Tag-Archiv: Orangeat

24. Februar 2024

Orangenduftige Schokoladen-Weckchen

Momentan haben wir über die Solawi ein herrliches Zitrusfrucht-Abo, das uns mit den köstlichsten Bio-Orangen und Mandarinen (und bald auch Zitronen) versorgt. Die Mandarinen, die wir in der Vorweihnachtszeit bekommen haben, waren dabei so köstlich, dass wir jetzt für alle Zeiten verdorben sind. Leider wird es keine Fortsetzung im nächsten Winter geben, weshalb ich jetzt mal ganz ungeniert euer Schwarmwissen anzapfe: Kennt ihr gute Bezugsquellen für super leckere Mandarinen mit einer ausgewogenen Süße und Säure?

Da ich es bei Bio-Zitrusfrüchten nie übers Herz bringe, die köstlichen Schalen wegzuwerfen, brauchte ich Konservierungsmöglichkeiten. Kandieren, trocknen und in Schokolade tauchen ist eine Möglichkeit. Und beim kandieren kam mir der Gedanke, dass ich ja auch die kandierten Schalen als Fruchtpaste zum Würzen verwenden könnte. Gedacht, getan und seit vier Monaten wohnt daher immer köstliche Mandarinenpaste – inzwischen zusätzlich auch noch ihr Orangen-Pendant – in meinem Kühlschrank und wird großzügig für alles benutzt, was Orangenaroma braucht. Und wenn man die Paste eher grob pürriert schmeckt es im Endergebnis eher wie feinste Orangeat-Stückchen im Gebäck, fein püriert gibt die Paste ein feines Orangenaroma.

Für die Schoko-Weckchen im heutigen Rezept habe ich die etwas gröbere Variante gewählt, so dass man hin und wieder auf ein kleines kandiertes Schalenstückchen beißt. Ansonsten sind die Weckchen durch ein Haferflocken-Kochstück angenehm saftig, die Haferflocken selbst treten allerdings bei der Geschmacksgewalt von Schokolade und Orange in den Hintergrund. Und so ist es ein ganz feines Frühstücks-Gebäck, das genau meine Lieblings-Aromen trifft.

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2. Dezember 2023

Christstollen (Edition 2023)

Seit 2009 backe ich mein Stollen-Rezept, ohne dass ich großartig am Rezept geschraubt habe, da ich vom ersten Versuch den Stollen geliebt habe. Dass ich mich in letzter Zeit mal wieder vermehrt mit den wissenschaftlichen Hintergründen der Glutenentwicklung beschäftig habe, war nun der Anschubser,den ich brauchte, um dem Rezept seine wohlverdiente Überarbeitung angedeien zu lassen. Die größte Änderung ist dabei, dass der Hauptteil des Fettes erst zum Teig gegeben wird, wenn dieser schon relativ gut ausgeknetet ist. Dadurch kann man den Teig bis zur vollständigen Glutenentwicklung auskneten und so geht der Stollen höher auf und hält auch seine Form besser als die 2009er-Version. Damit wird auch einem Breitlaufen effektiv entgegen gewirkt. Die Butter hat dabei jetzt eine etwas kühlere Temperatur (12-15°C), wodurch sie etwa die gleiche Konsistenz wie der Teig hat und sich so leichter mit dem Teig verbindet. Einziger Haken beim diesem Vorgehen ist, dass die Küchenmaschine auch mit festem Teigen klarkommen muss.Besitzer von Küchenmaschinen mit etwas schwächeren Motoren sollten darum lieber die althergebrachte Version nehmen.

Ansonsten habe ich den Hefe weiter reduziert und dafür ein wenig süßen Starter als Vorteig dazugenommen. Dadurch verlängern sich alle Gehzeiten, aber ich finde, dem Geschmack tut es gut. Weiterlesen

3. Dezember 2022

Stollen-Schnecken

Immer wieder werde ich gefragt: “Woher hast du deine Ideen?” Und ich antworte meist: “Die Inspiration kommt von den verschiedensten Stellen.” Diese Stollen-Schnecken sind ein gutes Beispiel dafür, wie Rzeptideen entstehen. In diesem Fall war es die Frage einer Leserin, die ein mir direkt ein Rezept mitschickte, bei dem sie die Hefemenge etwas zu hoch fand. Ich gab den Ratschlag, die Hefemenge zu halbieren und stellte fest, das der Teig aber für mein Dafürhalten viel zu trocken war. Und da mein Kopf immer arbeitet, schrieb ich einige Vorschläge auf. Und bemerkte dann selbst, dass ich schon den halben Weg in Richtung neues Rezept” gegangen war.

