Ich habe immer noch nicht alle Rezepte, die ich an meinem “Großkampftag”gebacken hatte, verbloggt. Aber keine Sorge, ich habe sie nicht vergessen! Hier kommt also das nächste: Olive-Fougasse. Eine Fougasse ist in meinen Augen immer eine gute Wahl. Sie sieht sehr attraktiv aus und man kann einfach Stücke abbrechen. Und wenn zusätzliche einige Oliven in den Teig geknetet werden, dann hat man eine leckere Beilage zu Gegrillten. Der Teig für diese Fougasse ist im Grunde der Gleich wie bei meinem Lieblingsbrot, in dem ich Kalamon-Oliven geknetet habe. Ich finde es wichtig, dass “echte” schwarze Oliven verwendet werden (z.B. Kalamon/Kalamata-Oliven), die in aller Ruhe reifen durften, und nicht etwa die gefärbten schwarzen Oliven.
Tag-Archiv: Weizen
Aggertaler
Wenn ich jeden Morgen mit der Bahn Richtung Köln fahre, dann kann ich aus dem Fenster die Schönheit des Aggertals bewundern. Denn der aufmerksame Beobachter kann im Frühling balzende Haubentaucher beobachten, Rehe mit ihrem Kitz, Grau- und Kandagänse und manchmal auch Feldhasen entdecken. Aber auch die zarten Nebelschwaden über dem Fluss und den zahlreichen Staustufen sind gerade jetzt im Frühling, wenn alles wächst und grünt, eine Freude. Und manchmal wünsche ich mir dann, an besonders schönen Stellen den Zug anhalten zu können, damit ich die Natur länger bewundern kann.
Und so ist dieses Brot eine kleine Liebeserklärung an mein Aggertal, gebacken mit meinem überschäumend aktiven Sauerteig, Mehl aus der lokalen Mühle und Wasser aus einem Nebenfluss der Agger. Es fängt so zwischen seiner knuspriger Kruste und lockerer Krume ein Stückchen Heimat ein.
Geburtstagsbrot
Als Mitbringsel zu einer Geburtstageinladung (ich sage ja, die Geburtstage kommen im April Schlag auf Schlag) habe ich mal wieder auf ein dekoriertes Brot zugriffen. Da es mir zu einfach ist, immer das selbe Brot dafür zu backen, habe ich dieses Mal ein anderes Rezept und eine andere Form gewählt: Eine kleine Kugel in der Mitte, umgeben von einem Mohnzopf mit einer kleinen Rose auf der Nahtstelle. Dadurch bleibt das Brot etwas flacher als es bei dem Weizenmischbrot normalerweise der Fall wäre.
Da ich ein geschenktes Brot natürlich nicht anschneiden kann, habe ich das Rezept verdoppelt und zusätzlich ein “normales” Brot gebacken. Und das übezeugte direkt mit einer feinporig-saftigen Krume unter einer knusprigen Kruste. Sehr lecker!
Landbrot
Vor einigen Tagen bekam ich eine Email von Alexandra mit der Bitte, ihr zu helfen ein Rezept auf Übernacht-Gare umzubauen. Um ein Rezept für eine kalte Stückgare tauglich zu machen, muss man hauptsächlich darauf achten, dass die Hefemenge maximal 1% beträgt, dann ist so ein Rezept schnell umgeschrieben. Und da ich gerade so gut in Fahrt war, habe ich mit den gleichen Zutaten direkt auch noch eine Variante mit Vorteig gebastelt. Das Rezept sah auf dem Papier bereits lecker aus, und so habe ich es kurzerhand auch selbst gebacken.
Und ich wurde nicht enttäuscht, es wurde ein Mischbrot mit fantastischen Ofentrieb, das durch die kalte Stückgare ein mildaromatischen Geschmack entwickelt. Beim Einschneiden habe ich mich mal wieder von den schönen Broten von Pip inspirieren lassen.
Wochenend-Brötchen
Irgendwie überwiegt gerade das Süße auf dem Blog. Es wird also dringend mal wieder Zeit für etwas Brotiges!
Im Moment backe ich hauptsächlich mit meinem süßem Starter, ich hoffe, es wird euch noch nicht langweilig. Ich bin aber immer noch ganz verliebt in meinen kleinen, nicht saurem Sauerteig, der mir es mir sogar erlaubt, den Teig wie bei diesen Baguettes für 24 Stunden oder länger im Kühlschrank gehen zu lassen, ohne dass die Brote dabei zu sauer werden oder das Glutengerüst zu stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Und so ist das Rezept für die Wochenendbrötchen entstanden. Der Teig für die Brötchen wird freitags angesetzt, und wann immer man am Wochenende Brötchen haben möchte, wird der benötigte Teig abgenommen und verbacken. Das Rezept ist auf 10 Brötchen ausgelegt, kann aber auch leicht verdoppelt werden. Perfekt für ein entspanntes Wochenende mit frisch gebackenen Brötchen!
Dreikorn-Burgerbrötchen
Selbstgemachte (vegetarische) Burger esse ich für mein Leben gern. Und wenn dann alles, vom Bratling bis zum Brötchen, selbst gemacht wurde, kann man auch eigendlich nicht mehr von “Fast Food” sprechen.
