Tag-Archiv: Rosinen

1. April 2021

Münsterländer Struwen (in zwei Varianten)

Struwen

Ich liebe es, wenn ich durch Leserfragen auf neue Rezepte aufmerksam gemacht werde. Und wenn sie in dann auch noch in die Rubrik “regionale Rezepte” passen, bin ich im siebten Himmel. Und so kam die Frage nach einem Rezept für Struwen  mit weniger Hefe am vergangenen Gründonnerstag genau recht. Eine Stunde später hatte ich zwei Vorschläge entworfen und am nächsten Tag – ganz stilecht Karfreitag – ausprobiert.

Die grundsätzliche Zusammensetzung des Rezeptes ist dabei gleich geblieben. Da sich alle Rezepte ungemein ähnlich sind, kann ich euch auch keine wirkliche Quelle nennen, denn ich habe mir etliche Rezepte angesehen. Am ehesten unterscheiden sich die Rezepte noch an der Frage, wieviele Eier in den Teig kommen. Der Rest (Milch-Mehl-Verhältnis, Rosinenmenge) ist bei allen fast gleich. Gleich ist auch die hohe Menge an Hefe. Und genau die wollten wir ja reduzieren. Und so ist meine erste Variante ein Übernacht-Rezept mit wenig Hefe, aber sonst ganz den tradtionellen Muster folgend.  Bei Variante 2 wird der eine oder andere Tradionalist wahrscheinlich wieder nervös zucken, denn ich habe dem Teig einen jungen Weizensauer als Aromageber hinzugefügt. Mir schmeckt diese Variante nochmals besser, weil ihr Geschmack vielschichtiger ist.

Bei einer Sache weiche ich dann aber bei beiden Rezepten von den traditionellen ab: Bei mir kommen die Rosinen direkt von Beginn in den Teig. Dadurch rührt man beim Unterheben die Gärgase nicht aus dem Teig und die Struwen werden fluffiger. Wer das nicht möchte, kann aber natürlich auch die Rosinen erst nach dem Gehen unter den Teig heben.

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23. November 2019

Hutzelbrot (Schnitzbrot)

Hutzelbrot SchnitzbrotDas Hutzel- oder Schnitzbrot ist ein Gebäck mit langer Tradition aus dem Schwabenländle. Einst wurde dafür einfach der Brotteig mit getrockneten Birnen und anderen verfügbaren Trockenfrüchten aufgewertet und zu Weihnachten serviert. Es rankte sich allerlei Brauchtum um das Hutzelbrot: von Beziehungsbarometer bis zum Schutz von Hof und Vieh war es zu gebrauchen (die Details könnt ihr hier nachlesen). In der Neuzeit sind dann allerlei weitere Trockenfrüchte und Gewürze dazugekommen und der Sauerteig wurde durch Hefe ersetzt. Dabei können sich hier (wie bei vielen Rezepten mit Tradition) die Gemüter durchaus an den Detailfragen wie Orangeat oder kein Orangeat erhitzen. Grundsätzlich gilt aber auch hier wieder: Jeder hat sein eigenes Rezept – und das ist auch gut so.

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18. Mai 2019

Krintstuut

Krintstuut (1)Im letzten Herbst haben wir sechs Tage zur Entspannung im schönen Städtchen Leer in Ostfriesland verbracht. In unseren kleinen Ferienhäuschen gab es zwar eine hervorragend ausgestattete Küche inklusive Ofen, doch die Vermieterin hatte uns den Bäcker um die Ecke als den “besten von Leer” angepriesen. Und dort gab es, ganz unspektakulär, kleine Päckchen in Scheiben geschnittenes Rosinenbrot. Krintstuut stand auf dem Schildchen darunter. Der Name weckte meinen inneren Spürhund, denn er klang sehr nach “Regionaler Spezialität”. Am Frühstückstisch folgte eine genauere Begutachtung. Der leichte Grauschimmer der Krume lies mich schon ahnen, was der Geschmack mir dan verriet: das Brot enthielt einen nicht unerheblichen Roggenanteil. Roggenmehl im Stuten überrascht mich inzwischen nicht mehr, denn ich kenne inzwischen zu viele Beispiele bei den regionalen Rezepten. Trotzdem habe ich in der Bäckerei nachgefragt und meine Vermutung bestätigt bekommen. Weiterlesen

19. Januar 2019

Dinkel-Panettone

DinkelpanettoneAuch wenn wir schon Mitten im neuen Jahr sind, habe ich noch ein paar Rezepte aus der Weihnachtszeit in der Hinterhand. Darum wird es in den nächsten Wochen  noch mindestens einen weiteren Rückblick ins Jahr 2018 geben.

