Tag-Archiv: Ohne Bäckerhefe

30. Januar 2014

Oberberger Ärpelbrot

KartoffelbrotIm Bergischen heißen Kartoffeln Ärdäppel, was oft zu einem kurzen “Ärpel” verkürzt wird.  Und Ärpel im Brot war und ist immer eine gute Idee. In alter Zeit konnte dadurch teures Mehl eingespart werden, heutzutage schätzt man das Aroma und die Saftigkeit, die Kartoffeln dem Brot hinzufügen.

Das Oberberger Ärpelbrot kommt entsprechend bodenständig daher. Sauerteig, eine lange, kalte Stückgare und ein guter Teil Roggenmehl machen es sehr aromatisch, während der Kartoffelanteil für eine flaumig-zarte Krume unter der knusprigen Kruste sorgt. Ein leckeres Brot, dass durch viele, unterschiedlich lange, geschwungene Einschnitte zudem auch ein optisches Highlight ist!

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26. Januar 2014

Baguette mit süßem Starter

Baguette mit süßem Starter 2Eigendlich wollte ich dieses Wochenende ein Kartoffelbrotrezept posten (was ich auch noch nachholen werde), doch das Ergebnis meines wochenentlichen Experiments hat mich derart begeistert, da wollte ich es euch nicht vorenthalten!

Es handelt sich dabei um ein Baguette, das ich mit Süßem Starter – also einem extrem triebstarken, nicht saurem Sauerteig – und 24-stündiger Stockgare im Kühlschrank gebacken habe. Auf die Idee kam ich, als ein bisschen süßen Starter probierte, der einige Tage im Kühlschrank gestanden hatte. Die Aromenvielfalt, die in diesem Teig steckten, fasznierte mich. Der Sauerteig hatte trotz der langen Zeit im Kühlschrank nur eine ganz dezentes Milchsäurearoma, zart und mild, wie von Crème fraiche. Dazu kamen leicht fruchtige Noten und ein leicht alkohliger Duft, der auf die starke Aktivität der Hefen hinwies. Diese Aromen wollte ich in einem Brot einfangen!

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18. Januar 2014

Germknödel mit süßem Starter

GermknödelSeit fast einem Monat steht nun das Töpfchen mit süßem Starter in meinem Kühlschrank.Bislang habe ich ihn einmal die Woche mit der selben Menge Mehl und der Hälfte Wasser gefüttert und für 3-4 Stunden bei 30°C gehen lassen, bis sich sein Volumen verdreifacht hat. Dadurch hat der Süße Starter seine Triebkraft behalten, allerdings schlich sich langsam wieder eine stärkere Säure ein. Um dem entgegenzuwirken habe ich ihn heute drei Mal alle drei Stunden aufgefrischt (wie hier beschrieben) und siehe da, díe Säure ist wieder in den Hintergrund getreten. Ich bin ja gespannt, wie lange sich der Starter halten wird, denn ohne die Säure ist er vor Schimmel nicht so gut geschützt! Aber für den Fall gibt es ja noch die Trockensicherung und den Teil, der in der Tiefkühltruhe ruht.

Durch das mehrfache Auffrischen hatte ich jedenfalls eine größere Menge Starter übrig, die verbraucht werden wollte. Und so habe ich ihn mit etwas Mehl, Milch, Eigelb und Butter zu einem Germknödelteig geknetet. Man braucht natürlich etwas Geduld, wenn man sich beim Aufgehen der Knödel nur auf die Kraft des Sauerteiges verlassen möchte, wer mag, kann den Vorgang mit 5g gekaufter Hefe aber auch beschleunigen.  Einen Teil der Knödel habe ich in kochendem Wasser ziehen lassen, doch den Hauptteil habe ich lieber im Siebeinsatz im Dampf gegart. Dann schmecken sie mir am besten. Die kleinen Knödelchen sind sehr lecker geworden, mild aromatisch und ohne jedliche Säurenote! Ein leckerer Nachtisch oder auch gut mit einer Tasse Kaffee am Nachmittag!

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1. Januar 2014

Neujahrsbretzel 2014

NeujahrsbretzelIch hoffe, ihr seit alle gut ins Neue Jahr gekommen?

