Tag-Archiv: wenig Hefe

15. April 2012

Baguette mit “Altem Brot”, 3/4 Sponge und kalter Autolyse

BaguetteNach dem Weizenbrot mit altem Brot hatte ich Lust, den Vorteig aus altem Brot auch für ein anderes Brot zu verwenden. Die Altbrotstangen von Lutz weckten den Hunger auf Baguette, und so fiel mir eines meiner Rezepte ein, dass ich vor zwei Jahren gebacken hatte. Es kombinierte eine kalte Autolyse mit einem 3/4 Sponge. Geschmacklich war es hervorragend gewesen, nur das Aussehen der Baguettes hatte mich nicht zufrieden gestellt.

Also beschloss ich, einen neuen Versuch zu starten. Diesesmal habe ich dem Rezept etwas Gluten und einem Vorteig aus altem Brot hinzugefügt. Der Teig war trotz des hohen Wasseranteils nicht klebrig und ließ sich wunderbar formen.

Schon beim Einschneiden hegte ich die Hoffnung, dass ich dieses Mal auch optisch ein gutes Ergebniss erziehlen würde, und als ich die Baguettes aus dem Ofen holte, sah ich, dass diese Hoffnung begründet war. Diese Baguettes sind die schönsten, die ich bisher gebacken habe.

Und auch geschmacklich sind sie hervorragend. Durch die beiden Vorteige haben sie ein komplexes Aroma bekommen, mit nussigen Nuancen durch das alte Brot. So Baguettes kann es bei uns jetzt ruhig öfters geben.

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9. April 2012

Osterhäschen – Übernacht-Variante

OsterhäschenOstern ohne gebackene Hefe-Osterhäschen? Das geht ja gar nicht!

Häschen gibt es bei uns jedes Jahr, die Form variiert dabei schon mal. Dieses Jahr sind die Häschen ein bisschen abstrackt. Die Anregung für die Häschen kommt von hier und es war Liebe auf den ersten Blick.

Sie sind etwas abstrakter als die die Häschenform der Vorjahre, doch mir gefällt diese Hinteransicht sehr gut. Und nach einem kleinen Hinweis hat auch der Liebste sie erkannt :-).

Ich habe sie als Übernacht-Variante gebacken, ähnlich wie die Safransterne sind sie somit perfekt, um sie an Feiertagen frisch auf den Tisch zu bringen.

Durch die langsame Gare bekommen sie ein vielschichtiges Aroma, unterstrichen von einer Butter-Vanille-Note.

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1. April 2012

Joghurt-Butterhörnchen

Joghurt-ButterhörnchenSonntagmorgen, Sonnenschein anstelle des angesagten Regens, eine frische Tasse Kaffee, ein knuspriges Butterhörnchen – gibt es einen besseren Start in den Tag?

Ich habe eine neue Variation der Über-Nacht-Rezept ausprobiert, dieses Mal Joghurt-Butterhörnchen. Nach dem Croissantbrot wurde es mal wieder Zeit, etwas zu tourieren. Irgendwann bekomme ich den Bogen noch raus für das perfekte Croissant!

Da ich noch einen angebrochenen Joghurt im Kühlschrank stehen hatte, habe ich den Teig mit Joghurt und einen Milch Roux gemacht. Das gibt den Hörnchen ein angenehm säuerliches Aroma, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.

Durch den geringen Hefeanteil ist der Teig beim Tourieren kaum gegangen, und ließ sich daher wunderbar verarbeiten. Die lange Gare über Nacht (ca. 10 – 11 Stunden) bei Raumtemperatur hat den Hörnchen schön aufgehen lassen und für ein gutes Aroma gesorgt.

Ich bin schon ziemlich zufrieden mit den Hörnchen, an der feinen Wabenstruktur muss ich zwar noch arbeiten, aber sie werden besser!

