Tag-Archiv: nur mit Hefe

3. Oktober 2014

Gebrannte-Mandeln-Zopf

Gebrannte-Mandeln-ZopfEs gibt da Traditionen, an denen wird nicht gerüttelt. Und dazu gehört der Nusszopf, den ich jedes Jahr zu meinem Geburtstagskaffee mit den Kollegen backe. Der Zopf schmeckt wunderbar, der zarte, lockere Hefeteig verbindet sich aufs Köstlichste mit der großzügig bemessenenen Füllung. Und die saftige Füllung hält ihn zudem noch mehrere Tage frisch – sollte wieder Erwarten doch einmal ein Rest übrigbleiben.

Dieses Jahr stellte sich allerdings das Problem, dass eine Kollegin nicht nur laktose-intolerante sondern auch noch allergisch gegen Hasel- und Walnüsse ist. Mandeln verträgt sie aber zum Glück gut und so habe ich ein neue Variante des Zopfes ausprobiert. Damit er sich geschmacklich vom Nusszopf unterscheidet, habe ich die Mandeln gebrannt und die Masse mit Amaretto und Tonkabohne gewürzt. Den Teig musste ich mit laktosefreier Magarine herstellen, aber wer auf laktosefreiheit nicht achten muss, der sollte ruhig Butter nehmen, das Aroma wird dann noch etwas feiner.

Der Zopf ist wie der Nusszopf bestens zum Mitnehmen geeignet, denn er kann sehr gut am Vortag gebacken werden. Wenn er über Nacht auskühlt, verbinden sich seine Aromen aufs Köstliche und bleibt dabei locker und frisch. Über die genaue Lagerfähigkeit kann ich aber keine Aussage treffen, da 2 kg Zopf von 16 Personen innerhalb kürzester Zeit vernichtet wurde! Es blieb nicht einmal ein Krümmelchen übrig.

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14. September 2014

Kartoffelbrot (nicht nur für Anfänger)

Kartoffelbrot für AnfängerVanessa Frage nach anfängertauglichen Rezepten hat mir in Erinnerung gerufen, dass es wirklich mal wieder an der Zeit für ein Rezept ist, das ohne viel Zubehör gebacken werden kann. Das ich dabei auch noch den Rest Kartoffelflocken, der sich seit Weihnachten ganz hinten im Regal versteckt hat, vernichten konnte, gilt dabei als Bonuspunkt! Kartoffelflocken binden viel Wasser und sorgen so für ein saftiges Brot, ohne das der Teig klebrig wird, was die Handhabung (gerade für Anfänger) sehr erleichtert. Man kann sie entweder in verschiedenen Onlineshops bestellen oder (und das ist meine Methode der Wahl) man kauft eine Packung Bio-Instant-Kartoffelpüree, da es, im Gegensatz zu den konventionellen Produkten, nur aus Kartoffelflocken, Salz und Gewürzen besteht.

Neben Pâte Fermentée, der auch beim Bauernbrot für Anfänger verwendet wird, sorgt hier noch ein Brühstück mit altbackenem, gerösteten Brot für zusätzliches Aroma. Die einfachste Methode, das Brot zu Rösten ist übrigens der gute alte Toaster. Ich drehe ihn dabei auf recht hohe Temperaturen und lasse das Altbrot kräftig bräunen, dadurch entwickeln sich viele Röstaromen, die später dem neuen Brot sein unvergleichliches Aroma geben.

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7. Juni 2014

Feuriger Walnuss-Ring mit Kamut

Feurige Walnuss-RingeMeine Schwester erzählte mir am Telefon von einem “Baguette”, dass sie bei einem Kochtreff gebacken hatte. Die Mischung aus Chili, Walnuss und Dinkelvollkornmehl fand sie sehr lecker, allerdings war die Krume sehr fest und speckig. Als sie mir das Rezept vorlas, war mir sofort klar, was ich bei diesem Rezept alles ändern würde. Und das war im wahrsten Sinne des Wortes alles!

