Tag-Archiv: Rosinen

21. Dezember 2024

Vörtlimpa

Über das Vörtlimpa bin ich im letzten Jahr rein zufällig gestolpert und habe es in der Vorweihnachtszeit etliche Male gebacken Mir gefällt bei diesem schwedischen Weihnachtsbrot besonders gut, dass es weihnachtlich gewürzt ist, aber ohne den allgegenwärtigen Zimt auskommt. Auch die Tatsache, dass es neben den eher weihnachtlichen Kardamom, Anis, Koriander und Nelken auch Fenchel und Kümmel enthält, macht es spannend. Die Gewürze harmonieren sowohl ganz wunderbar miteinander als auch mit der Orangenschale. Eine solche Mischung als Brotgewürz war mir zuvor noch nie begegnet, aber es war Liebe auf den ersten Bissen.

Ansonsten scheint es für Vörtlimpa 1001 Rezept zu geben. Weder das Verhältnis Roggen zu Weizen, noch die Frage, ob es eher im Kasten oder freigeschoben gebacken wird, konnte ich abschließend klären. Klar ist aber, dass es in Südschweden gerne zusätzlich mit Rosinen versetzt und im Original mit Bierwürze gebacken wird. Bierwürze ist die zuckerige Flüssigkeit, die durch das Maischen von Malz gewonnen wird. Mit Hopfen versetzt bildet sie dann die Grundlage von Bier. Da hierzulande unvergorene Würze nicht so leicht zu bekommen ist, ist Malzbier eine gute Alternative. Um den Malzgeschmack zu verstärken kommt bei mir auch noch ein dunkles Aromamalz oder (noch leckerer) fermentiertes Roggenmalz zum Einsatz.

Serviert wird das Brot in Schweden klassisch mit Weihnachtsschinken, es macht aber auch eine gute Figur zu einem milden Ziegenkäse oder ganz schlicht mit Butter und Honig. Wer es bisher nicht herausgelesen hat: Das Brot steht in der Weihnachtszeit weit oben auf meiner Lieblingsbrot-Liste!

Und damit wünsche ich allen Leser:innen wunderbare Feiertage. Wie immer mache ich eine kleine Blog-Pause und auch Antworten auf Fragen per Mail und Kommentar können darum bis ins neue Jahr dauern. Am letzten Tag des Jahres werde ich aber wie immer meinen Jahresrückblick veröffentlichen, ansonsten geht es hier am 11.1.25 mit neuen Rezepten weiter.
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14. Dezember 2024

Veganes Stollenkonfekt

Für Stollen-Spielereien nutze ich gerne Stollenkonfekt. Die kleineren Menge und der kürzeren Durchziehzeit machen sie für Experimente ideal. Und da bei meinen Stollen-Rezepten schon öfters die Frage nach einer veganen Variante aufkam, habe ich im letzten und diesem Jahr an einer Variante gebastelt, die anstelle von Butter mit Kokosöl und Mandelmus gebacken wird. Da das Kokosöl im Vergleich zu Butter einen niedrigeren Schmelzpunkt hat, wird der Teig etwas weicher. Um ihn gut verarbeiten zu können, empfiehlt es sich, den Teig für eine Stunde kaltzustellen, damit das Kokosöl fest wird. Dann lässt er sich sehr gut in Stücke teilen.

Und da verbrannte Rosinen an der Oberfläche nicht so toll sind, habe ich den Tipp einer Leserin aufgegriffen, und einen Teil des Teiges ohne Rosinen zubereitet und auf die Teigplatte mit den Rosinen gelegt. Dadurch bekommt man Stollenkonfekt mit einer glatten Oberfläche und nur wenigen dunklen Rosinen an den Schnittseiten. Das ist sehr fein und dem Aroma sehr zuträglich.

Die Geschmacksentwicklung nach dem  Backen ist bei diesem Stollenkonfekt dann besonders spannend. Am Anfang ist das Kokosaroma recht dominant, aber je länger es durchzieht, desto mehr tritt es in den Hintergrund und vermischt sich harmonisch mit allen anderen Aromen. Weiterlesen

6. April 2024

Rosinenschnecken mit Marzipanfüllung

Der entspannte Butterhörnchenteig weckt bei mir allerei Ideen, was man alles mit ihm anstellen könnte. Neben dem besonders naheliegenden Pain au Chocolate (siehe Rezept-Update) standen sofort auch Rosinenschnecken und Franzbrötchen auf der toDo-Liste. Und da ich – wie man im Blogbanner unschwer erkennen kann – Rosinenschnecken über alles liebe aber nur sehr selten backe, habe ich mir Ostern selbst einen Gebäckwunsch erfüllt.

