacht werde. In diesem Fall war es dieses Video, das mir von einer Leserin geschickt wurde. Die Form gefiel mir sehr, ein schwarz-weißes Zopfbrot hatte ich auch schon seit längerem auf meiner toDo-Liste und so war ich sofort im Rezept-Plan-Modus. Beim Rezept bin ich nah am Lieblingsrezept geblieben.Trotzdem hat mich das Formen vor Herausfoderungen gestellt, weil mir im Ursprungsrezept Maße für Teigplatte und Springform fehlten. Beim Abschätzen der optimalen Größe brauchte es daher zwei Anläufe, aber so habe ich für euch jetzt eine Anleitung für eine große Springform / Backring (28-30 cm) und für die “normale” Größe (24-26 cm). Und ausprobiert, ob es ohne Springform geht, habe ich auch – Fazit hier: Geht, wird aber deutlich weniger hübsch, da die Springform einfach für den perfekten Kreis sorgt. Wer lieber kleine Brioche-Knoten backen möchte, nimmt dazu einfach die Anleitung von diesen Zimtknoten und setzt die Knoten entweder in eine Muffin- oder in Briocheformchen. Das sieht auch sehr fein aus. Unten im Rezept habe ich euch alle meine getesteten Anmerkungen für Varianten aufgeschrieben und verlinkt, da habt ihr alles auf einen Blick. Weiterlesen
Tag-Archiv: Crème fraîche
Emmer-Dinkel-Haferbrot
Die Inspiration für dieses Brot liefert das Porridgebrot, das ich diesen Winter gebacken habe. Mir schwebt ein ähnliches Brot vor, allerdings mit Emmer als Hauptmehl. Da Emmer bekanntermaßen einen weicheren und schwächeren Kleber hat als Dinkel, entschied ich mich ein wenig Dinkelmehl als Beimischung zu verwenden, um das Glutennetz zu stärken. Auch Hagebuttenpulver als Vitamin C-Quelle und enzymaktives Bohnenmehl kamen aus dem gleichen Grund mit in das Rezept. Ein Sauerteig sorgt für Aroma, ein klein wenig Hefe macht die Gare leichter kalkulierbar (das ist momentan hier immer noch sehr nötig).
Eigentlich hatte ich das Brot als Kastenbrot backen wollen, doch der Teig entwickelte sich so fantastisch, dass mir klar war: Das wird ein freigeschobenes Brot! Und da der Tag war, wie er im moment manchmal so ist (die Zähne plagen das jüngste Familienmitglied weiterhin sehr), durfte der Teig sehr lange gehen und wurde dabei regelmässsig gefaltet. Dadurch entwickelte das Brot eine schöne mittelporige Krume – da das Brot hauptsächlich aus Emmer besteht, neige ich sogar fast schon zu der Aussage: grobporig.
Die lange Stockgare sorgt für ein schönes Aroma mit leichten Milchsäurenoten, das Haferflocken-Kochstück macht die Krume wunderbar flauschig und saftig (gut bei zahnenden Kleinkindern) und durch die Haferflocken und den Emmer kommt eine angenehme Nussigkeit ins Spiel. Insgesamt ist es ein Brot, das es gleich ganz nach oben auf die Lieblingsbroteliste kommt.
Feiner Sonntagsstuten
Dieses Rezept fällt auch in die Kategorie “Resteverwertung”. Nach dem Füttern meines süßen Starters waren nämlich noch ungefütterte Reste übrig und wollten verbraucht werden. Ein Töpfchen süße Sahne im Kühlschrank war ebenfalls kurz vor dem Ablaufen und die angebrochene Packung Créme Fraîche schrie auch nach Verwertung. Und so habe ich mich grob an der Zusammensetzung des Lieblingszopfes orientiert und aus den Resten einen Sonntagsstuten gebaut. Eine kleine Menge Roggenmehl sorgt dabei für eine extraflauschige Krume. Ein unaufgeregtes, aber leckeres Rezept, genau das richtige für ruhige Sonntage mit Baby…
Backes-Kasten mit Aromastück
Dieses Brot fällt unter die Kategorie: Was haben wir da – was muss weg? Denn der Hauptplan war, den Rest Weizenkörner aufzubrauchen. Ein kleines Aromastück war auch noch eingefroren und die fehlende Mehlmenge habe ich dann mit hellem Weizenmehl ergänzt. Der Teig bekam dann eine lange Stockgare im Kühlschrank, bevor ich ihn dann am nächsten Tag mit zum Holzbackofen bei meinen Eltern nahm.