Als erstes habe ich das Ei gestrichen, dass nichts in einem Baguette verloren hat. Dann habe ich die Wassermenge drastisch erhöht und den Hefeanteil genauso drastisch reduziert. Die Walnussmenge habe ich etwas reduziert, um ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Teig und Nuss zu erhalten und zusätzlich zur gehackten Chilischote sorgen feine Paprikawürfel für einen Hingucker in der Krume. Bei der Chilischote würde ich die Menge übrigens immer an den persönlichen Geschmack und an die Schärfe der Schote anpassen, meine Variante mit Habanero-Chili ist eindeutig auf der feurig-scharfen Seite. Wer es nicht so scharf mag, sollte die Chilli-Menge reduzieren und den Paprikaanteil entsprechend erhöhen. Zu guter Letzt habe ich mich spontan gegen den den Dinkels und für Kamut entschieden.  Geknetet habe ich den Teig wie beim Baguette, und er ist weich, aber nicht klebrig, und lässt sich sehr gut verarbeiten. Da ich keine Lust auf Baguettes hatte, habe ich ihn erst rundgewirkt und nach einer kurzen Entspannungspause mit den Fingern ein Loch in die Mitte gedrückt und den Teig zu einen Ring gerollt. Das hat sehr gut funktioniert.

Mit einer vernünftigen Stock- und Stückgare (auf die das Ursprungsrezept verzichtet) sind die Walnuss-Ringe ausgesprochend köstlich geworden. Der Kamut gibt dem Brot eine nussig-aromatische Nuance, die das Aroma von Walnuss und Chili sehr gut unterstreicht. DIe Krume ist trotz des hohen Vollkernanteils offenporig und saftig. Der idealer Begleiter fürs Grillen oder als Beilage zu einem sommerlichen Salat!

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22. Mai 2014

Mohnbrötchen mit weißer Schokolade

Mohnbrötchen (1)Diese Brötchen spuken mir im Kopf herum, seit Lutz Bilder von seinem Ausflug in eine elsässische Bäckerei gepostet hat. Dort gab es unter anderem Baguettebrötchen mit weißer Schokolade. Das klang schon mal gut, mir war aber sofort klar, dass auch noch etwas Mohn in den Teig gehörte, denn die Nussigkeit vom Mohn ergänzt die vanillige Süße der weißen Schokolade sehr gut. Der Kontrapunkt zu der Süße wird  von einem herzhaften Brötchenteig mit einem großen Vorteiganteil und Olivenöl im Teig gesetzt. Am Besten isst man diese Brötchen pur oder nur mit ein wenig Butter, dann kommt ihre geschmackliche Vielfalt am besten z u Tragen.

Beim Hacken der Schokolade sollte man übrigens darauf achten, dass die Schokoladenstückchen nicht zu groß werden, denn große Stücke zeichnen sich durch die Neigung aus, kleine Schokoladen-Vulkane an der Brötchenoberfläche zu bilden. Die Schokolade karamellisiert dann an der Oberfläche, was auch gut schmeckt, aber nicht so hübsch aussieht.

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17. Mai 2014

Knöpfchen (mit Bierhefe gebacken)

Knöpfchen (1)Bis ins 18.  Jahrhundert hinein war es üblich, dass Bäcker ihre Hefe in Brauereien bezogen. Auch ihr lateinische Name weißt darauf hin: Saccharomyces cervicae. Erst der verstärkte Einsatz von untergäriger Hefe (Saccharomyces carlsbergensis), die nicht so leicht aus dem Gärbottich zu entnehmen war, da sie im Gegensatz zur obergärigen S. cervicae bereits beim Gärprozess nach unten sinkt, führte dazu, dass die erste kommerzielle Hefe für Bäcker 1780 auf den Markt kam.

Wenn der Liebste und ich unser selbstgebrautes Bier abfüllen, tut es mir immer in der Seele weh, den Hefe-Bodensatz fortzuschütten. Und da ich für den aktuellen BBD ja nach althergebrachten Rezepten und Methoden suche, habe ich mich entschieden, Brötchen mit der Bierhefe zu backen.

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21. April 2014

Baguette-Variationen

Baguette-VariationenEine weitere Idee , die ich aus unserem Elsassurlaub mitgebracht habe, ist Baguettes vor dem Backen in Mohn oder Sesam zu wälzen.  Bei meinem Backmarathon am vergangenen Wochenende habe ich diese Idee in die Tat umgesetzt. Für  die Baguette au pavot (Mohn-Baguette) und Baguette au sesame (Sesam-Baguette)  habe ich die Baguettes mit meinem Lieblingsteig zubereitet und nach dem Formen die Baugettes mit nassen Händen angefeuchtet und in Mohn bzw. Sesam gewälzt. Nach dem Gehen habe ich sie einmal der Länge nach eingeschnitten und ganz normal gebacken.

Allein der Duft der Baguettes nach dem Backen war phänomenal. Und dann erst der Geschmack …

Solche Baguettes gibt es hier bestimmt noch öfter.