Um die Burger etwas mehr in Richtung “gesund” zu schubsen, habe ich die Brötchen dieses Mal mit 50% Vollkorn gebacken, und dabei auf eine Mischung aus Dinkel, Weizen und Buchweizen gesetzt. Dadurch schmecken sie besonders nussig und aromatisch. Damit sie trotz Vollkorn weich und saftig werden, habe ich einen Teil des Vollkornmehls in einen Brühstück eingesetzt und das restliche Vollkornmehl in einem Autolyseteig verquellen lassen. Dadurch sieht die Zutatenliste zwar etwas umfangreicher aus, aber dadurch bekommt man erstaunlich locker-weiche Brötchen. Etwas Sauerteigansatz aus dem Kühlschrank sorgt dann noch für ein gutes Aroma.
Belegt mit viel Salat, Tomate und einen Linsen-Blumenkohlbratling (an dem muss ich allerdings noch tüfteln, der war für die Burger zu weich) ergeben die Brötchen ein köstliches Abendessen! Und was an Brötchen übrigbleibt schmeckt am nächsten Morgen auch köstlich mit Marmelade oder Honig!
Angeschobenes Weizenmischbrot
Zum 5. Blog-Geburtstag habe ich mir Lieblingsbrote gewünscht. Und so wie Zorra und Melanie habe ich mein Lieblingsbrot natürlich schon längst verblogt (und auch im Buch ist das Rezept zu finden). Und auch wenn es mein Lieblingsbrot ist, es einfach nur erneut zu backen und zu verbloggen war mir zu langweilig. Und so habe ich etwas gemacht, über das ich schon seit dem Kürbis-Kartoffelbrot nachdenke: Ich habe die Rezeptmenge verdoppelt und daraus vier Brote in meinem Holzbackrahmen gebacken. Durch die isolierende Wirkung des Holzes und der anderen Brotlaiber bekommen die Brote keine Kruste an den Seiten, aber aufgrund der langen Backzeit eine aromatisch-kräftige, knusprige Kruste oben und unten – diesen Effekt nennt man angeschoben. Und tatsächlich gibt die veränderte Backweise dem Brot auch einen etwas anderen Geschmack, es schmeckt noch etwas kräftiger und herzhafter als die freigeschobene Variante. Die Krume (im Bild unten rechts im Anschnitt, links nach dem Auseinanderziehen der Laiber) ist feinporig, zart und locker, genau wie ich es für mein Alltagsbrot liebe. Denn so bleibt der Honig beim Frühstück auch auf dem Brot…
Wer noch an meinem Blogevent teilnehmen möchte, ist herzlich dazu eingeladen. Auch Leser ohne Blog dürfen mir ihre Kreationen schicken! Alle wichtigen Informationen findet ihr hier.
Federweißer-Brot
Wenn ich aus dem Küchenfenster blicke, kann ich immer sehen, was unser Herr Nachbar, der Weinhändler, an Angeboten vor seinem Laden stehen hat. Doch nach Weinen, von denen er weiß, dass wir sie mögen, muss ich nicht Ausschau halten. Wie etwa beim Federweißen, den der Liebste so gerne trinkt. Da ruft er uns dann “Herr und Frau Nachbar, ich habe hier was für Sie” zu, wenn wir von der Arbeit kommen. Und so kam es, dass einer der ersten Kartons mit sechs Flaschen Federweißen seinen Weg in unsere Küche fand.
Und so stand er noch fröhlich vor sich hin gärend da, als ich am Abend einen Vorteig ansetzen wollte. Das Blubbern brachte mich dann auf die spontane Idee, ein Brot mit Federweißer zu backen. Und als Triebmittel nichts weiter als die in dem jungen Wein enthaltene Hefe zu verwenden. Und bevor der Liebste auch nur protestieren konnte, hatte ich auch schon Federweißen in meine Vorteigschüssel gegossen.
Brauer-Brot mit Molke
Im Tiefkühlschrank herschte im Brotfach gähnende Leere, alle Brotvörräte waren aufgegessen. Ein Zustand, den man so nicht bestehen lassen konnte. Doch was sollte ich backen? In der Küche fiel mein Blick auf die Dose mit meinem Trebermehl und so war die Idee zu dem Brauer-Brot geboren.
Mich erstaunt es immer wieder, wie dunkel die Trebermehlzugabe den Teig macht, aber andererseits ist ein Ballaststoffgehalt von 50% im Trebermehl auch wirklich eine Menge. Da das Trebermehl so viel Ballaststoffe enthält, habe ich es zusammen mit etwas Haferkleie und Dinkelmehl als Brühstück angesetzt, damit es gut aufquillt. Der aromatisch-malzige Geruch des Trebers beim Überbrühen erfüllte die ganze Wohnung.
Das Brühstück sorgt zudem für eine sehr saftige Krume und hält das Brot sehr lange frisch! Das Brot hat sanfte Malznoten und ein nussiges Aroma – definitiv ein neuer Favorit!
Pain de Campagne
Wenn es draussen richtig heiß ist, mag ich leichte Brote besonders gerne. Brote wie Baguette oder Pain de Campagne bringen dann einem Hauch von französischem Lebensgefühl.
Pain de Campagne wird auch oft als französisches Landbrot beschrieben. Seine Form ist variabel, genau wie die Rezepte, jeder scheint seine ganz persönliche Variante zu haben. Den Rezepten ist gemein, dass sie mit Weizensauerteig (oder französisch “Levain”) und etwas Roggenmehl oder Weizenvollkornmehl gebacken werden. Auch mein Pain de Campagne enthält ein wenig Roggenmehl und ist mit einem triebstarken Weizensauerteig gebacken. Durch eine lange Teigruhe im Kühlschrank wird das Brot besonders aromatisch.