Tag-Archiv: Weizen

5. Februar 2022

Sandwichbrot mit 50% Vollkornanteil

Sandwichbrot mit 50% Vollkornanteil (1)Ich stelle immer wieder fest, dass ich bei Kastenbroten die Bilder mit den “inneren Werten”, also Krumenbilder, weit aus mehr schätze als Bilder vom unangeschnittenen Brot. Das liegt, denke ich, daran, dass Kastenbrote ja schon ein bisschen die Langweiler unter den Broten sind. Spektakulär aufreißende Einschnitten sind hier eher selten gefragt. Aber ein Kastenbrot ist ein verlässlicher Alltagsbegleiter und so verrät der Blick auf die Krume viel: Ist es ein lockeres Sandwich- oder Toastbrot, ein saftiges Saatenbrot oder vielleicht ein uriges Schwarzbrot?

In diesem Fall stand mir der Sinn nach einem lockeren Sandwichbrot mit relativ hohen Vollkornanteil. Und so enthält dieses Brot eine Mischung von 50% hellem Mehl und 50% Vollkornmehl. So bekommt das Brot ein schönes Volumen und ausreichend Fluffigkeit gepaart mit der herben Nussigkeit des vollen Korns. Ein großzügier Sauerteiganteil sorgt für Aroma, ein klein wenig Hefe macht die Gehzeiten alltagstauglich leicht berechenbar. Es ist ein robustes Alltagsbrot, dass sowohl ungetoastet als auch getoastet (oder im Sandwichtoaster gebacken) eine gute Figur macht.

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22. Januar 2022

Hefeteig-Apfelrosen

Apfelrosen aus Hefeteig (6)Eine liebe Leserin fragte mich, ob man die Apfelrosen, die meist mit gekauften Blätterteig gebacken werden, nicht auch mit Hefeteig funktionieren würden. Ich schlug den Lieblings-Zopfteig vor und begann, im Kopf erste Rezeptideen zu bewegen. Zum Testen kam ich aber nicht direkt. Doch dann kam die Rückmeldung, dass es mit Hefeteig sehr lecker schmecken würde, aber die Form noch nicht wie erhofft wäre. Und da war mein Ehrgeiz endgültig geweckt und am folgenden Wochenende stand ich in der Küche.

Letztlich war die Lösung für das Problem mit der Rosen-Form ein ganz einfaches: Der Teig muss wirklich dünn ausgerollt werden. Damit es dann aber nicht zu trocken wird, habe ich etwas helle Marmelade und eine dünne Marzipanschicht zusätzlich in die Rosen eingearbeitet. So werden sie supersafig und bekommen ein Aroma, dass mich ganz stark an Bratäpfel erinnert. Die hübschen Rosen gab es hier bestimmt nicht zum letzten Mal! Weiterlesen

24. Dezember 2021

Ofenkäse im Brötchenkranz

Brötchenkranz mit Ofenkäse

Die Idee, einen Ofenkäse mit Brötchen zu umgeben ist leider nicht so originell, wie ich dachte. Eine kurze Suche im Netz brachte mir unzählige andere Rezepte. Aber das hindert mich nicht, meine Variante mit euch zu teilen, denn die Brötchen schmecken lecker und das ganze ist ein schöner Hingucker. Und ausserdem geht geschmolzener Käse immer, oder?

Und damit, meine lieben Leser, verabschiede ich mich wie in den letzten Jahren in die Weihnachtspause. Zu Sylvester werde ich mich mit dem traditionellen Jahresrückblick melden, aber ansonsten herrscht hier bis zum 14. 1. 22 Feiertagspause. Ich wünsche euch wunderbare, friedliche und erholsame Weihnachtstage!

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18. Dezember 2021

Süße Weihnachtssterne

süße Weihnachtssterne (3)

Safransterne habe ich vor vielen, vielen Jahren (genauer gesagt 10 Jahren) schon einmal gebacken. Und als ich am 13. Dezember spontan beschloss, Lussekatter zu backen,habe ich einen Teil des Teiges abgezweigt und daraus stattdessen Sterne geformt. Wer einen Kaisersemmeldrücker hat, kann das sehr schnell machen. Ohne einen solchen Drücker kann der Teig aber auch einfach mit einer kleinen (oder halbierten) Teigkarte eingedrückt werden.

Beim Teig habe ich einige Änderungen vorgenommen: Süßer Starter als perfekten Vorteig für spontane Backaktionen, Ei statt Eigelb (somit gibt es keine Reste) und zusätzlich zu Safran und Kardamom kommt noch etwas Orangenabrieb in den Teig. Ich finde den Dreiklang aus Orange, Safran und den zitrusartigen Noten von Kardamom sehr harmonisch. Nach dem Backen werden die Sterne mit etwas Butter abgestrichen und in Zucker gewälzt, wodurch sie eine Kruste aus glitzernden Zuckerkristallen bekommen. Damit die Süße im Gebäck nicht überhand nimmt, habe ich daher die Zuckermenge im Teig entsprechend reduziert.