Und ich muss sagen, ich bin sehr angetan: Die Schnecken sind blättrig, saftig und fruchtig-marzipanig. Wer mag, darf sie auch noch mit ein wenig Zuckerguss versehen, doch eigentlich ist das gar nicht nötig.

Und die Franzbrötchen? Die reiche ich auch noch nach, da muss ich aber erst noch ein bisschen an der Optik feilen …

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8. Juli 2023

Vollkorn-Rosinenbrötchen

Ihr kennt mich: Ich bin kein Fan davon drölfzigtausend Spezialmehle zu kaufen. Ich probiere aber natürlich so gerne wie jeder andere das eine oder andere aus. Und manchmal trifft man eine neue Mehl-Liebe. Das helle Roggenmehl Type 610 war so ein Fall vor ein paar Jahren. Und seit einigen Wochen gehört auch microfeines (manchen Mühlen nennen es auch extrafeines) Vollkornmehl dazu. Da das Mehl deutlich feiner vermahlenen ist als gewöhnliches Vollkornmehl, hat es eine deutlich höhere Wasseraufnahme. Das Glutengerüst lässt sich sehr gut auskneten, denn die feinst gemahlenen Kleiebestandteile stören es nicht so stark. Man merkt es auch beim Handgefühl: Mit geschlossenen Augen fühlt sich der Teig eher wie ein Teig aus Typenmehl an.

Da ich die Vollkorn-Variante von Zopf und Co gerne mag, habe ich relativ bald ein Rezept für Vollkorn-Rosinenweckchen ausprobiert. Und was soll ich sagen: Ich bin verliebt! Nie habe ich so luftig-leichte Vollkornweckchen gebacken!

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14. Januar 2023

Maisbrot

Maisbrot (2)Seitdem familienintern die Rosinenliebhaber in der Überzahl sind, gibt es auch häufiger Rosinenbrot bei uns. Allerdings muss man jetzt ein wenig aufpassen, dass das große Krümmelchen nicht an den ganzen Brotlaib kommt. Dann wird das Brot nämlich systematisch zerlegt und jede einzelne Rosinen rausgesammelt und verspeist.  Aber die Semmelbrösel aus diesen Brotbröckchen waren eindeutig zu 100% rosinenfrei. So kann es gehen, wenn man auf der Rosinenfront Verstärkung bekommt.

Das Brot, das im letzten Winter dieses etwas unrühmlich Ende nahm, war ein Maisbrot. Maisbrot ist in der Schweiz ein leicht süßliches Brot mit Rosinen, das einen Maismehlanteil hat. Bei meiner Recherche bin ich dabei auf eine große Bandbreite an Mischungsverhältnissen gestoßen. Von 15-50% Maismehl-Anteil war alles dabei. Und so habe ich mich bei der verwendten Menge ein wenig an der Vorratslage orientiert und 35% Maismehl verwendet. Das Maismehl wird dabei als Brühstück angesetzt und gibt dem Brot eine angenehme Saftigkeit.

Die Brote schmecken ausgesprochen lecker, nicht direkt süß, aber mit süßlicher Note und einem klaren Maisaroma. Dadurch harmonieren sie nicht nur mit süßem Belag,  sondern schmecken auch mit Käse lecker.

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3. Dezember 2022

Stollen-Schnecken

Immer wieder werde ich gefragt: “Woher hast du deine Ideen?” Und ich antworte meist: “Die Inspiration kommt von den verschiedensten Stellen.” Diese Stollen-Schnecken sind ein gutes Beispiel dafür, wie Rzeptideen entstehen. In diesem Fall war es die Frage einer Leserin, die ein mir direkt ein Rezept mitschickte, bei dem sie die Hefemenge etwas zu hoch fand. Ich gab den Ratschlag, die Hefemenge zu halbieren und stellte fest, das der Teig aber für mein Dafürhalten viel zu trocken war. Und da mein Kopf immer arbeitet, schrieb ich einige Vorschläge auf. Und bemerkte dann selbst, dass ich schon den halben Weg in Richtung neues Rezept” gegangen war.