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1. März 2012

Sahne-Brioche

Sahne-BriocheBrioche, dass sind federleichte, kleine Frühstücksbrötchen. Die Rezepte, die man findet variieren stark. Oft werden sie sehr reichhaltig, mit etwa 50% Butter im Verhältnis zum Mehl und Unmengen von Ei. Das ist natürlich lecker, hielt mich aber bisher vom Backen ab. Etwas weniger reichhaltig geht bestimmt auch, dachte ich mir. Als musste ein eigenes Rezept her. In meinem Brioche sind immer noch 2 Eier  und etwa 20 % Fett aus Butter und Sahne. Die Sahne habe ich, wie bei einem Water Roux mit Mehl erwärmt, um die Flüssigkeitsmenge im Teig zu erhöhen. Dafür ist kaum Hefe im Teig, damit ich die Brioche wieder über Nacht gehen lassen konnte.

Da ich keine Brioche-Förmchen besitze habe ich meine Muffinform zweckentfremdet. Neben klassischen Brioche habe ich die Hälfte als “Kleeblatt” geformt, wie in einem Rezept von Dorrie Greenspan in der Bon Appétit. Diese Form ist einfach ansprechend.  Damit nichts anhängt, habe ich die Brioche mit kleinen Backpapier-Quadraten in die Muffinform gesetzt.

Durch langes Kneten und den Water Roux sind die Brioche wunderbar feinporig geworden, mit einer Krume, die man in langen Fasern zerpflücken kann. Sie schmecken wunderbar buttrig – cremig und vielschichtig durch das lange Gehen, genau das Richtige für ein gemütliches Sonntagsfrühstück.

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4. Februar 2012

Helle Dinkelbrötchen

DinkelbrötchenUnd noch ein Rezept für Leute, die wie ich morgens gerne frische Brötchen essen wollen, ohne allzu früh aufstehen zu müssen.

Diesesmal ganz simpel: Hefe, Wasser, Salz und Dinkelmehl.

Durch das Dinkelmehl und das lange Gehen bekommen die Brötchen ein sehr leckeres Aroma. Der Teig ist recht weich, lässt sich mit etwas Mehl gut in Form bringen. Doch das es sich lohnt, sich mit dem weichen Teig abzumühen merkt man spätestens, wenn man die Brötchen aus dem Ofen zieht und sie verführerisch anfangen zu knistern. Beim Aufschneiden sieht man dann auch die grobe Proung, die schon halb auf dem Weg zum Ciabatta ist. Sehr lecker!

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27. Januar 2012

Bagel (Übernacht-Methode)

Bagel Nicht immer ist Platz im Kühlschrank, um Backbelchweise Brötchen darin unterzubringen. Ok, ganz ehrlich, für Bleche voller Brötchen ist eigendlich nie Platz im Kühlschrank. Die beiden Gärkörbchen, in denen mein Brot geht, bekomme ich normalerweise irgendwie in den Kühlschrank gepuzzelt. Meist muss ich dann schon anfangen, zu stapeln. Und wenn mein Schatz abends noch mal an die Käsedose will? Jenga lässt grüßen! 😉

Daher mag ich Rezepte, die ich einfach bei Raumtemperatur über Nacht gehen lassen kann. Und seit den Safransternen weiß ich, dass man sogar die Teiglinge bei Raumtemperatur gehen lassen kann, wenn man nur wirklich wenig Hefe nimmt. Die 1g frische Hefe im Bagel-Rezept sind also kein Tipfehler. Für das Aroma habe ich auch ein bisschen Sauerteig hinzugefügt, auch wenn ich mich nicht getraut habe, eine größere Menge zu verwenden. Da ist also noch Spielraum.

Am nächsten Morgen musste ich die Bagel nur noch ins siedene Wasser werfen und backen. Das braucht nicht mehr als 30 min, und dann gibt es ganz entspannt frische Bagel zum Frühstück.

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17. Oktober 2011

Krusti

KrustisKrustis sind Weizenbrötchen, die aufgrund ihrer Form im Ofen ungleichmässig aufspringen und dadurch eine Menge leckere Kruste ausbilden. Das Formen der Brötchen ist sehr einfach und doch sehen sie wunderschön aus.

Ich habe meine Variante der Krustis mit einem ähnlichen Teig wie die die “Normalen Brötchen” gebacken. Durch den etwas höheren Fettanteil ist die Krume noch etwas weicher geworden. Ich nähere mich langsam meinen Idealbild von einem Brötchen, aber noch bin ich nicht da.