Der Teig würde durch die lange Gehzeit eigentlich ins Feierabendkonzept passen, hat aber durch den Vorteig einen zeitaufwendigen Schritt. Darum frage ich mich – und euch – ob gut vorzubereitende Vorteige wie ein Aromastück, dass man auch problemlos einfrieren kann, zu dem Konzept der sehr einfach zubereitenden Feierabendbroten passt. Was meint ihr, liebe Leser?
Süße Nikoläuse
Mein Rezept für die süßen Nikoläuse ist letztes Jahr im Brotmagazin erschienen. Die Sperrfrist für das Veröffentlichen im Blog ist zwar schon lange abgelaufen, aber zu Ostern war das Rezept dann doch nicht ganz passend. Da habe ich lieber auf die richtige Jahreszeit gewartet um das Rezept mit euch zu teilen. Im Prinzip ist die Form nichts neues. Warum ich aber geschlagene fünf Jahre gebraucht habe, um auf die Idee zu kommen, die Form vom herzhaften Weihnachtsmannbrot auf süße, kleine Nikolaus-Brötchen herunterzubrechen, kann ich euch nicht beantworten. Es klappt zu meiner Freude aber tadellos!
Der Teig enthält meine üblichen Garanten für süßes Kleingebäck und Zöpfe: Süßer Starter, ein weing Roggenmehl, und dieses Mal auch ein wenig Creme Fraîche. Und damit werden alle Süßschnäbel am Frühstückstisch glücklich werden!
Karamell-Nuss-Schnecken zum Bloggeburtstag
Falls sich jemand gewundert hat, dass es am Wochenende keinen Blog-Post gab: Den habe ich mir für heute aufgehoben, denn mein kleines Eckchen im weltweiten Netz wird heute 12 Jahre alt. Wie jedes Jahr schwanke ich zwischen Nostalgie und Staunen über die Entwicklung, die der Blog in mehr als einem Jahrzehnt durchlaufen hat. An mehrere zehntausend Leser im Monat, an Bücher und Backkurse habe ich bei diesem Post nicht im Traum gedacht. Und da ohne euch, meine lieben Leser, der Blog niemals so groß und schön geworden wäre, habe ich euch am Wochenende köstliche Karamell-Nuss-Schnecken gebacken.
Greta-Garbo-Schnitten
Manchmal passen Leserfragen und die eigenen Pläne einfach perfekt zusammen. Zu meinem Geburtstag plante ich, eine Portion Greta-Gabro-Schnitten zu backen. Zum einen, weil ich die kleinen Dinger liebe und viel zu selten backen, zum anderen aber auch, weil sie sich gut vorbereiten lassen. Da war die Frage, ob man die Hefemenge des Orginalrezepts nicht reduzieren und einen Vorteig einbauen könnte, zeitlich perfekt abgepasst.
Da ich Herausfoderungen mag, habe ich behutsam einige kleinere Änderungen an dem Familienrezept vorgenommen. Etwas süßer Starter hilft beim Trieb, ersetzt aber auch einen Teil der Flüssigkeit. Darum habe ich die sauere Sahne durch Creme fraîche ersetzt. Dadurch bleibt Fettmenge fast identisch. Ansonsten hat der Teig eine entsprechende Stock- und Stückgare bekmmen, wodurch der Teig-Anteil etwas fluffiger als im Rezept wird. Das steht dem Rezept sehr gut zu Gesicht!
Johannisbeer-Windbeutel
Nachdem sich unser Jahr bisher als eher kräftezehrend präsentiert hat, haben der Liebste und ich spontan die letzte Woche im schönen Ostfriesland verbracht. Sonne, Wind und als einziges Geräusch zwitschernde Vögel sind genau die Dinge, die helfen, leere Akkus wieder aufzuladen. Zurück in heimischen Gefilden überkam mich die Lust auf eine Sonntagssüßigkeit zum Urlaubsausklang. Zum Glück fanden sich im Kühlschrank noch ein paar Eier, Cème fraîche und Sahne, im Gefrierschrank schlummerten Johannisbeeren vom Vorjahr (die jetzt eh verbraucht werden müssen). Und so standen nur zweieinhalb Stunden nach der Heimkehr leckere Windbeutel auf dem Kaffeetisch.
Seit einiger Zeit verwende ich für Windbeutel das Brandteigrezept aus dem Backbuch von Bertinet und bin damit ausgesprochen zufrieden. Die Windbeutel gehen sehr gut auf, sind aussen knusprig und innen weich, genau wie sie sein sollen. Beim Backen sollte man zudem darauf achten, dass sie rundum gut gebräunt sind. Ist das nicht der Fall, hilft es, für fünf Minuten die Umluftfunktion zuzuschalten. Dann fallen sie auch nicht zusammen, wenn der Ofen geöffnet wird.