Tag-Archiv: Süßer Starter

3. Dezember 2017

Schokoladen-Panettone

Schokoladen-Panettone (4)So hatte ich mir den ersten Advent nicht vorgestellt: Mit einer dicken Erkältung hocke ich heute auf der Couche, anstatt meiner Lieblingsentspannung am Wochenende nachzugehen und etwas schönes für die Weihnachtszeit zu backen. Das Ganze hat aber auch etwas Gutes: Ich habe in den noch nicht veröffentlichteten Rezepten gestöbert und die Schokoladen-Panettone wiederentdeckt, die ich letztes Jahr kurz vor Weihnachten gebacken habe.

Es ist eine köstliche Variante zur klassichen Panettone – schokoladig mit Hauch von Zitrusaroma. Getrieben wird auch diese Variante nur mit Hilfe meines triebfreudigen süßen Starters. Und natürlich kann man auch alle anderen Spielarten fester Sauerteig (ob sie sich nun gerade Lievito madre, Fermentstarter oder Lievito nauturale nennen) verwenden, solange – und das ist wichtig – sie keine vordergründige Säurenote mitbringen und sich bei 30°C innerhalb von maximal 3 Stunden verdoppeln.

Und mit dieser leckeren Variante des Vorjahres im Hinterkopf sitze ich jetzt hier und grübele darüber, was ich dieses Jahr wohl backen werden…

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28. Oktober 2017

Quark-Zopf

Quarkzopf (3)Vor einiger Zeit konnte man diese Zöpfen schon beim Abkühlen sehen, jetzt gibt es auch das Rezept dazu. Grundsätzlich ist es ein “Reste-Verwertungs-Rezept”, da es ist ein Quark-Rest und ein Rest süßer Starter nach dem Auffrischen enthält. Der Quark gibt dem Zopf eine angenehme Saftigkeit und erhöhte die Haltbarkeit. Der Pfiff bei diesem Rezept ist aber die kleine Menge Roggenmehl, die im Teig enthalten ist. Denn, das habe ich im letzten Jahr ja schon bei Onjeschwedde erlebt, ein wenig Roggenmehl steht einem süßem Gebäck gut zu Gesicht und gibt der Krume eine besondere Zartheit.

Ebenfalls ein Punkt, den ich an Wochenenden liebe: Das Rezept funktioniert bestens mit einer Übernacht-Gare im Kühlschrank. In diesem Fall habe ich die geformten Zöpfe im Kühlschrank aufgehen lassen und musste sie am nächsten Morgen nur noch backen. Perfekt für ein gemütliches Sonntagsfrühstück!

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16. Oktober 2017

Backes-Brot

Backes-Brot (2)Im Oktober ist es wie jedes Jahr Zeit für den World Bread Day. Und da ich am Wochenende zuvor wieder im Heimatmuseum Brot im Holzofen gebacken habe, gibt es dieses Mal ein waschechtes Backes-Brot. Der Begriff “Backes” bezeichnet dabei nichts anderes als das Backhaus. Das Gemeinschaftsgefühl beim Brotbacken im so einem Dorfofen ist phänomenal. Brot gemeinsam backen und essen verbindet – das wird Anno dazumal genauso gewesen sein wie heute.

Das Brot selbst hat ein wenig Reste-Charakter: Kartoffel und etwas Quark geben dem Brot Saftigkeit, während der Emmer-Anteil für ein nussiges Aroma gibt. Und da ich dieses Brot mit Nachbarn und Familie teilen wollte, habe ich in meinen 750g-Gärkörbchen zwei kleine, runde Teiglinge gesetzt. Das gibt wunderhübsche Zwillingsbrote, und das “Brotbrechen” fällt damit leicht.

Dieses Mal sind die Brote ein wenig dunkel geraten, aber das gibt dem Brot lecker rustikales Aroma. Und es macht doch den Charme eines solchen Holzofenbrotes aus!