Da mich die Idee von Stollen-Schnecken eh lockte, setzte ich mich hin und begann, ein eigenes Rezept zu entwickeln. Als Vorteig kommt ein süßer Starter zum Einsatz, ein Kochstück sorgt wie beim Lieblingsstollen für einen saftigen Teig. Auch die Gewürze sind dem Stollenrezept entnommen. Gefüllt werden die Schnecken mit einer Marzipan-Frangipane, vielen Rosinen, Orangeat und Zitronat. Mandelkrokant gibt dem ganzen einen schönen Knusper-Effekt.

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11. Dezember 2021

Bremer Klaben

Bremer Klaben (1)

Schon als ich den Klöben in den Ofen schob, war mir klar, dass ich in diesem Jahr auch den “Stollen des Nordens”, den Bremer Klaben backen wollte. Der Klaben wird wie der Klöben mit Kardamom gewürzt. Und wie sein Geschwister, der Stollen, kommen Rosinen, Orangeat und Zitronat in den Teig. Bei den Mandeln haben ich verschiedene Varianten gefunden, zum Teil mit, zum Teil ohne. Laut Wikipedia sind sie allerdings obligatorisch. Ich habe sie darum als optional ins Rezept gesetzt, dann kann jeder selbst entscheiden.

Bei der Teigzubereitung habe ich meinen eigenen Weg gewählt und mit der Hälfte des Mehls einen Hefeteig angesetzt, während die andere Hälfte mit der Butter und den Gewürzen eine Art Mürbeteig bildet. Der Butterteig wird erst nach dem Gehen unter den Hefeteig geknetet, wodurch der Hefeteig ohne das hemmende Fett ungestört aufgehen kann. Gleichzeitig wird der Klaben dadurch von Anfang an angenehm mürbe.

Ähnlich wie Stollen braucht aber der Klaben auch eine Ruhezeit von mindestens einer Woche, um richtig durchzuziehen. Und dann ist er wirklich ein Hochgenuss!

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16. Oktober 2021

Klöben – Norddeutsches Rosinenbrot

Klöben (1)Meine Mutter brachte vom Urlaub an der Nordsee ein köstliches Brot mit. Es war ein Weißbrot, welches mit Rosinen und feinst geschnittenem Orangeat gespickt war. Der Teig war zudem ganz leicht mit Kardamom gewürzt. Diese Art von Brot lieben sie und ich sehr (die Männer der Familie allerdings weniger), und so hatte sie auch schon ein wenig recherchiert. Das Brot hatte sie einfach unter dem Namen “Rosinenbrot” gekauft, es wird  im Norddeutschen aber auch als “Klöben” bezeichnet. Der Ausdruck Klöben kommt dabei wohl von dem Begriff für “spalten, hauen, schneiden, aufschlitzen” und bezieht sich laut der  Welt auf den Längsschnitt, mit dem die Brote eingeschnitten werden.  Damit ist es ein heißer Kandidat für meine “Regionale Brote”-Reihe.

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23. November 2019

Hutzelbrot (Schnitzbrot)

Hutzelbrot SchnitzbrotDas Hutzel- oder Schnitzbrot ist ein Gebäck mit langer Tradition aus dem Schwabenländle. Einst wurde dafür einfach der Brotteig mit getrockneten Birnen und anderen verfügbaren Trockenfrüchten aufgewertet und zu Weihnachten serviert. Es rankte sich allerlei Brauchtum um das Hutzelbrot: von Beziehungsbarometer bis zum Schutz von Hof und Vieh war es zu gebrauchen (die Details könnt ihr hier nachlesen). In der Neuzeit sind dann allerlei weitere Trockenfrüchte und Gewürze dazugekommen und der Sauerteig wurde durch Hefe ersetzt. Dabei können sich hier (wie bei vielen Rezepten mit Tradition) die Gemüter durchaus an den Detailfragen wie Orangeat oder kein Orangeat erhitzen. Grundsätzlich gilt aber auch hier wieder: Jeder hat sein eigenes Rezept – und das ist auch gut so.

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19. Januar 2019

Dinkel-Panettone

DinkelpanettoneAuch wenn wir schon Mitten im neuen Jahr sind, habe ich noch ein paar Rezepte aus der Weihnachtszeit in der Hinterhand. Darum wird es in den nächsten Wochen  noch mindestens einen weiteren Rückblick ins Jahr 2018 geben.