Unser Sylvester war dieses Jahr ein sehr ruhiges, da ich mir einen heftigen Infekt eingefangen habe. Naja, Hustentee und Aspirin anstelle von Sekt kann auch unvergesslich sein 😉

Aber (und da kommt meine Verrücktheit zu Tage) ein Neujahrsmorgen ohne selbstgebackene Neujahrsbretzel geht nicht! Also habe ich trotz Fieber noch etwas gebacken. Als Vorteig habe ich süßen Starter verwendet, den ich im Kühlschrank aufbewahrt hatte. Er war nach fünf Tagen im Kühlschrank immer noch sehr aktiv und hatte sein Volumen nach dem Füttern innerhalb von kürzester Zeit mehr als verdoppelt. Außer dem süßen Starter habe ich keine Hefe zugesetzt, die langen Gehzeiten von Teig und Bretzel waren für mich optimal, weil ich in der Zwischenzeit immer schlafen konnte. Wer nicht so viel Zeit hat, kann für die Bretzel aber auch das halbe Rezept des Schweizer Butterzopf nehmen, dass ist genauso gut! Oder man gibt zusätzlich noch etwas Hefe zum Teig.

Die Bretzel war auf jeden Fall sehr lecker mit einer flauschiger Krume und weicher Kruste, da kann das Neue Jahr ja nur gut werden 🙂

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29. Dezember 2013

Pandoro (reine Sauerteigvariante)

PandoroSeit ich vor einigen Jahren das erste Mal Pandoro probiert habe, ist es um mich geschehen. Ich liebe dieses federleichte, vanilig-buttrige Kuchenbrot! Bislang habe ich zwei verschiedene Rezepte gebacken: Das der Schwestern Simili, welches ich bei Chili und Ciabatta fand, und das Rezept  vom SFBI, welches ich auf Wild Yeast fand. Das Rezept der Simili-Schwestern verwendet nur Hefe und die Butter wird eintouriert, während beim Rezept vom SFBI eine Mischung aus Sauerteig und Hefe verwendet und die Butter eingeknetet wird.

Dieses Jahr habe ich es dann gewagt, ein eigenes Rezept zu kreieren, welches sich ganz auf die Triebkraft des süßen Starters verlässt. Weiterlesen

27. Dezember 2013

Landbrot mit süßem Starter

Topfbrot 2 Ich liebe Pandoro, doch selbst in der Weihnachtszeit schaffe ich es nicht immer, den aufwendigen “Süßen Starter” dafür anzuziehen. Ein “Süßer Starter” ist ein Sauerteig, bei dem durch häufiges Füttern (alle vier Stunden) und eine hohe Anzuchtemperatur die Hefevermehrung stark angeregt wird. Und dieses Jahr lag Weihnachten so schön, dass ich genügend Zeit gefunden habe, den Teig zu umhegen. Warum, so dachte ich mir also, backe ich nicht auch mal ein “normales” Brot mit diesem sehr aktiven Sauerteig? Und so habe ich bei den letzten zwei Fütterungen des süßen Starters die Mengen verdoppelt. Am nächsten Tag habe ich dann 100g abgezweigt und einen Vorteig damit angesetzt. Nach zwei Stunden hatte er sein Volumen bereits verdoppelt und nach vier Stunden sogar mehr als verdreifacht. Zu diesem Zeitpunkt habe ich dann den Teig geknetet, und nach drei Stunden war der Teig so stark aufgegangen, dass ich ihn formen konnte.

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2. August 2013

Brauer-Brot mit Molke

Brauerbrot mit MolkeIm Tiefkühlschrank herschte im Brotfach gähnende Leere, alle Brotvörräte waren aufgegessen. Ein Zustand, den man so nicht bestehen lassen konnte. Doch was sollte ich backen? In der Küche fiel mein Blick auf die Dose mit meinem Trebermehl und so war die Idee zu dem Brauer-Brot geboren.