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30. September 2017

Burgerbrötchen mit süßem Starter

Burgerbrötchen mit süßem Starter Lange habe ich kein Brot oder Gebäck nur mit süßem Starter allein getrieben. Dabei ist mein Starter gerade so aktiv wie noch nie und verdoppelt sein Volumen nach dem Füttern innerhalb von 90 Minuten! Er ist also genau in der richtigen Verfassung für etwas schwerere Teige mit Butter. Und so habe ich locker-flauschige Burgerbrötchen gebacken. Dafür braucht man aber einen wirklich fitten Starter. Es kann also durchaus Sinn machen, den Starter vorher mehrfach aufzufrischen.

Wichtig ist auch, die Brötchen bei der Stückgare warmzustellen. Das kann man gut hinbekommen, wenn man den Ofen leicht vorwärmt (nicht zu heiß; 30°C) und dann einen Topf mit kochenden Wasser hineinstellt. Damit hält man die Oberfläche der Teiglinge warm und feucht und sie gehen so sehr gut auf.

Die Brötchen sind durch die kalte Stockgare im Kühlschrank und das Spiel mit Butter und Haselnussöl sehr aromatisch. Die leichte Haselnuss-Note macht sich sehr fein zu meinem veganen Lieblings-Patty, dem Liebsten schmeckten die Brötchen aber auch mit klassischem Rindfleisch-Patty sehr gut.

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25. September 2017

Uriges Federweißerbrot

Uriges Federweißerbrot (2)Wann immer ich das Rezept vom Federweißerbrot lese, denke ich an unseren alten Weinhändler. Ein rüstiger alter Herr, dem man seine achtzig Jahre nicht ansah. Nach etlichen Jahren der Nachbarschaft kannte er uns und unseren Geschmack und winkte uns ins Geschäft, wenn der erste Federweißer im Laden stand. Er wußte, wie sehr der Liebste der ersten Flasche Federweißer entgegen fiebert. Doch irgendwann verkaufte er sein Geschäft, um noch ein wenig seinen Ruhestand zu genießen – wir gönnten ihn ihm von ganzen Herzen. Umso erschütterter waren wir, als wir kurze Zeit später von seinem Tod erfuhren. In meinen Gedanken verweile ich auch heute noch manches  Mal bei ihm.

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17. September 2017

Helles Herbstbrot

Helles Herbstbrot (1)Nach ein paar Tagen warmen Wetters zu Schulbeginn hat pünktlich zum Septemberanfang auch der Herbst angefangen. Morgens auf dem Weg zur Arbeit sehe ich oft wie die Nebelschwaden die Täler füllen -wie Wolken, die sich noch einen Moment in ihr Bettchen kuscheln, bevor sie von der Sonne aufgescheucht werden. Herbstzeit ist für mich auch immer Nussbrot-Zeit und so habe ich beim letzten Holzofenbacken neben dem Dinkel, Nuss & Frucht auch noch ein helles Dinkelbrot mit Nüssen gebacken. Dinkel und Nuss schmeckt halt immer lecker. Gut, ein wenig Pragmatismus war auch am Werke, denn so konnte ich meine Nuss-Reste direkt unterbringen.

Für viel Aroma sorgt die Mischung aus Dinkel und Roggensauerteig und süßem Starter. Eigendlich braucht es bei triebstarken Sauerteig dann auch keine Hefe mehr. Da der Holzbackofen aber auf niemanden wartet habe ich vorsichtshalber auch noch ein Krümmelchen Hefe dazugegeben – dann wird die Gare berechenbarer. Und so passte am Ende alles genau zusammen. Der Ofentrieb war kräftig, die Krume am Ende flauschig und die Kruste knusprig.  Ein köstliches Brot für ruhige Herbsttage.

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23. August 2017

Dinkel-Goldknödel

Dinkel-GoldknödelGoldknödel-Rezepte tauchten hier im Blog schon auf. Dieser wunderbare Hefegugelhupf ist ein Großfamilien-Liebling und wenn es bei uns die Wahl zwischen Torte und Goldknödel gibt, dann greifen alle nach dem Goldknödel. Seine Wurzeln liegen dabei wieder einmal im siebenbürgischen und ungarischen Familienerbe. Es handelt sich um einen Zopfteig, der in kleinen Stücke rundgeformt und in Butter, Zucker und Nuss gewälzt wird. Er ist eine Köstlichkeit und auch immer gut, um Besuch damit zu verblüffen, wenn man den ersten Knödel aus dem Gugelhupf bricht.