Den weihnachtlichen Backreigen startete auch Weihnachten 2018 mit einer Panettone. Das hat bereits Tradition bei mir: Wenn ich am 23. Dezember Zeit habe, backe ich schon seit vielen Jahren an diesem Tag entweder Pandoro oder Panettone. Den süßen Starter pflege ich in den Wochen davor immer besonders gut, dann erreicht er seine volle Triebkraft.

Nachdem Panettone backen durch die regelmäßige Wiederholung schon fast alltäglich geworden ist, brauchte ich eine neue Herausfoderung. Zum letzten Weihnachtsfest habe mich an einer Dinkel-Variante versucht. Mit dem kleberschwächeren Dinkelmehl ist das Auskneten nochmal spannender. Und es lohnt sich, auf die verwendete Dinkelsorte zu gucken (oder in der Mühle nachzufragen), denn Oberkulmer Rotkorn hat einen deutlich empfindlicheren Kleber als z.B. Franckenkorn, was ich verwendet habe.  Wenn man aber ein wenig Erfahrung mit Dinkelteigen hat, ist auch eine Panettone kein Hexenwerk.Und es geht einfach nichts über eine Mini-Panettone zum Frühstück am 24. Dezember!

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8. Dezember 2018

Vollkorn-Stollenkonfekt

Vollkorn-Stollenkonfekt (1)Je öfter ich es backe, desto mehr liebe ich Stollenkofekt. Denn zum Naschen und zum Verschenken gibt es kaum etwas besseres als diese kleinen Häppchen. Und ausserdem ist es perfekt, um im kleinen Maßstab neue Stollenideen zu testen.

Die Sache mit der Vollkorn-Variante war etwas, das mich schon länger reizte. Da ich mir aber sehr unsicher war, ob ich das Aroma von Vollkornmehl im Stollen überhaupt mögen würde, habe ich nur eine kleine Portion Teig angesetzt, und damit Stollenkonfekt gebacken. Aber schon beim Probieren direkt nach dem Backen war mir klar, dass ich die volle Teigmenge hätte ansetzen können. Der leicht bittere, nussige Geschmack des vollen Korns harmoniert erstaunlich gut mit weihnachtlichen Gewürzen  und den verschiedenen Trockenfrüchten. Und nach zwei Wochen Ruhezeit kann ich auch mit Sicherheit sagen, dass sie genauso saftig bleiben wie ihre Geschwisterchen aus hellem Mehl. Und damit sind sie in jdem Fall eine Bereicherung für den bunten Teller! Weiterlesen

16. November 2018

Martinsbrötchen

MartinsbrötchenNeben der Martinsbrezel hatte ich letzte Woche auch noch ein zweites Martinsgebäck ausprobiert: Martinsbrötchen. Auch auf sie hat mich eine liebe Leserin aufmerksam gemacht. Die Mischung aus Orangat und Haselnuss im Teig war einfach zu verlockend, als das ich noch ein weiters Jahr auf einen Rezepttest warten wollte. Und auch wenn die Temperaturen immer noch nicht wirklich herbstlich sind, so versetzte mich der Duft beim Backen in leicht vorweihnachtliche Stimmung. Das zarte Orangenaroma der Brötchen ist einfach herrlich. Zum Frühstück am nächsten Morgen gab es sie dann zusammen mit köstlichen Honig, den mir ein Backkursteilnehmer mitgebracht hatte – das war einfach köstlich.

Hach, so können von mir aus alle Spätherbstmorgene anfangen…

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29. Dezember 2017

Panettone 2017

Panettone

Ich liebe die italienischen Weihnachtsgebäcke Pandoro und Panettone. Und da mein süßer Starter in diesem Jahr besonders fit und umtriebig ist, war klar, dass ich eines der beiden backen würde. Beim Weihnachtseinkauf liefen mir dann im Internet auch noch Mini-Panettone-Formen für Panettönchen von maximal 55g Teigeinlage über den Weg und da war es dann endgültig um mich geschehen. Die kleinen Förmchen waren einfach entzückend!

Aus der Teigmenge, die mein Rezept ergibt, mache ich normalerweise 3 große Panettone, sie hätte auch für 30 Panettönchen gereicht. Das fand ich doch etwas viel und habe 10 Minis und 2 normale gebacken.

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