 

29. März 2014

Kastanien-Krusti

Kastanien-KrustiBeim Einkauf im Bioladen lachte mich vor einiger Zeit eine Tüte Kastanienmehl an. Spontan habe ich zugegriffen. Als es dann aber im Vorratsregal stand, ist es mir dann jedoch irgendwie aus meiner Erinnerung verschwunden. Erst als ich eine neue Ladung Mehl einräumte, ist es mir wieder in die Hände gefallen. Und sofort fing ich an, mir ein Rezept zu überlegen.

Letzenendes habe ich mich dann für Kastanien-Krusitis entschieden, deren Teig über Nacht im Kühlschrank reift. Das sorgt für ein gutes Aroma, auch ohne Vorteig. Das Kastanienmehl gibt den Brötchen dabei eine dezent nussige Süße und verleiht Kruste und Krume eine schöne Farbe.

Die Brötchen entwickelten einen sehr guten Ofentrieb, rissen schön entlang ihrer Nahtstellen auf und konnten uns durch ihre knusprige Kruste und feinporig-weicher Krume durchweg überzeugen. Ein neuer Favorit!

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23. März 2014

Pudding-Streuselkuchen

Pudding-Streuselkuchen Über meine Liebe zu Streuselkuchen habe ich ja schon berichtet. Kann es noch etwas besseres geben?

Ja.

Kann es.

Streuselkuchen mit einer dünnen Schicht cremigen Vanillepuddings.

Die Inspiration dafür habe ich bei Jutta gefunden, die den Pudding-Streusel ihrerseits bei Manuel entdeckte. Bei Teig und Streuseln bin ich meinen Lieblings-Streuselkuchen-Rezept treu geblieben, nur dass sich jetzt eine Schicht selbstgekochten Vanillepudding zwischen Teig und Streuseln befindet. Saftig, locker, zum Niederknien lecker!

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9. März 2014

Landbrot

Landbrot(2)Vor einigen Tagen bekam ich eine Email von Alexandra mit der Bitte, ihr zu helfen ein Rezept auf Übernacht-Gare umzubauen. Um ein Rezept für eine kalte Stückgare tauglich zu machen, muss man hauptsächlich darauf achten, dass die Hefemenge maximal 1% beträgt, dann ist so ein Rezept schnell umgeschrieben. Und da ich gerade so gut in Fahrt war, habe ich mit den gleichen Zutaten direkt auch noch eine Variante mit Vorteig gebastelt. Das Rezept sah auf dem Papier bereits lecker aus, und so habe ich es kurzerhand auch selbst gebacken.

Und ich wurde nicht enttäuscht, es wurde ein Mischbrot mit fantastischen Ofentrieb, das durch die kalte Stückgare ein mildaromatischen Geschmack entwickelt. Beim Einschneiden habe ich mich mal wieder von den schönen Broten von Pip inspirieren lassen.

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8. März 2014

Sübrot

Sübrot (3)Während unseres Urlaubs im Elsass vergangenes Jahr habe ich mir eine lange Liste von Broten geschrieben, die ich alle backen wollte. Mit dem Pain Pavé habe ich nun endlich begonnen, diese Liste abzuarbeiten. Und heute folgt das zweite Brote von der Liste: Sübrot.

Sübrot ist eine elsässische Spezialität, und bedeutet soviel wie “Pfennig-Brot”, denn das Sü leitet sich vom französischen Sou ab. Es war ein preiswertes Brot in Kriegszeiten. Heutzutage ist es aus Baguetteteig gemacht und man kann es immer noch im Ganzen oder in die Hälfte gebrochen kaufen.

Den Teig für mein Sübrot ist ein Übernachtteig, den Ich bei Raumtemperatur gehen lasse. Am nächsten Morgen werden dann nur noch zwei Teigplatten geformt, mit einem Hauch von Öl bestrichen und übereinander gelegt. Daraus werden dann Quadrate abgestochen und jeweils zwei zu einem Sübrot zusammengesetzt. Die Ölschicht sorgt dann im Ofen dafür, dass sich die Teigplatten wieder trennen, und man am Ende ein viergeteiltes Brot erhält. Je dünner die Ölschicht ist, desto langsamer öffenen sich die Brote und es bildet sich ein schöner Ausbund. Ich habe daher die Teigplatte zuerst mit Öl bestrichen und dann kurz ein Küchenpapier aufgelegt, wodurch eine Teil des Öls wieder aufgesogen wurde. Und dieser Trick hat gut funktioniert. Ich habe fasziniert vor dem Ofen gesessen und beobachtet, wie sich die Brote langsam auffalteten.

Und mit dem fertigen Brot bin ich auch zufrieden: Grobporige Krume, knusprige Kruste, mild-aromatisch. Und von der Größe perfekt um als Brötchenersatz den Frühstückstisch zu bereichern!

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