Und so ist aus dem Gedanken“Ich backe mal wieder Lussekatter” ein neues Rezept entstanden. Ich sage es ja, ich kann mich nicht an Rezepte halten, nicht mal an meine eigenen. Aber ich bereue es keine Sekunde, die Sternchen sind einfach zu lecker!

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4. Dezember 2021

Kasten-Weißbrot mit süßem Starter

Weißbrot mit Süßem Starter (1)

Zu unserem geplanten Backtag am Holzbackofen wünschte sich mein Vater sich ein Weißbrot. Und so hüpfte ein Kastenweißbrot auf meine toDo-LIste. Da der süße Starter dringend gefüttert werden wollte, ersetzte ich allerdings den Weizensaurerteig mit süßem Starter und entschied mich für eine kalte Gare im Kühlschrank, um den nächsten Morgen zu entzerren. Und so wurde das enzymaktive Malz auch gestrichen.  Und letztlich (weil manche Tage so sind, wie sie sind) mussten wir das Backen im Holzbackofen ganz absagen und so wurde das Brot im Backofen gebacken.

Das Brot, dass ich am nächsten Mittag aus dem Ofen zog war aber ein Kasten-Weißbrot-Highlight. Die herrlich gefensterte Kruste verriet mir schon vor dem Aufschneiden, dass die Krume wunderbar locker-flauschig sein würde. Und das Aroma war genau so, wie ich es mir erhofft hatte: mild, mit leichten Joghurtnoten durch den süßen Starter und die lange Gare. Ein köstliches Brot, sowohl mit Marmelade oder Honig zum Frühstück, als auch mit Käse zum Abendessen.

Und damit mein Papa nicht leer ausgeht, habe ich dann eines der beiden Broten bei meinen Eltern vorbeigebracht. Weiterlesen

20. November 2021

Kinder-Schummelbrot

Schummelbrot (1)

Beim Backkurs im Quartier Severin haben wir auch ein Rezept nach Teilnehmerwünschen gebaut. Da die Wünsche sehr unterschiedlich waren, haben wir direkt 2 Wünsche in einem Brot untergebracht: Ein 30% Vollkornanteil und roh geriebene Kartoffeln. Das Ziel war ein Brot, das trotz Vollkornanteil saftig ist und auch Kindern schmeckt, die eher Weißbrot bevorzugen.

Herausgekommen ist das “Kinder-Schummelbrot”. Die geriebene Kartoffel sorgt für eine angenehme Saftigkeit, ist in der Krume aber auch nicht wahrnehmbar. Bei der Form haben wir uns für “Zwillingsbrote” entschieden, also 2 kleine runde Brote in einen länglichen Gärkorb gesetzt. So kann man das Brot gut teilen und es wäre eigentlich auch ein gutes Sankt-Martins-Brot 🙂

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9. November 2021

Ammerländer Roggenstuten zum Blog-Geburtstag

Ammerländer Roggenstuten (1)

Ich denke, nach der Kartoffelbrot-Serie im letzten Jahr, könnte dieses Jahr das Jahr der Roggenstuten werden. Denn ich bin direkt über den nächsten Roggenstuten gestolpert. Manchmal ist es, als würde man an einem Faden ziehen und mit einem mal findet man ganz viele regionale Brote auf einmal. Der Ammerländer Roggenstuten erinnert mich ein wenig an das Onjeschwedde, da auch der Ammerländer Roggenstuten nur eine kurze Zeit nach der Roggenernte im August mit dem erntefrischen Mehl gebacken wird und mit Anis gewürzt wird.

Der große Unterschied zum Onjeschwedde ist aber, dass bei diesem Brot Roggenschrot verwendet wird. Das gibt dem Stuten einen ungewöhnlichen Biss, schmeckt aber sehr lecker.

Und da es inzwischen eine gute Tradition ist, den Blog-Geburtstag mit einem regionalen Brotrezept zu begehen, gibt es den Roggenstuten zum 13. Geburtstag von “Hefe und mehr”. Fast wie aus einem anderen Leben erscheint mir der erste Blogpost. So viel ist seitdem passiert, offline wie online – spannend waren die vergangenen Jahre auf jeden Fall! Mal sehen, welche Abenteuer uns im Jahr der “wilden 13” so erwarten!