Durch den Poolish und die Tatsache, das der Teig über Nacht ganz langsam gehen darf, bekommen die Brötchen ein angenehm komplexes Aroma.

Diese Brötchen haben das Potential zum neuen Lieblins-Frühstücksbrötchen.

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22. September 2011

Kartoffelbrot mit Walnüssen

Kartoffelbrot mit WalnüssenAuf der Arbeit haben wir den sonnig-warmen Freitag genutzt, und das (wahrscheinlich) letzte Mal in diesem Jahr in der Mittagspause den Grill im Garten unserer Gärtnerei angefeuert. Es galt, das restliche eingefroerene Grillgut zu vernichten. Als Beilage gab es in der Glut gegarte Kartoffeln. Und wir haben so gut wie alles vertilgt. Nur ein Stück Fleisch und etwas Kartoffeln sind am Ende übriggeblieben.

Da ich es nicht mag, wenn gutes Essen weggeworfen wird, habe ich die übriggebliebenen fünf Kartoffeln mit nach Hause genommen und – wen wunders – in ein Brot eingearbeitet. Zusammen mit gerösteten Walnüssen, Weizenvollkornmehl und ein wenig Roggen (gerade so viel, dass es meine Haut und mein Magen mir verzeihen) ist ein köstliches, rustikales Brot entstanden, das gut in den Frühherbst passt. Da ich das Brot mit dem Teigschluss nach unten in das Gärkörbchen gelegt habe, ist das Brot beim Backen schön unregelmäßig gerissen, wie man es sich bei einem rustikalen Brot vorstellt.

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19. Juni 2011

Kräuter-Fächer

Kräuter-FächerKräuterbaguettes sind beim Grillen eigendlich ein Muss. Aber immer das Gleiche zu essen ist auch langweilig, und so habe ich für unser Familiengrillen endlich mal die Kräuter-Fächer, die mir schon seit längeren durch den Kopf schwirrten, ausprobiert.

Brötchen dieser Art hatte ich bei Susan entdeckt und sie sahen so schön und verlockend aus. Allerdings wollte ich sie anstelle mit Pesto lieber mit einer Kräuterpaste füllen, damit sie laktosefrei und histaminarm bleiben. Und so habe ich Basilikum, Petersilie und Knoblauch mit Öl zu einer leuchten grünen Paste pürierert und zwischen die Teigschichten gestrichen.  Beim Teig habe ich einmal mehr eine Variante des “Über-Nacht-Teigs” genutzt, dieses Mal wurden die Brötchen bereits abends geformt und durften im Kühlschrank gehen.

Am nächsten Morgen musste ich die Brötchen nur noch backen – dadurch ist das Rezept auch für Tage geeignet, an denen man eigendlich keine Zeit zum Backen hat. Weiterlesen

20. März 2011

Quark-Brötchen

QuarkbrötchenWie Lutz fodert mich das Basis-Rezept der Joghurt-Sesam-Brötchen geradezu heraus, neue Varianten zu probieren. Die Haselnuss-Brötchen waren die erste Variante, und eine sehr lecker dazu.

Als mich meine Mama fragte, ob man die Brötchen auch mit Quark backen könnte, dachte ich sofort: “Was für eine gute Idee!”

Wie bei dem Weizenbrot habe ich auch bei diesem Brötchen-Rezept einen Poolish hinzugefügt und den Teig vor dem Gehen dreimal gefaltet. Dadurch entwickelt sich das Glutennetzwerk besser, wovon die Krumenstruktur profitiert. Da Quark deutlich weniger Feuchtigkeit in den Teig bringt, habe ich zusätzlich etwas Milch zum Teig hinzugefügt.

Durch den Quark sind die Brötchen säuerlich-aromatisch, mit einer sehr saftig-weichen Krume. Die Kruste hat Biss, ist aber nicht ganz so knusprig wie von Brötchen, die nur mit Wasser, Mehl und Hefe gebacken werden.

Und da die Brötchen nicht knetet werden, passen sie gut zum Thema des 38. Bread baking day, den dieses lautet “no knead bread”.

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