Nachdem  vor einiger Zeit die Anti-Haftbeschichtung meiner Gugelhupf-Form vom Kaffeeröster nach zehn Jahren das Zeitliche segnete, habe ich mir kurzerhand eine uralt Kupfer-Gugelhupfform besorgt. Denn die ist nicht nur robust und hat gute Backeigenschaften sondern sieht bei Nichtgebrauch auch noch gut an der Wand aus!

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10. August 2017

Simit

Simit (9)Eine Teilnehmerin beim Backkurs wünschte sich ein Rezept für Simit und versorgte mich auch direkt mit Pekmez. Das war natürlich Ansporn genug 😀 Einige Wochen später zog ich ein Blech mit Simit aus dem Ofen und beim Probieren des ersten Kringels wurden direkt Erinnerungen wach.

Denn die Sesamkringel sind bei mir untrennbar mit meiner Kindheit verknüpft. Als Leseratte fuhr ich manchmal mit dem Bus in das nächste Städtchen, um mich in der Bücherei mit Lesematerial zu versorgen. Und nachdem ich glückselig durch die stillen Reihen voller Geschichten gestreift war, machte ich mit einem Arm voller Bücher einen Abstecher zum türkischen Gemüsehändler. Zwei Simit kosteten eine Mark und dienten als Proviant für die 20-minütige Rückfahrt. Und so schmeckte zwanzig Jahre später der erste Bissen nicht nur nach Sesam, sondern auch nach Sommerferien und Traumwelten.

Der Geschmack der Simit ist dabei ein spannender, herzhaft und süß zugleich. Denn die Kringel werden nach dem Aufgehen in einer Pekmez-Lösung getaucht, bevor sie in Sesam gewälzt werden. Dadurch bekommen sie die charaktieristische goldbraune Krustenfarbe und eine dezente Süße. Durch einen Vorteig – bei dieser Variante ist es ein süßer Starter – kommt ein vielsichichtiges Aroma dazu, dass dem ganzen auch eine Herzhaftigkeit verleiht. Sehr lecker und inzwischen bereits mehrfach nachgebacken – etwas, dass bei meiner ellenlange Rezepteliste selten passiert!

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24. Juli 2017

Feierabend-Brot

Feierabendbrot (3)Manchmal gibt es auch in einem Brot-affinen Haushalt Engpässe. So geschehen kurz vor einigen Wochen: Der Gefrierschrank musste abgetaut werden und so hatten wir uns fleißig durch die Vorräte gegessen. So fleißig, dass sich Mitte der Woche ein spontaner Brotengpass einstellte, als ich spät abends schnell noch Brot für den nächsten Morgen rauslegen wollte. Zum Glück gab es noch zwei einsame Brötchen, mit denen ich das Frühstück retten konnte. Und bevor es ins Bett ging, hatte ich noch schnell die Mehlvorräte durchforstet und mit einem Rest Sauerteig und süßem Starter aus dem Kühlschrank einen Brotteig geknetet. Im Kühlschrank konnte der Teig dann langsam gehen, bis ich wieder Zeit für ihn hatte.

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8. Juli 2017

Croissants mit süßem Starter

Croissants (2)

An diesem Rezept bastele ich nun schon eine ganze Weile. Es brauchte recht viel Rezeptschrauberei, bis ich nach einem Jahr schließlich halbwegs zufrieden bin. In meinen Augen ist bei der Krume immer noch etwas Luft nach oben, aber das liegt nicht am Rezept sondern nur an meiner fehlenden Übung. Dem kann man mit einer erhöhten Tourier-Buttermenge (300-500g) entgegenwirken, mir persönlich sind die Croissants dann aber zu fettig. Es bleibt mir also nur eines: Weiterüben! Und in der Zwischenzeit teile ich aber das Rezept schon mal mit euch, damit ihr auch üben könnt 😀

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