Da mich die Idee von Stollen-Schnecken eh lockte, setzte ich mich hin und begann, ein eigenes Rezept zu entwickeln. Als Vorteig kommt ein süßer Starter zum Einsatz, ein Kochstück sorgt wie beim Lieblingsstollen für einen saftigen Teig. Auch die Gewürze sind dem Stollenrezept entnommen. Gefüllt werden die Schnecken mit einer Marzipan-Frangipane, vielen Rosinen, Orangeat und Zitronat. Mandelkrokant gibt dem ganzen einen schönen Knusper-Effekt.

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29. Oktober 2022

Rosinen-Buttermilch-Stuten (Feierabendbrot)

RosinenstutenAls ich mich  am Ende der zweiten Schwangerschaft sehr schonen sollte, zeigte sich einmal mehr: Feierabendbrote sind perfekt, wenn die Zeit in der Küche begrenzt ist. Mit der richtigen Planung braucht das Brot zwar knapp 40 Stunden, aber dadurch kann man die Arbeitsschritte auf drei Tage verteilen und steht jeden Tag nur ganz kurz in der Küche.

Der Rosinen-Buttermilch-Stuten ist in dieser Zeit entstanden. Es ist ein Geschwister-Rezept von den Buttermilch-Fluffies, und die Rosinen kommen bei diesem Rezept ohne Vorquellen in den Teig. Dafür enthält der Teig mehr Wasser als bei den Buttermilch-Fluffies und die Rosinen können so das Wasser während der langen Stockgare aus dem Teig aufnehmen, ohne das der Stuten dadurch zu trocken wird. Und auch wenn die Teigmenge für die 750g-Formen rechnerisch etwas hoch erscheint, passt es am Ende trotzdem gut, da der Stuten sich so schön hoch aufwölbt. Es ist ein perfektes Frühstücksbrot für das Krümmelchen und mich – der Liebste nimmt allerdings lieber die Rosinenfreie Variante.

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19. Februar 2022

Bananenweckchen mit Sultaninen

Bananenweckchen (3)Bananen haben in unserem Haushalt viele Jahre eine sehr untergeordnete Rolle gespielt. Doch wie bei vielen anderen Familien auch, ist seit das Krümmelchen feste Nahrung für sich entdeckt hat, die Banane eine feste Größe im Obstkorb. Selten wird sie alt, und noch viel seltener kommt sie in den leicht überreifen Zustand, den man für Eis oder Kuchen braucht. Dabei schlummerte die Idee für diese Bananenweckchen schon seit Beikosteinführung in meinem Hinterkopf. Diese Woche hatten wir nun endlich mal ausreichend reife Bananen, damit ich mein Experiment starten konnte.

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16. Oktober 2021

Klöben – Norddeutsches Rosinenbrot

Klöben (1)Meine Mutter brachte vom Urlaub an der Nordsee ein köstliches Brot mit. Es war ein Weißbrot, welches mit Rosinen und feinst geschnittenem Orangeat gespickt war. Der Teig war zudem ganz leicht mit Kardamom gewürzt. Diese Art von Brot lieben sie und ich sehr (die Männer der Familie allerdings weniger), und so hatte sie auch schon ein wenig recherchiert. Das Brot hatte sie einfach unter dem Namen “Rosinenbrot” gekauft, es wird  im Norddeutschen aber auch als “Klöben” bezeichnet. Der Ausdruck Klöben kommt dabei wohl von dem Begriff für “spalten, hauen, schneiden, aufschlitzen” und bezieht sich laut der  Welt auf den Längsschnitt, mit dem die Brote eingeschnitten werden.  Damit ist es ein heißer Kandidat für meine “Regionale Brote”-Reihe.

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7. August 2021

Dinkel-Emmer-Rosinenweckchen

Dinkel-Emmer-Rosinenweckchen (1)Es sieht so aus, als bekäme ich auf der Rosinenfront Verstärkung. Das Krümmelchen hat die Weckchen nämlich mit großer Begeisterung und regelmäßigen “hm”-Lauten verzehrt. Und da das Kindelein zwar gerne, aber tendenziell eher wenig isst, freute mich das natürlich doppelt.

Die Brötchen bekommen durch Dinkel und Emmer eine feine Nussigkeit. Die Saftigkeit wird dieses Mal durch eine kleine Menge Quark  erreicht. Und da ich den Zucker in der kindlichen Ernährung eher sehr sparsam einsetze, kommt die Süße der Weckchen allein von den Rosinen. Wer einen süßen Teig bevorzugt, gibt einfach 50-75g Zucker gegen Ende der Knetzeit zum Teig hinzu.

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