Mich erstaunt es immer wieder, wie dunkel die Trebermehlzugabe den Teig macht, aber andererseits ist ein Ballaststoffgehalt von 50% im Trebermehl auch wirklich eine Menge. Da das Trebermehl so viel Ballaststoffe enthält, habe ich es zusammen mit etwas Haferkleie und Dinkelmehl als Brühstück angesetzt, damit es gut aufquillt. Der aromatisch-malzige Geruch des Trebers beim Überbrühen erfüllte die ganze Wohnung.

Das Brühstück sorgt zudem für eine sehr saftige Krume und hält das Brot sehr lange frisch! Das Brot hat sanfte Malznoten und ein nussiges Aroma – definitiv ein neuer Favorit!

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21. Juli 2013

Pain de Campagne

Pain de ChampagneWenn es draussen richtig heiß ist, mag ich leichte Brote besonders gerne. Brote wie Baguette oder Pain de Campagne bringen dann einem Hauch von  französischem Lebensgefühl.

Pain de Campagne wird auch oft als  französisches Landbrot beschrieben. Seine Form ist variabel, genau wie die Rezepte, jeder scheint seine ganz persönliche Variante zu haben. Den Rezepten ist gemein, dass sie mit Weizensauerteig (oder französisch “Levain”) und etwas Roggenmehl oder Weizenvollkornmehl gebacken werden. Auch mein Pain de Campagne enthält ein wenig Roggenmehl und ist mit einem triebstarken Weizensauerteig gebacken. Durch eine lange Teigruhe im Kühlschrank wird das Brot besonders aromatisch.

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15. September 2012

Honig-Dinkel-Brot

Dinkel-Honig-Brot Martins Honungssyrad råg ist schon von einigen nachgebacken worden. Er selbst hat auch weiter mit dem Rezept experimentiert. Mich lockte das Rezept nicht so sehr, da ich im Moment meiner Haut zu liebe wieder auf Roggen verzichte.

Aber das Rezept kreiste im Hinterkopf. Die Kombination aus Dinkel und Honig mag ich sehr gerne, und mein Sauerteig ist seit den warmen Sommertagen im letzten Monat schon hyperaktiv zu nennen. Was liegt da näher, als ein Sauerteigbrot mit Honig und Dinkel anzusetzen?

Mit Martins Brot hat es nun nichts weiter gemein als die Tatsache, das es mit etwas Honig gesüßt wird, doch für die Idee bin ich ihm sehr dankbar.

Das Brot ist im Handling einfach, erfodert aber etwas Zeitmanagement: Der Sauerteig wird früh morgens angesetzt, der Teig am frühen Nachmittag geknetet und abends werden die Brote geformt und dürfen über Nacht im Kühlschrank aufgehen. Am nächsten Morgen werden dann die Brote gebacken.

Anstelle zu kneten wird der Teig immer wieder gefaltet, ein Vorgehen, das dem fragilem Glutennetzwerk des Dinkels zu Gute kommt.

Das Brot ist sehr lecker geworden: Ein Hauch von Honigsüße verschmilzt mit dem Aroma des Dinkels, der milde Sauerteig sorgt für eine hintergründige Säure.

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11. Oktober 2011

Apfel-Haselnuss-Brot

Apfel-HaselnussbrotMC hatte die Idee des lokalen Brotes, das wiederspiegelt, was die Umgebung ausmacht. Die Idee finde ich wunderschön, und gerade jetzt im Herbst gibt es viele Dinge mit denen man die Gegend, in der man lebt, in einem Brot einfangen kann.

Ich habe ihr Brotrezept also so abgeändert, dass es meine Heimat wiederspiegelt. Ländlich-rustikal, mit Saft aus leckerem Fallobst, Sommerblütenhonig des vergangen Jahres und Haselnüssen ist es ein Stück Bergisches Land zum Aufessen.

Die Äpfel für den Saft stammen von einem Baum, den meine Großeltern vor etwa 50 Jahren gepflanzt haben. Als Kind habe ich diesen Baum geliebt, und oft in der Krone gesessen, behütet in einer Astgabel und geträumt. Später wurde ein fast waagerechter Ast, etwa einem Meter über dem Boden, zu meinem Pferd und der Baum bekam Zügel und Steigbügel aus Seil. Viele Stunden bin ich so durch Traumwelten geritten. Weiterlesen