Den weihnachtlichen Backreigen startete auch Weihnachten 2018 mit einer Panettone. Das hat bereits Tradition bei mir: Wenn ich am 23. Dezember Zeit habe, backe ich schon seit vielen Jahren an diesem Tag entweder Pandoro oder Panettone. Den süßen Starter pflege ich in den Wochen davor immer besonders gut, dann erreicht er seine volle Triebkraft.

Nachdem Panettone backen durch die regelmäßige Wiederholung schon fast alltäglich geworden ist, brauchte ich eine neue Herausfoderung. Zum letzten Weihnachtsfest habe mich an einer Dinkel-Variante versucht. Mit dem kleberschwächeren Dinkelmehl ist das Auskneten nochmal spannender. Und es lohnt sich, auf die verwendete Dinkelsorte zu gucken (oder in der Mühle nachzufragen), denn Oberkulmer Rotkorn hat einen deutlich empfindlicheren Kleber als z.B. Franckenkorn, was ich verwendet habe.  Wenn man aber ein wenig Erfahrung mit Dinkelteigen hat, ist auch eine Panettone kein Hexenwerk.Und es geht einfach nichts über eine Mini-Panettone zum Frühstück am 24. Dezember!

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8. Dezember 2018

Vollkorn-Stollenkonfekt

Vollkorn-Stollenkonfekt (1)Je öfter ich es backe, desto mehr liebe ich Stollenkofekt. Denn zum Naschen und zum Verschenken gibt es kaum etwas besseres als diese kleinen Häppchen. Und ausserdem ist es perfekt, um im kleinen Maßstab neue Stollenideen zu testen.

Die Sache mit der Vollkorn-Variante war etwas, das mich schon länger reizte. Da ich mir aber sehr unsicher war, ob ich das Aroma von Vollkornmehl im Stollen überhaupt mögen würde, habe ich nur eine kleine Portion Teig angesetzt, und damit Stollenkonfekt gebacken. Aber schon beim Probieren direkt nach dem Backen war mir klar, dass ich die volle Teigmenge hätte ansetzen können. Der leicht bittere, nussige Geschmack des vollen Korns harmoniert erstaunlich gut mit weihnachtlichen Gewürzen  und den verschiedenen Trockenfrüchten. Und nach zwei Wochen Ruhezeit kann ich auch mit Sicherheit sagen, dass sie genauso saftig bleiben wie ihre Geschwisterchen aus hellem Mehl. Und damit sind sie in jdem Fall eine Bereicherung für den bunten Teller! Weiterlesen

17. Juni 2018

Kleenroggen

Kleenroggen (3)Immer wieder überrascht es mich, wie weit verbreitet die Verwendung von Roggenmehl in süßem Brot in den regionalen Brot-Spezialitäten einmal war, während man heute in Bäckereien nur selten auf solches Gebäck stößt. Dabei macht die Verwendung von (hellem) Roggenmehl durchaus Sinn. Denn Roggen gedeiht auch in raueren Lagen und war somit in den kargen Regionen wie der Eifel oder dem Oberbergischen weiter verbreitet als der anspruchsvolle Weizen. Die Verwendung von Roggenmehl half so, dass teure Weizenmehl einzusparen.

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5. April 2018

Emmer-Frucht-Nuss (Teilnehmerbrot)

Emmer Nuss Frucht (1)Der spannenste Punkt bei meinem “Zeit zum Brotbacken”-Kursen ist für mich immer das “Teilnehmer-Brot”, das ich gemeinsam mit den Kursteilnehmern entwickle und dann natürlich auch mit ihnen zusammen backe. Spannend ist es deshalb , weil es sich hierbei um ein spontan entwickeltes Rezept handelt, dass auch ich noch nie gebacken habe. Die Wünsche der Teilnehmer sind von Kurs zu Kurs durchaus unterschiedlich.