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30. Oktober 2021

Westfälischer Roggenstuten

Westfälischer Roggenstuten (2)In der sehr lesenswerten Sammlung “Bäuerliches Brotbacken in Westfalen” heißt es über den Roggenstuten: “Die Roggenstuten hießen nur so. Sie bestanden aus gut einem Drittel gebeuteltem Roggenmehl und schwach zwei Drittel Weizenmehl, Vollmilch, einigen Eiern. Diese Sitte hielt jeder Hof hoch.” Bis in die Mitte des 19. Jahrhundert war es nach diesem Bericht im Artland üblich gewesen, diese Art des Stuten nur zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten zu backen, danach wurde er ein alltägliches Gebäck. Wenn man den Spruch aus dem Bergischen Land “Christtags dann backt jedermann, Ostern aber nur wer kann, Pfingsten bloß ein reicher Mann” denkt, der aus der gleichen Zeit stammt, kann man erahnen, dass die Landwirtschaft im Artland wohl einträglicher war als im kargen Bergischen. Auch Vollmilch spricht für einen gewissen Wohlstand, da in ärmeren Gegenden der Rahm abgeschöpft wurde um daraus Sauerrahmbutter für den Verkauf herzustellen.

Meine Variante des westfälischen Roggenstutens enthält einen kleinen Sauerteigzusatz, damit ein Teil des Roggenmehls versäuert wird. Ansonsten habe ich mich an die Angaben gehalten: gut ein Drittel helles Roggenmehl (35%), Vollmilch und zwei Eier geben diesem feinen Weizenmischbrot eine flauschige Krume. Durch die Eier bekommt das Brot eine sehr schöne Krustenfarbe und die Kruste wird auch schön knusprig. Und ich kann verstehen, dass dieses Brot bei entsprechenden Wohlstand auch regelmäßiger als nur zu den höchsten Feiertagen gebacken wurde. Es ist aromatisch, flauschig und knusprig zugleich. Ein richtig tolles Alltagsbrot!

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9. Oktober 2021

Auffrisch-Laugenstangen

Auffrisch-Laugenstangen (2)

Wenn man beim Füttern von Sauerteig und süßem Starter  mehr altes Anstellgut hat, als man auffrischen möchte, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine große Menge verbraucht z.B das Rezept für Auffrisch-Waffeln oder man gibt das Anstellgut als Aromageber in einen Brot- oder Brötchenteig (z.B. Piadina oder Luftikusse). Oder man frischt alles auf, und verwendet dann einen Teil davon direkt als Vorteig für ein Rezept.

Genau das habe ich bei diesen Laugenstangen gemacht. Damit die Gehzeiten von Starter und Sauerteig zueinander passen, habe ich dem Sauerteig eine Hefeführung verpasst. Trotzdem ist ein wenig Hefe im Hauptteig enthalten, da die Laugenstangen so bis zum Abendbrot auch fertig wurden. Wer sie lieber ohne den Zusatz von Hefe backen möchte, findet die Gehzeiten im Rezepttipp. Und wer lieber unaufgefrischte Sauerteigreste nehmen möchte, kann das auch machen, die Sauerteigreste sollten dann aber nicht zu alt sein (max. 3-5 Tage), damit der Teig nicht zu sauer wird.

Die Laugenstangen werden durch die zwei Sauerteig-Varianten sehr aromatisch, und durch den kleinen Roggenmehlzusatz und einer Minimenge aktiven Malz wird die Krume wunderbar flauschig!

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2. Oktober 2021

Auffrisch-Kartoffelbrot mit rohen Kartoffeln

Auffrisch-Kartoffelbrot mit rohen Kartoffeln (2)

Tage mit Kleinkind laufen nicht immer wie geplant (ich berichtete schon). Darum musste auch beim zweiten Brot für den Backtag ein wenig improvisiert werden, da die Kartoffelmenge nicht mehr für das geplante bergische Kartoffelbrot reichte. Den Sauerteig hatte ich auch vergessen, anzusetzen und so wurde stattdessen auf einen süßen Starter-Auffrisch-Rest aus dem Kühlschrank zurückgegriffen. Pellkartoffelmehl ersetzte die fehlende Kartoffel und alles ließ sich am nächsten Morgen in deutlich entspannterer Atmosphäre zusammenkneten.

Im Holzbackofen wurden die Brote dann leicht angeschoben (also dicht an dicht) gebacken. Dadurch bekommen sie einen schönen rustikalen Bauernbrot-Charakter. Und da das Brot so wunderbar lecker kartoffelig schmeckt und eine tolle Alternative für Situation ist, die ein “schnelles” Rezept fordern, musste das Rezept einfach in den Blog wandern.

Und wer eine Alternative für das Pellkartoffelmehl sucht, findet sie im Rezpettipp ganz am Ende des Rezepts!

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