Bei diesem Kurs war ein freigeschobenes Brot mit altem Getreide-Anteil und Nüssen und Früchten gewünscht.  Die Wahl fiel auf Emmer, Walnüsse, Aprikosen und Rosinen. Damit das Emmer-Vollkornmehl genügend Zeit zum Quellen hat, wird es komplett in einem Poolish verwendet.  Auch die Nuss-Frucht-Mischung darf vorquellen, so dass sie dem Teig später keine Feuchtigkeit entzieht.

Und das fertige Brot hat mir gut gefallen. Der Emmer gibt dem Brot eine nussige Note, die von den Walnüssen noch unterstrichen wird. Durch Rosinen und Aprikosen kommt noch eine fruchtig-süße Note hinzu. Damit das Brot auch mit einem herzhaften Käse kombiniert werden kann, ist der Fruchtanteil eher zurückhaltend. Er kann aber auch verdoppelt werden, dann wird das Brot deutlich süßer.

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23. März 2018

Heißewecken

Heiße Wecken (2) Heißewecken – auch Hedewäggen, Hetwegge, Heiteweggen oder Heetwich genannt – sind gewürzte Rosinenbrötchen aus dem norddeutschen Raum. Je nach Region variert Aussehen und Form, es gibt sie in flacher Fladenform aber auch als runde Brötchen. Traditionell wurden sie wohl in der Fastenzeit zwischen Karneval und Ostern gebacken und als Fastenspeise mit warmer Milch und Butter übergoßen.

Die Heißewecken stehen bei mir schon seit einem Jahr auf der Wunschliste für Regionale Brote und bevor es Ostern wird, habe ich sie jetzt endlich gebacken. Für ein gutes Aroma habe ich als Vorteig einen Pâte Fermentée gewählt, da der Vorteig auch gleichzeitig das Glutennetzwerk stärkt. Die Form ist bei mir die Brötchenform geworden, weil ich diese Form für Frühstücksbrötchen praktischer finde, wer mag, kann sie aber genausogut als Fladen ausrollen. Weiterlesen

29. Dezember 2017

Panettone 2017

Panettone

Ich liebe die italienischen Weihnachtsgebäcke Pandoro und Panettone. Und da mein süßer Starter in diesem Jahr besonders fit und umtriebig ist, war klar, dass ich eines der beiden backen würde. Beim Weihnachtseinkauf liefen mir dann im Internet auch noch Mini-Panettone-Formen für Panettönchen von maximal 55g Teigeinlage über den Weg und da war es dann endgültig um mich geschehen. Die kleinen Förmchen waren einfach entzückend!

Aus der Teigmenge, die mein Rezept ergibt, mache ich normalerweise 3 große Panettone, sie hätte auch für 30 Panettönchen gereicht. Das fand ich doch etwas viel und habe 10 Minis und 2 normale gebacken.

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2. September 2017

Buttermilch-Stuten

Buttermilch-Platz (1)Diesen Stuten habe ich in den letzten Wochen mehrfach gebacken. Mal mit Rosinen, mal mit einer Mischung aus Aprikose, Walnuss und Rosine und mal einfach nur pur. Und wie immer, wenn ich ein Brot mehrfach hintereinander backe ist das ein ganz klares Zeichen für seine Qualität als Lieblingsbrot.

Am Buttermilchstuten schätze ich die Ausgewogenheit von leichter Säure und dezenter Süße. Gibt man noch Rosinen oder Aprikosen in den Teig, wird die Süße prägnanter. Ganz frisch reicht mir da dann mal wieder die Butter, um mich in einen Frühstücks-Rausch zu versetzen. Gibt es etwas besseres als frisch-gebackenen Stuten mit zart-flaumiger Krume?

Gebacken habe ich sie in kleinen 500g Kastenformen. Sie sind noch ganz neu in meiner Backform-Sammlung, ich stelle aber fest, dass ich die Größe sowohl für solche süßen Brote als auch für Vollkornbrote sehr praktisch finde. Und so haben die Brote auch die optimale Größe um jemanden eine Freude zu machen!

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